Der chronologische Wirrwarr und Irrsin der Historiker, am Beispiel der Datierung der Monatstage

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17 Sep. 2013 08:19 - 17 Sep. 2013 19:57 #8813 von Tuisto
Ich habe schon vor Jahren behauptet, dass das Christentum und sein Festkalender nur und ausschließlich nur in der semitischen ( heißt das nun jüdischen oder arabischen?) Datierungsform, das ist die Zählung der Monatstage von 1 - 28,29,30 und 31 je nach Monatslänge, sinngebend ist.

Das widerspricht natürlich diametral der dämlichen Auffassung, dass die römische Datierungsform Ursprung des XK gewesen sein soll, also beispielsweise VIII. Kal. Apr. statt 25.3.

de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6mischer_Kalender

Abgesehen davon, dass kein normaler Mensch ein solch blödsinniges Zählsystem erfinden, geschweige denn danach zählen würde - so etwas kommt immer von planmäßig arbeitenden Verschwörern - macht es auch keinen zahlenmystischen Sinn, den jegliche, an die planetaren Umläufe gebundene Religion für ihren Festkalender benötigt.

Der römische (oder etruskische?) Kalender war ursprünglich auf die Mondphasen abgestimmt, daher die selten dämliche Rückwärts-Zählweise.

So liest man denn auch in einem sehr vereinfachenden Text folgendes:
"Der Julianische Kalender blieb bis ins 20. Jahrhundert in Gebrauch. Die Orthodoxen Kirchen begehen verschiedene ihrer Hochfeste noch heute nach dem Julianischen Kalender. Gegenüber dem römischen Kalender hat sich lediglich die Bezeichnung der Monatstage geändert.

"Bereits im Mittelalter ging man dazu über, die Tage im Monat einfach durchzunummerieren."

www.ortelius.de/kalender/jul_de.php

Wie sah es aber konkret aus?

Das sagt uns Grotefend:

"Monatstage. Die heutige Datirung der Monatstage von 1 bis 28, 29, 30, 31 ist von den semitischen Völkern des Orients übernommen. Im Abendlande tritt sie schon im 6. Jahrh. auf, in Italien in Formeln, wie: dies tertius decimus mensis Octobris oder de mense Octobri, in Gallien wie: ubi fecit Julius dies XXVIII oder in mense Octobris ubi fecit dies tredecim (Ducange ed. Henschel III, 177). Beide Formeln sind auch auf deutschem Boden im 8. Jahrh. nachweisbar (Belege bei Bresslau, Urkundenlehre I, 822, n. 5. 6), seit dem Anfang des 9. Jahrh. aber werden sie durch die römische Datirung aus den deutschen Königs- wie Privaturkunden völlig verdrängt. Ueber die fortlaufende Monatstagszahlung in italienischen Urkunden siehe Bresslau, Urkundenlehre I, 823. Eben daraus sei hier für die deutschen Königsurkunden bemerkt, dass nach einzelnem Vorkommen in deutschen Urkunden unter Heinrich VI. die Fälle der Zählung der Monatstage sich unter Friedrich II. mehren. Unter Konrad IV. bürgert sich dann die fortlaufende Tageszählung in deutschen Königsurkunden ein. Unter Wilhelm herrscht römische Zählung, unter Richard und Alfons die fortlaufende, seit dem Interregnum wieder die römische. Erst unter Ruprecht kommen wieder fortlaufend gezählte Tagesdaten in Königsurkunden vor. Was die Annalen und Chroniken anbetrifft, so macht sich die fortlaufende Zählung bereits im 9. Jahrh. bemerkbar, so 856 mense Februario 4. die mensis (Ann. Rudolfi Fuldensis); 898 mense Januario tertio die ejusdem mensis (Regino). Italienische Quellen haben sie neben der Consuetudo Bononiensis, so: Lupus Protospata (Scr. V, 52) zu 1017. 1068. 1080; Romualdus (Scr. XIX, 446) zu 1177. Seit dem Anfang des 13. Jahrh. gebrauchen viele Chronisten diese Zählungsweise so: 1212, 16. die Julii (Emo, Scr. XXIII, 475, sonst nach kal. etc. datirend); 1227 die Ann. Januenses (Scr. XVIII, 163); 1223 die Ann. Veronenses (Scr. XIX, 6); 1283 die Ann. Sindelfingenses; 1298 die. Ann. Colmar. maj.; 1291 die Cont. Vindobon. (Scr. IX, 717)."

www.manuscripta-mediaevalia.de/gaeste/grotefend/grotefend.htm

Im Grunde bedarf es dazu keines weiteren Kommentares.
Jüdische Klarsicht und Juden-Heiden-Christliche Kalenderkonstruktion wechselt sich 1000 Jahre lang mit selten dämlicher römischer Verschwörungskonstruktion (= Zählung nach Kalenden, Iden und Nonen) ab.

Wer´s glaubt wird selig - gell Andrea oder war´s andrea?

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