Robert Baldauf ist ein Alias von Friedrich Nietzsche

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14 Aug. 2012 10:55 #7795 von
antwortete auf Umgang mit Ärger und Wut

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23 Aug. 2012 13:57 - 23 Aug. 2012 14:10 #7845 von
HISTORIE UND KRITIK
(EINIGE KRITISCHE BEMERKUNGEN)

I
DER MÖNCH VON ST. GALLEN
R. BALDAUF

LEIPZIG
VERLAG DER DYKSCHEN BUCHHANDLUNG
1903


S. 1-2 integral:

bei gelegenheit einer untersuchung über den sagenreichen "monachus Sangallensis de Carolo magno" bot mir das 10. cap. des 1. buchs einen ausgangspunkt für interessante beobachtungen.
das cap. 10 des 1. buchs dieses die karolingische zeit berührenden quellenwerks handelt von der einführung des römischen kirchengesangs im fränkischen reich durch Karl den grossen.
ich gebe die übersetzung nach Wattenbach [der mönch von St. Gallen über - die thaten Karls des grossen , übers. von W. Wattenbach. 3. aufl. Leipzig 1890.]:
"Karl also, unermüdlich im eifer für den dienst gottes freute sich, da er sah, dass er in der wissenschaftlichen erkenntnis sein ziel, soweit es möglich war, erreicht hatte, aber dass noch alle provinzen, ja alle gaue und städte im lobe gottes, nämlich in den melodieen des kirchengesangs, von einander abwichen. das schmerzte ihn, und er bemühte sich, vom papste Stephan seligen gedächtnisses, der einst den ganz untüchtigen Frankenkönig Hilderich hatte absetzen und kahl scheren lassen, ihn selbst aber nach altem herkommen zur regierung des reiches gesalbt hatte, einige im kirchengesange wohl erfahrene geistliche zu erlangen.": [hier ist der, mönch von St. Gallen (Notker balbulus) ungefähr wörtlich Einharts vita Caroli magni gefolgt, und darum. verwechselt er auch wie Einhart den papst Zacharias, der Pippin zur annahme des königs titels bestimmt hatte, mit dessen nachfolger Stephan II., der den befehl des Zacharias nur bestätigte. dieser Stephan hat Karl zwar gesalbt, aber nicht als könig, sondern als knaben zugleich mit seinem vater Pippin. die salbung war auch nicht ein altes herkommen im Frankenland, sondern eine neuerung.]
"der papst billigte sein begehren und den von gott ihm eingegebenen eifer und schickte nach der zahl der 12 apostel 12 des singens sehr kundige geistliche vom apostolischen stuhl an ihn nach Francien. wenn ich aber bisweilen Francien sage, so meine ich damit alle länder diesseits der Alpen, denn so wie geschrieben steht: zu der zeit werden 10 männer aus allerlei sprachen der heiden einen jüdischen mann bei dem zipfel ergreifen, so dünkten sich in jener zeit wegen der herrlichkeit des glorreichen Karl Gallier und Aquitanier, Eduer und Hispanier , Alamannen und Bajoaren nicht wenig geehrt, wenn man sie auch nur als dienstpflichtige der Franken bezeichnete. als nun jene geistlichen Rom verliessen , so ratschlagten sie, wie denn immer Griechen und Römer von missgunst wegen des ruhmes der Franken geplagt wurden, wie sie den gesang so verschieden lehren könnten, dass einheit und harmonie darin in dem fremden reiche und lande niemals sich verbreiten möge. bei ihrer ankunft wurden sie nun von Karl sehr ehrenvoll empfangen und nach den bedeutendsten orten verteilt; sie aber bemühten sich, jeder an seinem orte so verschieden und so verdorben, wie sie es sich nur ausdenken konnten, zu singen und so auch ihre schüler zu unterweisen. der kluge könig Karl aber feierte einmal die geburt und erscheinung des herrn in Trier oder Metz und achtete da sehr aufmerksam und mit grossem verstande auf die art der lieder, sodass er sie ganz durchdrang. im nächsten jahre feierte er dieselben feste in Paris oder Tours; und da er nun nichts von den melodieen hörte, die er in den eben genannten orten im vorigen jahre kennen gelernt hatte, und auch erfuhr, dass an den übrigen orten die dahingeschickten je länger je mehr von einander abwichen, so trug er die sache dem papste Leo heiligen gedächtnisses, Stephans nachfolger, vor. [nach den andern, glaubwürdigern berichten hierüber kann es sich hier nicht um papst Leo handeln, sondern nur um papst Hadrian I., der auf den nachfolger Stephans II., Stephan III., gefolgt war.] dieser rief sie nun nach Rom zurück und bestrafte sie mit verbannung oder mit ewigem zuchthaus, zu dem erlauchten Karl aber sagte er [also wohl, als Karl in Rom war.]: wenn ich dir nun andere verschaffe, so werden sie doch ebenso wie die früheren, durch neid verblendet, es nicht lassen, dich zu täuschen. aber ich will auf andere weise für die erfüllung deines wunsches sorgen: gieb mir aus deiner umgebung 2 geistliche von grossen natürlichen anlagen, doch so, dass meine leute nicht wissen, dass sie dir angehören, und so gott will, sollen sie in der kunst, die du begehrst, alle vollendung erreichen. und so geschah es, und siehe, nach kurzer zeit schickte er sie vortrefflich unterrichtet an Karl zurück. dieser behielt einen bei sich. den andern schickte er auf die bitte seines sohnes Truogo [von der Regina], bischofs von Metz, nach dessen kirche. [das ist ein anachronismus: Truogo wurde erst 9 jahre nach Karls tod bischof von Metz. Wattenbach.] dieses mannes bemühung trug nicht nur dort frucht, sondern verbreitete sich auch durch ganz Francien in dem grade, dass noch jetzt bei denen, die hier zu lande lateinisch sprechen, der kirchengesang mettensisch heisst, bei uns aber, die wir teutonisch oder deutsch sprechen, nach heimischer art met oder mette, oder auch nach griechischer ableitung mit einem gebräuchlichen namen mettisca genannt wird."

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23 Aug. 2012 14:28 #7849 von Allrych
Ich habe mich in der letzten Zeit ebenfalls wieder mit dem Problem Robert Baldauf befasst.

Wenn tatsächlich Nietzsche als Autor dahinter stehen würde, so hätten dessen Nachlassverwalterin (E. Förster-Nietzsche) eine perfekte editorische Verschleierung vollbracht.

Doch auch sonst: Baldauf scheint ein Pseudonym zu sein. Es ist kaum vorstellbar, dass ein Unbekannter zwei so geniale Broschüren herausgibt und danach wieder verschwindet, ohne Spuren zu hinterlassen.

Merkwürdig ist auch, dass "Der Mönch von St. Gallen" nach "Historie und Kritik" erschienen ist, obwohl das letztere Werk inhaltlich dem ersteren überlegen ist.

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23 Aug. 2012 14:42 - 25 Aug. 2012 10:40 #7850 von
Allrych schrieb:

Merkwürdig ist auch, dass "Der Mönch von St. Gallen" nach "Historie und Kritik" erschienen ist, obwohl das letztere Werk inhaltlich dem ersteren überlegen ist.

Merkwürdig auch die fehlenden Bände II. und III.
Und die allgemein verbreitete Annahme,
dass es sie nie gegeben habe.

Es stellt sich die Frage nach Manuskripten.
Hat einer danach gesucht?

Das kurze Vorwort aus Band I., hier integral zitiert,
gibt einen Hinweis auf den intendierten Umfang:

VORWORT.

die hier mitgeteilten bemerkungen über den "mönch von
St. Gallen" eröffnen eine reihe von aufsätzen, deren gesamt-
resultat gezogen ist in "historie und kritik". IV. das altertum.
F. Reinhardt, Basel 1902.

der verfasser.

In Basel erschien Band 4 ein Jahr vor dem 1. Band,
welcher kurioserweise in Leipzig publiziert wurde.

Gleichwohl wurde die damalige Schweizer Landesbibliothek
(heute: Schweizerische Nationalbibliothek NB)
und weitere Schweizer Bibliotheken mit Exemplaren der
Leipziger Ausgabe (Bd. I.) versorgt - oder haben die "aktiv" gekauft?

Band I. würde ich übrigens nicht als Broschüre bezeichnen;
vom Umfang (168 Seiten) und Gehalt her kommt das an eine
Doktorarbeit jener Zeit heran.

Ausserdem war es (und eingeschränkt noch heute) relativ leicht,
ein Buch unter falschem oder gar keinem Namen zu publizieren.
Man musste einfach für Druck und Vertrieb selber besorgt sein.

Gut möglich, dass die Verlage von "ihren Produkten" gar nichts wussten?

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23 Aug. 2012 23:48 - 24 Aug. 2012 10:28 #7866 von
S. 31:

es scheint nach allem, dass Notker und Ekkehart sich
ziemlich gründlich mit urkunden und urkundenschreiben abgegeben
haben, obwohl Ekkehart einmal thut, als sei er im archiv nicht
recht zu hause und beschäftige er sich aus bequemlichkeit
nicht viel mit urkunden, sodass ihn Meyer von Knonau
nach urkunden wenig lüstern nennt.

S. 50:

die magister Notker und Ekkehart.
eine auffallende eigentümlichkeit beider autoren ist die manie,
möglichst viele kenntnisse in den verschiedensten wissenschaften
zu offenbaren, wobei dann ein belehrensollender ton angescblagen
wird, der etwas naiv klingen will. in der that aber affektiert
herauskommt.

S. 63-64:

ich gedachte die vergleichung der gesta und der casus zu
dem zwecke vorzunehmen, um "von den eigentümlichkeiten und
besonderheiten [des Notkerschen stils], die vielleicht nur dem einfluss
des klösterlichen milieus zuzuschreiben" wären, abstrahieren
und den sich ergebenden rest als spezifisch - Notkerischen stil
reklamieren zu können - der sich ergebende rest ist aber fast = 0.
Notker geht beinahe restlos in Ekkehart auf, und umgekehrt -
Ekkehart geht beinahe restlos in Notker auf. welcher schluss
hieraus zu ziehen? dass Ekkehart den Notkerschen stil sehr
genau studiert, ihn sich völlig zu eigen gemacht und so seine
schriftstellerische individualität verloren habe? es fällt
etwas schwer, daran zu glauben. aber, in der that verlangen
die philologen aus dem griechischen und römischen altertum
eben diesen glauben, wenn sich ein der historischen,
tradition widersprechendes gleiches aufgehn eines autors
in einem frühern oder spätem autor irgendwo gezeig hat.
was dem einen recht ist, ist dem andern billig: die tradition
verbietet uns, die identität Notkers und Ekkcharts IV. von
St. Gallen auszusprechen. der eine autor will ja aus dem 9. u.
10. jahrh., der andere aus dem 11. jahrhundert sein. was will
auch stilistische übereinstimmung viel besagen? die kloster-
und schultradition hat eben auf Ekkehart eingewirkt - und
Notker war doch ein bedeutender lehrer, dessen einfluss
auch die beiden folgenden jahrhunderte sich nicht entziehen
konnten. dass in einem kloster wie in St. Gallen der stil
der brüder durch gegenseitige beeinflussung sich derart ab-
und gleichgeschliffen habe, dass auch nicht einmal
zahlenmässige übereinstimmungen anstoss zu erregen brauchen,
nun, das ist eben als thatsache hinzunehmen. sollten nicht
mündliche tradition und rektifizierende, auf gleiche
klassische autoren zurückgehende lektüre zu solcher
sprach- und stilgleichheit führen können?

ist uns demnach versagt, aus stilistischen übereinstimmungen
schwerwiegende schlüsse ziehen zu dürfen, so bleibt doch noch die
möglichkeit frei, sachliche, inhaltliche übereinstimmungen in den
kreis der untersuchung hereinzuziehen.

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24 Aug. 2012 10:44 - 25 Aug. 2012 11:39 #7868 von
Eine weitere Merkwürdigkeit, die bestimmt schon allen aufgefallen ist:

Der knapp 100-seitige 4. Band ist, so wie er im Druck vorliegt,
eigentlich gar nicht vollständig.

Denn neben der Bandnummerierung "IV. Das Altertum. [Römer und Griechen.]"
folgt eine alphabetische Unterordnung "C. Metrik und Prosa."

Wo sind die Teile "A." und "B." geblieben?
Waren weitere Teile "D." ff. geplant, ev. gar schon geschrieben?

Denkbar aber auch, im Rahmen einer gewöhnungsbedürftigen Systematik und
eines nicht minder fragwürdigen Kontexts mit dem Inhalt des Vorworts in Band I.,
dass vielleicht "A." und "B." die Bände II. und III. hätten bilden sollen.

Der Verfasser, "Robert Baldauf", erwähnt in seinem Vorwort des 4. Bands
den Wunsch nach einer "Gesamtveröffentlichung" seiner Aufsätze,
was ihm aber zu seinem Bedauern bislang nicht ermöglicht worden sei.

Es ist also mit hoher Sicherheit davon auszugehen, dass noch mehr Material vorhanden war.

Kurios der zeitliche Hinweis, ab wann "Baldauf" die Aufsätze zu verfassen
begann, nämlich "seit fasching 1902" - der genaue Anlass seines Unternehmens
bleibt aber in dem Vorwort verschwiegen (vgl. Vorwort, Bd. IV.).

Als Basler - so er denn einer gewesen wäre - von "fasching"
und nicht von "fasnacht" zu sprechen, mutet seltsam an.

Vom "Fasching" spricht man etwa in Würzburg, das den größten Faschingszug
Süddeutschlands hat, sowie in der Region Unterfranken, in Niederbayern und der
südlichen Oberpfalz, im Osten Oberbayerns und München, also im bairischen
Sprachraum und in Österreich östlich des Arlbergs.
de.wikipedia.org/wiki/Karneval,_Fastnacht_und_Fasching#Fasching

Welcher Begriff war Nietzsche in dem Zusammenhang geläufig?

Fasching, eine Zeit, in der andere Regeln gelten - verkehrte Welt also.

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24 Aug. 2012 11:34 #7869 von Ingwer

Als Basler - so er denn einer gewesen wäre - von "fasching"
und nicht von "fasnacht" zu sprechen, mutet seltsam an.

Eigentlich schon!
Von Haus aus kenne ich beide Begriffe: Fasching und Karneval. Die Fassenacht ist
wohl eher südlich ( Hessen, Allemannen) zu fassen.

Kann es nicht auch sein, dass es Basel Zugezogene gibt und sich dieser Umstand daraus erklären lässt?
Gebildete Bürger sind doch in der Regel auch wohlbereiste Bürger oder?

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24 Aug. 2012 11:54 #7870 von
Ingwer schrieb:

Kann es nicht auch sein, dass es Basel Zugezogene gibt und sich dieser Umstand daraus erklären lässt?
Gebildete Bürger sind doch in der Regel auch wohlbereiste Bürger oder?

Im 19. Jh. wimmelte es in der Schweiz von zugezogenen Deutschen.
Genauso wie heute...

Ob es einen Robert Baldauf in Basel oder Umgebung zu jener Zeit gegeben hat,
ist jetzt näher zu prüfen.

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24 Aug. 2012 14:07 - 25 Aug. 2012 10:43 #7876 von
Man sollte wieder einmal den englischen Wiki-Artikel zu "Robert Baldauf" genau lesen.

Die Wiki-Autorenschaft konnte keine Belege finden, die auf die Existenz eines Robert Baldauf hindeuteten.*

Zitat des letzten Abschnitts mit Hervorhebungen von "Legoland":

The ideas expressed in both books of Baldauf stand in the traditional line of French theologians like Jean Hardouin, Jean de Launoy (1603–1678) and Barthelemy Germon, S.J. (1683-1712 or 1718). Contemporaries of Baldauf like Polydore Hochart and Edwin Johnson contributed to the same results. Yet they only aroused some limited interest and were soon forgotten or pushed aside. Therefore nobody took care to investigate the life and circumstances of this enigmatic author. Mentioning him as lecturer at Bale University cannot be confirmed so far, as his name occurs nowhere in the annales and documents of this institution; nor does the University printer give any clue as to the personality of Baldauf. Nobody seems to know where he was born, received his Ph.D. or died. Registration or address books of the years around 1900 do not include his name. He may have used a pseudonym being well aware that his revolutionary ideas could cost him his job and reputation. It is not until the early 1990s that he was restored out of oblivion by recent German history analysis (see books on chronology criticisme by Uwe Topper).
en.wikipedia.org/wiki/Robert_Baldauf

Angesichts dieser Feststellungen ist sehr erstaunlich, dass dieser Artikel dort noch steht.
Man speichere ihn rasch, bevor er einer Löschaktion zum Opfer fällt.

Meine Online-Recherche mit dem Begriff "Baldauf" hat beim Staatsarchiv Basel-Stadt
0 Treffer ergeben. Das Archiv beherbergt dagegen eine Reihe von Akten zu Professoren,
die nach Basel berufen wurden. - Nun bei sogenannten "Privatdozenten" muss das nicht
gleich sein. - Die Nietzsche-Akten sind übrigens recht umfangreich.

*Der Wikipedia-Benutzer "Tilsiter" (=Schweizer Käse!) hat am 24. März 2011 (14:13 Uhr)
erstmals den oben zitierten Abschnitt eingebracht und gleichentags noch dreimal leicht
redigiert. Für seinen Beitrag liefert er folgende Rechtfertigung:

There are no details or indications as to the life of Baldauf. I have added doubts about veracity of this name. Moreover I have added missing sources.
en.wikipedia.org/w/index.php?title=Rober...ldauf&action=history

"Tilsiter" bringt hier, soweit mir bekannt, als erster die Vermutung ins Spiel,
dass der Name "Robert Baldauf" ein Pseudonym sein könnte.

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24 Aug. 2012 14:43 - 24 Aug. 2012 15:02 #7877 von
...und hier der eigentlich löschgefährdete Wiki-Artikel integral:

Robert Baldauf
From Wikipedia, the free encyclopedia

Robert Baldauf was a Swiss philologist and a Privatdozent at the University of Basel during the late nineteenth and early twentieth centuries. In 1902 and 1903 he published two out of an intended four volumes under the general title of "History and Criticism"; the first and fourth volumes in the series. These two volumes are of interest to critics of chronology and written history. Baldauf managed to come to virtually the same conclusions as French scientist Jean Hardouin using an altogether different method, that of philological analysis.

Baldauf had studied the archives of the famous Swiss monastery of St. Gallen, formerly one of the key centres of Catholicism, and discovered traces of the barbaric library raid made by Poggio Bracciolini and a friend of his, both of them highly educated servants of the Roman curia. They purloined numerous manuscripts and books that were considered ancient from the library of this monastery (however, the manuscripts may date to a more recent epoch, which wouldn't preclude them from serving as prototypes for the manufacture of numerous "ancient" works by Poggio and his assistants).

Baldauf's studied numerous presumed ancient manuscripts and claimed they were, for the most part, recent forgeries. Baldauf discovered parallels between the historical books of the Old Testament and the works of the mediaeval Romance genre as well as Homer's "Iliad" that were string enough to lead him to the assumption that the text of both the "Iliad" and the Bible date from the late Middle Ages.

Some of the mediaeval chronicles ascribed to different authors resembled each other to such an extent that Baldauf was forced to identify them as works of the same author, despite the fact that the two documents were presumed separated chronologically by an interval of two centuries at least. At any rate, some of the expressions characteristic for Romanic languages that one finds in both documents fail to correspond with either of the alleged datings (one of them being the ninth and the other the eleventh century). Apart from that, some of the manuscripts contain distinctly more recent passages, such as frivolous stories of endeavours in public steam baths (which the Europeans only became acquainted with during the late Reconquista epoch) and even allusions to the Holy Inquisition. Baldauf's study of the "ancient" poetry in Volume 4 demonstrates that many "ancient" poets wrote rhymed verse resembling that of the mediaeval troubadours. Unlike Hardouin, Baldauf is convinced that the verse of Horace is of mediaeval origin, pointing out German and Italian influences inherent in his Latin. Furthermore, Baldauf points out such pronounced parallels between the poetry of Horace and Ovid (who were presumably unaware of each other's existence) that one becomes convinced that the works of both belong to a third party – apparently, a much later author - a fact most philologists explain by the fact that Roman literature was heavily influenced by Greek models and especially Homer's writings and the motives used in the Ilias and the Odysee have marked all occidental literature until today.

Baldauf sums up his research in the following words: "Our Romans and Greeks have been Italian humanists." All of them – Homer, Sophocles, Aristotle and many other "ancient" authors, so different in our perception, hail from the same century, the fourteenth and fifteenth of the Italian renaissance. Baldauf avers that the entire history of the Ancient Greeks and Romans—likewise the Biblical "history," which correlates with the above to some extent—was conceived and introduced by the Italian humanists, as well as their colleagues and followers from other countries. Humanism, he says, has given us a whole fantasy world of antiquity and the Bible, as well as the early Middle Ages, which Baldauf also considered an invention of the humanist writers. This fictional history, initially drafted on parchment, was carved in stone and cast in metal; it "has rooted itself in our perception to such an extent that no positivist criticisms can make humanity doubt its veracity."

Some of his ideas have been readopted by other historians that doubt the historical chronology of the Antiquity and the Middle Ages, while all "mainstream" historians consider them valueless and argue that inventing 3000 years of history, its written accounts, literature, poetry etc. and destroying all the traces of this fraud was a work one generation of writers could never fulfill. The enormous expenditure of work this fraud would have needed makes these theories much more improbable than the coincidence in the literary works pointed out by Baldauf (according to the scientific principle of Occam's razor).

The ideas expressed in both books of Baldauf stand in the traditional line of French theologians like Jean Hardouin, Jean de Launoy (1603–1678) and Barthelemy Germon, S.J. (1683-1712 or 1718). Contemporaries of Baldauf like Polydore Hochart and Edwin Johnson contributed to the same results. Yet they only aroused some limited interest and were soon forgotten or pushed aside. Therefore nobody took care to investigate the life and circumstances of this enigmatic author. Mentioning him as lecturer at Bale University cannot be confirmed so far, as his name occurs nowhere in the annales and documents of this institution; nor does the University printer give any clue as to the personality of Baldauf. Nobody seems to know where he was born, received his Ph.D. or died. Registration or address books of the years around 1900 do not include his name. He may have used a pseudonym being well aware that his revolutionary ideas could cost him his job and reputation. It is not until the early 1990s that he was restored out of oblivion by recent German history analysis (see books on chronology criticisme by Uwe Topper).

Works:
- Baldauf, Robert (1902):Historie und Kritik, Bd. IV C (Bale; University Press)
- Baldauf, Robert (1903):Historie und Kritik, Bd. I (Leipzig)

References:
- Addressbook of Basel, Years 1898 to 1903
- Staatsarchiv Basel, Education, Documents between 1840 and 1940
- Topper, Uwe (1998): Die Große Aktion. Europas erfundene Geschichte (Tübingen)

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