Wer wusste was wann?

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16 Dez. 2015 17:37 - 16 Dez. 2015 17:39 #10358 von *CD
*CD antwortete auf Wer wusste was wann?
"Die Werke existieren und enthalten ihre Entstehungsjahre. Da dürfte es schwierig sein, Anhaltspunkte für gezielte Fehlangaben zu finden."

Wo habe ich so etwas behauptet? Ich sprach von "Traditionen", in diesem Zusammenhang also von Traditionen der Datierung. Und diese können eben länder- und kulturspezifisch noch viel länger das neue Scaliger-Schema überdauert haben, als wir uns das vorstellen. Diese Hypothese ist durchaus bedenkenswert. Vor dem 19. Jh. sind verwaltungstechnische schnelle Durchgriffe auf die breite, zum Teil schwer erreichbare Bevölkerung völlig illusionär. Vor allem im Deutschen Reich gab es noch keinen Zentralstaat, der etwa ein neues Datierungsschema hätte durchsetzen können. Oder ich erinnere an das dunkle italienische Jahrhundert in der frühen Neuzeit!

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16 Dez. 2015 18:10 - 16 Dez. 2015 18:14 #10359 von Tuisto
Tuisto antwortete auf Wer wusste was wann?
CD´s Problem ist, dass er, seine krude These als richtig vorausgesetzt, nicht belegen kann, wie, wann und wo diese vermeintlichen Traditionsstränge, die in Wahrheit nichts anderes als unterschiedliche Zeitrechnungen sind oder sein sollen, im 19. Jahrhundert in unseren heutigen Kalender übergegangen sein könnten.

Außerdem war Scaliger nur ein "Verbesserer" einer schon längst vorhandenen Geschichtsschreibung.
Er hat sich allerdings in der Tat der großen Mühe unterzogen, sämtliche Epochen und Ären und Kalendersysteme miteinander zu vergleichen und die überlieferten, vermeintlich als wahr angesehenen historischen Ereignisse seiner Ansicht nach korrekt in den XK einzufügen. Da war nix mehr mit unterschiedlichen Zeitsträngen in Mitteleuropa!

Selbst die spanische ERA, die nur um 37/38 Jahre abweicht, war bereits zu Ende!
Nur die Juden pflegten noch die seleukidische Zeitrechnung, neben den beiden heute noch gültigen, die auch nur um 2 Jahre differieren.

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16 Dez. 2015 18:33 #10360 von Allrych
Allrych antwortete auf Wer wusste was wann?
Dieser "Tuisto" ist ein Alles- und Besserwisser.

Sogar "CD" beleidigt er, indem er seine Ansichten als "krude Theorie" verunglimpft.

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16 Dez. 2015 19:31 #10361 von kronos
kronos antwortete auf Wer wusste was wann?
@*CD

Wo habe ich so etwas behauptet?


Haben Sie nicht! Tut mir leid, wenn meine Aussage so rübergekommen ist.

Allerdings sprechen Sie bei den "Traditionen der Datierung" selbst von einer 'aus der Luft gegriffenen Hypothese'. Woran machen Sie denn eine solche Hypothese der länder- und kulturspezifischen Traditionen fest, die parallel zueinander bestanden haben? Wer Hypothesen aufstellt, hat eine Bringschuld. Ich bin gern bereit, igrendwelchen Links zu folgen. Unter den von mir genannten Links zur Geschichte der Enzyklopädien findet man ausdrücklich Hinweise darauf, dass die Autoren der Enzyklopädien auch die Werke anderer Enzyklopädisten kannten und als Anregung/Vorbild betrachteten. Speziell von Diderot werden sogar Zitate angeführt.

Vor dem 19. Jh. sind verwaltungstechnische schnelle Durchgriffe auf die breite, zum Teil schwer erreichbare Bevölkerung völlig illusionär. Vor allem im Deutschen Reich gab es noch keinen Zentralstaat, der etwa ein neues Datierungsschema hätte durchsetzen können.


Das spielt hier eher keine Rolle. Es geht darum, ob die - wenn auch dünne - Schicht der Gelehrten europaweit die Enzyklopädien und damit auch deren Datierungen kannte.

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16 Dez. 2015 19:54 #10362 von *CD
*CD antwortete auf Wer wusste was wann?
Ach Tuisto, du hast doch bisher noch keine Minute an eventuelle chronologische Implikationen des bekanntlich "überlangen 19. Jahrhunderts" verschwendet. Dein Beissreflex in dieser Sache zeugt von grossen Ängsten! Du hast dich damit quasi als Positivist entlarvt... Aber lautes Singen im dunklen Wald hilft nicht immer!

Und wer von mir ultimativ Ergebnisse und Beweise erwartet, dem sei gesagt: Ich sehe mich nicht in der Pflicht, auf freiwilliger Basis die Arbeit zu leisten, die staatlich besoldete Historiker schon lange hätten leisten müssen.

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16 Dez. 2015 20:14 #10363 von *CD
*CD antwortete auf Wer wusste was wann?
"Speziell von Diderot werden sogar Zitate angeführt."

Bei solchen Sätzen schrillen bei mir alle Alarmglocken!

"Speziell ... sogar"

Eine Einzelbeobachtung, vielleicht in einer Schrift, die Diderot nur untergeschoben wurde, um gewünschte Querbezüge herzustellen?!
Wie naiv und verblödet sind wir denn geworden, dass wir nicht den Verdacht schöpfen, dass genau dies gemacht wurde? Gefälschte Quellen, um die gewünschten Bezüge und Absicherungen herzustellen! Die Grosshistoriker des 19. Jhs. waren in dieser Hinsicht Schwerverbrecher. Und dann ist ja auch mal die eine oder andere Privatbibliothek mitsamt all den unersetzlichen Originalen abgebrannt... Aber zum Glück waren die Standardwerke dazu ja schon gedruckt :-)

Überall auf der Welt Lug und Trug - nur Historiker sind lupenreine Wissenschaftler?
Nein wirklich! Auf welchem Niveau diskutieren wir denn hier?!

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17 Dez. 2015 04:29 - 17 Dez. 2015 05:04 #10364 von kronos
kronos antwortete auf Wer wusste was wann?

Und wer von mir ultimativ Ergebnisse und Beweise erwartet, dem sei gesagt: Ich sehe mich nicht in der Pflicht, auf freiwilliger Basis die Arbeit zu leisten, die staatlich besoldete Historiker schon lange hätten leisten müssen.


Wie kann man bei einer solchen Einstellung eigentlich für sich allein im stillen Kämmerlein sicher sein, dass man sich selbst nichts vormacht, sondern dass das eigene Denken tragfähgiges Wissen hervorbringt? Wer je Computer programmiert hat, weiß wie brüchig selbst scheinbar solide Gedankengänge sein können und immer wieder an der Wirklichkeit geprüft und bewiesen werden müssen - und zwar nicht für andere, sondern für einen selbst. Eine solche Arbeit macht demütig, was die Einschätzung des eigenen Denkens angeht.

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17 Dez. 2015 04:44 #10365 von kronos
kronos antwortete auf Wer wusste was wann?

Eine Einzelbeobachtung, vielleicht in einer Schrift, die Diderot nur untergeschoben wurde, um gewünschte Querbezüge herzustellen?!
Wie naiv und verblödet sind wir denn geworden, dass wir nicht den Verdacht schöpfen, dass genau dies gemacht wurde? Gefälschte Quellen, um die gewünschten Bezüge und Absicherungen herzustellen!


Ein 'vielleicht', ein 'Verdacht', 'Gefälschte Quellen' - festgemacht an welchen Indizien? Selbst wenn dem so wäre, müsste man jeden einzelnen Verdacht erhärten, verdichten, beweisen. Mit der Behauptung, alles sei sowieso gefälscht, schneidet man sich selbst vom Diskurs ab. Im Übrigen halte ich mich hier an Tuistos 'zigtausendfache Redundanz'. Wegen der zentralen Rolle, die Diderots Enzyklopädie für die Sammlung und Darstellung von Wissen hat, ist über sein Leben und die Entstehung der Enzyklopädie soviel bekannt, dass für einen Fälschungsverdacht und -beweis wirklich schwere Geschütze aufgefahren werden müssten.

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17 Dez. 2015 09:30 - 17 Dez. 2015 09:35 #10366 von Tuisto
Tuisto antwortete auf Wer wusste was wann?
Allrych, hast Du gestern mal wieder zu tief ins Rotweinglas geglotzt?

Ich habe CD mit keinem Wort beleidigt, sondern seine These - von Theorie war keine Rede - als "krude" bezeichnet. Das ist sicher das harmloseste Wort für die Beurteilung dessen, was er da von sich gibt.

@CD: Natürlich musst Du Dir nicht die Arbeit der Historiker machen.
Aber wenn Du eine These in den Raum stellst, die keiner kennt, geschweige denn anerkennt, dann musst Du schon mindestens eine konkreten Fall detailliert belegen.

Ich habe Jahre nach konkreten Beweisen für meine GK/JK Theorie gesucht und ich bin fündig geworden.
Seither beweise ich und fasle nicht.

Wenn also das 19. Jahrhundert nach Deiner Ansicht überlang ist und in Italien das 17. oder 18. JH. Deiner Meinung nach überhaupt nicht präsent, dann lege endlich Belege vor.

Im Übrigen existierte ein Zentralstaat, der weltweit Informationen sammeln und streuen konnte.
Das war und ist bis heute die katholische Kirche. An ihr kam auch kein Staatswesen vorbei, zumal sie schon immer mit den Protestanten und bei Bedarf mit den Orthodoxen unter einer Decke steckte.
Will sagen, es gab nachweislich immer Informationsaustausch, ab 1550 bis 1600 zweifelsfrei weltweit!

Zudem waren alle Adligen in ganz Europa und nach der Eroberung in Amerika miteinander verwandt und verschwägert.

Und da sollte ihnen entgangen sein, dass man in den einzelnen Grafschaften, Bezirken und Ländereien nach 1600 noch unterschiedliche Jahre gezählt haben soll, die erst im 19. Jh. in einer gleichlautenden Jahreszahl zusammengefasst worden sein sollen?

Die RK und die Evangelen hatten nachweislich den XK als JK oder GK ab 0 AD
Die Orthodoxen den JK ab ihrem Anno Mundi
Die Juden Seleukos oder Hillel II.

Punkt, Aus, Amen!

Anders sieht das z.B. im Hochmittelalter aus.
Die Gotik begann in Frankreich 100 Jahre früher als bei uns. Das ist ein Timeshift.
Die Renaissance begann in Italien, das in Wahrheit Deutschland war, angeblich auch 100 Jahre früher.
Das ist unmöglich, zumal alle studierten Deutschen immer auch in Italien an in die Uni gingen.

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17 Dez. 2015 09:55 #10367 von Allrych
Allrych antwortete auf Wer wusste was wann?
Mit "Tuisto" ist wirklich, wie er selbst sagt:

PUNKT, AUS, AMEN

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