Übrigens haben wir keine Dissonanz zwischen der Abfolge der Stile: römisch, romanisch, gotisch, barock etc.
Hinsichtlich der Datierung schon!
Da das 19. Jahrhundert eine Renaissance der Gotik und Romanik war, haben wir hiermit einen Beweis für die Möglichkeit, dass auch die Renaissance tatsächlich die Renaissance der römisch-griechischen Kultur war und dass es ebenso im alten Ägypten, wie von den Historikern gelehrt, Renaissancen gegeben hat.
Die architektonische Entwicklung der Stile mit den vorhandenen, nicht weg zu diskutierenden XK-Daten an Bauwerken verweisen den Beginn der Romanik spätestens ins 15 Jht. und die Gotik spätestens ins beginnende 16. Jht.
Daran ist auch mit "Ich glaube...oder das spricht gegen die Vernunft..." nicht zu rütteln!
Wer hier eine jüngere zeitliche Zuordnung vornehmen will, muß schon mit Hilfe der technischen Chronologie beweisen, dass alle noch vorhandenen Datierungen einem anderen Kalendersystem, d.h. einer anderen Epoche, Ära oder Synoche geschuldet sind und muß ebenso beweisen, wann der Umbruch stattfand.
Beispielsweise gibt es eine, wenn auch nicht allzu umfangreiche Literatur aus dem Ende des 16. und Beginn des 17. Jhdts. über die Kalenderreform von 1582.
Hier wurde seitens der Kirche so getan, als ob die Kalenderreform unbedingt notwendig gewesen sei, weil sich der FP bereits um 10 bis 11 Tage verschoben habe, was aber lt. Petavius erstmals ein griechischer Mönch namens Argyros (soll man dem argywöhnischen Adlerspieß trauen?) 1372 feststellte. Offensichtlich wurde die Jahreslänge seit 325 nicht mehr gemessen, sonst wäre man früher drauf gekommen! Angeblich konnte Ostern nicht mehr richtig, wie vor 1200 Jahren in Nicäa definiert, gefeiert werden. Auch die lieben Bauern hätten so ihre Problem mit dem aus dem Ruder gelaufenen julianischen Kalender gehabt.
Wäre dies wahr, hätten viele Herrscher wohl kaum bis ins 19 Jh. hinein mit der Übernahme dieses wunderbaren neuen Kalenders gewartet und die Ostkirche müsste wegen ihres Festhaltens am julianischen Kalender bis in alle Zeiten wegen falscher Osterfeste verdammt werden.
Dies ist ein rationaler Beleg dafür, dass alle Schriften nachträglich getürkt worden sein könnten und dass JK und GK möglicherweise kurz hintereinander eingeführt wurden!
(Beispielsweise 1248 JK, 1372 wird der Fehler bemerkt, 1582 GK. Falls diese überlieferte Zeitstellung falsch ist, welche Synoche führt in den xK?))
Eine vergleichbare Beweisführung fehlt mir für die massive Zeitkürzung bei Romanik und Gotik. Was nicht bedeutet, dass Allrych nicht auf der richtigen Spur sein könnte!
Erstaunlich: Wir wollen die Epochen verkürzen und einige im Forum halten immer noch an irrealen Daten ("Ende 15., anfangs 16. Jh.")fest.
Aber immer klarer wird: Unsere so hochgeschätzte christlich-abendländische Kultur ist vor knapp 300 Jahren entstanden. Also müssen alle Stile und Entwicklungen in diesen engen Zeiträumen gesehen werden.
Und Daten vor der Französischen Revolution sind Schrott. Also ist die angebliche Kalenderreform von "1582" nur eine katholische Entgegnung auf die protestantische Kalenderreform von "1700". - Und auch letztere ist kaum vor 1750 erfunden worden.
Der Thread über die Gotik nähert sich langsam dem 1000. Zugriff!
Dennoch haben wir es mit einer These zu tun,
die den Bogen überspannt, ohne dass bislang
irgendeine Art Beleg geliefert worden wäre:
Die "Spätbarockzeit" ist von Catania bis Karlsruhe,
Mannheim und zur Dresdner Frauenkirche
viel zu dicht mit handfesten katholischen
Jesuiten-Bauten belegt,als dass sie einfach
so mal verschoben werden kann.
Überhaupt: Catania.
Hier wurde viel über den Vesuv geredet
und wenig über den Ätna-Ausbruch von 1669.
Womöglich stehen die beiden Ereignisse
in einem engen zeitlichen Zusammenhang,
weil Vulkanausbrüche staffettenartig erfolgen.
Im Gegensatz zu Pompeji wurde Catania halb
verschont, dank des Einsatzes der Heiligen Agatha.
Zum Dank errichteten die Bewohner einen
Elefanten aus Lavagestein ("u liotru",Typhon),
der den Isisobelisken schleppen muss.
Ich werde bald einmal einen Beitrag stellen, der sich mit der Zeitsetzung des Barock befasst.
Schon heute: jener Baustil folgte der Gotik und dauerte bis zur Französischen Revolution.
Begonnen hat der Barock schätzungsweise um 1760.
Typisch an jenem Kunststil ist, dass viele gotische Kirchen barockisiert worden sind.
Besonders in Süditalien, auf das "Prusak" anspielt, ist der Barock übermächtig. Weshalb?
Ganz einfach weil Vulkanausbrüche und besonders Erdbeben ("1683") einen Grossteil der vorherigen Bauten zerstört haben.
Dennoch haben wir es mit einer These zu tun,
die den Bogen überspannt, ohne dass bislang
irgendeine Art Beleg geliefert worden wäre:
Wir sollten uns der Zeit von 1500 bis 1800 sehr vorsichtig nähern... nicht alles umstürzen (wollen), aber doch auch offen für saftige Überraschungen sein! Dieses Zeitalter ist uns so nahe und in zahllosen Bauwerken überliefert, dass wir es zu kennen glauben. Gleichwohl ist es ideell fast so weit entfernt wie die Antike (also salopp gesagt: alles vor 1500 .
Von der Antike wissen wir eine ganze Menge, wir kennen die feinsten Details und haben sagenhaft genaue Zeitangaben: Kaiser Augustus starb in Nola (Provincia di Napoli) am 19. August 14 AD, zwischen 3 und 4 Uhr nachmittags.
Vom Mittelalter wissen wir auch sehr viel, allerdings oft nicht so genau: Nach Lothar von Supplinburgs Tod (1137 oder 1138?) brach der Vesuv aus (1138 oder 1139?).
Die "Neuzeit zwischen 1500 AD und 1800 AD" hingegen ist - nach der Reformation "um 1530" eine eigentliche Terra Incognita. - Wer im Archiv forscht stellt das mühelos fest.
Erst 1789 kommt wieder Bewegung in die Weltgeschichte.
Also ist das Ende der Antike, das Mittelalter und die Neuzeit im 18. Jahrhundert anzusiedeln.
Bei dieser Gelegenheit:
Ein Danke allen Lesern, der 1000. Zugriff auf den Thread "Die Gotik dauerte ca. zwei Generationen" ist erreicht!
"wer hat zu welchem Zweck abertausend Bücher und steinerne Inschriften mit Jahrezahlen zwischen 1430 und 1700 verfasst und weshalb hat das niemand gestört?"
Die Dateure wähnten sich eindeutig im xK und nicht in einer anderen Epoche.
Innerhalb des xk ist ein zeitlicher Shift nur im Zusammenhang mit der JK/GK Fixierung über das Jahr 200 oder über die Gleichung von Jesus 0 = 220 bzw. 1 = 221 möglich.
Mit anderen Worten:
Es sind nur 2 Shifts denkbar: 200 oder 220 Jahre.
Den 200-Jahreshift kennen wir im 16. Jahrhundert von den Anno Mundi Rechnungen, die allessamt auf 3960 (+/- wenige Jahre wegen der Mondläufe und der Fixierung auf den 5.4. oder 7.4.) datieren, während die Juden etwa seit dieser Zeit mit 3760 in Bezug auf das Jahr 0 datieren.
Wenn also beispielsweise die gotische Kirche in Kürnbach einen gotisch geschriebenen Gründungsstein "1499" hat, entspräche dieses Datum tatsächlich 1699 oder 1719.
Das würde zum Jahr 1700 passen, wo möglicherweise die Protestanten erstmals den Kalender reformierten. Passt eigentlich auch besser zu den Reformierten, zumal die großen Observatorien alle in protestantischen Gebieten lagen, vor allem an der Ostsee.
Nur, wo bleiben die handgreiflichen Hinweise und Belege dazu?
Kunsthistorische Untersuchungen oder allgemeine Annahmen, wie "Mode ändert sich schnell" sind zwar wichtig, reichen aber dennoch nicht aus.
Die Gotik könnte nämlich tatsächlich aus dem Norden (Schweden/Ostsee) im Zuge des 30-jährigen Krieges, sprich im Zuge der eigentlichen Reformationskrise und -kriege eingeführt worden sein.
Dann wären auch Langobarden/Goten-Juden oder Normannen in diese Eroberungs-Zeit zu setzen.
Dafür spricht, dass dieser Baustil eher von Bürgern als von der römischen Kirche gefördert wurde. Renaissance wäre dann eher der zeitgleiche römisch-katholische Stil und Barock der gegen die Reformation und Gotik folgende römische Gegenentwurf.
Natürlich könnte ich auch gleich Beispiele liefern,
die Allrychs radikale Auffassung direkt bestätigen:
Bei Brandenburg gibt es ein eingemeindetes Kaff
namens Plaue, das soll über 800 Jahre alt sein.
Dort gab es umfangreiche Straßenbauarbeiten,
die archäologisch begleitet wurden.
Dabei stellte sich heraus, dass nur ein einziges Haus dort
älter ist als 18. Jahrhundert – nämlich die „gotische“ Kirche.
Setzt man also die Gotik ins 18. Jh., ist das Bild richtig stimmig.
Auch die Vermessung scheint mir damit zu harmonieren,
weil die Akzisetore des 18. Jahrhunderts so gut
eingepasst wurden, dass es scheint,
sie wären bereits Teil der Erstvermessung gewesen.
Jetzt kommt das erbärmliche Gegenargument:
Der Knüppeldamm ganz unten soll 500 Jahre alt sein,
also aus der Zeit eines vollkommen mythischen
Brückenwächters namens Georg von Waldenfels stammen.
Das ist dendrochronologisch bewiesen, also nur behauptet
und rettet auf keinen Fall das „urkundliche Alter“ von 800 Jahren.
Wenn ich trotzdem gegen Allrychs These bin,
dann wegen Versailles, Catania, Karlsruhe und pipapo
was alles wohl doch nach Notre Dame de Paris errichtet wurde,
also genau in Allrychs Gotikzeit.
Witzig wäre es wirklich, wenn es umgekehrt wäre:
dann müsste auch die Backsteingotik älter sein
als die nordfranzösische.
Dann wird die Nuss aber noch härter
und die Furche noch tiefer.
"Prusak" bringt einen interessanten Aspekt in die Diskussion: den merkwürdigen Zeitunterschied zwischen der französischen und deutschen Gotik.
Bekanntlich soll die Gotik in der Ile de France "um 1150" entstanden sein und schon 50 Jahre später mit den nordfranzösischen Kathedralbauten (Reims, Chartres, Laon, Amiens) ihren Höhepunkt erreicht haben.
Die deutsche Gotik begann satte 150 Jahre später. - Und dort ist das "15. Jahrhundert" (Berner Münster) besser vertreten als das 14. Jh. Zudem ist die Gotik dort erst im 18. Jh. endgültig verklungen.
Ein solcher zeitlicher Hiatus zwischen Deutschland und Frankreich ist vollkommen unglaubwürdig.
Könnte es in Wirklichkeit sogar umgekehrt gewesen sein, also dass die Gotik in Deutschland entstanden ist?
Auf jeden Fall hat sich dieser Stil fast explosionsartig schnell in ganz Europa ausgebreitet.
Gerard de Sede hat schon vor ca. 50 Jahren in seinem Gotenbuch Belege dafür gebracht, dass die Gotik an der Kathedrale in Lund in Schweden entstand und nicht in Paris.
Schweden und Franzosen waren im "30-jährigen Krieg" verbündet. Vielleicht kam so der rache Transfer nach Frankreich zustande. Das würde auch mit Normannensieg (1058) in England und dem raschen Beginn der Gotik dort harmonieren.
Zudem bezichneten sich die schwedischen Könige noch in die Neuzeit als gotische Könige Spaniens:
Stefan Donecker - Roland Steinacher:
Der König der Schweden, Goten und Vandalen. Königstitulatur und Vandalenrezeption im frühneuzeitlichen Schweden
S. 169 - 204
Published Online: 2009/07/24 11:24:56
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