Zwischendurch mal Kammeier
Die Sachlage ist so: Der Echtheitsgehalt in den gefälschten Quellen erhöht sich allmählich und stetig, je mehr wir uns der Schwelle der Neuzeit nähern. Insbesondere besteht ein fundamentaler Unterschied im historischen Echtheitsgehalt der Quellen, soweit diese sich auf die Zeit vor dem Jahre 1300 etwa und soweit sie sich auf die Zeit nach 1300 beziehen.
Wie das zu verstehen ist, möge ein Bild veranschaulichen: Während weitab vom Ufer der feste Boden tief unter dem Meeresspiegel liegt, tritt mit der Annäherung an dasFestland der Meeresboden mehr und mehr zutage, um schließlich völlig in Land überzugehen. So steigt nun auch aus dem mit-telalterlichen Quellenmeer der Erdichtung und Verfälschung mit der Annäherung an die Neuzeit die historische Wahrheit allmählich ans Licht empor.
In diesem Prozeß des allmählichen An-das-Licht-Tretens der historischen Wahrheit kann man nun die erwähnten zwei Stufen deutlich unterscheiden.
Erste Etappe: die Überlieferung bis etwa zum Jahre 1300. Diese gewaltige Überlieferungsschichtmasse ist durchaus charakterisiert, daß sie durch die große Aktion derart verfälscht und mit Tendenzlügen bis ins innerste Mark durchsetzt wurde, daß man das fabrizierte pseudohistorische Chaos nur noch als Geschichtsdichtung hinnehmen und werten darf. Die wirkliche Geschichte der Epoche bis etwa 1300 ist derart durcheinander gewürfelt, gesiebt und ausgelöscht, daß die historische Wahrheit dieser mittelalterlichen Jahrhunderte unter dem überflutenden Meer der Dichtung total verschwunden ist (substantielle Verfälschung).
Zweite Etappe: die Überlieferung nach 1300. Vom Jahre 1300 etwa an steigt nun der chtheitsgehalt der zwar immer noch gefälschten Quellen beträchtlich. Reine wirkliche Geschichte bieten zwar auch diese Quellen noch nicht, sondern mehr oder weniger verunreinigte wirkliche Geschichte (akzidentielle Verfälschung). In dieser Quellenschicht halten sich Wahrheit und Dichtung etwa die Waage. Und etwa vom Jahre 1500 an hebt sich erst aus dem Meere der gefälschten Überlieferung das kernechte Massiv wahrer Geschichte. Gelegentliche Fälschungen sind zwar auch nach 1500 noch vorgekommen; aber sie sind Nachwirkungen der an sich nun beendeten großen Aktion, die uns vorläufig allein inter-essiert." s. 162/163
de.geschichte-chronologie.de/index.php?o...st&do=reply&catid=16
Dem kann man bis heute nur zustimmen.
Zudem habe ich den Beweis geliefert, dass GK und JK gleichzeitig zwischen 1258 und 1285 entworfen wurden. Davor kann es keine Jesusgestalt gegeben haben, da alle angegebenen Lebensdaten der Spätantike bzw. schon seit dem ersten Jahrhundert nachweislich eine Mischung aus julianischen und nicht zu erwartenden oder zu glaubenden "gregorianischen" Datumsangaben sind.
Nix mit "geschriebene Geschichtlichkeit" beginnt erst im 18. Jahrhundert.
Auch Kammeier hätte diesen Braten sofort gerochen.
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Davor kann es keine Jesusgestalt gegeben haben, da alle angegebenen Lebensdaten der Spätantike bzw. schon seit dem ersten Jahrhundert nachweislich eine Mischung aus julianischen und nicht zu erwartenden oder zu glaubenden "gregorianischen" Datumsangaben sind.
Der ganze Kalender ist rückwärts konstruiert worden!
Jesus ist fiktional und die Geschichten zu dessen angeblichen Grab finden sich weltweit!
Jesus ist Null (und nichtig) - nicht nur auf dem Kalender!
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- berlinersalon
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Papus, Die Grundlagen der okkulten Wissenschaften, Ansata- Verlag, 1977
(Übersetzung Dr. A. Weiss, 1926)
Das Beispiel genügt, um den Unterschied zwischen den alten und den modernen Methoden zu zeigen. Die ersteren beschäftigen sich beim Studium des Phänomens immer mit der Hauptseite der Frage, die anderen bleiben a priori im Bereich des Tatsächlichen einquartiert.
Um zu zeigen, daß der Geist der antiken Methode wirklich so beschaffen ist, führe ich eine sehr bezeichnende Stelle bei Fahre d'Olivet über die zweierlei Arten von Geschichtsschreibung an. (1)
„.... Denn man muß sich ins Gedächtnis rufen, daß die allegorische Geschichte dieser vergangenen Zeiten, in einem anderen Geiste als die ihr folgende positive Geschichte geschrieben, ihr in keiner Weise ähnelte, und die Verwechslung beider ist der Grund dafür, warum man in so schwere Irrtümer verfallen ist.
Das ist eine sehr wesentliche Beobachtung, die ich hier von neuem mache. Diese Geschichte, der Erinnerungsgabe der Menschen anvertraut oder unter den priesterlichen Urkunden der Tempel in vereinzelten Poesiestücken erhalten, betrachtete die Dinge nur von der moralischen Seite, beschäftigte sich nie mit Individuen und sah nur Massen agieren, d. h. die Völker, die Körperschaften, die Sekten, die Lehrmeinungen, sogar die Künste und die Wissenschaften als ebensoviele Sonderwesen, die sie mit einem Gattungsnamen bezeichnete. Das bedeutet zweifellos nicht, daß diese Massen nicht ein Haupt haben konnten, das ihre Bewegungen lenkte. Aber dieses als Werkzeug eines bestimmten Geistes aufgefaßte Haupt wurde von der Geschichte vernachlässigt, die sich stets nur an den Geist hielt.
Ein Haupt folgte dem anderen, ohne daß die allegorische Geschichte davon die geringste Erwähnung tut. Die Schicksale aller waren auf den Kopf eines einzelnen gehäuft. Es war die moralische Sache, deren Weg man prüfte, deren Werden man beschrieb, ihre Fortschritte oder ihren Sturz. Die Aufeinanderfolge der Dinge ersetzte die der Individuen.
Die positive Geschichte, die unsere eigene geworden ist, verfolgt eine davon ganz verschiedene Methode. Die Individuen sind für sie alles. Sie notiert mit skrupelhafter Genauigkeit die Daten und die Fakten, die die andere verachtete. Die Modernen würden sich über diese allegorische Art der Alten lustig machen, wenn sie sie für möglich hielten, ebenso wie ich überzeugt bin, daß sich die Alten über die Methode der Modernen lustig gemacht hätten, wenn sie deren Möglichkeit in der Zukunft hätten ahnen können.
Wie würde man billigen, was man nicht versteht? ! Man billigt nur, wofür das Herz schlägt; man glaubt immer alles zu verstehen, und doch spricht nur das Herz."
in diesen unterschiedlichen weltsichten
liegt sicher auch der grund für die fiktive person jesus
und der wechsel in diese neue personenbezogene geschichts- und weltsicht
nötigte wohl auch die alten geschlechter zu ihren abenteuerlichen stammbäumen
das ganze gipfelte wohl im ahnenpaß
mit einer möglichen freifahrt in ein nicht vorstellbares verderben
als ergebnis eindimensional konstruierter geschichtsabläufe
wie schrieb ein schweizer chronist z.zt.der bauernkriege
habe ich im alten forum mal verlinkt - finde den link nicht mehr
in etwa sinngemäß
- er fand es betrüblich, daß die alten wissenschaften untergegangen
aber die barberei die dadurch entstehen wird - wird unvorstellbar sein
wobei er sicher nicht ahnen konnte
was sich wirklich noch daraus entwickeln sollte
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Sein Pferdefuss ist folgender: Kammeier kennt nur Geschichts- und Überlieferungskritik.
Die gefälschte Chronologie lässt er vollständig aus.
Daraus ergibt sich seine unmögliche Erkenntnis:
Die geschriebene Überlieferung beginne nach dem Ende des Avignonesischen Exils, nämlich mit
dem Konzil von Pisa "1409".
Diese These ist unhaltbar. Aber daran scheiterten viele Kritiker der alten Geschichte:
Sie glaubten, in der Vorgeschichte liessen sich zeitliche Fixpunkte setzen ("1 n. Chr.", "1054 n. Chr.", usw.).
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Kammeier benennt die Renaissance und die RKK.
Doch: Er konnte es nicht besser wissen! Die mod. Technik war noch nicht soweit!
Das 19. Jahrhundert ist massgebend.
Ebenso: das 19. Jahrhundert!Daraus ergibt sich seine unmögliche Erkenntnis:
Die geschriebene Überlieferung beginne nach dem Ende des Avignonesischen Exils, nämlich mit
dem Konzil von Pisa "1409".
Diese These ist unhaltbar. Aber daran scheiterten viele Kritiker der alten Geschichte:
Sie glaubten, in der Vorgeschichte liessen sich zeitliche Fixpunkte setzen ("1 n. Chr.", "1054 n. Chr.", usw.).
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- stoertebecker
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Kammeier war der erste, der durch die Methode des scharfen Hinsehens die Fälschungen erkannte und benannte. Die Bibel ist ein historisierender Roman, für den die Antike als eine Art Hintergrundkulisse hinzugedichtet werden musste.
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Klarheit in den Entstehungsprozess der Bibel zu bringen, ist fast unmöglich. Die Fragen beginnen schon damit, welche Sprache zuerst verwendet wurde: Latein, Hebräisch - oder Deutsch.
Doch Kammeier hat in genialer Weise einige Grundtendenzen der Bibel oder des Evangeliums erkannt. Besonders ging es ihm darum, darin eine Bestallungsurkunde für die Römisch-katholische Kirche zu sehen.
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Kammeier hat im Gegensatz zu ihm allerdings streng wissenschaftlich gearbeitet und damit sinnvolle Ergebnisse erzielt. Muss er sich von Allrych dafür posthum trivialisieren, inhaltlich umkrempeln und gemein machen lassen?
Kammeier steht ewig im Olymp der Geschichtskritiker, Allrych hingegen ist in seinen schriftlichen Bekundungen bisher der größte Vernebeler gerade dieses deutsch-russischen Götterberges gewesen ... Es lebe die Geschichte der Länder, die unter dem einfachen oder Doppeladler regiert wurden, die Zeiten des Kreuzes sind glücklicherweise wieder vorbei

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