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Im alten Dorfkern von Domat/Ems GR ist beim Abbruch eines Wohnhauses ein mittelalterlicher Friedhof mit über 100 Gräbern entdeckt worden. Erwachsene, Kinder und Säuglinge in Körpergräben auf engstem Raum wurden gefunden.
Bei einem Skelett aus der mittleren Lage konnte mit der Radiokarbondatierung eine erste Altersbestimmung vorgenommen worden. Laut den Ergebnissen der ETH Zürich lebte der Bestattete im 12. Jahrhundert.
Endlich etwas vom Mittelalter gefunden; dank der Radiokarbondatierung.Untersuchungen ergaben, dass das Gebiet zwischen dem Kirchhügel, der Tuma Casté und dem östlichen Dorfrand in der Bronze-, Eisenzeit und auch in der römischen Epoche als gut geschützter Siedlungsraum geschätzt und genutzt worden ist. Für das Mittelalter blieben die Zeugnisse bisher dürftig.
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Heute gelesen: www.tagesanzeiger.ch/panorama/vermischte...ette-/story/13866565
Hervorhebungen von Legoland:Im alten Dorfkern von Domat/Ems GR ist beim Abbruch eines Wohnhauses ein mittelalterlicher Friedhof mit über 100 Gräbern entdeckt worden. Erwachsene, Kinder und Säuglinge in Körpergräben auf engstem Raum wurden gefunden.
Bei einem Skelett aus der mittleren Lage konnte mit der Radiokarbondatierung eine erste Altersbestimmung vorgenommen worden. Laut den Ergebnissen der ETH Zürich lebte der Bestattete im 12. Jahrhundert.
Endlich etwas vom Mittelalter gefunden; dank der Radiokarbondatierung.Untersuchungen ergaben, dass das Gebiet zwischen dem Kirchhügel, der Tuma Casté und dem östlichen Dorfrand in der Bronze-, Eisenzeit und auch in der römischen Epoche als gut geschützter Siedlungsraum geschätzt und genutzt worden ist. Für das Mittelalter blieben die Zeugnisse bisher dürftig.
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Das "datierte" Skelett aus dem Mittelalter stellt gewissermassen den Missing-Link zwischenDie Entdeckung des Friedhofes ist bei der Emser Bevölkerung auf
grosses Interesse gestossen, die Frage nach dem Alter dieser Gräber hat
nicht nur den Archäologischen Dienst beschäftigt. Dank der grosszügigen
Unterstützung durch die Bürgergemeinde konnte bereits an einem Skelett
aus der mittleren Lage eine erste Altersbestimmung mittels Radiokarbon-
datierung durchgeführt werden. Gemäss den Ergebnissen der ETH Zürich
hat der Bestattete im 12. Jahrhundert gelebt. Für die untersten Gräber
ist damit noch eine deutlich frühere Datierung anzunehmen.
Der Archäologische Dienst geht davon aus, dass der Friedhof zur Kirche
S. Magdalena gehört, die urkundlich schon im 9. Jahrhundert erwähnt wird.
Gemäss historischen Quellen wurde sie beim Bau der Dorfkirche Mariä
Himmelfahrt im 18. Jahrhundert abgebrochen, der genaue Standort ist
bisher allerdings nicht bekannt.
Nun folgende anthropologische Untersuchungen werden wertvolle
Informationen (Lebenszeit, Sterbealter, Geschlecht, körperliche
Verfassung, Ernährung, Krankheiten) der mittelalterlichen Bevölkerung
in Ems ermöglichen. Zusammen mit der Auswertung und Publikation der
archäologischen Ergebnisse wird die Emser Dorfgeschichte damit um ein
weiteres Kapitel reicher sein.
Im Massengrab von Domat/Ems im schweizerischen Kanton Graubünden
liegen die sterblichen Überreste der bei den Kämpfen im Frühjahr 1799
im Rahmen des zweiten Koalitionskrieges gefallenen Bündner und Franzosen.
de.wikipedia.org/wiki/Massengrab_von_Domat/Ems
Beim Massengrab im Kalkofen handelt es sich um eine sogenannte
Schlachtfeldbestattung: Die Toten wurden nicht in liegender Lage
beigesetzt, sondern eilig in die Grube hineingeworfen. Die meisten
Knochen stammen von Männern unter 20 Jahren. Die stark abgenutzten
Gelenke und Wirbel lassen auf schwere körperliche Arbeit und ein
karges, entbehrungsreiches Leben schliessen. Insgesamt wurden 400
gut erhaltene Knochenstücke untersucht, vom vollständigen Knochen
bis zu kleinen Fragmenten. Ausrüstungsgegenstände wie Schnallen,
Waffen oder Knöpfe wurden keine gefunden. Die Anzahl der begrabenen
Toten ist nicht bekannt. Die Namen der Getöteten sind in den Toten-
listen der Kirchen von Vella und St. Martin in Disentis aufgeführt.
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Sie sind ein Optimist.Die inhaltlich und chronologisch plausible Archäologie beginnt 1799.
Das Vergessen der Grabstelle war so nachhaltig, dass das Massengrab erst durch1799, nach der Invasion Graubündens durch die Franzosen im März, lehnte sich die Bevölkerung der Drei Bünde gegen die französische Besatzung auf. Der Aufstand ging von der oberen Surselva aus. In den einzelnen Dörfern wurden französische Wachposten gefangen genommen und nach Disentis gebracht. Aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen tötete der Bündner Landsturm am folgenden Tag unterhalb von Disentis über 80 gefangene Franzosen, anstatt sie wie geplant nach Chur zu bringen. Darauf zogen die Bauern talwärts, unterwegs schlossen sich ihnen weitere Bewaffnete an. Am 2. Mai erreichten die ersten Reichenau bei Tamins.
[...]
Nach zeitgenössischen Quellen fielen weit über 600 Bündner und eine beträchtliche Anzahl Franzosen. Am 6. Mai erliess die provisorische Regierung eine Verfügung, wonach "die Leichnahme und überhaubt alle in der Senkte des Schlachtfeldes noch liegenden todten ohne Zeitverlust und tief in die Erde begraben werden, um das liebe Vaterland nicht der Pestilenz auszusetzen."
Ein Teil der Leichen wurde notdürftig in alten Kalköfen beigelegt oder schnell verscharrt. Bis ins 20. Jahrhundert hinein erinnerten ein Holzkreuz und eine jährliche Prozession an die Gefallenen, danach wurde der Platz vergessen.
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