Begründung:
1. Nietzsche war Schüler in Schulpforta.
Einer der berühmtesten Rektoren war Christoph Baldauf, ein großer deutscher Pädagoge, gestorben in Naumburg, wo Jahrhunderte später Nietzsche lebte:
de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Baldauf
Er dürfte das Vorbild für den Alias Robert "Baldauf" gewesen sein.
2. Nietzsche war in Basel Professor für Philologie und er kannte die St. Gallener Geschichten aus dem Jahr 1416 um Bracciolino, Censius Rusticus und Bartholoma von Monte Politiano, die die Bibliothek und die schriften im St. Gallener Turm "ausraubten", worum es in Baldaufs Schrift prinzipiell geht.
Ein Robert Baldauf selbst ist in Basel nicht nachweisbar.
3. Scheinbar anachronistisch wird auf S. 42 seiner Historie und Kritik ds Buch "Die antike Kunstprosa" von 1898 von E. Norden, erschienen in Leipzig, erwähnt. Es kann natürlich sein, dass dies vom Herausgeber eingeschoben wurde, der den Auftrag hatte, wohl erst nach Nitzsches Tod unter dem Namen Robert Baldauf zu veröffentlichen.
Doch die die Spur von E. Norden führt zeitlich zurück in die Bonner Studienzeit von Nietzsche:
www.scribd.com/doc/31921965/E-Norden-Die...e-Bd-II-Leipzig-1898
4. Die Professoren:
Ausgangspunkt ist Friedrich Ritschl, der Nietzsche besonders förderte und zu dessen berühmten Schülern neben Jacob Bernays, der eine Biographie von Scaliger schrieb, auch Franz Bücheler gehörte. In dieser Zeit studierte Nitzsche in Bonn.
de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Ritschl
„Im Wintersemester 1864/65 begann Nietzsche an der Universität Bonn das Studium der klassischen Philologie und der evangelischen Theologie unter anderem bei Wilhelm Ludwig Krafft.[2] Zusammen mit Deussen wurde er Mitglied der Bonner Burschenschaft Frankonia, die er ein Jahr später wieder verließ, weil ihm das Verbindungsleben missfiel. Neben seinem Studium vertiefte er sich in die Werke der Junghegelianer, darunter Das Leben Jesu von David Friedrich Strauß, Das Wesen des Christentums von Ludwig Feuerbach und Bruno Bauers Evangelienkritiken. Diese bestärkten ihn (zur großen Enttäuschung seiner Mutter) in dem Entschluss, das Theologiestudium nach einem Semester abzubrechen.
Nietzsche wollte sich nun ganz auf die klassische Philologie konzentrieren, war jedoch mit seiner Lage in Bonn unzufrieden. Daher nahm er den Wechsel des Philologieprofessors Friedrich Ritschl nach Leipzig (in Folge des Bonner Philologenstreits) zum Anlass, zusammen mit seinem Freund Gersdorff ebenfalls nach Leipzig zu ziehen. In den folgenden Jahren sollte Nietzsche zu Ritschls philologischem Musterschüler werden, obwohl er in Bonn noch dessen Konkurrenten Otto Jahn zugeneigt war. Ritschl war für Nietzsche zeitweise eine Vaterfigur, ehe später Richard Wagner (s.u.) diese Stelle einnahm.“
Professor in Basel (1869–1879)
Auf Empfehlung Friedrich Ritschls und Betreiben Wilhelm Vischer-Bilfingers wurde Nietzsche 1869, noch bevor er seine Promotion (honoris causa) erhalten und seine Habilitation absolviert hatte, zum außerordentlichen Professor für klassische Philologie an die Universität Basel berufen. Zu seiner Tätigkeit gehörte auch das Lehren am Basler Gymnasium am Münsterplatz (Pädagogium).
de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Nietzsche
Weitere Professoren:
Franz Bücheler:
de.wikipedia.org/wiki/Franz_B%C3%BCcheler
dessen berühmterster Schüler Eduard Norden war:
de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Norden
5. "Als seine wichtigste Erkenntnis auf dem Gebiet der Philologie sah er (Nietzsche) die Entdeckung an, dass die antike Metrik, im Gegensatz zur modernen, akzentuierenden Metrik, ausschließlich auf der Länge von Silben basierte (quantitierendes Prinzip).“
Genau darum ging es auch Robert Baldauf in "Historie und Kritik" IV: Das Altertum, Mai 1902!
6. Auf Seite 55 schrieb Baldauf in Historie und Kritik folgenden verräterischen Satz:
"...,wie z.b. auch
Bacon in seinen
Speerschüttlerdramen oft am ende einer szene die ausgänge der beiden letzten blankverse reimt. z.b. (Othello I. ende) sagt Jago:
"Ich habs, es ist erzeugt; aus höll´und nacht
sei diese unthat an das livht gebrachte -" und geht damit ab."
Wer den Ecce Homo von Nietzsche kennt, weiß, dass Nietzsche ein Anhänger der These war, dass Shakespeare´s Dramen (= der Speerschüttler; Will I am Shake (the) spear) von Bacon geschrieben wurden.
"„In Deutschland war Nietzsche von der Theorie der Bacon'schen Autorschaft fasziniert und kokettiert ironisch damit, wenn er etwa in seiner Autobiographie Ecce Homo schreibt: Und, dass ich es bekenne: ich bin mir dessen instinktiv sicher und gewiss, dass Lord Bacon der Urheber, der
Selbstthierquäler dieser unheimlichsten Art Litteratur ist: was geht mich das erbarmungswürdige Geschwätz amerikanischer Wirr- und Flachköpfe an? Aber die Kraft zur mächtigsten Realität der Vision ist nicht nur verträglich mit der mächtigsten Kraft zur That, zum Ungeheuren der That, zum Verbrechen — sie setzt sich selbst voraus… [Dies ist eine Anspielung auf das Klischee von Bacon, dass er als bösartiger Intrigant ebenso brillant gewesen wäre wie als Philosoph, Anm.][…] Gesetzt, ich hätte meinen Zarathustra auf einen fremden Namen getauft, zum Beispiel auf den von Richard Wagner, der Scharfsinn von zwei Jahrtausenden hätte nicht ausgereicht, zu errathen, dass der Verfasser von „Menschliches, Allzumenschliches“ der Visionär des Zarathustra ist…"
de.wikipedia.org/wiki/William-Shakespeare-Urheberschaft
Nietzsche liebte Sprachspiele. Was bedeutet Selbstthierquäler?
Das kommt von dem Spruch: Ich reiße mir k)ein Bein aus!
Bacon ist auf Deutsch der Schinken. Wenn er sich ein Bein ausreißt, um einen Schinken zu schreiben (= die Shakespeareverse), quält sich das Tier selbst.
Sein Vorname Francis spielt auf den Heiligen Franziskus an, der die Sprache der Tiere verstand.
7. Band I von Historie und Kritik erschien in Leipzig! und nicht in Basel, Band II und III sind nie erschienen. Band IV erschien in Basel.
Mit anderen Worten: Robert Baldauf ist absolut sicher Friedrich Nietzsche!