Ich habe soeben auf meiner Homepage einen aktualisierten, höchst informativen und spannend geschriebenen Artikel von Herwig Brätz veröffentlicht.
Der Beitrag beinhaltet die mathematisch-geometrische Interpretation der Brandenburg-Glyphe und stellt gewissermaßen die historisch belegbare Quintessenz seines Buches "Brandenburg - Stadt des Pharaos" dar.
Wer die Diskussion damals verfolgt hat,
wird sich erinnern, dass das nicht einfach war -
der Knackpunkt waren die richtigen Messpunkte.
Ich habe jetzt die 1:5000 Karte von Prof. Schich
aus dem Deutschen Städteatlas zu Grunde gelegt,
weil die gewissermaßen die Quintessenz der Historiker
zu dem Thema darstellt. Insofern kann man wohl
auf die Kartografie vertrauen.
Vielleicht noch eine Ergänzung zu dem Text:
Wer ganz genau hinguckt, sieht, dass
der Abstand zwischen dem "Plauer Eck"
und der Gotthardtkirche ein klein bisschen
zu kurz erscheint.
Das könnte folgende Ursache haben:
Die "romanische" Turmbasis der Gotthardtkirche
(das angeblich älteste Gemäuer östlich der Elbe)
könnte erst später vor die fertige
gotische Kirche gesetzt worden sein:
wäre also ein barocker Fake...
Wer die Geometrie liebt, wird
vielleicht Freude an dieser Grafik haben:
Sie zeigt den Grundriss des Brandenburger Doms,
mit den Außenmaßen der Gesamtanlage (24 m x 75 m) - rot,
den Innenmaßen der Krypta (10 m x 25 m) - blau
und der Entfernung von der Tür bis zum Ende
des Mittelschiffs (40 m) - grün.
Die Quotienten dieser Maße (75/24 und 25/10)
ergeben - zueinander ins Verhältnis gesetzt -
5/4 - also den 5.4.
Misst man so genau wie möglich, erhält man
sogar 4/pi aus (74,85/23,83)/(24,67/10),
also aus 3,141/2,467 = 1,273.
So ungefähr wird die Kathedrale zum
Abbild des Himmels auf Erden.
Die Unsicherheit resultiert daher,
dass uns allen die erste Lektion fehlt.
In Brandenburg bekommt man sie
bei der Betrachtung der Judensau im Kreuzgang,
die natürlich nichts mit Juden zu tun hat,
sondern klar macht dass das alles nur
Spiel und Spass ist.
de.wikipedia.org/wiki/Judensau
:
"Die älteste bekannte Darstellung entstand um 1230
an einem Säulenkapitell im Domkreuzgang von Brandenburg.
Sie zeigt ein Mischwesen zwischen Jude und Schwein:
Diese Version einer Judensau wurde später nicht mehr aufgegriffen."
Weil aus dem Spiel blutig-tierischer Ernst
gemacht wurde - von Leuten, die nichts verstanden.