Ein weiteres Indiz für die Erfindung Karls des Großen

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13 Nov. 2010 13:52 #2958 von Basileus
Die Erfindung der Zeit, die Illig als "Phantomzeit" identifiziert hat (614-911), mitsamt Karl dem Großen, muß nach der Konstruktion des deutschen Hochmittelalters von 911-1313 erfolgt sein, und offensichtlich noch stümperhafter.
Es gibt nämlich während des Hochmittelalters kein einziges Mitglied einer Herrscherdynastie, das den Namen Karl trägt.

de.wikipedia.org/wiki/Konradiner#Stammliste
de.wikipedia.org/wiki/Liudolfinger#Stammliste
de.wikipedia.org/wiki/Salier#Stammliste
de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_der_Staufer
de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_der_Welfen
de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_der_Habsburger
de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_des_Hauses_Nassau
de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_der_Wittelsbacher
de.wikipedia.org/wiki/Stammliste_des_Hauses_Limburg-Luxemburg

Kein einziger Konradiner, Ottone, Salier, Welfe, Nassauer, Wittelsbacher, Habsburger, Luxemburger oder Staufer trug bis zu Karl IV. (geb. 1316) den Namen Karl !
Erst nach ihm tritt der Name recht häufig auf.

In Frankreich trägt kein einziges Mitglied der Herrscherdynastie der Kapetinger mitsamt den Nebenlinien Anjou, Vallois usw. bis zu König Karl IV.(regierte von 1322-1328) den Namen Karl (Charles). Der letzte Karl ist dort Karl III., der Einfältige, der 923 abgesetzt wird.
Der Name Karl (Charles) taucht angeblich das erste Mal nach den Karolingern mit Charles de Vallois auf (1270-1325), zwar kein König, aber Stammvater des Königshauses Vallois in Frankreich, das nach Karl IV. an die Macht kam. Danach tritt der Name Charles auch in Frankreich recht häufig auf.
fr.wikipedia.org/wiki/G%C3%A9n%C3%A9alog...e_des_Cap%C3%A9tiens

Bei der hohen Verehrung, die Karl der Große angeblich im Hochmittelalter genoß, ist das vollkommen unmöglich, es sei denn, diese Zeit wurde erst danach erfunden, also nach den konstruierten 403 Jahren von 911 bis 1313.
Ich erinnere nur daran: Karl der Große wurde 1165 vom Papst heilig gesprochen. Das westliche Kaisertum führte sich auf Karl den Großen zurück. Sowohl Otto III. als auch Friedrich I. und Friedrich II. öffneten sein Grab.
Aber kein Einziger mitsamt den ganzen Herzögen, Grafen und anderen Adligen wollte seinen Sohn Karl nennen ? Das ist völliger Humbug !

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14 Nov. 2010 10:23 #2960 von Allrych
Zur späteren Erfindung von Karl dem Grossen, wie sie "Basileus" beschrieben hat, noch ein paar Anmerkungen:

Charlemagne wurde ursprünglich ohne das mouillierte G ausgesprochen, also Charleman = Carloman. - Das ist der Grund, weshalb in die Lebensgeschichte von Karl dem Grossen plötzlich völlig unlogisch ein Karloman auftaucht.

Dann wurden die beiden Staufenkaiser ursprünglich nicht auseinandergehalten, also gab es nur einen Friedrich.

Logisch, dass die Geschichtserfinder später sowohl Friedrich I. wie Friedrich II. das Grab Karls des Grossen öffnen liessen.

Gegen Illigs These ist noch folgendes einzuwenden:

Die Zeit Karls des Grossen ist (mit gefälschten Dokumenten natürlich) gut belegt. - Dürftig sind die Zeiten vor und nach dem grossen Karl.

www.dillum.ch/html/anti_illig.htm

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02 Dez. 2010 06:46 #2991 von
Basileus schrieb:

Aber kein Einziger mitsamt den ganzen Herzögen, Grafen und anderen Adligen wollte seinen Sohn Karl nennen ? Das ist völliger Humbug !


Und hätten von all diesen Königen die meisten ihre Söhne Karl genannt, wir hätten bei sagen wir 100 Königen 90 Karls, dann würden Sie auch Fälschung schreien. Ergo: Die Könige vor 1000 Jahren konnten es nur falsch machen.

Es gibt nebenbei natürlich ein Paar Karls:
977-991 Karl, Herzog v. Frankreich
1182-1209 Karl, Herzog v. Rothenburg,
1119-1127 Karl, Herzog v. Flandern

Zugegeben: Es sind nicht viele. Aber Ihre Behauptung, dass kein Herzog sein Kind Karl nannte, ist mit dieser kleinen Liste schon mal widerlegt!

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02 Dez. 2010 09:28 #2999 von Basileus
Michael Wagner schrieb:

Und hätten von all diesen Königen die meisten ihre Söhne Karl genannt, wir hätten bei sagen wir 100 Königen 90 Karls, dann würden Sie auch Fälschung schreien. Ergo: Die Könige vor 1000 Jahren konnten es nur falsch machen.

Es gibt nebenbei natürlich ein Paar Karls:
977-991 Karl, Herzog v. Frankreich
1182-1209 Karl, Herzog v. Rothenburg,
1119-1127 Karl, Herzog v. Flandern

Zugegeben: Es sind nicht viele. Aber Ihre Behauptung, dass kein Herzog sein Kind Karl nannte, ist mit dieser kleinen Liste schon mal widerlegt!

Da sind Sie ja schon wieder mächtig auf die Nase gefallen (wie Sie selbst es auszudrücken belieben) !
Ich hoffe, Sie können sich in einem anderen Forum, indem man ihre dumm-dreisten Behauptungen für Wahrheit hält, wieder erholen.
Generell empfehle ich Ihnen, besser zu recherchieren, bevor Sie sich überall unbeliebt machen.
Wenn ich Sie richtig verstehe, ist es für Sie ja sehr wichtig, daß alle anderen Ihrer Meinung sind.

Zu Ihren drei Karls:
1) Der französische Herzog Karl (geb. 953) ist in der Tat noch ein letzter einzelner "Karl" in Frankreich, wo ja, wie ich geschrieben habe, die Karls noch etwas länger existierten als im Ostfrankenreich. Er ist allerdings kein Kapetinger, sondern ein Karolinger.

2) Einen "Karl, Herzog v. Rothenburg (1182-1209)" gibt es nicht. Falls Sie auf seiner Existenz bestehen, nennen Sie mir bitte eine Quelle ! Das wäre dann nämlich die einzige Ausnahme, wenn er überhaupt in römisch-deutschen Landen geboren wäre.

3) Karl (1085-1127), von 1119-1127 Herzog von Flandern, auch "Karl von Dänemark" genannt war Sohn des dänischen Königs Knut IV., geboren in Dänemark. Er kommt also weder aus dem HRR noch aus Frankreich.

Aber auch in Dänemark, Schweden und Norwegen sind die Karls in dieser Zeit recht dünn gesät. Es gibt vor dem 15. Jh. nur einen einzigen Karl als König, Karl VII. von Schweden.
Nun werden sich manche fragen (Sie wahrscheinlich nicht, weil sie alles unkritisch hinnehmen, ohne es zu hinterfragen):
Warum König Karl VII., wenn es der Erste war ?

Nun, die ersten sechs wurden bereits als Erfindungen "ausgemustert" (was nicht heißt, daß der Rest wahr ist - im Gegenteil). Sie waren Erfindungen des schwedischen Historikers und Erzbischofs Johannes Magnus (1488-1544), der die schwedische Geschichte schrieb. 1554 wurde sein Werk "Historia de omnibus Gothorum Sveonomque regibus" herausgegeben, in Latein, auf Schwedisch erstmals 1620.
www.fantomzeit.de/?p=231
sv.wikipedia.org/wiki/Historia_de_omnibu...m_Sveonomque_regibus

Sie sehen also, Sie haben überhaupt nichts "widerlegt".

Da Sie aber hier mitmachen wollen, gebe ich Ihnen noch eine Gelegenheit dazu: Was ist denn Ihrer Meinung nach der Grund dafür, daß kein ostfränkischer bzw. römisch-deutscher Adliger seinen Sohn "Karl" nennen wollte ? Karl war doch auch nach Ihrer Meinung ein alter deutscher Name, dazu noch der Name des Überkaisers Karl. Und warum kamen dann die Karls erst ab dem 14./15. Jh. en masse, so wie es auch vor dem 10. Jh. der Fall war ?

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02 Dez. 2010 09:32 #3000 von Allrych
Dringend: Man sperre diesen verdammten Querschläger "Michael Wagner"!

Ihm Red und Antwort stehen ist sinnlos! Der ist nur auf das Querulieren aus!

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17 Dez. 2010 23:28 #3052 von
Basileus schrieb:


2) Einen "Karl, Herzog v. Rothenburg (1182-1209)" gibt es nicht. Falls Sie auf seiner Existenz bestehen, nennen Sie mir bitte eine Quelle ! Das wäre dann nämlich die einzige Ausnahme, wenn er überhaupt in römisch-deutschen Landen geboren wäre.


Was wollen Sie als Chronologiekritiker bitte mit einer Quelle?

Sie sehen also, Sie haben überhaupt nichts "widerlegt".

Und Sie haben nichts bewiesen.

Da Sie aber hier mitmachen wollen, gebe ich Ihnen noch eine Gelegenheit dazu: Was ist denn Ihrer Meinung nach der Grund dafür, daß kein ostfränkischer bzw. römisch-deutscher Adliger seinen Sohn "Karl" nennen wollte?

Weil den Adligen eine Benennung nach ihren Familientraditionen wichtiger war. Deswegen heißen die Ottonen bevorzugt Otto oder Heinrich, die Salier bevorzugt Konrad und Heinrich, die Staufer bevorzugt Heinrich, Konrad und Friedrich, die Zähringer bevorzugt Berthold oder Konrad, die Welfen bevorzugt Welf oder Heinrich.

Warum heißen denn die Karolinger so? Weil das eben eine Familie war, in der Karl ein häufiger Name war. Aus diesem Grund und nur aus diesem Grund und aus keinem anderen!

Können Sie außer Ihrer hohen Meinung einen plausiblen Grund angeben, warum alle Adligen der damaligen Welt ihre Kinder Karl hätten nennen sollen oder müssen?

Karl war doch auch nach Ihrer Meinung ein alter deutscher Name, dazu noch der Name des Überkaisers Karl.

Ja und? Müssen deswegen alle Kinder Karl heißen?

Und warum kamen dann die Karls erst ab dem 14./15. Jh. en masse, so wie es auch vor dem 10. Jh. der Fall war ?


Wahrscheinlich, weil man sich im 14./15. Jh. daran erinnerte, dass man seine Herrscherkinder gefälligst nach dem Überkaiser Karl zu nennen hatte!

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17 Dez. 2010 23:55 #3058 von
Basileus schrieb:

Aber kein Einziger mitsamt den ganzen Herzögen, Grafen und anderen Adligen wollte seinen Sohn Karl nennen ?


Hab noch mal ein wenig geschaut:

1084 wurde ein Karl als dritter Sohn König Philips I. v. Frankreich geboren.

1226 wurde ein Karl als neunter Sohn König Ludwigs VIII v. Frankreich geboren.

1270 wurde ein Karl als vierter Sohn König Philips III. v. Frankreich geboren.

Also zumindest 3 Karls als Söhne von französischen Königen in der fraglichen Zeit, als angeblich kein Vater seinen Sohn Karl nennen wollte!

Und nu Basileus? Können Sie das auch wegreden? Oder wollen Sie Ihre Theorie noch einmal überdenken?

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18 Dez. 2010 00:00 #3059 von Allrych
Man sperre diesen üblen Burschen namens "Michael Wagner", aber sofort!

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