ngrams: Die historiografische Spur der Namen und Begriffe

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25 Feb. 2011 22:42 #3827 von *CD
Interessantes Spielzeug zwecks chronologischer Analyse des überlieferten Textkorpus (soweit googlebar...):

ngrams.googlelabs.com/

(man kann im Zeitfenster auch vor 1800 gehen, und generell sind auch ältere Schreibvarianten zu beachten!)

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26 Feb. 2011 11:54 #3828 von *CD
Und hiermit gefunden ein astrologisches Traktätlein von einem gewissen Galileo Galilei mit Bezugnahme auf einen Kometen in den Jahren 1680/81...

books.google.com/books?id=iP56HAAACAAJ&d...=3&ved=0CDYQ6AEwAjgU

Wann er wohl gelebt haben mag, der gute Galileo?

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26 Feb. 2011 17:48 #3830 von Tuisto
Womöglich gab´s 2 gleichen Namens? Das wäre doch wohl zuerst zu prüfen!

Sollte es der GG sein, hätte man einen Anfangspunkt.

Dann können Sie schon mal ihre Synoche raussuchen, die bislang keiner bemerkt hat.
Wir sind aber immer noch im 17. und nicht im 18. Jahrhundert. Auch offiziell verbrachte GG die Hälfte seines Lebens im 17. Jahrhundert.

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27 Feb. 2011 12:08 #3841 von *CD
Es gibt viele Gründe, aus denen ein anachronistischer Galilei auferstehen kann, insofern ist diese bibliografische Notiz nichts mehr als ein vager Hinweis. ngrams liefert gerade für die ältere deutschsprachige Literatur noch sehr ungenaue Daten, da die Texterkennung immer noch Probleme bereitet. Viele Werke aus der Zeit vor 1750 scheinen vorerst auch nur über die Titulatur und noch nicht über den Volltext erschlossen zu sein. Eine Abfrage mit "der,die,das" oder ähnlichem zeigt diesen Sachverhalt sehr schön. Insofern ist bei der Interpretation der Ergebnisse Vorsicht geboten! Deshalb sprach ich auch von einem Spielzeug...

Mit zunehmend besserer Texterschliessung könnte sich daraus aber durchaus ein ernsthaftes Forschungsinstrument ergeben. Das unterschiedslose Einscannen ganzer Bibliotheksbestände (ohne Selektion und Zensur!) hat ja auch sein gutes: Da könnte noch manch verloren oder gar nie dagewesen geglaubtes Werk wieder zum Vorschein kommen...

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27 Feb. 2011 19:22 #3847 von *CD
Man findet immer wieder interessante Quellen:

books.google.com/books?id=p7pDONmD2PAC&p...#v=onepage&q&f=false

Aber man hätte besser die Originale sauber zerlegt, um dafür Seite für Seite sauber einzuscannen und dadurch einwandfreie (d.h. nicht verzerrte!) Digitalisate zu erhalten.

Schade - wieder eine Gelegenheit verpasst!

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27 Feb. 2011 21:51 #3849 von Tuisto
Trotzdem eine interessante Quelle!

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27 Feb. 2011 22:47 #3850 von *CD
Ja, sehr interessant!

Ich habe den Hederich schon für mein Nostradamus-Buch als Quelle herangezogen, allerdings in Form eines käuflich erworbenen Exemplars...

Ich gönne somit allen Liebhabern der Antike die wohlfeile Lektüre dieses fundierten Werks, nämlich ohne dass sie sich ein Bein und einen Arm ausreissen müssen (sei es in Form von Cash an den Antiquar oder einer Studienreise zu fernen Uni-Bibliotheken...).

Ich möchte mal behaupten, dass fast alle mythologischen Werke, die seither - zumindest im deutschsprachigen Raum, und vielleicht darüber hinaus - publiziert wurden, direkt oder indirekt auf den Hederich zurückzuführen sind.

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28 Feb. 2011 08:47 #3851 von Tuisto
Man wundert sich immer wieder, wie man es damals schaffte, all diese Informationen enzyklopädisch zusammenzutragen.

Bei den Chronologen kommen noch die unzähligen Mond- und Sofi-Berechnungen hinzu.

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01 März 2011 22:57 #3859 von *CD
Ich blättere auch immer wieder mit viel Respekt und Bewunderung in diesen kolossalen Werken.

Wer kam z.B. auf die verrückte Idee und übernahm das verlegerische Risiko, die "Doctrina Temporum" des Petavius im Jahr MDCCLVII in einer bombastischen Edition nochmals herauszugeben, natürlich mit den unverzichtbaren "Emendationes Quamplurimae" und mit einem Vorwort von Joannis Harduini S.J.P. ...

Alles sehr seltsam!

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02 März 2011 09:42 #3863 von Tuisto
Um 1580 war man im Vatikan angeblich nicht bereit, das damals wichtigste Dokument der Menschheit - den Entwurf zur Kalenderreform von Lilius - in Druck zu geben. Angeblicher Grund: Zu umfangreich! Wie lächerlich!
Keine Frage: Das Werk ist bis heute verschollen! Hat ja keiner mehr gebracuht.
Wahrscheinlich finden es Archäologen dereinst in einer Latrine, wie den Goldkopf in Aventicum.
Auch die gesamte GK-Reform ist schon deshalb ein einziger historischer Betrug.

Unabhängig davon, dass der GK in der Tat ein Meisterwerk ist.

Ich bin mittlerweile mehr denn je vor davon überzeugt, dass er im 13. Jahrhundert entworfen wurde und etwa gegen 1258 im Verborgenen in Kraft trat. Dafür sprechen recht viele gewichtige Indizien.

Die großen chronologischen Tabellenwerke können m.E. nur vom reichen Adel (der schließlich auch die Kirchen beherrschte) finanziert worden sein. Die dahinter stehenden Interessen ...!?

Wie sagte doch Aleister Crowley so treffend: "Jedem Soldaten folgt ein Buckelmännchen".
Da ist nichts dran zu ändern!

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