Der grundsätzliche Irrtum bezüglich der Geschichte dürfte darin bestehen, dass man sie gemeinhin als stabil betrachtet - mehr oder weniger bekannt, aber unzweifelhaft geschehen und unveränderlich...
Es sind dies die Abgründe der typischen Positivistenfalle, gefeiert im Gottesdienst der Gutgläubigen!
Neuerdings nennt man das Geschichtsgespenst beim Namen: Fake News!
Kommt uns irgendwie bekannt vor...
<Und wenn er die Jesus-Parallelität Andronikos I. Komnenos in Byzanz nicht versteht, dann hat "Chronos" nichts begriffen. Es gibt Dutzende von Parallelen zum Erlöser, von Isis über Julius Caesar und Aurelian bis zu Hildebrand.>
Gewiß, es gibt Dutzende Mythologeme wie das des Erlösers Jesus Christus. Wobei ich Isis nicht dazurechnen würde, Julius Cäsar aber seit Carottas Buch eindeutig. Was Hildebrand damit zu tun haben mag?
Etwas anderes ist aber wohl die legendäre Gestalt eines Kaisers von Byzanz, dessen Leben nach der Gestalt Jesu geformt wurde. Jesus wird dadurch nicht historisch sondern bleibt eine Vision des Glaubens. Das haben uns die Theologen des 19. Jh.s bis hin zu Drews vorgemacht.
Die alte, die erfundene Geschichte ist Glaubensgeschichte. Und für einen Geschichtsgläubigen ist Jesus natürlich eine reale Gestalt.
Der erste Einwand an einen Gläubigen ist der: Welchen Christus meinst du? Jesus von Nazareth oder Basilius den Grossen?
Und seit Fomenko wissen wir: Hildebrand, alias Gregor VII., ist die wichtigste Jesus-Parallele des Mittelalters. Deshalb hatte auch ein Lebensalter von 2 x 33 Jahren.
Es gab nicht nur einen Augustus, sondern Tausende!
Nun ja, Tausende nicht ganz, aber wohl ein paar Dutzend.
Alle sogenannten römischen Kaiser (die mit den schönen Münzporträts) nannten sich Augustus!
Ein paar Münzen (die ohne andere Namen drauf) wurden dann einem fiktiven Kaiser Augustus zugesprochen
und dann wurden ein paar schöne Geschichten erfunden.
Oder andersherum.
Dass meine Wenigkeit oder der eine oder andere hier Mitdiskutierende von Fomenko nicht erwähnt wird, wundert mich nicht.
Und solange Tuisto sich nicht aufrafft und endlich ein Buch über seine wichtigen Erkenntnisse schreibt, kommt er bei Fomenko u.a. wohl auch nicht an.
Dass aber Allrych fehlt, der neben Gabowitsch im deutschsprachigen Raum wohl wichtigste Vertreter der Fomenkoschen Chronologiekritik, wundert mich schon.
Insbesondere da die erste Auflage seiner wichtigen "Matrix der alten Geschichte" aus dem Jahre 2002 stammt.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute...
Aber gewiss doch: auch Märchen sind ein Teil unserer kulturellen Behaglichkeit!
Doch genau dies war Fomenkos Leistung: die totale Dekonstruktion der überlieferten angeblichen Geschichte!
Eine plausible Rekonstruktion vermochte jedoch bis heute niemand zu leisten. Über die Gründe dafür darf spekuliert werden.
Die Vergangenheit zerfleddert wie ihre Quellen, aus der sie sich angeblich speist...