Viel ist da wirklich nicht zu holen. Außer vielleicht für einen Vogel.
Die Schnabelspitze berührt das Wasser der Milde (alter Flußlauf) - heute ist dort immerhin noch ein Teich. Der Blick des Vogels geht (wohl sehnsüchtig) zur alten Mühle (in der Karte ist dort ein Anschlussgleis der Bahn zu erahnen). Allerdings sind es bis zum Korn noch 200 Meter.
Direkt unter des Schnabels Spitze befinden sich die Vogelgehäge des städtischen Tiergartens. Diese zu füttern, könnte er nicht besser sitzen
Dann erklärt sich auch der Eizahn(Mühle konnte ich nicht entziffern) des jungen Adlers:
Nun lese ich "andauernd" was von Gleisanschluss? Was für eine Bahn soll denn da entlang gefahren sein? Und wo ist sie geblieben? Ausserdem, ein Tiergarten in Gardelegen? Steh ich auf dem Schlauch?
Fragen über Fragen
Der Fluss fließt schon lange nicht mehr in diesem Bett.
Und die Mühle brauchte ihn nicht mehr. Die "Eizahn-Mühle" war nämlich eine Walzen-Mühle, bis sie 1990 den Betrieb einstellte und ende der Neunziger abbrannte. Mühlen wurden auch zu DDR-Zeiten nicht mehr mit Wasser betrieben.
Der schwarze Strich auf der von Ihnen verwendeten Karte, und zwar der von unten Mitte nach rechts Oben stellt ein Bahngleis dar. Ursprünglich über Kalbe nach Salzwedel führend, endete es seit den 60ern an der Mühle. Jetzt stehen dort Eigenheime. Mit der Bahn gelangt man nicht mehr dorthin.
"Tiergarten" meint nur einen kleinen Vorgarten. Die Anzahl der Gehege wird so gegen ein Dutzend zählen. Ein paar Rehe und etwas Kleinvieh, die Vögel halt am Schnabel.
Vor zwölf Jahren zog ich weg, aber einige Vögel sollten geblieben sein.
In den Jahren 2001 bis 2004 - als u.a. die Texte
über Gardelegen und Werben entstanden -
waren wir uns noch nicht über die Komplexität
der einzelnen Stadtplanungen im Klaren.
Vielmehr wollten wir wissen, ob das Phänomen
wirklich flächendeckend war und gaben uns
oft mit dem ersten gefundenen Bild zufrieden.
Jeder graste zudem andere Gegenden ab.
Da wir immer öfter in derselben Stadt unterschiedliche
Bilder fanden (z.B. Eberswalde - in Axels Buch
sind weder der Schweinekopf noch das Lamm enthalten,
in Rostock fand Axel hingegen den von mir übersehenen Wal)
wurde klar, dass es sich um Vexier- und Mehrfachbilder handelt.
Was die Sache reizvoller, aber noch schwieriger zu vermitteln macht.
Z.B. fand Uwe Topper - als ich ihm mal das Lamm zeigte,
nachdem er schon den Löwen nicht erkannte -
dass das alles x-beliebig sei.
Es ist daher immer ratsam, die Kontrollstrukturen
zu beachten, wenn man auf Figurensuche ist:
die Kirchenkonstellationen, Legenden, Denkmäler, Wappen usw.
Läßt sich spiegelbildlich (gegenläufig) auch ein Adler (Gegenadler) in die Urbanoglype einfügen?
Ein junger(?) Gegenadler schaut mit dem gleichen Auge, nur eben anders herum.
Die Strasse in seinem Schnabel heisst Baderstraße.
@ Ron, was sitzt da auf seinem Schnabel?
Die Straße die das (gemeinsame) Auge markiert heisst übrigens Goldener Ring!
Finden konnte ich auf die Schnelle nur dies;
de.wikisource.org/wiki/Der_wunderbare_Ri...ilie_von_Alvensleben
Vielleicht kann uns Ron erzählen, was der 1970 abgerissene Goldene Ring war?
Oder ist das das besagte fehlende Stück? Der Strassenname scheint sich nur auf einen Teil des
Auges zu beziehen, also kein geschlossener Ring zu sein?
Auch das Pferd ist in der anderen Richtung unterwegs. Es hat ja die Stadt vor seinem Sturz fast komplett umrundet:
Der goldene Ring war ein einfaches Wohnquatier in etwa dreieckiger Form.
Der Gardelegener Helmut Friedrichs gibt einen Stadtspiegel heraus.
Auf seiner Internetseite
Stadtspiegel
hat er viele Bilder. Unter der Rubrik "Stadtgeschichte / Straßen und Gebäude" gibt es eine Reihe alter Fotos. Ist leider Flash, so dass man keinen Link setzten kann.
Das 35. Foto dieser Serie zeigt den "Goldenen Ring". Auf dem Foto ist die Aufschrift Möbelhaus zu sehen. Ich glaube, das war kurz vor dem Abriss.
Morgen stelle ich das Bild mal ein.
An der Schnabelspitze des lingsblickenden Adlers befindet sich das ehemalige Landratsamt. Darüber (gegenüber der Marienkirche) das alte Krankenhaus, nach dem Krieg ebenfalls Verwaltungsgebäude des Landkreises.
Die gestrichelte Linie im unteren Pferdekopf ist heute tatsächlich ein Weg. Eine Tür in der Stadtmauer wurde geöffnet und so eine Verbindung von dem vor der Mauer befindlichen Parkplatz zur Innenstadt geschaffen.
Was sagt denn ggf. der Bürgermeister dazu, Ron, den Du gut kennst.
Kann man ihm und evt. der Loge so etwas näher bringen, vielleicht zunächst unter dem Aspekt: "Fantasy und freie Assoziationen zu einer bedeutenden mittelalterlichen Stadt", um verborgenen Ängsten und Widerständen vorzubeugen?