Die Gotik dauerte ca. zwei Generationen

Natürlich kann man sagen: alles Lüge,
alles 19. Jahrhundert.
Aber leicht gesagt und belegt
sind zwei verschiedene Schuhe.

@prusak,

Es ist schon richtig: Die Kutsche und die Hinterlassenschaften sind
offensichtlich!

Trotzdem bleibe ich bei Allem vor 1850 skeptisch. Nehme allerdings
das Gezeigte mit Interesse zur Kenntnis.

Es ist wie bei einer Schaufensterpuppe, welcher man andere Kleider angelegt hat.
Die Originalbekleidung bleibt verschwunden.

Richtig sagt "Ingwer", dass die erhaltenen alten Kirchen wie Schaufensterpuppen sind, denen man von Zeit zu Zeit andere Kleider anhängt, wie es eben dem wechselnden Zeitgeschmack entspricht.

Die Kathedralen in den "mittelalterlichen" Städten haben manchmal viele Baustile über ihren Strukturen verpasst bekommen: Begonnen hat man sie romanisch, dann wurden sie gotisch vollendet und bald darauf barockisiert - alles das in einer Zeitspanne von weniger als einem Jahrhundert.

Von den Rekonstruktions- und Restaurationsbemühungen des 19. und 20. Jhs. reden wir gar nicht.

www.dillum.ch/html/bern_muenster_baugeschichte_neu.htm

Kurzer Abschweif zum Verständnis.

Die Wartburg: Wiederaufbau ab 1853.

Dazu heisst es aus der Reihe "Schätze der Welt":

"Von der Wartburg wird Deutschland das schöne Märchen vernehmen, dass es eine Geschichte und eine Literatur, Helden und Dichter hatte" - das ist die "Eroberung" des Mittelalters mit den Idealen der Romantik. Das ist die Wartburg.

Zitat Ende.

Quelle: Hier

Wenn ich mich hier in diesen "Fall" etwas
verbissen habe, dann nicht, um Dr. Pfister
zu ärgern, oder weil ich von altfrieds Geist
besessen wäre.

Eher weil mir dieser Moment entscheidend
vorkommt, für die Grenzen der Chronologie-
revision.

Hier scheint mir hier ein wichtiger
Grenzpunkt überschritten zu sein,
wie beim Weitsprung, wo man wegen
einem cm Übertretens raus ist.

Zitat Ende

es ist langsam an der zeit sich forschungsaufgaben zu stellen
mit dem ziel materialgestützte ergebnisse zu erarbeiten

eines scheint aufgabe & ist gewiß:
die verfälschungen wachsen tag für tag an

berlinersalon schrieb:

Zitat Ende

es ist langsam an der zeit sich forschungsaufgaben zu stellen
mit dem ziel materialgestützte ergebnisse zu erarbeiten

eines scheint aufgabe & ist gewiß:
die verfälschungen wachsen tag für tag an

So viele Materialien sind nicht mehr vorhanden. Die Fälscher waren gut.
Die Masse glaubt immer noch an die "Märchen".

Mit Napoleon wurde Europa neu aufgestellt. Und dieser Mann war nicht jener,
welchen man der Welt zeigt.

Auch von Berlin ging Manches aus!

Und dieser Mann war nicht jener, welchen man der Welt zeigt.
Auch von Berlin ging Manches aus!

entweder gibt es material für behauptungen
oder es wird nur ein lauwarmes lüftchen ausgeblasen

Meine Antwort steht auch trotz des Statements aus Berlin!

Vor vielleicht 350 Jahren wurde der Steinbau mit Zement erfunden.

Vor vielleicht 280 begann die erhaltene Schriftlichkeit.

Kurz vor der Französischen Revolution wurde die Geschichte inhaltlich und chronologisch (weitgehend) glaubwürdig.

Seit Beginn des 19. Jhs. wurden die Epochen erfunden, welche die meisten heute als real ansehen: das klassische griechisch-römische Altertum, das Mittelalter, die Neuzeit.

Und ebenfalls seit dieser Zeit wurden die alten Bauwerke entsprechend diesen neugeschaffenen historischen Mythen umgebaut, restauriert oder neu aufgebaut:

der Kölner Dom, die Wartburg, die Saalburg, usw.

Ende des 19. Jhs. wurde z.B. auch das Aussehen des Berner Münsters total verfälscht durch das Aufsetzen eines spitzen Helms (siehe das neue Bild in dem untenstehenden Artikel).

www.dillum.ch/html/bern_muenster_baugeschichte_neu.htm

Vor vielleicht 350 Jahren wurde der Steinbau mit Zement erfunden.

& warum sollte das vielleicht so sein ?