Aber es kommt darauf an,
den Mann sachlich zu widerlegen,
nicht darauf, seine sachlichen Einwände
zu ignorieren.
Nach meiner Vorstellung ist dies so möglich:
Die Wasserleitung stammt aus dem ~14. Jh.
Das Westwerk von St. Georg in Köln vom ~Anfang des 16.
Die Gotik beginnt mitten im XVI. Jh.,
deswegen wurde das romanische Westwerk
nicht weitergebaut.
Wenn man für die Gotik zwei Generationen schätzen kann, so für den Vorgängerstil der Romanik nur eine Generation.
Viele Kathedralen wurden als romanische Bauwerke grundgelegt, aber gotisch weitergeführt.
Und vom Grundriss her ist eine romanische und eine gotische Kathedrale nicht auseinanderzuhalten.
Die beiden Stile liefen nahtlos ineinander über, also innerhalb von Jahren (und nicht von Jahrhunderten wie die offizielle Chronologie weismachen will).
Münster und Terrasse können nicht
"gleichzeitig" entstanden sein, wenn die
Terrasse der Stabilität des Münsters dient:
Zumindest hier im Norden baut man
den Keller zeitlich vor dem Haus,
besonders wenn man am Hang baut.
Das ist übrigens in Rosslyn auch so
und unstrittig - das wird nicht
ganz anders gewesen sein in Bern.
Wenn man jeder Baustufe in dem Artikel
www.dillum.ch/html/bern_muenster_baugeschichte_neu.htm
40-50 Jahre gibt, landet man durchaus bei 1421.
Das Ergebnis harmoniert dann auch mit dem,
was ich zum Schweriner Dom geschrieben habe.
Ich habe nichts gegen eine weitere Straffung,
aber es müssen mehr Sachargumente auf den Tisch.
Was ergibt denn z.B. eine Durchsicht der Bauakten?
Die Plattform ist zur gleichen Zeit wie das gotische Münster entstanden. Denn das Mauerwerk
zeigt alle Merkmale des gotischen Stils.
Und die Baugeschichte der römischen und nachrömischen Zeit lief schnell ab: Nach einer Generation (oder weniger) wurde ein Gebäude umgebaut oder gleich abgerissen.
Wer einen 600-jährigen erhaltenen Bau behaupten will, ist total geschichts- und chronologiegläubig.
Unsere abendländische Kultur ist weniger als 300 Jahre alt.
"Nach einer Generation (oder weniger)
wurde ein Gebäude umgebaut oder gleich abgerissen."
Ein Gebäude oder alle?
Z.B. trifft dies für den Palast der Republik in Berlin zu,
für die Pyramiden jedoch nicht (und auch der Schweriner Dom
wurde nie abgerissen und längere Zeit nicht umgebaut).
Sind die Pyramiden jünger als 600 Jahre?
Wie immer ist vieles möglich.
Die Frage ist, ob jeder Einzelfall ein Regelfall ist?
Nehmen wir nochmal den Sinter von der Kölner Wasserleitung:
Die Entstehung des Materials soll 190 Jahre gedauert haben,
das erscheint mir einleuchtend und passt eigentlich ganz
gut zu meinen zeitlichen Vorstellungen.
Wie passt dies in die "schnell abgelaufene
römisch-nachrömische-gotische" Epoche?
Ob die Gotik zwei Generationen gedauert hat, ist nicht leicht zu beantworten.
Recht hat Allrych, wenn er meint, dass Geschmack schnell wechselt.
Auch Bauen hat seinen Stil.
Während an einem Ort ein Baustil nachgemacht wird, ist er Woanders bereits
Geschichte.
So wurden die Türme des Kölner Domes erst ca. 1880 hochgezogen und die
Stadtkirche von Eisenach bekam erst um 1900 herum einen Turm.
Eisenach ist kein Dom. Hat aber Namen wie Bach, Luther und andere Persönlichkeiten.
Deshalb meine Erwähnung.
@prusak,
Der Kölner Sinter hat sicher lange in der Errichtung gebraucht. Es kommt immer
auf die Zahl der Handwerker oder Bauhilfen an bzw. hängt vom Geld ab.
Es sei denn, Sklaven bauten das Ganze.
Sicher ist: 190 Jahre schliesse ich aus! Hier beziehe ich mich nur auf die Zahl.
Diese ist willkürlich gewählt.