Die Geschichtswissenschaft geht davon aus, dass Geschichte nicht gesetzmäßig abläuft. Wenn im heutigen Wissen über die Vergangenheit dennoch Gesetzmäßigkeiten zu erkennen sind, dann ist dies ein deutliches Indiz dafür, dass die gelehrte Geschichte in weit größerem Maße eine Konstruktion darstellt als derzeit bekannt. Die vom Autor entdeckten und analysierten Regelmäßigkeiten und Strukturen in der Abfolge der Namen der mittelalterlichen Herrscher lassen sich von jedem nachvollziehen, und deren Existenz kann man teilweise recht einfach beweisen. Des Weiteren lässt sich die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens in einem normalerweise nicht gesetzmäßigen Ablauf der Geschichte berechnen. In der Anordnung der Namen der Kaiser des Byzantinischen Reiches liegt der Schlüssel zur Länge einer fiktiven, in die Chronologie eingefügten Zeitspanne. Dies wird mit Quellen, empirischen Überprüfungen und Berechnungen belegt. In der Summe sind die Indizien erdrückend und kommen einem Beweis gleich.
Da die Leser dieses Forum viele der darin aufgezeigten Divergenzen mit der herkömmlichen Chronologie und Geschichtsschreibung bereits kennen, kann man dem Buch nur eine möglichst große Aufmerksamkeit in den einschlägigen Kreisen, nicht minder aber auch bei interessierten Menschen wünschen.
Ich werde es jedenfalls bestellen und Basileus Forschungsergebnisse endlich mal im Zusammenhang lesen.
An alle, die das Buch bestellen wollen: Dieses ist bei Books on Demand erschienen. Für die Bestellung braucht es also ein bisschen Zeit. Aber ich bin sicher, es lohnt sich.
Habe es noch nicht ausgelesen. Auf jeden Fall hochinteressant!
Zur Einleitung habe ich folgendes zu bemäkeln:
Zu Position 3: "Geschichte läuft weder zufällig noch gesetzmäßig ab..." wird sicherlich nicht den Ansprüchen des Autors gerecht. Wer vetritt diesen Standpunkt, gibt es Beispiele?
Ich formuliere es mal provokativ um.
3) Geschichtsschreibung diente während einer relativ kurzen Periode (innerhalb eines Zeitfensters von ca. 150 Jahren) dem Erkenntnisgewinn. Sie brachte u.a. Geschichts- u. Chronologiekritiker wie Wilhelm Kammeier und Formenko hervor. Die Zeit vor 1850 und nach 2001 war den Restauratoren vorbehalten, die die Entwicklungen im ideologischen und religiösen Bereich als Teil einer historischen Tradition zu rechtfertigen suchten.