Im
Alten NF
habe ich das Thema anlässlich von
Christoph Pfisters Webartikel
bereits aufgegriffen. Bei der Evaluation von verschiedenen Begehungsmöglichkeiten im Zuge der Operation Grossmutterloch bei Jaun habe ich mich auch über Diessenberg und die Örtlichkeiten informiert. Dabei bin ich auf Ungereimtheiten gestossen.
Wo liegt Diessenberg?
Pfisters Standortbeschreibung scheint mit der 'offiziellen' übereinzustimmen. Doch andere Quellen verorten die Diessenberg auf dem Bürglen, wo tatsächlich auch ein (namenloses) Erdwerk auf Karten eingezeichnet ist. Aufschluss gibt auch eine Art Burgenkarte über das Gebiet der Schweiz. Die Koordinaten entsprechen dem, was Pfister beschreibt. Allerdings wird da noch von 'geringen Mauerresten' gesprochen, die Pfister offenbar nicht mehr finden konnte.
Das
HLS
setzt Diessenberg auch auf den Bürglen. Ebenso im Wiki ist eine entsprechende Anmerkung im Dorfartikel
Oberdiessbach
zu lesen.
Nun wäre es blöd, angesichts der knapp bemessenen Zeit auf meiner Tour den falschen Berg zu erklimmen. Wo liegt Diessenberg wirklich?
Sie müssen keine Angst haben, den falschen Berg zu besteigen. Die Burgstelle Diessenberg liegt dort, wo sie in allen Karten eingezeichnet ist, also auf dem "Zwingherrenhoger" südöstlich von Oberdiessbach, östlich oberhalb des Weilers Unterhaus.
Die Erhebung "Bürglen" mit Pkt. 860, rechts der Strasse von Oberdiessbach nach Bleiken, ist in früheren Karten noch als Erdwerk eingetragen. Tatsächlich findet sich dort nichts, was auf eine Wehranlage hindeuten würde.
Mauerreste findet man auf Diessenberg keine mehr. Wenn das in der Literatur ab und zu noch behauptet wird, so zeigt das einmal mehr: Konventionelle Historiker gehen nicht in die Landschaft, sondern schreiben ab - genauso wie die "mittelalterlichen" Mönche ihre heiligen Texte.