Die Lösung des antiken Osterstreites

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06 Mai 2011 23:06 #4285 von Basileus

Die Versetzung sollte daher für alle Zyklen 700 Jahre bzw. eine gleiche Anzahl von Jahren betragen, was nicht der Fall ist.

Weshalb sollte das so sein ? Nur die Abweichung von der überlieferten Chronologie erlaubt eine Synchronisation der einzelnen Ostertafeln über den traditionellen Vollmondtag an den Iden (13.4.).

Desweiteren müsste 868 + 31 = 869, das Kreuzigungsjahr der HT abzüglich 220 Jahren = 649 das Kreuzigungsjahr sein, in dem am Kreuzigungstag Vollmond und Mondfinsternis war, wie am 1.4.33...

Warum sollten es 220 Jahre sein ?
Es sind doch 836 !
Da fängt nämlich nach meinen Ausführungen die Tafel -2 an, so wie konventionell 222 - 2 = 220.

Desweiteren ging es den Konstrukteuren der Tafel nicht darum, dass die Frühlingsvollmonde für ein paar zukünftige Jahre stimmen sollten. Vielmehr mussten sie als Fälscher darauf achten, dass der Vollmond im Jahr der vermeintlichen Herstellung der Tafel(222) stimmte und zudem einige Jahre davor. Denn es bedurfte ja einiger Beobachtungsjahre davor, um eine solche Mondtafel aufzustellen und nicht er Beobachtungen danach!

Sie wurde laut Inschrift erst nach dem Beginn ihres Zyklus erstellt. Es gibt den Hinweis auf der Tafel auf Kaiser Alexander, der nach heutiger Chronologie im Jahre 222 an die Macht kam. Ein paar Jahre danach wird es schon gewesen sein. Sinnvollerweise hat man dann die tatsächlichen Vollmonddaten genommen, und keine abweichenden. Für diese ersten Jahre nach Beginn stimmen die Monddaten bei 838, bei 222 jedoch weniger.

Aber das Entscheidende waren ja die Mond- und Wochentags-Zyklen, die natürlich ab 838 genauso stimmen wie ab 222. Der Beginn dieser Tafel war an den Iden des April, so wie auch der Beginn der Supputatio Romana. Daher ist es naheliegend von einer Synchronisation beider Ostertafeln auszugehen. Diese gibt es aber nur bei einem Anfang 838 und 998 !

Nur im 3. Jahrhundert sind GK und JK gleich. Damit konnte man die ganze GK/JK Vexierung problemlos verwischen. Wie man sieht, glaubt ja bis heute niemand daran. Die Tafel kann daher erst nach dem GK erstellt worden sein, daüber gibt es keine Zweifel.

Daß die Jahreszahlen so schön passen, liegt einfach daran, daß 836 durch 19 teilbar ist.Dadurch stimmen die Mondzyklen zu Beginn unserer heutigen Zeitrechnung +2 und ab 838 (13.4.), dem Beginn der Ostertafel überein, natürlich auch 0 = 836 (5.4.). Natürlich ist auch die Differenz 1064 - 836 = 228 durch 19 teilbar (natürlich auch 836 - 532 = 304), wie schon weiter oben in anderer Form erwähnt, so daß es auch hier paßt.
Von 0 ausgehend liegen sowohl 532, 836 als auch 1064 auf der 19-Jahres-Takt-Linie, 220 aber nicht.
Bei einer Verschiebung um 700 Jahre entsteht eine Differenz von 3 Jahren, da nur 703 ein Vielfaches von 19 ist. Dionysius Exiguus läßt die Indiktion im Jahre 3 vor seiner neuen Zeitrechnung beginnen (ARGUMENTA PASCHALIA, Argumentum I. De annis Christi), das wäre dann beim Jahr 1064 das Jahr 529 ! (1064 - 247 - 285 - 3)

Nun hat jemand auf der Ostertafel an der Hippolytstatue neben das (2.) Jahr mit dem 2.4. und das (32.) Jahr mit dem 25.3. "Geburt" und "Tod" Christi (ΓΕΝΕΣΙΣ ΧΡ und ΠΑΘΟΣ ΧΡ) geschrieben. Eine teilweise Übereinstimmung mit den Lebensdaten Jesu Christi der Jahre 223 - 253 mit den Jahren 0/1 - 33 besteht demzufolge nur dann, wenn man ein Lebensalter des Erlösers von 30 Jahren annimmt, und
a) wenn man die Zeitrechnung mit einem anderen Jahr als dem der Zeugung/Geburt Christi beginnen läßt, oder
b) wenn man bei seinem Geburtsjahr eine andere Differenz nimmt als bei seinem Todesjahr (220 und 222).

So richtig paßt es aber nicht.
Das Jahr 253 eignet sich hier also nur dann als "Todesjahr", wenn man eine Methode hat, diese Unstimmigkeiten als gewollt anzusehen.

Hinzu kommt desweiteren, dass 1064 der Vollmond bereits von Mo, 5.4. auf So, 4.4. zurückfiel.
Das widerspricht eindeutig den Angaben von Exiguus.
[...]
Spätestens nach 304 Jahren verschiebt sich der Mond gegen den julianischen Kalender um 1 Tag.
532 + 304 = 836. Spätestens seit dieser Zeit schien der Vollmond einen Tag früher.
...

Am 5.4.836 mittags war astronomisch Vollmond (siehe NASA-Tabelle), zyklisch korrekt.
Auch im 10. Jh. sind fast alle Vollmonde im 19-Jahres-Abstand am 5.4., im 11. Jh. vor allem am Anfang, aber auch noch im 12. und 13. Jh. gibt es welche.

Im Übrigen ist man der Auffassung, daß für die Erstellung der 95jährigen Ostertafel keine neuen astronomischen Beobachtungen angestellt wurden (egal, ob diese nun von "Dionysius Exiguus" oder von jemand anderem stammt), so auch der von Tuisto hochgeschätzte U.Voigt. Schließlich besteht diese Tafel aus dem 19jährigen Zyklus, der wohl schon Jahrhunderte bestand.

Zyklisch ist Montag, der 5.4.1064 Vollmond, so wie es von "Dionysius Exiguus" überliefert ist.

Es geht mir aber im Wesentlichen um die Synchronisation des 19jährigen Zyklus mit den anderen. Das ist bei 222/298/532 alles nicht der Fall. Die drei Zyklen scheinen da rein willkürlich zusammengewürfelt zu sein.
Da ist es egal, ob die 95er Ostertafel nun kurz vor 1064 erstellt wurde, oder später.

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09 Mai 2011 17:11 - 09 Mai 2011 19:08 #4289 von Tuisto

Warum sollten es 220 Jahre sein ?
Es sind doch 836 !
Da fängt nämlich nach meinen Ausführungen die Tafel -2 an, so wie konventionell 222 - 2 = 220.

Das ist mir schon klar, ändert aber nichts daran, dass die konventionelle Datierung eine Differenz von 220 Jahren zum Jahr 0 vorsieht. Diese Tafel steht ganz bewußt nicht im 19jährigen Metonzyklus, sondern in der Unterteilung der 532 Jahre in 312 und 220, bzw. 311 und 221.

Wenn 836 der (komputistisch zweifelsfrei mögliche) Beginn der Tafel sein soll, welches aber 220 in der klassischen Chronologie entspricht, dann müsste das Jahr 0 dem Jahr 836 - 220 = 616 entsprechen, denn 700 - 84 = 616. Das funktioniert aber so nicht in der gewünschten Gänze.

Sie wurde laut Inschrift erst nach dem Beginn ihres Zyklus erstellt.

Wo steht das? Auf der Tafel steht, dass sie zum Jahr 1 des Alexander estellt wurde, mit dem wahren Frühlings-Monddatum Samstag, 13.4.

So richtig paßt es aber nicht.
Das Jahr 253 eignet sich hier also nur dann als "Todesjahr", wenn man eine Methode hat, diese Unstimmigkeiten als gewollt anzusehen.

Ich habe die unwiderlegliche Begründung dafür angegeben, dass das Jahr 223 (Angabe Genesis auf der HT)ein Spiel ist, das eindeutig auf das Jahr 0 und zugleich 220 verweist. Jesus kann nur an einem Sonntag oder an einem Mittwoch geboren worden sein, hierüber existiert Übereinstimmung bei allen alten Autoren. Er kann auch nur an einem Sonntag auferstanden sein. Er könnte aber statt an einem Freitag auch an einem Mittwoch oder Donnerstag gekreuzigt worden sein. Hierüber herrscht Unstimmigkeit.

Es existiert kein besseres Datum als der 25.3.253 als Kreuzigungstermin. Es ist perfekt!
Zudem korrespondiert es direkt mit der Angabe 202.4 Olympiade. 2024 : 8 = 253.
Tja, so war das zahlenmystische Denken damals. Auch wenn man das heute gerne anders sähe.

Es geht um den Gleichklang vom 25.3.1/25.3.33 zum 25.3.221/25.3.253

Die 84-jährige Supputatio Romana folgt genau diesem Rhythmus:
25.3.1 Geburt + 84 + 84 + 84 = 25.3.253 Tod

Am 5.4.836 mittags war astronomisch Vollmond (siehe NASA-Tabelle), zyklisch korrekt.
Auch im 10. Jh. sind fast alle Vollmonde im 19-Jahres-Abstand am 5.4., im 11. Jh. vor allem am Anfang, aber auch noch im 12. und 13. Jh. gibt es welche.


Das ist zwar faktisch richtig, war aber erst im 16. Jahrhundert so rückwirkend berechenbar. Eventuell, das ist aber sehr fragwürdig, schon ab dem 13./14. Jahrhundert.(Sacrobosco, Alfonsinische Tafeln)

Nach heutigem Kenntnisstand war es Beda keinesfalls möglich, so genau zu rechnen. Mit seinen Methoden wäre er im 8. Jahrhundert für 1064 auf den 4.4. gekommen. Bei einer angenommenen 700 Jahresverschiebung ab 0 AD wäre er übrigens ggf. real.

Bei einer Verschiebung um 700 Jahre entsteht eine Differenz von 3 Jahren, da nur 703 ein Vielfaches von 19 ist. Dionysius Exiguus läßt die Indiktion im Jahre 3 vor seiner neuen Zeitrechnung beginnen (ARGUMENTA PASCHALIA, Argumentum I. De annis Christi), das wäre dann beim Jahr 1064 das Jahr 529 ! (1064 - 247 - 285 - 3)


Die Indiktion fällt in das astronomische Jahr -2 (3 BC)
1064 fiele demnach in das Jahr 530!

Nostradamus hat unseindeutige Hinweise auf die getürkte Heils-Chronologie gegeben:
nostradamus.kubina.at/DEUTSCH/3_Brief_H/7jt.html

2019 ist das Jahr, das die Kabbalisten aus Safed, die gleichzeitig lebten, als Jahr 1 nach der Änderung der "Lebensbaum-Realität" beschrieben.

Nostradamus erwähnt ausdrücklich das Jahr 5529 (= 1562 AD) in seiner "wahren" Chronologie.
6000 = 2033 AD und 5967 = 2000 AD.

5529 (=> 529 und 4712 = 6241 - 1529 => 5529 - 1529 = 4000 AM = 0 AD) ist durch 19 teilbar.
Es gilt:
5529 = 291 x 19
2451 = 129 x 19 (Permutation)
7980 = 420 x 19 (Summe)

5967 (= 2000 AD) = 27 x 221 => 0/33 => 221/253 => 2000/2033 = 5967/6000

Er hat des Weiteren die Kenntnis des GK/JK-Wechsels über die Briefdaten fixiert:
1.3.1555 / 14.3.1557 / 27.6.1558

Vom 1.3. 1555 bis zum 14.3.1557 vergehen genau 745 Tage, einschließlich des 1.3.
Das ist einer der Hinweise für Insider auf den 7.4. = 5.4.
Er bestätigt ihn durch die Kreiszahl Pi: März, 14. 1557 = 3,1415..

Die Verknüpfung der Kalender über die Zahl 47 als Spiegelzahl des 7.4. liegt in der Dauer vom 14.3.1557 bis zum 27.6.1558 = 470 Tage.

Wir entdecken also 745 Tage (-5 = 740 = 7.4.0) und 470 Tage als Spiegelbild.
Dass Nostradamus immer wieder die 5 einführte und wegfallen lies, ist längst gesicherte Erkenntnis der Nostradamusforscher. Hierüber hat insbesondere Ray Nolan geforscht.

"Die Jahreszahl 2033, die in der Mitte zwischen 2019 und 2047 liegt, ist aber das eigentliche Ergebnis, das Nostradamus darstellen wollte: den Beginn des 7. Jahrtausends, also den Wechsel vom Jahr 6000 zum Jahr 6001 nach Erschaffung der Welt."

2019 ist die Permutation der obigen 219 und 129. Als 1029 ist sie 3 x 7 x 7 x 7.

Dies entspricht vollständig dem renaissancezeitlichen kabbalistischen Masterplan, wonach wir aus der Zahl 5529 die 5 ebenso eliminieren müssen wie aus dem analogen XK-Datum 1526. Das macht dann 1026 bzw. 126. Dies markiert den Wendepunkt nach 125 Stufen des Abstieges nach dem kabbalistischen Systems des ARI, der für 16 x 126 = 2016 AD definiert wurde.

Es ist also leider nicht so einfach. Allen Komputisten war klar, dass sich bestimmte Konstellationen wiederholen (können), wie in dem von Basileus gefundenen Modell. Das reicht für eine Chronologie-Rekonstruktion noch nicht aus. Es müssten in jedem Fall auch Mond- und Sonnenfinsternisse analog zu finden sein, damit das System ebenso in sich stimmig wird.

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09 Mai 2011 18:54 #4290 von Allrych
Den angeblich antiken Osterstreit interessiert niemanden hier - und niemand kann ihn nschollziehen. Besonders nicht, wenn er von einem notorisch berüchtigten "Tuisto" herkommt.

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09 Mai 2011 19:00 #4291 von Tuisto
Ich beantrage hiermit die sofortige Sperrung von Allrych.
Er ist ein notorischer Störenfried, ohne jegliche Substanz.

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09 Mai 2011 21:24 #4292 von Allrych
Die verdammten Beleidigungen von "Tuisto" habe ich satt! - Er soll gehen und seinen kabbalistischen Mist anderswo anbringen!

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17 Mai 2011 18:18 - 17 Mai 2011 18:20 #4383 von Basileus
Zur Hippolyttafel:

Das ist mir schon klar, ändert aber nichts daran, dass die konventionelle Datierung eine Differenz von 220 Jahren zum Jahr 0 vorsieht. Diese Tafel steht ganz bewußt nicht im 19jährigen Metonzyklus, sondern in der Unterteilung der 532 Jahre in 312 und 220, bzw. 311 und 221.
Wenn 836 der (komputistisch zweifelsfrei mögliche) Beginn der Tafel sein soll, welches aber 220 in der klassischen Chronologie entspricht, dann müsste das Jahr 0 dem Jahr 836 - 220 = 616 entsprechen, denn 700 - 84 = 616. Das funktioniert aber so nicht in der gewünschten Gänze

1)
Eigentlich setze ich nicht die herkömmliche Chronologie voraus, sondern ich überprüfe anhand der Überlieferungen zur Osterrechnung, was daran verkehrt ist. Ein erstes Ergebnis war eine konstante Verschiebung der Daten des Osterstreites, bei denen in Rom abweichend von Alexandria gefeiert wurde, um 700 Jahre. Daraus folgt aber nicht, daß auch die Anfangsjahre der Osterzyklen um 700 Jahre verschoben sein müssen.

Diese Unterteilung 312/220 ("konventionelle Datierung") ergibt doch erst Sinn, wenn man nach der Umstellung auf die heutige Jahreszählung nach Inkarnationsjahren das Kopfjahr 222 einführt . Damit dann auch das Jahr 253 paßt. Insbesondere in Kombination mit dem Gregorianischen Kalender. Damit ist aber nicht gesagt, daß der zugrundeliegende 8/16jährige Zyklus erst nach Einführung des Gregorianischen Kalenders erfunden wurde.

Ich habe neulich im Fantomzeit.de-Forum in einem älteren Beitrag von J.Beaufort gelesen, "dass der Archäologe und Architekt Pirro Ligorio die Hippolytstatue für Hippolyt II. ergänzt hat, jenen Sohn der Lucrezia Borgia, der mehrmals versucht hat, Papst zu werden". Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, dieser Spur nachzugehen. Aber wenn es feststeht, daß nachträglich im 16.Jh. noch die Statue verändert wurde, dann ist es nahelieliegend, die Worte "ΓΕΝΕΣΙΣ ΧΡ" und "ΠΑΘΟΣ ΧΡ" für spätere Ergänzungen zu halten.

Mit dem 13.4.838 u.Z. als Kopfjahr ergibt sich, wenn man nachträglich den 19-Jahres-Mondzyklus in die Vergangenheit verlängert, sehr schön eine Differenz von zwei Jahren vom jetzigen Jahr 0. Und natürlich ist dann auch der zwei Jahre davor liegende 5.4. 836 zyklisch gleich mit dem jetzigen Jahr 0 = 532 = 1064.

Interessanterweise ergibt sich auch für die 8 Jahre vor dem Kopfjahr des Zyklus der Hippolytstatue 830-837 (wenn man diese in die Vergangenheit verlängert) für Ostersonntag das gleiche Datum wie nach der Supputatio Romana.

2)
Zum 19/95jährigen Zyklus:
Ungewöhnlich ist ja auf jeden Fall, daß der vorausgegangen 95er Zyklus (heute 429-523 datiert) nach Anatolius mit einem anderen Ausschnitt desselben 95jährigen Zyklus (und dem 4.4.) beginnt als die dem Dionysius Exiguus zugeschriebene, auch 95jährige, Ostertafel von "532". Ansonsten stimmen die Daten überein, außer daß der 6.4. von Anatolius zum 5.4. wird, und bei verschiedenen Rekonstruktionen teilweise weitere Abweichungen um 1 Tag bestehen.
Außerdem, und das ist das Entscheidende: Wenn der ursprünglich zugrunde liegende Zyklus des Anatolius wirklich aus dem heutigen 3. Jh. stammt, so hat er Luna XIV. fast immer 1-3 Tage vor dem tatsächlichen Vollmond angesetzt, was nun tatsächlich höchst merkwürdig ist !

Läßt man die 19jährige Ostertafel des Anatolius jedoch nicht im Jahre 258, sondern 532 (700 - 84 - 84) + x Jahre später starten, z.B. im Jahre 790 (bei x = 0), so ergibt sich eine wesentlich genauere Übereinstimmung mit dem Mondlauf !
Auch das Jahr 847 wäre als Anfang möglich, sowie 923, mit besserer Übereinstimmung mit dem Mondlauf als ab 258.

Für das Jahr 790 (oder 847/923) spricht auch, daß sich Anatolius explizit auf den 22.3. des ersten Zyklusjahres als Neulicht-Tag (Luna I) bezieht.
258 war Neumond am 22.3. am späten Nachmittag. Neulicht wäre dann frühestens am 23.3., womit das Jahr 258 widerlegt ist. Astronomischer Vollmond war am 5.5. am späten Nachmittag, abweichend von der Ostertafel.
Im Jahre 790 war Neumond am 20.3. am späten Nachmittag. Neulicht wäre dann frühestens am 21.3., spätestens am 22.3.. Astronomisch war Vollmond am 4.4. frühmorgens, entsprechend der Ostertafel.

3)
Für die 95jährige Dionysius-Ostertafel sind dann, wenn sie 532 (700 - 84 - 84) Jahre später starten soll (also im Jahre 1064), sämtliche Daten übernommen worden (wie auch konventionell für 532) - nur der 6.4. wurde auf den 5.4. abgeändert, und für den Anfang ausgewählt.

Wenn die Ostertafel nicht 1064 eingeführt wurde, sondern eine spätere Erfindung darstellt (was ich durchaus für möglich halte), dann sind zwei Varianten möglich:
a) Die 19jährige Ostertafel des Anatolius (und wohl auch die darauf aufbauende 95jährige von "429") stammt aus dem Jahr 790 (oder 847/923). Nur die Dionysius-Ostertafel ist eine spätere Erfindung und direkte Rückprojektion auf das Jahr 532, nachdem feststand, wann der Erlöser geboren worden sein sollte, oder
b) Alles wurde später erfunden, auch der zugrundeliegende 19jährige Zyklus des Anatolius, der ja schon dieselben Vollmonddaten verwendet (außer 6.4. => 5.4.).

Für a) spricht, daß die überlieferten Daten des Osterstreites, bei denen in Rom abweichend von Alexandria gefeiert wurde, dem 19jährigen alexandrinischen Zyklus entsprechen, nur 700 Jahre später.

Zum Jahr der Erstellung der Hippolytstatue:

Wo steht das? Auf der Tafel steht, dass sie zum Jahr 1 des Alexander estellt wurde, mit dem wahren Frühlings-Monddatum Samstag, 13.4.

Stimmt. Da hat mich mein Gedächtnis getäuscht. Also fällt die gute Übereinstimmung der Vollmonddaten in den ersten Jahren als Argument weg. Das ist aber auch nicht unbedingt notwendig für das Kopfjahr 838, da es ja komputistisch stimmt.

Zu 529 = 1064 - 247 - 285 - 3:

Die Indiktion fällt in das astronomische Jahr -2 (3 BC)
1064 fiele demnach in das Jahr 530!

Wichtig war mir die Differenz von 3 Jahren zwischen 529 und 532 analog zu -3 (4 BC) und 0 (1 BC) [Jahre 0 der Indiktion und Inkarnation]
und 700 und 703. Sowohl die ersten als auch die letzteren Jahre liegen alle auf dem gleichen Mondzirkel.

Und: Das Jahr 1010 liegt auf demselben Mondzirkel wie 3 n.Chr..
Auch hier gibt es also bei den Monddaten 3 Jahre Differenz, wenn man das Leben des Erlösers um 1010 Jahre in die Vergangenheit verschiebt.

Aber das ist mir nur so nebenbei aufgefallen. Ist erstmal nicht weiter wichtig. Vielleicht kann man es ja irgendwann einmal gebrauchen ...
Eine Differenz von bis zu drei Jahren bei den angegebenen Daten der Antike war ja in der Geschichts-Literatur bis ins 19.Jh. drin.

Zu: "Am 5.4.836 mittags war astronomisch Vollmond (siehe NASA-Tabelle), zyklisch korrekt usw."

Das ist zwar faktisch richtig, war aber erst im 16. Jahrhundert so rückwirkend berechenbar. Eventuell, das ist aber sehr fragwürdig, schon ab dem 13./14. Jahrhundert.(Sacrobosco, Alfonsinische Tafeln)
Nach heutigem Kenntnisstand war es Beda keinesfalls möglich, so genau zu rechnen. Mit seinen Methoden wäre er im 8. Jahrhundert für 1064 auf den 4.4. gekommen. Bei einer angenommenen 700 Jahresverschiebung ab 0 AD wäre er übrigens ggf. real.

Das mit der Rückrechnung ist natürlich richtig, aber es ging mir gar nicht um Rückrechnung für 836/838, auch nicht für 1064. Aber die Ostertafel des Hippolyt fängt ja erst zwei Jahre später mit dem 13.4.838 an. "5.4." war zu der Zeit noch gar kein Thema.
Und der 5.4.1064 ist überhaupt nicht berechnet worden, sondern ergibt sich zyklisch aus der bereits von Anatolius (konventionell 3.Jh. - nach mir 8./9.Jh.) erstellten 19jährigen Ostertafel und deren Nachfolgern.

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23 Mai 2011 15:11 - 23 Mai 2011 15:18 #4453 von Tuisto

Das mit der Rückrechnung ist natürlich richtig, aber es ging mir gar nicht um Rückrechnung für 836/838, auch nicht für 1064. Aber die Ostertafel des Hippolyt fängt ja erst zwei Jahre später mit dem 13.4.838 an. "5.4." war zu der Zeit noch gar kein Thema.
Und der 5.4.1064 ist überhaupt nicht berechnet worden, sondern ergibt sich zyklisch aus der bereits von Anatolius (konventionell 3.Jh. - nach mir 8./9.Jh.) erstellten 19jährigen Ostertafel und deren Nachfolgern.


Oh doch, der 5.4. spielt auch auf der Hippolytustafel die entscheidende Rolle.
Er spielt überhaupt in der gesamten Komputistik die entscheidende Rolle.
Es gibt ernst zu nehmende Forschungen, die zeigen, dass die Juden schon mind. 100 Jahre vor dem Jahre 0 Ostertafeln mit verschiedenen Zyklen kannten, bei denen auch der 5.4. das Kopfjahr ist. (siehe Strobel)

Der erste 5.4. nach Christi Geburt, der auf einen Mittwoch mit Vollmond fiel, war am 5.4.125. Das ist ein entscheidender Hinweis, denn es kommt relativ selten vor, dass nach 95 Jahren (= 220) wieder Mittwoch und Vollmond ist. Der 5.4. wurde immer so berechnet, dass auch nach unseren modernen Formeln tatsächlich Vollmond war, sei es im JK oder im GK.

Ist dies vielleicht mit ein Grund dafür, weshalb Exiguus nur eine 95-jährige Tafel entwarf?
Die Differenz von 532 - 125 ergibt nämlich "zufälligerweise" 407 Jahre!

Aber wenn es feststeht, daß nachträglich im 16.Jh. noch die Statue verändert wurde, dann ist es nahelieliegend, die Worte "ΓΕΝΕΣΙΣ ΧΡ" und "ΠΑΘΟΣ ΧΡ" für spätere Ergänzungen zu halten

Wahrscheinlicher ist für mich, dass die Tafel 1551 hergestellt, verbuddelt und als "Zufallsfund" ausgegraben wurde. Die Angaben auf der Tafel haben aber schon den Zweck, auf das Kopfjahr 222 hizuweisen.

Unabhängig davon ist ein 700-Jahresshift, der in die reale Zeit verweist, natürlich nicht auszuschließen. Es macht sicher Sinn, diese These weiter zu verfolgen.

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