Das Kreuz auf den Fahnen und Wappen

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09 Juli 2009 12:41 #479 von Minger
Pfister trägt bekanntlich schwer am Schweizer Kreuz. Daher schreibt er die Schweizer Geschichte um.

Einige Chronisten sagen, die Schwyzer seien Schweden. Wobei nicht klar ist, was Schweden sind, wo Schweden ist. Wie Schwyz hat auch Schweden ein Kreuz, das sein Landeswappen ziert. Doch alle skandinavischen Staaten haben ein Kreuz als Wappen- bzw. Fahnen-Motiv. Die Dänen kommen dabei dem Schweizer Kreuz am nächsten: weissees (oder silbernes) Kreuz auf rotem Grund!

Umgekehrt die Engländer: rotes Kreuz auf weissem Grund. Die Fahne ist Grundlage des Union Jack.

Demgegenüber stehen die unkristlichen Trikoloren-Fahnen Frankreichs, Deutschlands oder Italiens. Gelegenlich enthalten diese noch verschämt ein Wappenmotiv, das ein Kreuz zeigt (Königreich Italien).

Das Schweizer Kreuz hebt sich ab. Keines der umliegenden Länder hat vergleichbare Fahnen oder Wappen, die die Zeit überdauert haben. Ausser eben Britannien und die skandinavischen Länder.

Ich verzichte auf die Wiedergabe von Pfisters Etymologie zum Wort Schweizer, Schweden und Schwaben. Das kann er selbst nachholen bei Bedarf; ansonsten zu greifen in seinem Eidgenossen-Buch-Wurf.

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09 Juli 2009 15:41 - 09 Juli 2009 15:54 #482 von Dieter-Bremer
Nach meinem Kenntnisstand - keiner muss mir in meinen Überlegungen folgen - gehört auch die indische Flagge zu diesem Thema.

Das Kreuz steht für die beiden Hauptspeichen eines Rades, auf der indischen Fahne ist das komplette Rad abgebildet.

Häufig sieht man auf Kirchenspitzen das Kreuz für die beiden Hauptspeichen und einen Kreis darum. Warum so weit oben? Es deutet auf das Schweben. Oder in den Kirchen an der Decke (schwebend): Ein Ring, ggf. mit Hauptspeichen. Erinnert an das himmlische Jerusalem.

In vielen Kulturen wird von einem Rad im Himmel berichtet und auf etlichen Petroglyphen oder Rollsiegeln ist es abgebildet. Die Römer hatten Münzen mit einem Rad drauf.

Irgendwann ist hat sich in der Symbolik dann der das Kreuz umschließende Ring verselbständigt und erinnert noch als geflügelter Ring oder als "Kranz der Ariadne" im Himmel an das frühere Himmelsrad. Später wurde es zur "geflügelten Sonnenscheibe". Auf der anderen Seite hat sich das Kreuz als Symbol für die beiden Hauptspeichen des Rades verselbständigt.

Ich beziehe dieses Rad im Himmel auf Platons Atlantis. Auch im Timaios - einem der Atlantis-Dialoge - beschreibt Platon im Weltraum ein solches konzentrisches Ringsystem mit zwei Hauptspeichen.

Der Buddhismus hat ebenfalls das komplette Symbol (daher ja das Rad in der indischen Flagge) aber mit scheinbar drei Hauptspeichen. Hier ist in das Symbol die Achse mit eingeflossen, auf der sich die beiden Hauptspeichen drehten. Gleicher Zusammenhang wohl auch beim Labarum Kaiser Konstantins.
Letzte Änderung: 09 Juli 2009 15:54 von Dieter-Bremer.

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09 Juli 2009 17:35 #485 von Minger
Radspeichen sind auch als Strahlen oder Flammen zu deuten:



Regimentsfahne (Fremde Dienste). Französische Dienste. Fahne des Schweiz. Regiments de Diesbach. Seidentaffet, genäht. Datiert 6. Jan. 1779. Masse Fahnenblatt: Höhe 200 cm, Breite 206 cm. (SLM, ZH)



Alte Schweizer Fahne



Kleine Zürcher Fahne nach Vorschrift des Eidgenössischen Defensionale. Seidenreps, genäht; Fahnenstange: Holz. Um 1700. Masse Fahnenblatt: Höhe 100 cm, Breite 100 cm. (SLM, ZH)



Fahne der Gesellschaft zu Constaffel, Zürich, mit weissem Kreuz und roten auswärts geflammten Feldern und aufgemaltem Gesellschaftswappen. Seidentaffet, genäht, bemalt. 1822. Masse Fahnenblatt: Höhe 127 cm, Breite 140 cm. (SLM, ZH)


Randnotiz "Flammende Fahne": Die Fahne der japanischen Marine:



Die Flagge soll angeblich zuerst 1894/95 gegen China verwendet worden sein.

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09 Juli 2009 18:02 #487 von Ingwer
@Minger,

Einige Chronisten sagen, die Schwyzer seien Schweden. Wobei nicht klar ist, was Schweden sind, wo Schweden ist. Wie Schwyz hat auch Schweden ein Kreuz, das sein Landeswappen ziert. Doch alle skandinavischen Staaten haben ein Kreuz als Wappen- bzw. Fahnen-Motiv. Die Dänen kommen dabei dem Schweizer Kreuz am nächsten: weissees (oder silbernes) Kreuz auf rotem Grund!
Was die Namen Schweden/Schweiz betrifft, liegt Allrych schon richtig. Er bleibt aber
am Anfang der Strecke stehen.
Die Herkunft ist sehr wohl klar und die Erklärung des Kreuzes liegt im Namen selbt.
Noch immer gilt unwidersprochen: Völker/Stämme nehmen ihre Namen auf Wanderschaft mit.
Egal, ob die Wanderschaft unter Eroberung oder Vertreibung anzusiedeln ist. Von mir
aus auch die Katastrophe als Ursache. Das bleibt in der Sache unbenommen.

Hier haben die Sachsen ihre Interessen im Spiel. Und ich höre schon das Heulen der Wölfe! :-)

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09 Juli 2009 22:53 #489 von Allrych
Ist es nicht erstaunlich, dass die mächtigste Nation, das am meisten gefürchtete Kriegsvolk des Dreissigjährigen Krieges die Schweden waren?

Man höre und staune: Das kleine Land der Mitternachtsonne, mit der kleinen Bevölkerungszahl, überzieht das grosse Heilige Römische Reich mit Krieg!

Warum haben die Geschichtserfinder nicht die Schwyzer zum gefürchteten Kriegsvolk in jenem fingierten Krieg gemacht?

Ob Schweden oder Schwyzer: das Priestervolk unter dem Kreuz musste wie einst Attila das Römische Reich für seine Sünden strafen!

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10 Juli 2009 00:13 #490 von Basileus
Allerdings ist ja überhaupt nicht klar, ob ein "Heiliges Römisches Reich", so wie die offizielle Geschichte es erzählt, überhaupt vor dem 17./18. Jahrhundert existierte !

Möglich ist ja auch die Version, daß erst im Zuge der Schaffung einer allgemeindeutschen Schriftsprache, mit der Verbreitung des Buchdrucks im 17. Jh., der "Imperator", ein ursprünglich kirchliches Amt, in Mitteleuropa weltliche Aufgaben übernahm. Erst dann wurde er zum gewählten weltlichen Herrscher der meisten deutschsprachigen Länder, hatte aber eigentlich nicht allzuviel zu sagen - wenn man ihn z.B. mit Königen in Frankreich oder England vergleicht.

Zuvor gab es den Rex sacrorum (Sakralkönig), also den "Imperator" (Herr) des Sacrum Imperium (des Heiligen Bereiches). Er war der Beauftragte des Pontifex maximus für das "Römische Reich", d.h. das Verbreitungsgebiet der Römischen Kirche - wohl des Mithras-Kultes. Daher auch sein fehlender Herrschaftssitz wie normalerweise bei Fürsten und Königen, und die Abhängigkeit vom Papst in Rom. Einen "Sakralkönig" soll es ja laut offizieller Geschichte auch in der "römischen Republik" gegeben haben.

In diesem Falle wären natürlich die Untertanen des Königs der Schweden, Goten und Vandalen den einzelnen mitteleuropäischen und italienischen Fürstentümern klar überlegen. Der 30jährige Krieg liegt allerdings in den sehr verdächtigen 150 Jahren von 1529-1679 - daher gab es ihn wohl in dieser Form so nicht, denke ich.

Der im gesamten Mittelalter in der offiziellen Geschichte andauernde Streit zwischen Kaiser und Papst ist daher auch nachvollziehbar - allerdings ging es dann nie um weltliche Macht, sondern nur um kirchliche, die Ernennung von Bischöfen beispielsweise.

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14 Juli 2009 17:27 #514 von prusak

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14 Juli 2009 17:47 #515 von Minger
prusak schrieb:

www.faberundfaber.de/


Darf es auch konkreter sein mit ein wenig Erläuterung?

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14 Juli 2009 23:27 #516 von Allrych
Richtig, eine Antwort ohne Text und allenfalls mit einem Link macht keinen Sinn.

Man schreibe einen Beitrag oder lasse es sein.

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15 Juli 2009 12:44 #517 von prusak
Kurz bevor ich diesen Eintrag hier gelesen hatte,
hatte ich jenen Link besucht, was mir wie ein Zeichen vorkam.

Unabhängig davon bin ich der Meinung,
dass das Kreuz der skandinavischen Flaggen
jeweils das stilisierte Sternbild Schwan ist.

Der Schwan ist das Bindeglied zwischen
Schweden und Schweizern - das Zeichen
der schweifenden Schwaben und Sueben,
der Zugvögel unter den Völkern,
die sich als Semnonen unter der Sonne
versammeln.

Es ist ja kein Zufall, dass sich in Avenches
auf der einzigen stehenden Säule die
Störche schwebend niederließen.

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