"Die Alpenüberquerung Suworows" - Das Gemälde von Wassili Iwanowitsch Surikow
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Wassili Iwanowitsch Surikow (1848-1916) schuf das Gemälde "Die Alpenüberquerung Suworows" im Jahre 1899.
100 Jahre nach der pseudo-historischen Grosstat dieses Generals.
Das Gemälde wurde kürzlich in der Schweizer Wochenzeitschrift "Die Weltwoche" anlässlich eines Artikels über Suworow (1729-1800) abgedruckt.*
Ich kannte das Bild schon seit langem, nahm mir aber jetzt erst die Zeit, es intensiver zu betrachten.
Um die Suworow'schen Märsche über die Alpen ranken sich viele Legenden.
In der Schweiz wird die Erinnerung an den Generalissimus bis heute wach erhalten.
Doch was ist von dieser Figur aus historischer Sicht zu halten?
Nicht viel, wenn man das Gemälde von Surikow betrachtet.
Sie ist eine Fiktion.
Ein Scherz.
Narren, wer daran glaubt.
Fast in jedem Gesicht finden sich die Züge "Suworows".
Besonders auffällig ist dies bei den Männern im Vordergrund erkennbar.
Allen stand das gleiche Modell zum Vorbild.
Der abgebildete Suworow hat zwar spitzere Gesichtszüge, insbesondere die Nase, wie man sie etwa vom Suworow-Porträt eines George Dawe kennt, doch auch der General auf dem Pferd ist letztlich ein variiertes Abbild der gleichen Vorlage. - Ob Surikow das Portrait Dawes kannte, entzieht sich meiner Kenntnis.
Suworow führt sein Heer in den Abgrund.
*Der Artikel wurde noch mit folgendem Bild illustriert:
www.fine-art-images.net/de/zoom.php?3504 (direkte Einbindung des Bilds leider nicht möglich)
Der Maler Dmitri Grigoriewitsch Lewizki (1735-1822) schuf das Werk 1786.
Der Portraitierte könnte je nach Widmung Lessing, Bach, Hayden oder Mozart sein.
Typisch für die Zeit nicht-authentischer Portraits.
Auf jeden Fall gleicht der Mann in keinster Weise dem 'alten' Suworow, so wie man ihn heute gemeinhin überliefert.
Links:
de.wikipedia.org/wiki/Wassili_Iwanowitsch_Surikow
de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Wassiljewitsch_Suworow
de.wikipedia.org/wiki/George_Dawe
de.wikipedia.org/wiki/Dmitri_Grigorjewitsch_Lewizki
www.fine-art-images.net/de/showIMG_3504.html
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- berlinersalon
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was möchtest du eigentlich warum sagen ?Sie ist eine Fiktion.
Ein Scherz.
Narren, wer daran glaubt.
zumindest die dramatik der situation scheint nacherlebbar
& das mit den gesichtszügen ist so eine sache
in einer zeit indirekter bilderfassung
und ohne moderne mobilität
schon ingwer ist
wie ich es sehe - an dieser thematik wohl gescheitert
kunst entzieht sich der direkten wirklichkeit
sie basiert immer auch auf weltbilder
nur darum ist sie universal
was sie trotz aller technischer ähnlichkeiten
grundlegend vom kitsch unterscheidet
egal ob gesprochen - gechrieben - gemalt - komponiert
gedichtet - oder einfach nur gedacht
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An dieser Thematik bin ich wohl in keiner Weise gescheitert! Im Gegenteil!schon ingwer ist
wie ich es sehe - an dieser thematik wohl gescheitert
Vielleicht möchte "bs" wohl, dass ich hier keine Einsicht erlange.
Da muss ich den Guten sehr wohl enttäuschen! In diese Materie blicke ich sehr viel
tiefer, als viele Interessierte der GA.
Der Preis für dieses Wissen ist wohl hoch und manifestiert sich über sehr viel
Freizeit, welche dafür investiert wurde!
@Legoland,
Der Maler, welcher sich hinter dem Pseudonym Suvorov versteckt, lebte noch im
letzten Jahrhundert.
Und Jener war ein zuhöchst talentierter Künstler!
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Fiktion ist Suworow, eine getürkte historische Figur.was möchtest du eigentlich warum sagen ?Sie ist eine Fiktion.
Ein Scherz.
Narren, wer daran glaubt.
Der Realismus - gewiss nachvollziebares Grauen - ist hier mehr vordergründig.
Suworow blickt nach Osten, so auch viele seiner Getreuen - ausser die Beiden, denen das Lachen noch nicht vergangen ist. Die Blicken gewissermassen ins Totenland - in den Westen, zu Suworow.
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- berlinersalon
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daß er etwas findet - was in der nähe von fakten - nachvollziehbar
ingwer erfülle mir einfach diesen kleinen wunsch
& noch etwas am rande - offenbarungen kennen keinen preis
das sind naturerlebnisse vergleichbar mit mond-und sonnenaufgängen
allerdings
ist in der forschung nichts kitschiger als die einfache behauptung
auch wenn sie sich in anmutiges - ja tiefes dunkel hüllt
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Was das Gemälde angeht, gibt es noch ein von Alexander von Kotzebue
"Suworow überquert den Panixerpass"
Ob es bei Surikow's Gemälde "Die Alpenüberquerung Suworows" um den Gotthardpass geht, habe ich nichts sicheres gefunden (ehrlich gesagt, auch dieser Frage nicht zu viel Zeit gewidmet).
Wenn es aber so ist, verstehe ich nicht, warum Legoland meint, "Suworow blickt nach Osten".
Im Fall des Panixerpasses könnte es sein.
Leider habe ich kein von beiden Pässe besucht: meine Behauptungen beruhen sich auf Google Maps.
-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.
GChK = Geschistschronologiekritik.
CHRONOLOGIEKRITIK ist auch die Kritik der Traditionellen Geschichte.
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Beide Alpenpässe, Gotthard und Panxier, führen von Norden nach Süden und umgekehrt.Ob es bei Surikow's Gemälde "Die Alpenüberquerung Suworows" um den Gotthardpass geht, habe ich nichts sicheres gefunden (ehrlich gesagt, auch dieser Frage nicht zu viel Zeit gewidmet).
Wenn es aber so ist, verstehe ich nicht, warum Legoland meint, "Suworow blickt nach Osten".
Im Fall des Panixerpasses könnte es sein.
Doch die Himmelsrichtung gibt das Gemälde vor.
Links und rechts - West und Ost.
Also nicht unbedingt die reale Landschaft.
Bei Surikow ist die eh nicht gegeben.
Der Weg über den Panixerpass ist noch heute nur ein Wanderweg und für Ross und Wagen nicht befahrbar.
Das Gemälde von von Kotzebue ist der realen Landschaft schon einiges näher.
Leider finde ich im Netz gerade kein Bild davon in grosser Auflösung.
Suworow beim Gotthard-Hospiz, Gemälde von Beat Wieland, 1917
Der Autor, Michail Schischkin, im oben erwähnten Weltwoche-Artikel "Importierte Weltgeschichte" weist unter anderem darauf hin, wie - im Gegensatz zu Schweizer Verklärung der Figur S.s - in Russland Suworow kontrovers abgehandelt wird. Bis heute fehle beispielsweise eine brauchbare Biographie, so Schischkin.
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Angeblich hätten die Russen, nach der Niederlage gegen die Franzosen in den beiden Schlachten von Zürich 1799, den Rückzug über die Alpen antreten müssen.
Schon hier eine andere Frage: Weshalb musste Österreich, die andere Koalitionsmacht neben den Russen, nicht diesen Weg einschlagen?
Suworow musste sich also mit seinen Truppen über verschiedene Alpenpässe ins Graubündner Rheintal zurückziehen.
Suworows Weg über drei (!) hohe Alpenpässe ist mir seit eh und je suspekt vorgekommen. Hier die drei Bergübergänge, welche die Russen angeblich bewältigt hätten:
Kinzigpass (2073 m): noch heute nur für Bergwanderer zu überwinden.
Pragelpass (1550 m): heute autogängig
Panixerpass (2407): nur für (geübte) Bergwanderer passierbar.
Fazit: Suworows drei Alpenüberquerungen sind historische Mythen. - Noch um diese Zeit (1799) ist nicht die ganze Geschichte für bare Münze zu nehmen.
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Es genügt ein Schritt pro Individuum.
Aber was wollen Sie eigentlich damit sagen?
Hier ein Link zum Thema mit Karte und vielen Bildern (leider nur in minderer Web-Qualität):
www.1799.ch/15201.html
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