Pompeji - nicht der letzte Tag

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26 Mai 2009 18:10 #144 von genographic
Rein zufällig bin ich auf der Fantomzeit.de auf etwas sehr interessantes gestoßen:

"Die FAZ, in der Person des Bielefelder Historikers Uwe Walter, schreibt über uns, aber nimmt uns nicht wahr. Oder sie nimmt uns sehr wohl wahr, aber schreibt nicht über uns. Das klingt widersprüchlich, könnte aber beides stimmen: Man lese diesen Beitrag über eine angebliche “geschichtsrevisionistische Subkultur im WWW”. Dort geht es um Pompeji, den “Letzten Großen Ruck”, Fomenko, Topper (der ausgiebig zitiert, aber nicht namentlich erwähnt wird) und allerlei sonst aus der chronologiekritischen Ecke."


Dem dort gegebenen Link folgend:

faz-community.faz.net/blogs/antike/archi...nted-traditions.aspx

landete ich bei einem FAZ Blog wo ich neben den anderen Chronologiekritikern zu "verkehrten Köpfen dieser Art" ohne
namentlcih genannt zu werden von einem Bielefelder Historiker Uwe Walter zugeordnet worden bin.

"Eingang eines Manuskripts, das für eine wissenschaftliche Zeitschrift, an der ich mitwirke, zu begutachten ist. Der Autor - kein Historiker, sondern offenbar Techniker oder Ingenieur - will beweisen, daß Pompeji und Herculaneum bei dem Vesuv-Ausbruch des Jahres 79 n.Chr. gar nicht ausgelöscht und zugeschüttet wurden, sondern bis ins 17. Jahrhundert weiterblühten. Er stützt sich u.a. auf eine Inschrift aus dem Jahr 1635 mit der blumigen Beschreibung eines Vesuvausbruchs vier Jahre zuvor, in der die beiden Städte erwähnt werden, auf die Ähnlichkeit pompeianischer Wandmalereien mit Gemälden aus der Zeit der Renaissance und des Barock, Instrumente mit Schraubtechnik im Archäologischen Nationalmuseum Neapel, klares Glas, das angeblich erst um 1550 produziert werden konnte, und eine Wasserleitung, die im späten 16. Jahrhundert angelegt wurde, nach Technik und Materialien aber antiken Bauwerken dieser Art exakt entspreche. Alles ziemlich wirr formuliert und keiner Widerlegung in der Sache wert. Der von Plinius dem Jüngeren in zwei berühmten Briefen an Tacitus beschriebene Ausbruch wird nicht geleugnet, aber in seiner Bedeutung heruntergespielt; auch die gesamte schriftliche Überlieferung steht unter Pauschalverdacht: widersprüchlich, durch mehrfaches Abschreiben verfälscht, in der Chronologie unsicher, durch ein Gelehrtenkartell gegen jede kritische Nachfrage abgeschirmt......"



wwwhomes.uni-bielefeld.de/uwalter1/engagement.html

So sieht er also aus der Bielefelder Historiker Uwe Walter den FAZ ganz auf ihre Art und Weise presentiert:

"...Mitglied im Beirat der „Historischen Zeitschrift". Er schreibt seit 1998 Rezensionen, Geburtstagsartikel und andere kleinere Stücke für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, mit Karl Christ und anderen in dem Wissen verbunden, daß wir auf den Schultern von Riesen stehen und dennoch oft genug nicht weiter sehen als diese."


Na, ja... Uns bleibt nichts anderes übrig als zu hoffen, dass Historiker und andere von den Schultern des Riesens irgend wann mal auch absteigen werden um doch ein bischen weiter sehen zu können als diese.

Ich bin aber dem Bielefelder Historiker Uwe Walter eigentlich sehr dankbar! Zwar hat er meinen Artikel über Pompeji nicht veröffentlicht, was zu erwarten war, dafür aber popularisiert!

Es fehlt nun nur ein Link in seinem Blog um den von ihm kritisierten Artikeln für die Leser zugänglich zu machen.
Ich denke es wird für uns kein Problem sein sein Fehler auszubessern, oder?

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26 Mai 2009 18:48 - 26 Mai 2009 18:50 #145 von Ingwer
Na ja...

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing!

Das ist hier ersichtlich:

Funktionen in der Universität

* Mitglied der Lehrkommission der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
* Mitglied im Leitungsgremium des Graduiertenkollegs "Archiv - Macht - Wissen" und

Mitglied in der Redaktion von „Geschichte für heute. Zeitschrift für historisch-politische Bildung“,

Mehr muss man nicht wissen!

Und dies meine ich nicht abwertend oder böse - Es ist
einfach gegeben.

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26 Mai 2009 18:53 #146 von Minger

Alles ziemlich wirr formuliert und keiner Widerlegung in der Sache wert.

"Wer so schreibt, verrät sich selbst." - Und wer so aussieht, verrät sich noch mehr.



Der feiste Gelehrte aus Bielefeld ist von der Instinktverdummung völlig durchdrungen. Aber eigentlich wurde in den beiden Kommentaren unter dem Blogeintrag schon alles Nötige gesagt.

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26 Mai 2009 19:10 #147 von Minger
http://bis.uni-bielefeld.de/infomanager/thumbnail?id=26377

Dr. Uwe Walter ist im Oktober zum Professor für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Alten Geschichte an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld ernannt worden. Uwe Walter, geboren 1962 in Rotenburg an der Fulda, studierte in Göttingen und in Erlangen Geschichte, Latein und Griechisch. Dem Ersten Staatsexamen für Geschichte und Latein 1989 folgte 1992 die Promotion in Göttingen mit einer Studie zur Entstehung des Bürgerstaates im frühen Griechenland. Danach folgten Referendariat und Zweites Staatsexamen (1994) sowie eine befristete Abordnung als Studienrat im Hochschuldienst an die Universität zu Köln (1997), an die sich ein Forschungsstipendium der Gerda Henkel-Stiftung anschloss. Anfang 2003 habilitierte sich Uwe Walter in Köln mit einer Studie über die Frage, wie die Römer in der Zeit der Republik 'Geschichte' konfiguriert, inszeniert und lebendig gehalten haben (Memoria und res publica. Zur Geschichtskultur im republikanischen Rom, Frankfurt am Main 2004). Durch Berichte und Rezensionen für die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' sucht er die kulturelle Verbindung Europas mit der Antike und die Innovationskraft der Alten Geschichte einem breiteren Publikum zu vermitteln. Die historisch und historiographisch kommentierte und mit Übersetzungen versehene Sammlung "Die Frühen Römischen Historiker" (zusammen mit Hans Beck, 2 Bände, 2001 und 2004) hat als willkommenes Instrument für die akademische Lehre und Forschung große Anerkennung gefunden. Schwerpunkte in der Lehre sind die zentralen und rezeptionsgeschichtlich wichtigen Großepochen Archaisches und Klassisches Griechenland sowie die Römische Republik und die frühe Prinzipatszeit. Wesentliche Ziele seiner Lehre sind historische Orientierung und Kommunikationsfähigkeit mit der Vergangenheit und die Förderung von Kenntnissen der Alten Sprachen bei den Studierenden. In der Forschung wird, veranlasst durch Buchprojekte und den geplanten Einstieg in den Sonderforschungsbereich "Das Politische als Kommunikationsraum der Geschichte", auf absehbare Zeit die griechische Geschichte in ihrer formativen Epoche (von Homer bis Aristoteles) im Vordergrund stehen.

Quelle

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26 Mai 2009 20:48 #148 von Allrych
Diese Professoren sind dumm, aber schlau zugleich: Sie wissen, wie man eine staubige Materie aufmöbelt, ohne dabei wesentliche
Konzessionen an das dogmatische Bild der klassischen griechisch-
römischen Antike zu machen.

Also spricht man von der "Kommunikationsfähigkeit" der Antike, "konfiguriert" (sic!) Geschichte und faselt "vom Politischen als Kommunikationsraum der Geschichte.

Der Tiefschwatz ist nicht zu überbieten, Die Visage des Professors
entspricht dem Geschwabbel, das er von sich gibt.

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27 Mai 2009 06:51 #152 von
Reiner Geschichtsmafia.

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27 Mai 2009 11:32 #153 von Basileus
Neue bahnbrechende Ideen, ein neues Paradigma in einer Wissenschaft, also ein neues "Denkschema", kommen in erster Linie von Leuten, die außerhalb des offiziellen Wissenschaftsbetriebs arbeiten.

An Universitäten ist man immer der Auffassung, daß
„in dieser Wissenschaft schon fast alles erforscht sei, und es gelte, nur noch einige unbedeutende Lücken zu schließen“,
so wie es der Münchner Physikprofessor Philipp von Jolly schon in den 1870er Jahren erklärte, als Max Planck bei ihm studierte, der spätere Begründer der Quantenphysik.

Es geziemt sich auch für einen Nachwuchswissenschaftler eine bescheidene und obrigkeitskonforme Haltung anzunehmen, wie Max Planck zu dieser Zeit:
„Ich hege nicht den Wunsch, Neuland zu entdecken, sondern lediglich, die bereits bestehenden Fundamente der physikalischen Wissenschaft zu verstehen, vielleicht auch noch zu vertiefen“
Mit einer anderen Einstellung wird man da nichts.

Bei Planck war es allerdings einfacher als bei vielen anderen, da bereits sein Urgroßvater, Großvater und Vater bekannte Professoren waren, und daher der berufliche Weg damals schon vorgezeichnet war.
Trotzdem ignorierte man ihn nach seiner Habilitation in Physik, so daß er nur eine Privatdozenten-Stelle bekam. Doch letzten Endes wurde er doch Professor.

Er war dann wohl auch der einzige derjenigen Leute, die im 19. und 20. Jahrhundert ihre Wissenschaft entscheidend veränderten, indem sie einen neuen Denkansatz einführten, ein neues Paradigma, der aus dem offiziellen Universitätsbetrieb kam.

Alle anderen kamen von außerhalb, waren völlig unbekannt, und wurden teilweise zunächst von den Universitäten ignoriert.
Der größte von allen, der Berner Patentamt-Angestellte Albert-Einstein ist einer davon,
ebenso der Weltreisende Charles Darwin,
Karl Marx, der, obwohl er irrte, doch äußerst einflußreich war (bis hin zur "Frankfurter Schule" und dem Bonner und Berliner Hofphilosophen Habermas),
der Arzt Sigmund Freud, dessen Tiefenpsychologie, obwohl in der Universitätspsychologie weitgehend ignoriert, außerhalb sehr einflußreich wurde, un damit auch auf die offizielle Wissenschaft zurückwirkte.

Der etablierte Universitäts-Professor Fomenko fällt auch darunter, da er von Haus aus Mathematiker ist, und nicht in der Hierachie der Geschichtswissenschaftler aufgestiegen ist. Diese ignorien ihn daher auch weitgehend.

Die offizielle Geschichtswissenschaft ist auch ein schönes Beispiel für das Parkinsonsche Gesetz ( de.wikipedia.org/wiki/Parkinsonsches_Gesetz ).
"Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht "
Parkinson untersuchte die Königlich-Britische Marine und fand heraus, daß die jährliche Zunahme des Personals ohne Rücksicht auf die Variationen der Arbeitsmenge (also auch, wenn diese sinkt) zwischen 5,17 und 6,56 % betrug.

Er schlußfolgerte,daß das Marineministerium dann die meisten Mitarbeiter haben wird, wenn die Britische Marine keine Schiffe mehr hat.

So ist das auch mit der antiken Geschichte, teilweise auch der mittelalterlichen: Obwohl es nur rudimentäre bzw. gar keine Hinterlassenschaften aus vielen Epochen gibt, bläht sich der Stab an Personen, die sich damit beschäftigen, immer mehr auf.

Neue Betätigungsfelder gibt es in der Gschichte immer, da mit der vermeintlichen Beantwortung einer Frage zwangsläufig neue Probleme und Fragestellungen entstehen, zu deren Beantwortung weitere Mitarbeiter (wachsende Anzahl von Untergebenen) eingestellt werden müssen.

So gewinnen die etablierten Vertreter weiter Einfluß. Sie sichern desweiteren ihre Positionen, indem sie sich gegenseitig bestätigen und sich gegenseitig Arbeit, sprich Fragestellungen, schaffen.
Rivalen werden außen vor gehalten, indem man sie entweder gemeinschaftlich ignoriert oder als "unwissenschaftlich" und "Wirrköpfe" diffamiert. Das reicht fast immer aus, da die offiziellen Wissenschaftsvertreter in unserer Gesellschaft für ihr Fachgebiet einen Autoritätsstatus haben.

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27 Mai 2009 11:57 #154 von prusak
prusak antwortete auf Rein zufällig ...
Also ich hatte diesen Artikel auchgelesen,
aber nicht rein zufällig, sondern weil ich
mal aus Neugier oder Langerweile auf diese
Seite geguckt hatte.

Bei aller Kritik an den Wissenschaftsbetrieblern,
würde ich doch nie was an deren Physiognomie
festmachen. Da kann man doch leicht daneben raten.

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27 Mai 2009 12:24 #155 von Ingwer
@basileus,

Alle anderen kamen von außerhalb, waren völlig unbekannt, und wurden teilweise zunächst von den Universitäten ignoriert.
Der größte von allen, der Berner Patentamt-Angestellte Albert-Einstein ist einer davon
Naja, der Einstein als Grösster...
Er ist mittlerweile zerissen worden, auch wenn man dies Offiziell nicht so darstellt. Es soll ja auch noch kleine Hunde geben.

Alle kamen von aussen...
Das mag schon sein. Vielleicht ist es ja so, wie bei den Künstlern.
Wegen schlechter Bezahlung versteckten diese in ihren Werken
das ganze Wissen und das richtige Geschehen.
Wenn man lesen kann...

@prusak,

Nicht alle wissenschaftler - Wir sind hier in Geschichte.
Und ich würde auch nicht die Geschichtenerfinder alleine
benennen.
Da sind noch viele mit Blindheit gesegnete Wesen, die da zuhören und glauben:



Bildquelle: commons.wikimedia.org/wiki/File:Walter.a...die.blinden.1991.jpg

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27 Mai 2009 17:51 #157 von Minger
Meine Wortmeldung zum FAZ-Blog wurde gestern Abend zwar binnen Minuten freigegeben, ist jetzt aber nach etwa 20 Stunden wieder entfernt worden.

Mal sehen wie lange der genographic-Link dort haften bleibt.

@prusak
In den Gesichtern kann man lesen wie in Büchern, denn sie sind Teil der jeweiligen Homoglyphe. Oder leugnen Sie es?

Das halslose Blähgesicht von Prof. Walter ist schon äusserst aufschlussreich und verheisst im Übrigen nichts Gutes.

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