Vielen Dank Lemur für die Links
Leider bin ich der russischen Sprache nicht mächtig.
Ich habe die englischen Beitrage gelesen und kann Ihnen versichern, dass das Thema Cannabis keineswegs befriedigend abgedeckt wurde, es wurde nicht mal angekratzt.
Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass der Rauschaspekt sekundär ist.
Hashish und Cannabis sind nicht das selbe. Erstes ist das abgeschüttelte Harz der Pflanze, dieses Gut ist erst mit dem weltweiten Handel entstanden und deckt nur den "Rauschaspekt" der Pflanze, was dem Thema definitiv nicht würdig wird.
Ich verwende den Term Hanf, dieser zeigt die "3-Faltigkeit" dieser Pflanze auf. Wie bereits geschrieben: Faser für Seile, Stoffe etc. Samen als Nahrung und Blütenmaterial (oder dessen "Extrakt") als Rauschmittel.
Worauf ich hinaus will, in der ganzen "Geschichtsschreibung" ist Hanf praktisch inexistent.
Es gibt diverse Funde, beispielsweise in einem chinesischen Grab, datiert auf 2700 v.Chr., dann die Analysen aus dem Mythräen, Pfeiffen-Funde überall auf der Welt, welche mittels Massenspektrometrie asnalysiert wurden. Auch ein den (habe das Wort vergessen) Gefässen wo Weihrauch verbrannt wird, wurde festgestellt, dass Hash ein Bestandteil der Mischung war.
www.spektrum.de/news/mit-cannabis-ins-grab/975597
www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/w...en-auf-13746903.html
Die Pflanze hat sich von Tibet (vermuteter Ursprung) über die Zeit in die ganze Welt, zusammen mit der Menschheit, verbreitet.
Es ist davon auszugehen, dass Hanf eine der ersten Kulturpflanzen der Menschheit war, und wahrscheinlich die wichtigste überhaupt.
Hanfsamen decken einen sehr grossen Bedarf des menschlichen Nahrungsbedürfnisses, von Spurenelementen, Vitamine, Eiwiss und Fett.
Überall wo Menschen sind oder waren, wurde Hanf Kultiviert, dass war auch bis in den 20er Jahren weltweit der Fall.
Hanf war mit hoher Wahrscheinlichkeit der "Motor" der Menschheit, und dabei meine ich nicht den berauschenden Aspekt.
Auch die gesamte biblische Geschichte dreht sich zu einem grossen Teil um Hanf und dessen Kultivierung.
Wer mehr wissen möchte - Sula Benet
Aus dieser Perspektive macht es auch plötzlich Sinn, dass Herodes alle "Söhne" töten lässt - wenn er denn die Männlichen Pflanzen meinte, dies weil der Fokus von Nahrungsmittel (samen) zu Rauschmittel (Potente, unbefruchtete Weibliche Blüten) gewechselt wurde.
Auch die ganze 3-Faltigkeitsgeschichte fängt an Sinn zu machen, wenn man betrachtet, dass die Pflanze einen extrem hohen Stellenwert hatte.
Wenn ihr die vergangene "Realität" rekonstruieren wollt, kommt ihr auf keinen Fall an Hanf vorbei.
Das Thema steckt überall drin. Religion, Zivilisationsentwicklung, Schifffahrt, überall wo Seile gebraucht wurden, respektive gebaut wurde und wahrscheinlich überall, wo eine Kultur eine "spirituelle" Komponente hatte.
Und es wird komplett missachtet, dass elitäre Zirkel zugriff darauf hatten, der Rauschaspekt der Pflanze war in gewissen Zeiten der "Elite" vorenthalten.
Selbst das menschliche System ist mit der Pflanze verbandelt, der Mensch besitzt ein körpereigenes Endocannabinoid-System.
de.wikipedia.org/wiki/Endocannabinoid-System
Moderne Forschung vermutet, dass die Mehrzahl der Rezeptoren im Körper Endocannaboinoidrezeptoren sind, vertreten in Hirn, Haut, Darm etc.
Das System regelt beispielsweise in einem übergeordneten System den Cortisol-Haushalt. Der Körper schüttet bei stress Cortisol aus, Verzögerung hemmt das Endocannabinoid-System die Cortisol Ausschüttung, respektive setzt die Obergrenze an Cortisol im Blutspiegel fest.
Auch gibt es diverse Studien, die gewisse Krankheiten auf eine imbalance des natürlichen Endocannabinoid zurückführen, deshalb wahrscheinlich auch die medizinische Legitimation.
Versteht mich nicht falsch - ich will Hanf nicht auf ein Podest stellen oder jemanden zum Konsum anregen, keinesfalls!
Ich möchte euch einfach einen Blind-Spot aufzeigen. Denn wie auch immer die Geschichte/Chronologie war, Hanf war immer präsent und ist älter als die Menschheit.
Interessant für die Chronologie wären übrigens genetische Analysen der regional gezüchteten Hanf-Landrassen.
Hanf wächst überall auf der Welt, anhand der klimatischen Bedingungen entstanden Subtypen. Durch die bewusste Zucht (Samen für die nächste Saison von weiblichen Pflanzen mit wünschenswerten Eigenschaften) entstanden Pflanzen der Gattung Hanf, welche komplett andere Eigenschaften hatten.
Hier möchte ich auf die Nutzung als Rauschmittel eingehen.
In Nahrungsarmer Regionen wurden über die Jahrhunderte Pflanzen selektiert die einen hohen THCV Gehalt haben, der Konsum dieser Blüten schaltet den Hunger aus. Was komplett gegenläufig der allgemeinen Meinung zu Cannabis und Hunger ist.
In Gebieten, wo die Menschen stark zersiedelt sind, wurden vorwiegend Exemplare zur Zucht selektiert, welche eher müde und introvertiert machen.
In der Nähe von Ballungszentren wurden oftmals Exemplare weitergezüchtet, welche Anregen.
Alkohol kam irgendwann dazu - respektive das erlernen der Prozessicherheit bei der Herstellung von leicht alkoholhaltigen Getränken.
Ob Stonehehnge eine "moderne" Schnapsbrennerei war oder nicht ist ja auch noch ein offenes Thema...
Das Rauschmittel der Wahl war sehr lange Hanf oder Pilze mit einem Psylocibingehalt.
Ich hoffe, dass dies bei euch zu neuen Ideen und Ansätzen führt, denn Hanf war ein key Faktor der Menschheit und somit auch derer Geschichte und zwar bis zur Prohibition in den USA.
Und ich denke für euch am interessantesten, es gibt einen gewaltigen Gap zwischen "Hanf in der dokumentierten Geschichte" und den realen Tatsachen.