Die Gotik dauerte ca. zwei Generationen

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22 Sep. 2009 22:15 #1083 von Allrych
Hallo "Ingwer",

Nach konventioneller Datierung begann die Gotik "um 1150" mit dem Bau der Chapelle St. Denis
vor Paris.

"Um 1200" wurden dann die grossen gotischen Kathedralen von Nordfrankreich gebaut: Amiens, Laon, Reims, Chartres.

Erst nach 1300 fasste die Gotik auch in Deutschland Fuss.

Die meisten gotischen Kirchen in Deutschland sind "Spätgotik", also "15. Jh.".

Aber gotische Elemente sollen bis ins 18. Jahrhundert weitergewirkt haben.

1150 - 1700 = 550 Jahre!

Noch der zehnte Teil dieser Summe wäre kulturhistorisch phantastisch!

Wie blöd sind doch die Historiker!

www.dillum.ch/html/bern_muenster_baugeschichte_neu.htm

www.dillum.ch/html/bischof_skulpturenfund_bern.gif
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22 Sep. 2009 22:46 #1085 von ron
Wie lange die Gotik Bestand hatte ist m.E. nicht wirklich relevant.

Mich interessiert vielmehr, wie sie in die Welt kam.
Sie war von dem Ersten Anfang an perfekt. Ohne Vorgänger
Später ließ sie nach.

Und was heute in den deutschen Kleinstädten als Gotisch bezeichnet wird ist Dödelkram.
Spitzfenster statt Rundbobenfenster.
Ist doch lachhaft.

Kathedralen mit ihrer tausendfach (schier unergründlichen Symbolik) das ist für mich Gotik.
Nicht ein spitzes Fenster.

Wie kam die Gotik in voller Vollendung von Null auf Hundert in die Welt.
Das ist die Frage!!
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23 Sep. 2009 08:07 - 23 Sep. 2009 11:12 #1086 von prusak
"Jetzt schlägt's dreizehn:
(sagen wir in den 1730er Jahren).
- vor etwa 1780 unmöglich.
Fazit: Um 1780 wurde eine gotische Kirche abgerissen
und der Neubau mittels gefälschter und rückdatierter
Dokumente auf die Zeit der späten 1720er Jahre datiert.
Wie glaubwürdig sind folglich alle Dokumente
vor etwa 1770 - 1780?"

Das alles habe ich in dem Buch von 2008
auch schon gelesen und es ist ja auch
mutig dahingesagt.

Aber ich denke, dass auch noch mal ein paar
Argumente nachgeschoben werden MÜSSETEN.

Wenn "wir" was sagen, hat das einen Wert gleich Null,
zumal wenn das nur aus dem Gefühl heraus kommt.
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23 Sep. 2009 08:49 #1087 von Tuisto
Wenn ich mich reht entsinne, wurden erst im 19. jahrhundert die großen gotischen Kirchtürme erbaut: Ulm, Regensburg, Prag, Köln etc.

Also dauerte die Gotik definitiv bis ans Ende des 19. Jh., auch wenn man von Neogotik sprach. Gleiches gilt für die Romanik. Neuschwanstein (Schwan = Schwein?) wurde durchgängig (neo-)romanisch erbaut.

Nur, sowohl in Frankreich wie in England wurden viele große gotische Kathedralen und Klöster quasi an einem Stück erbaut. In England stehen die Ruinen schon seit 4 - 5 Jahrhunderten in der Landschaft. Das läßt sich nur schwer bezweifeln und noch schwerer widerlegen.
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23 Sep. 2009 10:32 - 23 Sep. 2009 11:06 #1088 von berlinersalon

Wie kam die Gotik in voller Vollendung von Null auf Hundert in die Welt.
Das ist die Frage!! ron

keine technik oder stilrichtung kommt von null auf hundert in die welt
keine stilrichtung wird völlig einer neuen geopfert

die wurzeln der monotheistischen entwicklungen sind vorfeudal

es wurde schon länger in gotischen dimensionen gebaut & gedacht



Hinweise auf Felsbau in der europäischen Malerei

um das zu verstehen
muß die vorkubische epoche untersucht werden

der felsbau ist der schlüssel zur betonanwendung
& eine erklärung für das statische wissen
eines erstaunlichen beginns kubischer architektur

es ist nur eine frage der zeit
bis diese problematik auch in frühträumen
das licht der welt erblickt

und was in england & frankreich vor sich gegangen
muß auch noch erforscht werden
wenn die träumereien das tagwerk erreicht

übrigens haben glaubensfragen
in der forschung nicht den ton anzugeben
ansonsten verkommt sie zu geistloser ideologie
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23 Sep. 2009 21:10 #1089 von Allrych
Eine gute Zeitbestimmung der Gotik erlaubt auch die vergleichende Analyse der Kreuzfahrer-Architektur in der Levante.

Gotische Klöster wie dasjenige von Notre-Dame d'Isova auf dem Peloponnes, die gotische Kathedrale von Famagusta auf Zypern und die gotische Wandelhalle auf der Festung Krak des Chevaliers in Syrien zeigen:

Der Westen war im Zeitalter der Gotik im östlichen Mittelmeer präsent - sicher bis in die
1750er Jahre. Die Kreuzzüge endeten mit einem Fiasko. Die Geschichtsfälschung hat dies verschleiert, indem sie diese Unternehmungen satte 500 Jahre nach rückwärts verschob.

www.dillum.ch/html/bern_muenster_baugeschichte_neu.htm
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24 Sep. 2009 08:05 #1092 von prusak
"Wie blöd sind doch die Historiker!
Die Geschichtsfälschung hat dies verschleiert,
indem sie diese Unternehmungen satte 500 Jahre
nach rückwärts verschob."

Ich komme mir schon vor wie weiland Altfried:

Das sind nette Behauptungen:
Wie wär's mit ein paar pikanten Details?
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28 Sep. 2009 08:09 #1149 von prusak
Na gut, dann liefere ich eben ein paar Details:

Allrych schrieb:
"Nehmen wir den Barock:
Dieser begann vielleicht um 1760..."

Vielleicht..., wahrscheinlich aber doch früher:

1742 wurde Karl Albrecht von Bayern,
der glückliche Kurfürst, in Frankfurt
zum unglücklichen Kaiser gewählt.
Von dem barocken oder auch "Rokoko"-Prunk
der Krönungsfeierlichkeiten mitten im Kriege
zeugt bis heute die Karosse in München,
von seiner Kurfürstenzeit die Asamkirche
und ähnliches.

Natürlich kann man sagen: alles Lüge,
alles 19. Jahrhundert.
Aber leicht gesagt und belegt
sind zwei verschiedene Schuhe.
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28 Sep. 2009 10:16 #1150 von Allrych
"Prusak" kommt mit einem Argument, das die Gegner der Geschichts- und Chronologiekritik häufig verwenden:

Beweisen Sie, dass es keinen Kaiser Augustus vor 2000 Jahren gegeben hat!

Oder wie "Prusak": Beweisen Sie, dass der Barock erst 1760 begonnen hat!

Die Beweise liefert die Analyse der erfundenen Geschichte, der gesunde Menschenverstand, die vergleichende kunstgeschichtliche Betrachtung.

Aber sonnenklare, gewissermassen mathematische Beweise können auch die konventionellen Historiker nicht liefern.

Diese zählen einfach darauf, dass die Leute das glauben, was in den Büchern steht und in den Schulzimmern und Hörsälen erzählt wird.

Die erfundene Geschichte wird geglaubt, weil sie absurd ist (credo quia absurdum).

www.dillum.ch/html/bern_muenster_baugeschichte_neu.htm
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28 Sep. 2009 10:46 #1151 von prusak
Je näher wir an die Gegenwart kommen,
desto dichter die Erinnerung.

Irgendwo ist also die Grenze der Fiktion.

Wenn jetzt jemand sagt:

die Asamkirche in München mag barock aussehen,
oder die Heiliggeistkirche in Bern
oder die Schelfkirche in Schwerin
aber sie stammen alle aus einer Zeit,
als gotischer Stil Mode war,
ja als es noch gar keinen Barock gab,

dann darf man doch mal fragen,
wo jetzt der zwingende Grund für
diese Behauptung ist.

Oder noch was ganz anderes:
"1730" schrieb Zedler in seinem Lexikon:



M.W. ist dies die einzige Stelle im Lexikon,
wo so eine Ankündigung erfolgte.
Das Buch von Gottschling gibt es wirklich,
ich habe zumindest einen Mikrofilm davon gesehen.
Darin sind die gotischen Kirchen in einer
ansonsten immer noch durch den 30jährigen Krieg
ziemlich ramponierten Stadt beschrieben.

Nun heißt es, dass Gottschling in Halle tätig war,
bevor er nach Brandenburg kam - die beiden
(Zedler und Gottschling)
kannten sich vermutlich, was auch den Hinweis
auf das demnächst erscheinende Buch erklärt.


Mit noch anderen Worten: je näher
die Zeit rückt, desto schwieriger
wird es, den chronologischen Rahmen zu stürzen:
da bedarf es guter Argumente,
die ich bislang leider vermisse.
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