Zusammenfassung der Verschiebungen um 753 und 776 Jahre

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20 Juni 2009 22:13 - 20 Juni 2009 22:20 #365 von Basileus
Ich möchte hier einmal die Ergebnisse der Geschichtsanalyse auf der Grundlage der Verschiebungen mit Olympischer Ära (776) und Ära seit der Gründung der Stadt Rom (753) zusammenfassen, da sie auf mehrere Threads verstreut sind, und so das Wiederauffinden unnötig erschweren.

Die Jahreszahlen einer Reihe von auf den ersten Blick sehr ähnlichen Ereignissen lassen sich mit Hilfe der Olympischen Ära (776/777), der Ära seit Gründung der Stadt Rom (753/754) und der Zahl 1000 ineinander umrechnen.
Sie sind daher mit großer Wahrscheinlichkeit als identisch anzusehen.

Zuerst ein paar Beispiele zur griechischen "Antike":

1)
Wir haben ja gesehen, wie die Geschichtskonstrukteure eine Pestseuche in der Spätantike erzeugt haben, die sogenannte Justinianische Pest in den 550er Jahren, indem sie einfach die Pest um 1350 herum in der Zeit um 800 Jahre zurück verschoben haben.
Haben sie dies etwa auch in der griechischen Antike getan ?

Wenn man sich die offizielle Geschichte so ansieht, so gab es ab 430 v.Chr. die mit Abstand größte Pestseuche in der griechischen Antike, bei der ein Drittel der Bevölkerung Athens starb - so wie auch beim "Schwarzen Tod" des Mittelalters. Dies dürfte also dann der Pest um 1350 herum entsprechen.
Der zeitliche Abstand zum "Schwarzen Tod ab ca. 1347 sind 1777 Jahre.

Man hat also so gerechnet, mit "falscher" Verschiebung nach Olympischer Ära:
1347 - 1000 - 777 = -430

Der Wert stimmt exakt: 430 v.Chr.
Diese Seuche ist mit ziemlicher Sicherheit identisch mit der spätmittelalterlichen.

2)
Auch die Gleichsetzung des schweren Erdbebens, das 464 v.Chr. Sparta heimsuchte und Zehntausende Tote forderte, mit dem oder den schweren Erdbeben, die um 1303 das östliche Mittelmeergebiet und auch den Peloponnes heimsuchte/n, weicht nur um 10 Jahre, d.h. weniger als 0.6 % ab.

1303 - 1000 - 777 = -474

3)
Für das 2. schwere Erdbeben (aber weniger schwer als das in Sparta) der griechischen Antike, 425 v.Chr. in Athen, findet man eine Übereinstimmung mit dem schweren Erdbeben 1354 in Hexamili - so nannte man damals den Isthmus von Korinth, ganz in der Nähe von Athen.

1354 -1000 - 777 = -423
Das ist also nur zwei Jahre (0,1 %) vom exakten Wert entfernt.

4)
Auch die schon von Gregorovius ("Geschichte der Stadt Athen im Mittelalter",1889) beschriebene Schlacht bei den Thermopylen 1275 paßt fast exakt: Im Jahre 1275 war es der französische Herzog von Athen, Jean de la Roche, mit seinen 300 Rittern gegen eine oströmische Armee.

1275 - 1000 - 777 = -502
Laut offizieller Geschichte war es Leonidas mit seinen 300 Spartanern gegen die Perser an der gleichen Stelle im Jahre 490 v.Chr.
Das sind nur 12 Jahre später. d.h. weniger als 0,7 % Abweichung.

5)
Ebenso lassen sich die Jahreszahlen folgender drei Schlachten an der selben Stelle, in Böotien/Kephissos/Chaironeia in Griechenland, ineinander umrechnen, und sind daher als identisch anzusehen:
a) 338 v.Chr.: Die Griechen verlieren gegen die Makedonier unter Philipp II. und Alexander(später dem Großen)
b) 86 v.Chr.: Die Römer unter Sulla siegen über den König von Pontus Mithridates
c) 1311 : Niederlage des französischen Herzogs von Athen Walter von Brienne gegen die Katalanen

Die ersten beiden Rechenschritte sind hier identisch - beim dritten erhalten wir die beiden gewünschten Daten.
-1311 + 1000 - 776 + 1000 = -87
Dies liegt nur ein Jahr daneben.

-1311 + 1000 - 776 + 753 = -334
Zwar 4 Jahre Unterschied, aber das sind weniger als 0.3 % Abweichung im Gesamtzeitraum.
Man darf nicht vergessen, daß überlieferte Daten von Schlachten, Herrschern usw. nicht immer exakt sind. Bei Seuchen und Naturereignissen paßt es meistens genauer, wie auch bei den Vulkanausbrüchen des Vesuv.

6)
Die Jahreszahlen mehrerer Vesuv-Eruptionen lassen sich mit Hilfe der Olympischen Ära (776/777), der Ära seit Gründung der Stadt Rom (753/754) und der Zahl 1000 ineinander umrechnen. Sie sind daher mit großer Wahrscheinlichkeit als identisch anzusehen.

Am sichersten ist dies noch bei den Jahreszahlen 79 und 1631, den nach offizieller Geschichte wichtigsten Ausbrüchen. Im Jahre 79 soll dabei u.a. auch Pompeji untergegangen sein.

Zieht man von 1631 2 x 776 ab, so erhält man 79, so daß die Ereignisse wohl mit Sicherheit identisch sind.
1631 - 776 - 776 = 79

Und so hat man wohl mit der Ära seit Gründung der Stadt Rom gerechnet.
1631 - 1000 - 1000 + 754 + 754 = 1139
Das paßt auch genau. Der Ausbruch des Vesuv soll im Jahre 1139 gewesen sein.

Weiterhin:
|79 - 776 - 776 + 1000| = 473
Dies ist nur 1 Jahr von der Eruption von 472 entfernt.

Und dieser Wert 473 führt uns dann auch zu der Eruption von 203:
473 - 1000 - 776 + 753 + 753 = 203

Bei Rechnungen über so viele Schritte muß man dann jedoch verstärkt mit rein zufälligen Übereinstimmungen rechnen.

Die anderen Eruptionen sind wohl eigenständige Ereignisse - ich habe allerdings nicht alle durchgerechnet.
Für 512 und 1500 ist jedoch keine direkte Umrechnung über die beiden Ären möglich.

7)
Weiterhin fällt auf, daß England, mitsamt seinen Kolonien, auch den späteren USA, sowie Schweden erst 1752/1753 auf den Gregorianischen Kalender umgestellt haben.
Wir erinnern uns: Die Ära seit Beginn der Stadt Rom begann im Jahre 753 v.Chr. Wenn das Jahr 1000 identisch mit dem Jahr 0 ist, so ist 753 = 1753.

Auffällig ist es auch deshalb, weil die Unabhängigkeitserklärung der USA aus dem Jahre 1776 stammt. 776 Jahre war ja die Olympische Ära bis zum Jahre 1 v.Chr. Addiert man 1000 dazu, so wäre 1777 das 1. Jahr der neuen Zeitrechnung (ohne das astronomische Jahr Null).

8)
Die 800-Jahres-Verschiebung ist ein Spezialfall von Umrechnungsfehlern mit diesen beiden antiken Ären. (754 - 777 - 777 = -800), mit dem ein Grundgerüst der heute gültigen Chronologie im 800-Jahres-Abstand erzeugt wird.
Die Beispiele finden sich in diesem Thread:
de.geschichte-chronologie.de/index.php?o...c=view&catid=4&id=54

9)
Meine These dazu ist:
Die Jahreszahlen einer Reihe von auf den ersten Blick sehr ähnlichen Ereignissen lassen sich mit Hilfe der Olympischen Ära (776/777), der Ära seit Gründung der Stadt Rom (753/754) und der Zahl 1000 ineinander umrechnen.
Sie sind daher als identisch anzusehen.
Zwangsläufig ist dann zumindest ein Teil der Beschreibungen zu den Ereignissen falsch.
Und dies sind keine unbedeutenden Ereignisse, sondern sie gehören zu den die weitere Geschichte prägenden.
Das ist kein Zufall, sondern ein Indiz für eine falsche Chronologie.

Die These erfüllt natürlich die Anforderung an eine wissenschaftliche These, falsifizierbar zu sein. Das Kriterium ist:
Wenn mit einer großen Anzahl von jeweils drei anderen, beliebig gewählten Zahlen die gleiche Anzahl von Übereinstimmungen für vergleichbar wichtige Ereignisse erzielt wird (Abweichungen in Einzelfällen max. 1% des betrachteten Gesamtzeitraums, iin den meisten Fällen wesentlich kleiner), wie mit den drei Zahlen 753, 776 und 1000, gilt die These als widerlegt. (Dann wäre es nämlich Zufall.)

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22 Juni 2009 14:21 #374 von Tuisto

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23 Juni 2009 20:22 - 18 Juli 2009 18:57 #381 von Basileus
Ich möchte kurz an einigen Beispielen versuchen nachzuvollziehen, wie es damals konkret zu den Verschiebungen kam.
Dazu sind elementare Kenntnisse über griechische und römische Zahlen notwendig.
Dazu ggfls. 2 Wikipedia-Links:
de.wikipedia.org/wiki/Griechische_Zahlen
de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6mische_Zahlen

Es entspricht "X" (chilioi) in griechischen Zahlen dem Wert 1000, so wie "M" (mille) in römischen.
Da X auch für Christus steht, und in griechischen Jahresangaben verwendet wurde, ergeben sich Verwechslungsmöglichkeiten.

In den Beispielen schreibe ich, der besseren Verständlichkeit wegen, jeweils nur das "X" in griechischer Form,
da es für die anderen Stellen hier ohne Belang ist, ob sie griechisch. römisch oder arabisch geschrieben werden.

Z.B. die größte Pestseuche des Mittelalters ab 1347, die größte der Antike überhaupt ab 542, und die größte
der griechischen Antike ab 430 v.Chr:
Nehmen wir einmal an, die Jahreszahl liegt in folgender Form vor:
X.347

Hier kann man nun das X sowohl als 1000er-Stelle lesen, als auch für Christus, also das Jahr nach Christus.
Liest man es als 1000er Stelle (es war aber Christus gemeint), so ergibt sich das Jahr 1347.

Liegt nun für dasselbe Ereignis folgende Jahresangabe vor:
347,
und man annimmt, hier seien die Jahre nach Olympischer Ära gemeint
(es sind griechische Zahlen und/oder es geht um Griechenland, oder man will es so),
so muß man folgendermaßen rechnen, um auf das Vor-Christus-Jahr zu kommen:
-777 + 347 = -430,
also 430 v.Chr.

Noch einmal die Zahl X.347:
Interpretiert man diese Zahl als 1347 a.u.c. (ab urbe condita = nach Gründung der Stadt Rom), vielleicht weil der Kontext es nahelegt,
und möchte man diese Jahresangabe in Christus-Ära umrechnen, so könnte folgendes passieren:
Man rechnet zunächst in die Olympische Ära um, müßte also korrekterweise 23 dazuaddieren (776-753=23),
subtrahiert aber 23, und erhält 1323. Diese Zahl wird dann irrtümlicherweise als das Jahr seit Beginn der Olympischen Ära genommen.
Um auf das Jahr n.Chr. zu kommen, muß man 776 abziehen (hier 776, oben 777, wegen dem fehlenden Jahr 0):
1323 - 776 = 547.

Dies ist der um 5 Jahre nach dem Wert laut offizieller Geschichte liegende Wert.
Die Seuche dauerte mit Unterbrechungen auch mehrere Jahre.
Aber wir wissen ja noch nicht einmal, ob vor der Umrechnung genau das gleiche Jahr benutzt wurde
- da gibt es oft unterschiedliche Angaben.
Abweichungen deutlich unter 1 % sind da recht gut.

Wenn für das gleiche Ereignis die Jahreszahl
324
vorliegt, und man davon ausgeht, die Jahreszahl sei für 324 a.u.c. gemeint
(347 - 324 = 23, d.h. die Differenz zwischen Olympischer und a.u.c.-Ära),
rechnet man so in v.Chr.-Werte um.
-754 + 324 = -430,
also 430 v.Chr.

Denkbar ist auch Folgendes:
Mit eben derselben Zahl
324
kommt man auch auf das Jahr 548, wenn man zu 324 ein X davorschreibt,
weil man meint, eine n.Chr.-Zahl vor sich zu haben, oder wenn man bewußt 1000 dazuaddiert.
Wenn dann der Umrechnende von der Jahresangabe 1324 nach Olympischer Ära ausgeht,
so kommt er zum Ergebnis:
1324 - 776 = 548.

Wer weiß denn heute noch, was beim Kopieren damals so alles geändert wurde. Die ursprünglichen Schriftstücke sind uns ja nicht mehr überliefert, da die Originale der angefertigten Kopien vernichtet wurden. Auffällig ist aber auf jeden Fall, daß die Rechnung a.u.c. erst nach Beginn der Christus-Ära überliefert ist.

Es gibt auch einige Beispiele für exakte 1000-Jahres-Verschiebungen, wo man offensichtlich einfach den Wert 1000 oder ein X dazugenommen hat.

Da sind schon einige Möglichkeiten für 800-Jahres-Verschiebungen vorhanden,
die man natürlich auch mißbräuchlich nutzen kann.
(Welcher kleine Kloster-Mönch, dem man sagt, er solle mal dies und das kopieren,
und dabei die Jahreszahl "so" in n.Chr.-Jahre umrechnen, hinterfragt das schon ?)

Viele andere Umrechnungfehler können auf ähnliche Weise zustande gekommen sein.
Für die doppelte Umrechnung bei den Vesuv-Eruptionen nach Olympischer Ära und a.u.c., die zudem noch exakt passen,
fällt mir allerdings keine "natürliche" Erklärung ein. Das sieht eher nach Absicht aus.


Edit:
Da es in einem anderen Forum zu Mißverständnissen kam, füge ich folgende Ergänzung an:

Wie wäre es mit dieser griechischen Zahl, jetzt ohne Umrechnung der letzten Stellen in (leichter verständliche) arabische ?
X. HHHΔΔΔΔII,
entweder interpretiert als
342 Jahre nach Christus,
oder 1342 a.u.c.,
oder einfach 1342 - für uns heute n.Chr..

Woanders ist für dasselbe Ereignis diese Jahresangabe vermerkt,
ohne daß explizit auf die Christus-Ära verwiesen wird (das tun wir ja heute auch nicht)::
HHHΔΔΔΔII,
Dies wird dann als 342 nach Olymischer Ära interpretiert.

Auf diese Art und Weise kann es zu den beobachteten Phänomenen gekommen sein.
Daß hier nur zufällige Übereinstimmungen vorliegen halte ich für ausgeschlossen,
da es sonst für beliebige andere Zahlentripel als 753, 776 und 1000 die gleiche Anzahl von Übereinstimmungen geben müßte

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