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Schöner Zufall, was?Die Jahrhundertwette
Ein Investoren-Konsortium behauptet, im Besitz einer zweiten Originalversion der «Mona Lisa» zu sein. Die Beweisführung kostet Millionen, die PR-Schlacht ist einzigartig. Auf dem Spiel steht nicht weniger als eines der grössten Rätsel unserer Kultur.
Über ein Dutzend Kameraleute hatten ihre Stative aufgestellt; Fernsehteams, Fotografen und Journalisten aus China, Russland, Mexiko und vielen anderen Ländern rangen letzte Woche um einen möglichst guten Platz im Saal des Genfer Nobelhotels «Beau Rivage». Hinter jenem Vorhang auf der Bühne muss sie also stehen: die angeblich frühere Version von Leonardo da Vincis «Mona Lisa», dem bekanntesten Gemälde der Menschheitsgeschichte – ein Werk voller Legenden und ungelöster Geheimnisse. Sollte die Mona Lisa Foundation, die im Auftrag des anonymen Konsortiums die Beweisführ ...
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*So wird's wohl sein, oder umgekehrt! ...Leonardo da Vinci hat seine Mona Lisa einer Schweizer Stiftung zufolge offenbar zwei Mal gemalt – im Abstand von zehn Jahren. Ob die jüngere Version tatsächlich von dem berühmten Maler stammt, ist umstritten. Es gibt jedoch zahlreiche verblüffende Ähnlichkeiten.
Das Video im O-Ton: "Im Beau Rivage Hotel in Genf ist am Donnerstag unter großer Medienpräsenz ein Bild enthüllt worden. Eines, das die allermeisten Menschen wiedererkennen würden: Die Mona Lisa von Leonardo da Vinci. Das stimmt vielleicht oder vielleicht auch nicht. Markus Frey von der Mona Lisa Stiftung, die das Bild am Donnerstag präsentierte sagte dazu: O-Ton Markus Frey von der Mona Lisa Stiftung: "Es ist unser Ziel, alle Beweise zu präsentieren, dass Leonardo da Vinci zwei Versionen des Mona Lisa Porträts gemalt hat.Es ist also jetzt unser ultimatives Ziel, dieser herausragenden früheren Version des Bildes den Platz in der Kunstgeschichte zu geben, den es verdient." Das Bild war in der Kunstwelt nicht unbekannt. Es war 1913 von dem Sammler Hugh Blaker entdeckt worden - in einem englischen Schloss, in dem es offenbar ein Jahrhundert unerkannt hing. Blaker hängte es in seinem eigenen Haus in der Nähe von London auf, nach einem Tod kaufte es der Amerikaner Henry Pulitzer. Schließlich wurde es 2010 von seinem jetzigen Eigentümer erworben, einem internationalen Konsortium. Der Historiker und Forscher Stanley Feldman erläuterte, wie man vorging, um die These der früheren Version zu belegen. Zunächst habe man beide Bilder auf elektronischem Weg gleich groß gemacht, um genau vergleichen zu können. O-Ton Stanley Feldman: "Wir haben mehrere horizontale Linien gezogen über die beiden Bilder, von einer Seite zu anderen. Und wir haben praktisch sofort erkannt, dass alle kritischen Punkte eines Bildes im anderen an der exakt gleichen Stelle waren. Man kann sehen, dass ihr Hände in beiden Fällen an der genau gleichen Stelle sind. Und auch die Entfernungen, etwa zwischen der unteren Kinnseite und den Lippen oder zwischen dem Scheitel und dem oberen Kopfende, sind exakt gleich." Das kann aber natürlich auch andere Gründe haben. Kritiker der Zwei-Versionen-Mona-Lisa von da Vinci glauben zum Beispiel, dass irgendein unbekannter Maler die Mona Lisa einfach kopierte und das Modell etwas jünger machte."[*]
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