Seit einem Viertejlahrhundert schlägt Heribert Illig mit missionarischem Eifer seine blödsinnige These über fehlende 297 Jahren
in einem sagenhaften Mittelalter breit.
Erstaunlich ist nur, wie viele intelligente Leute diesen Unsinn unterstützten.
Nun aber ist Schluss: Illig stellt seine "Zeitensprünge" ein. - Seit Jahren schon musste er mangels Nachwuchs die meisten Beiträge der Zeitshrift
selber schreiben.
Aber es gibt immer noch Illigianer: Uwe Topper gehört dazu, und auch "Tuisto" hier.
Und Illigs Mitstreiter Gunnar Heinsohn werkelt weiter an grossangelegten Zeitkürzungen in einem sagenhaften "1. Jahrtausend nach Christus".
Fazit ist: Illig hat der Geschichtsanalytik schwer geschadet.
Aber Illig hat wahrscheinlich bedeutend mehr Menschen für Chronologiekritik und Geschichtsanalytik interssiert als ein gewisser Dr. Christoph Pfister. Und im Gegensatz zu diesem hat er sich auch immer bemüht, seine Behauptungen akribisch und nachprüfbar zu belegen.
Es gibt halt Menschen, die stellen Behauptungen in den Raum und halten sie nur deshalb für richtig, weil sie es gesagt haben, und andere, die versuchen, ihre Aussagen überprüfbar zu begründen. Erstere ignoriert man am besten, von letzteren kann man selbst dann noch lernen, wenn sie irren.
Auch wenn man Illig und Heinsohn nicht folgen mag, so werfen sie doch Fragen auf, an deren Beantwortung man seinen eigenen Standpunkt herausarbeiten und schärfen kann. Bei bloßen Behauptungen ist das verlorene Liebesmüh.
Gesamt-Register von 1984 bis 2018
als GRMNG-Bulletin von 1984 bis 1988,
als Vorzeit-Frühzeit-Gegenwart von 1989 bis 1994,
als Zeitensprünge von 1995 bis 2018
Egal, was man von einzelnen Inhalten hält, man kann nur dankbar sein, dass jemand diese Mühe auf sich genommen hat...
Ich habe heute mein Exemplar der letzten Ausgabe der Zeitsprünge bekomme und darin den Artikel 'Zeitensprünge - Rückblick und Ausblick' von Heribert Illig gelesen. Ein erstaunlicher Artikel für jemanden der so viele Anfeindungen erdulden musste. Ein nüchterner Bericht, ohne Gejammer, ohne Bitternis. Danke an Heribert Illig!
Aber Illig hat einen Mitstreiter, Gunnar Heinsohn. Dieser macht weiter unter dem Blog "Malaga Bay"
Heinsohn ist noch viel schlimmer als Illig: Er will "im ersten Jahrtausend nach Christus" doppelt so viel Zeit streichen.
Die Argumentation dafür ist nicht nur schief, sondern absurd. Stratigraphie und Dendrochronologie sollen entscheiden,
welche Epochen man streichen, und welche behalten soll.
@Allrych
Zunächst mal danke für den Hinweis auf Malaga Bay. Ein Link wäre hilfreich gewesen.
Dem folgen Zitat würde ich gerne weiter nachgehen, ich weiß nur nicht wie:
"Die Argumentation dafür ist nicht nur schief, sondern absurd. Stratigraphie und Dendrochronologie sollen entscheiden,
welche Epochen man streichen, und welche behalten soll."
Wäre es nicht besser, konkrete Fehlaussagen zu benennen und dann mit schlagkräftigen Gegenargumenten und Belegen zu widerlegenr? Schließlich beruft sich Heinsohn auf nachprüfbare, physische Befunde...