Die Sonnenfinsternis von 585 AC

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22 März 2015 08:43 #9782 von berlinersalon
eine daseinsberechtigung
seriöser historiker scheint darin zu bestehen
sich nicht vom fleck bewegen zu dürfen

sozusagen eine standfeste angsterfüllte dauerfinsternis

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22 März 2015 08:46 - 22 März 2015 11:05 #9783 von Tuisto
Allrych ist wieder bei seinem Lieblingsthema: aarengeschliffene Dummschwätzerei!

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22 März 2015 11:16 - 22 März 2015 11:17 #9784 von Tuisto
"Die rund dreistündige Finsternis bei der Kreuzigung Jesu Christi, wie sie im Neuen Testament berichtet wird,[2] kann keine Sonnenfinsternis im hier behandelten Sinne gewesen sein. Denn alle vier Evangelien stimmen darin überein, dass Jesus am 14. oder 15. des jüdischen Monats Nisan gekreuzigt wurde; zu diesem Termin aber ist eine Sonnenfinsternis unmöglich, da im jüdischen Kalender um die Monatsmitte Vollmond ist, nicht der für eine Sonnenfinsternis erforderliche Neumond."

de.wikipedia.org/wiki/Sonnenfinsternis

Anmerkung: Es ist in keinster Weise gesichert, dass LUNA 14/15 zur Zeitenwende bei den Juden den Vollmond kennzeichnete. Genau so gut wäre Neumond möglich gewesen. Diese Frage ist bis heute nicht endgültig geklärt.


Zur SOFI Berechnung in der Sacra Chronologia muss ich natürlich noch ergänzen, dass die Längengrade der Abdeckung durch Delta T, aber der Breitengrad durch Gamma berechnet wird:

"Der Gamma-Wert (Formelzeichen: γ) stellt bei einer Sonnenfinsternis den geringsten Abstand der Schattenachse des Mondes vom Erdmittelpunkt in Einheiten des Äquatorradius dar. Damit wird annähernd angegeben, in welchen Breiten der Erde die Finsternis stattfindet.

Das heißt, auch der Gammawert wurde von Seyffarth (bzw. von dem Astronomen, der den Auftrag dazu hatte) so verändert, dass die SOFI vom 19.3.33, die ja kurz vor dem Äquinoktium stattfand, von der Südsee nach Jerusalem transferiert werden konnte.

Immerhin ist eine Jerusalemer SOFI in einigen Schriften "aus dem Zeitenwechsel" dokumentiert, ob richtig datiert, sei dahin gestellt.

Unabhängig davon ist sich die Wissenschaft bis heute nicht sicher, ob die SOFI von 585 BC die richtige ist. Selbst WIKI schriebt:

"Bekannt ist etwa die von Herodot überlieferte Anekdote, wonach Thales von Milet für die Zeit eines Krieges zwischen den Medern und den Lydern eine Sonnenfinsternis vorausgesagt habe. Als diese tatsächlich eintrat, hätten die Gegner den Kampf erschreckt beendet und Frieden geschlossen. Dabei könnte es sich um die Sonnenfinsternis vom 28. Mai 585 v. Chr. handeln, einige Argumente sprechen jedoch eher für die Sonnenfinsternis vom 16. März 581 v. Chr.[1]"
de.wikipedia.org/wiki/Sonnenfinsternis

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22 März 2015 12:03 - 22 März 2015 17:08 #9785 von Tuisto
Übrigens kenne ich bis heute kaum eine bessere Besprechung der SOFI von angeblich 585 BC als die von Prof. Seyffarth.


Von S. 303 bis S. 307 unter 34) seiner Chronologia sacra:
books.google.de/books?id=k0NKAAAAMAAJ&pr...#v=onepage&q&f=false

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23 März 2015 18:35 #9786 von Allrych
Der einzige, der zu diesem meinem Thema einen guten Beitrag geliefert hat ist "Basileus":

Er entlarvt die fingierten Daten der Vorgeschichte indem er beweist, dass die simple Retrokalkulation, hier einer Sonnenfinsternis, vollkommen daneben führt: Am behaupteten Datum war in der betreffenden
Region kein solches Ereignis.

Wenn man doch auf gleiche Weise z.B. das behauptete Datum "79 AD" für den plinianischen Vesuvausbruch als falsch überführen könnte!

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23 März 2015 20:26 #9787 von *CD

Tuisto schrieb: Natürlich passt da nichts zusammen.


Es sei denn, man macht es passend...

Diese pseudowissenschaftlichen Rückrechnungen kann man samt und sonders in die Tonne treten!

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23 März 2015 20:50 #9788 von Allrych
18 Jahre vorher soll es ebenfalls in Kleinasien eine Sonnenfinsternis gegeben haben:
am "18. Mai 603 AC".

Ich sehe darin eine Koppelung, beziehungsweise eine Verdoppelung der bekannten Sonnenfinsternis von 585 AC.

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24 März 2015 19:58 - 24 März 2015 20:10 #9789 von Tuisto

*CD schrieb:

Tuisto schrieb: Natürlich passt da nichts zusammen.


Es sei denn, man macht es passend...

Diese pseudowissenschaftlichen Rückrechnungen kann man samt und sonders in die Tonne treten!


Tatsächlich gibt sich Prof. Seyffarth selbst die richtige Antwort, wie wir heute wissen; nur zog er damals noch die erhoffte Stimmigkeit der Überlieferung seiner glasklaren Logik in Bezug auf die "wichtigste SOFI der Antike" vor:

"Diese so vielfach besprochene Sonnenfinsternis ganz allein zwingt uns unwiderstehlich, entweder die Schlacht am Halys und die von vielen Tausend Menschen gesehene Sonnenfinsternis bei Sonnenaufgang im Frühjahr 582 v. Chr. und Alles, was damit zusammenhängt, für Lug und Trug zu halten, oder eine andere Mondknotenbewegung anzunehmen, als die Tafeln angeben.

S. 307
books.google.de/books?id=k0NKAAAAMAAJ&pr...#v=onepage&q&f=false

Wahrlich, alles Lug und Trug!

Im Übrigen gab es noch vielmehr SOFI-Kandidaten als die jetzt noch von Allrych erwähnte vom 18. Mai 603 vor Chr., wie man auf Seite 305 nachlesen kann, wo alle potentiellen zu diesem Ereignis aufgeführt sind.

Aber das kennt man ja von Allrych:
Unsorgfältige Recherche, a bisserl hier, ab bisserl da.
Und keine Ahnung, wie man SOFIs berechnet, geschweige denn Delta T bzw. die Verschiebung des Mondknotens. Dafür Kotau beim Basileus, joho!


:

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25 März 2015 10:06 #9790 von Allrych
Nicht nur Sonnenfinsternisse, auch viele Kirchenväter (z.B. Basilius von Caesarea und Gregor von Nazianz) wurden von der Geschichtserfindung in Kleinasien angesiedelt: Wer geht schon in das Land der Ungläubigen nachfragen, ob dort was gewesen ist?

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25 März 2015 22:02 #9791 von *CD

Allrych schrieb: Wer geht schon in das Land der Ungläubigen nachfragen, ob dort was gewesen ist?


Das ist natürlich ein interessanter Punkt! Für die Türkei lässt sich sagen, dass das Land und die Fundstätten relativ frei zugänglich sind. Es gibt (noch) keine Religionspolizei. Übrigens sind die Türken östlich des Bosporus deutlich kulturtoleranter als jene westlich davon... Hat wahrscheinlich damit zu tun, dass die Westtürken eigentlich Griechen sind... (ok, andere Geschichte!)

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