Häuser, Herkunft, Dauer, Rahmen
Die englischen Häuser lassen sich nach Herkunft und Zeitstellung in drei Gruppen gliedern:
Ältere oder „nordische“ Häuser: Wessex, Jelling, Godwin;
Mittlere oder französische Häuser: Normandie, Blois, Plantagenet;
Jüngere oder englische Häuser: Lancaster, York, Tudor, (Suffolk).
Die Zusammenfassung zu „nordisch“ ist vielleicht nicht ganz überzeugend, die betreffenden Häuser wechseln aber seit 1013 mehrfach einander ab und gehören schon deshalb zusammen. Bei den späteren Häusern hat es einen scharfen Bruch zwischen kulturell französisch geprägten und „nationalenglischen“ Häusern nicht gegeben, das war ein allmählicher Übergang. Dennoch wurzeln die Plantagenet noch eindeutig im Französischen, was ja auch der Hintergrund der vielen Kriege mit dem französischen König darstellt. Ende des 14. Jahrhunderts dagegen, kurz vor Herrschaftsbeginn der Lancaster, wird das Französische aus England verbannt, es geht nun allgemein englisch zu.
Betrachten wir die Dauer der Dynastiegruppen. Das Haus Wessex reicht weit ins Frühmittelalter hinein, wir halten uns aber an unseren ersten Eduard, König 899. Die Franzosen (Normannen) erobern England 167 Jahre später, 1066. Nach dann 333 Jahren, 1399, wird der letzte Plantagenet Richard II. gefangengenommen, der erste Lancaster kommt an die Macht; ein Jahr später, 1400, 2*167 Jahre nach 1066, stirbt der alte König. Je nach Sichtweise umfassen also die nordischen und französischen Häuser zusammen entweder runde 500 Jahre oder 501 = 3*167 Jahre.
Zur Schaffung einer Symmetrie fügen wir weitere 167 Jahre hinzu und gelangen voller Erwartung nach 1566/67. Da regiert schon seit acht bzw. neun Jahren Elisabeth, was uns zunächst enttäuscht. Elisabeth ist aber ohne leiblichen Erben und wird es zeitlebens bleiben. In der Thronfolge auf Platz Eins steht ihre Verwandte Maria Stuart von Schottland, die 1566 einen Sohn namens Jakob gebiert.
Jakob wäre, wenn das salische Recht in England gelten würde wie sonst eigentlich überall, bereits englischer König. Noch stehen also zwei Frauen zwischen ihm und dem Thron. Maria wird ein Jahr später, 1567, abgesetzt und muss auch ihre englischen Ansprüche ihrem Sohn überlassen. Elisabeth wird 1570 und nochmals 1588 vom Papst exkommuniziert und ihr die Königswürde abgesprochen, womit aus päpstlich-katholischer Sicht Jakob König wäre.
Ob die Jahre 1570 und 1588 rechnerisch auch Muster hervorbringen, wäre noch zu überprüfen. Mir scheint, dass die Geschichtserfinder hier zum einen die salische Sichtweise zugrundegelegt und zum anderen die Exkommunikation quasi vorverlegt haben. So kommen sie auf die Jahre 1566/1567, worin wir ihnen folgen. Damit zeigt sich folgendes Bild:
Ältere/„nordische“ Häuser: 167 Jahre
Mittlere/französische Häuser: 333 oder 334 Jahre
Jüngere/englische Häuser: 167 Jahre
Das sind insgesamt 500+167 = 667 Jahre oder 4*167 = 668 Jahre.
Jakob wird schließlich 1603 tatsächlich König von England. Er und Alfred der Große (899) rahmen das englische System ein. Alfred wurde von uns bisher vernachlässigt, er darf aber als Landeseiniger natürlich nicht fehlen.
Das Mitteljahr von 899 und 1567 ist 1233. Das fällt in die Zeit, als der junge König Heinrich III. seine selbständige Herrschaft durchsetzte. Bereits 1216 als Neunjähriger zum König gekrönt, erlangte er 1232 seine Mündigkeit und konnte 1234 sich von seinen Beratern freimachen. Heinrich ist der erste König nach dem einschneidenden Verlust des Angevinischen Reiches durch seinen Vater Johann Ohneland. Damit kommen wir zu den großen politischen Zäsuren.