Die Namen der Völker und Länder

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02 Dez. 2009 20:12 - 02 Dez. 2009 22:26 #1458 von Basileus
Wenn man sich so anschaut, wie die Völker und Länder dieser Welt in verschiedenen Sprachen heißen,
so stellt man fest, daß sich diese Bezeichnungen in der Regel auf ein bis zwei Quellen zurückführen lassen.
Z.B.: Die Bezeichnungen für "Engländer" und "England" lassen sich in allen Sprachen (wenn ich keine übersehen habe)
auf den Ursprung "Eng/Ang" zurückführen (außer in den heutigen keltischen Sprachen).

Ebenso "Rom" oder "Römer", so wie auch bei "Italien".

Die Bezeichnung für "Franzosen" hat in fast allen Sprachen den Ursprung "Franc".
Eine Ausnahme bilden hier die Griechen, für die die Franzosen "Gallos" - Gallier sind,
und Frankreich "Gallia" - Gallien.
Aber die Griechen haben sich ja selbst noch bis vor ca. 100 Jahren als "Rhomaioi" - Römer bezeichnet.

Die Schweden sind überall Schweden, nur die Finnen (und Esten) nennen sie ganz anders, nämlich "Ruotsi".
Das erinnert sehr an den Gründungsmythos Rußlands durch schwedische Waräger, die "Rus".
Für Rußland selbst haben wohl als einzige die Finnen (und Esten) eine Bezeichnung,
die vom Wortstamm "Rus" abweicht, nämlich "Venäjä".

So ziemlich das einzige Land und Volk, die recht viele verschiedene Bezeichnungen haben,
sind Deutschland und die Deutschen.

In den meisten Sprachen sind es Bezeichnungen, die sich auf "German..." oder "Aleman..." zurückführen lassen.
So bei den Romanen, den Kelten, Türken, Arabern usw.
Im Altenglischen hieß Deutschland "theodiscland".

Die Italiener kennen zudem "tedesco" für deutsch, angeblich lateinischen Ursprungs,
nennen aber Deutschland "Germania", so wie auch die Griechen, für die deutsch = germanisch ist.

Die Slawen haben Bezeichnungen, die auf "nemez..." (ursprünglich für "stumm") zurückgehen.
Die Ungarn haben diese Bezeichnung wohl aus dem Slawischen direkt übernommen: "nemet".
Die Russen nennen aber trotzdem Deutschland "Germania".

Interessanterweise scheint meiner Ansicht nach auch die skandinavische Bezeichnung "tysk" den gleichen Ursprung zu haben.
In Schweden heißt heute "tyst" = stumm, ist also "tysk" = deutsch sehr ähnlich.

Die Finnen bilden hier wiederum eine interessante Ausnahme, nennen sie doch Deutschland "Saksa", also "Sachsen". Die Sprache ebenso.

In Suaheli, der verbreitetsten Sprache Ostafrikas, heißt Deutschland "Ujerumani", deutsch "kijerumani".
Da ist der Ursprung "roman..." nicht zu übersehen.

Das Litauische hat eine interessante Bezeichnung für Deutschland und deutsch, "Vācija" (lettisch ähnlich), mit der ich überhaupt nichts anfangen kann.

Andere Sprachen wie Niederländisch, aber auch Japanisch haben Bezeichnungen,
die direkt auf den Ursprung "deutsch..." zurückgehen, scheinen also jüngere Wortschöpfungen zu sein.

Warum gerade die Bezeichnungen für "Deutschland" und "deutsch" in verschiedenen Sprachen so unterschiedlich sind, während alle anderen Völker sich mit ein bis zwei Bezeichnungen zufrieden geben müssen,
ist meiner Ansicht nach eine interessante Frage, die chronologiekritisch relevant ist.

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03 Dez. 2009 01:23 #1460 von Scharlmanje

Die Bezeichnungen für "Engländer" und "England" lassen sich in allen Sprachen (wenn ich keine übersehen habe)
auf den Ursprung "Eng/Ang" zurückführen (außer in den heutigen keltischen Sprachen).

Das legt einen Zusammenhang mit "ANKH" nahe.

Ebenso "Rom" oder "Römer", so wie auch bei "Italien".

Nun ja, aber was ist mit den "Rum-Seldschuken"? Die sind in Kleinasien verortet. Außerdem ist ein Zusammenhang nicht auszuschließen über "Ge-Romanen". Die Vorsilbe "ge-" dient zur Verstärkung Grundwortes wie in "getwerc". Oder aber die Germanen waren die "Gegen-Römer". Dies würde den fiktiven Charakter verstärken.

Aber die Griechen haben sich ja selbst noch bis vor ca. 100 Jahren als "Rhomaioi" - Römer bezeichnet.

An den Seldschuken (Soldschurken?) kann man sehen, dass sich viele als Römer bezeichnet haben. Ich glaube nicht, dass "ROM" irgendetwas Konkretes ist. Es scheint mir mehr eine bestimmte Art von Staatsaufbau zu sein. Viele nannten sich Sachsen.

Für Rußland selbst haben wohl als einzige die Finnen (und Esten) eine Bezeichnung,
die vom Wortstamm "Rus" abweicht, nämlich "Venäjä"

Venetier, Waräger, Vandalen.

So ziemlich das einzige Land und Volk, die recht viele verschiedene Bezeichnungen haben,
sind Deutschland und die Deutschen.

Kein Wunder. Land und Volk sind eine Erfindung des Freiherren von und zum Stein. Ein PR-Gag, um die Heimatfront gegen Napoleon zu stärken. Davor war Deutschland weder politisch noch sprachlich zusammenhängend. Einzelne nicht-deutsche Völker gaben dann dem losen Gesamtzusammenhang die Namen des Einzelvolkes, mit dem sie am meisten zu tun hatten. Für die Franzosen waren die Allemannen als ihre Nachbarn namensgebend, die Finnen hatten mehr mit den Sachsen Norddeutschlands zu tun. Dazu muss gesagt werden, dass es kein Altniederdeutsch gab. Man spricht da nur vom "Altsächsischen", das nicht als deutscher Dialekt, sondern als eigenständige Sprache gilt.

Interessanterweise scheint meiner Ansicht nach auch die skandinavische Bezeichnung "tysk" den gleichen Ursprung zu haben.
In Schweden heißt heute "tyst" = stumm, ist also "tysk" = deutsch sehr ähnlich.

Das zeigt, wie aus einem Irrtum eine Volksbezeichnung wird. Die Slawen überzetzten ein missverstandenes "tyst" ins Slawische.

In Suaheli, der verbreitetsten Sprache Ostafrikas, heißt Deutschland "Ujerumani", deutsch "kijerumani".
Da ist der Ursprung "roman..." nicht zu übersehen.

s.o.

Das Litauische hat eine interessante Bezeichnung für Deutschland und deutsch, "Vācija" (lettisch ähnlich), mit der ich überhaupt nichts anfangen kann.

Das ist eine schwierige Nuss. Ich weiß leider gar nichts über die Lautwechsel, Ablaute etc. in diesen Sprachen. Aber die Vermutung liegt nahe, dass es sich um ein weiteres Derivat aus "Venetier" handelt.

Warum gerade die Bezeichnungen für "Deutschland" und "deutsch" in verschiedenen Sprachen so unterschiedlich sind, während alle anderen Völker sich mit ein bis zwei Bezeichnungen zufrieden geben müssen, ist meiner Ansicht nach eine interessante Frage, die chronologiekritisch relevant ist.

Deutschland war ein Vielvölkerstaat. Auch die "Germanen" waren viele Völker. Meines Erachtens waren sie ein fiktiver Widerhall des HRR. Man wollte wohl eine kulturelle Differenz zu den Kelten Westeuropas akzentuieren, die es so nicht gab.

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03 Dez. 2009 09:29 #1461 von Ingwer
Alle Namen der Völker und Länder/Regionen sind weltweit sächsisch geprägt.

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03 Dez. 2009 15:00 - 03 Dez. 2009 15:43 #1462 von Basileus
Scharlmanje schrieb:

Die Bezeichnungen für "Engländer" und "England" lassen sich in allen Sprachen (wenn ich keine übersehen habe)
auf den Ursprung "Eng/Ang" zurückführen (außer in den heutigen keltischen Sprachen).

Das legt einen Zusammenhang mit "ANKH" nahe.

Und natürlich zu "Angelos" = "Bote" (griech.), der dann im Christentum zum "Engel" wurde.

Scharlmanje schrieb:

Ebenso "Rom" oder "Römer", so wie auch bei "Italien".

Nun ja, aber was ist mit den "Rum-Seldschuken"? Die sind in Kleinasien verortet. Außerdem ist ein Zusammenhang nicht auszuschließen über "Ge-Romanen". Die Vorsilbe "ge-" dient zur Verstärkung Grundwortes wie in "getwerc". Oder aber die Germanen waren die "Gegen-Römer". Dies würde den fiktiven Charakter verstärken.

Die Rum-Seldschuken führen ja das "Rom" in ihrem Namen auf das "Neue Rom" = Konstantinopel zurück. Das Gebiet drumherum nannte man damals "Romania", so wie sich heute noch Rumänien nennt.

Der Sultan ihrer Nachfahren, der Osmanen, hatte dann ja auch nach der Einnahme Konstantinopels "Kaiser in Rom" in seiner Titelliste.

Auch die Kreuzfahrer, die im "13.Jh." diese Gegend eroberten,
nannten ihren Staat "Imperium Romaniae" - Kaiserreich Romania.

Die Bezeichnung "Romania" (heute noch in der italienischen Provinz "Emilia-Romagna" enthalten) wird dann wohl mit den (Ost-)Römern nach Italien gekommen sein.
Diese Provinz in Italien nannte man deswegen "Romania", weil sie sich in (ost-)römischem Besitz befand.
Mit der Pippinschen Schenkung 754 soll sie dann nach offizieller Geschichte an den Kirchenstaat gekommen sein.

Irgendwann schien sie dann den Päpsten wieder verloren gegangen zu sein ...
"Nun ja, macht nix", sagten sich die Geschichtsschreiber da wohl.
Und so begab es sich, daß selbige Provinz genau 754 Jahre später (1508/09)
ein zweites Mal in den Kirchenstaat eingegliedert wurde.
Na, wenn da mal kein Zufall ist ;-)

Übrigens, im Suaheli-Begriff "jerumani" für "deutsch" kann man neben "roman" auch "german"
sehr schön erkennen.
Und der Anfang "jero" ist natürlich griechisch: "hiero" = heilig.
Vielleicht lohnt es sich, die Entstehungsgeschichte dieses Wortes in Suaheli zu studieren.

Scharlmanje schrieb:

Für Rußland selbst haben wohl als einzige die Finnen (und Esten) eine Bezeichnung,
die vom Wortstamm "Rus" abweicht, nämlich "Venäjä"

Venetier, Waräger, Vandalen.

Ja, die Ähnlichkeit zum Begriff "Wenden" für Slawen bzw. "Venedae" (Veneter), wie sie "antike" Schriftsteller
genannt haben sollen, ist recht groß. Ebenso zu "Vandalen".
Da dürfte eine gemeinsame Quelle bestehen.

Scharlmanje schrieb:

Interessanterweise scheint meiner Ansicht nach auch die skandinavische Bezeichnung "tysk" den gleichen Ursprung zu haben.
In Schweden heißt heute "tyst" = stumm, ist also "tysk" = deutsch sehr ähnlich.

Das zeigt, wie aus einem Irrtum eine Volksbezeichnung wird. Die Slawen überzetzten ein missverstandenes "tyst" ins Slawische.

Ja, das ist naheliegend, hätte dann aber chronologiekritisch Konsequenzen.
Da ALLE slawischen Sprachen den gleichen Ursprung für "deutsch" haben ("nemez" o.ä.),
muß der Begriff zu einem Zeitpunkt entstanden sein, als die Slawen sich noch nicht aufgespaltet hatten.
Desweiteren muß die Vermittlung über die Skandinavier vor ihrem Erstkontakt mit Deutschen erfolgt sein, da sie sonst selbst eigene, andere, Bezeichnungen hätten.

Das kann dann nur in Osteuropa gewesen sein, bevor die Slawen sich bis an die Weichsel und später bis an die Elbe ausgebreitet haben. Die offizielle Geschichte nennt hierfür etwa die Zeit ab dem "5.Jh.", nachdem die Goten diese Siedlungsgebiete verlassen hatten.
Hier sollte man vielleicht den Zusammenhang zwischen Goten und Skandinaviern näher untersuchen. Der schwedische König nannte sich wohl nicht ohne Grund bis 1973
"Suecorum, Gothorum et Vandalorum Rex" - "König der Schweden, Goten und Vandalen".

Die Goten sollen ja, ebenso wie die schwedischen Waräger ca. 800 Jahre später nach offizieller Geschichte (als sie die Kiewer Rus gegründet haben sollen), aus Skandinavien kommen. Und nochmal 800 Jahre später gibt es wiederum "enge" Beziehungen zwischen Schweden und Osteuropa:
Zwischen 1655-1661 fand der 2.Nordische Krieg, vor allem auf dem Territorium Polen-Litauenss, statt.
Dazu gehörte damals auch Weißrußland und die westliche Ukraine bis weit östlich von Kiew.
Der polnische König (Urenkel des schwedischen König Gustav I.) erhob zeitweise Ansprüche auf den schwedischen Thron, zwischen 1592-1599 gab es tatsächlich einen schwedischen König auf dem polnischen Thron.
Dieser Krieg wird in Polen auch "Schwedische Sintflut“ genannt.

Der Name "Goten" soll zum ersten Mal in griechischen Quellen zu verorten sein,
als "Γούτωνες = Gutones/Gotones".
Rein zufälligerweise entspricht das griechische Wort für "Gott-" = "theo-".
Und ausgerechnet mit "theo-" soll die ursprüngliche Bezeichnung für "deutsch" im Lateinischen und Altenglischen beginnen (theodisc).
"Theodisc" würde dann einfach nur "gotisch-sprechend" heißen,
und ist durch Übersetzungs- und/oder Abschreibfehler entstanden - wäre ja nicht das erste Mal !

Und in Deutschland (wo die Goten interessanterweise NIEMALS nach offizieller Geschichte gewesen sein sollen),
war nach allgemeiner Auffassung bis Mitte des 19. Jh. der "gotische" Baustil ursprünglich entstanden. Zitat wikipedia zu "Gotik":
"In dieser Hochphase der Glorifizierung der deutschen Gotik war aber schon Franz Theodor Kugler als erster – im dritten Band seiner „Geschichte der Baukunst“ 1859 – an die Öffentlichkeit getreten mit der Behauptung, dass das Heimatgebiet der Gotik Nordfrankreich ist – und er konnte das auch beweisen. Nicht Deutschland, sondern ausgerechnet der Erbfeind Frankreich sollte demnach die Gotik erfunden haben. Diese Erkenntnis setzte sich in Deutschland nur langsam durch, bewirkte jedoch später den Siegeszug der Neoromanik."

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03 Dez. 2009 23:12 #1464 von Ingwer
@Basileus,
Code:
In dieser Hochphase der Glorifizierung der deutschen Gotik war aber schon Franz Theodor Kugler als erster – im dritten Band seiner „Geschichte der Baukunst“ 1859

Auch Kugler schrieb nach 1800..

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04 Dez. 2009 18:26 #1466 von Basileus
@Ingwer:
Ja, es ist schon interessant zu sehen, daß eine Kontiniuität in der Geschichtsbewertung
und in den so für selbstverständlich gehaltenen Traditionen erst seit Anfang/Mitte des 19. Jh. erkennbar ist,
so wie auch in dem anderen Thread über Weihnachten zu sehen war.
Zu diesem Zeitpunkt scheint eine totale Umbewertung des bis dahin Gültigen stattgefunden zu haben. Z.B. das Christkind und der Weihnachtsmann tauschen auf einmal ihre geographische Herkunft aus. Gotik ist auf einmal nichts ursprünglich deutsches mehr, sondern eine französische "Erfindung" usw.

In dieser Zeit kann man noch nicht davon sprechen, daß eine Art Öffentlichkeit da war, wie etwa heute, die Manipulationen der Geschichtsschreibung hätte kontrollieren können.
Und wie wichtig eine Kontrolle der Öffentlichkeit ist, kann man selbst im 20. Jh. sehr gut sehen.

Ich erinnere nur an den Versuch der USA, ihren Angiffskrieg gegen Vietnam den Vietnamesen anzulasten, die angeblich aggressive Handlungen begonnen hätten (1964 Tonkin-Zwischenfall).

Letztere Geschichtslüge wurde erst 41 Jahre später, im Jahre 2005, vom USA-Geheimdienst NSA bei der Freigabe damaliger Dokumente bestätigt:
de.wikipedia.org/wiki/Tonkin-Zwischenfall
Zuvor wurde die richtige Darstellung der Ereignisse von Vertretern der offiziellen Geschichte als "Verschwörungstheorie" hingestellt.
Nunmehr tun diese Leute so, als wären sie immer schon auf der richtigen Seite gewesen.

Es bleibt somit abzuwarten, was in einigen Jahrzehnten von den jetzt kontrovers diskutierten anderen amerikanischen "Seltsamkeiten" des 20. Jh.
Realität und was "Verschwörungstheorie" ist.

Zurück zur entfernteren Vergangenheit und zu den Fremdbezeichnungen für die Deutschen.
Da ergibt sich eine klare Widerlegung des offiziellen Geschichtsbildes:
1)
Germanes/Germania o.ä.: Diese Bezeichnung für Deutsche und Deutschland ist vor allem verbreitet im Süden Europas, ganz offensichtlich unter griechisch(-orthodox)em Einfluß.
Es sind da Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Italien und Rußland, die Deutschland so nennen,
darüber hinaus noch die Briten, einschließlich der dortigen Kelten (außer Waliser).
"German" o.ä. für "deutsch" verwenden neben Griechen und Rumänen sowie Sprechern einiger italienischer Dialekte (z.B. Neapolitanisch) nur die Briten (außer Waliser).

2)
"Alemania" o.ä. für Deutschland verwenden neben Franzosen und Spaniern sowie den Walisern
vor allem auch die Völker des Orients, wie Araber, Perser und Türken usw.
Diese verwenden dann alle für "deutsch" auch Begriffe, die auf "aleman" o.ä. zurückgehen.

3)
Dritte wesentliche Quelle ist der Begriff "theodisc" aus dem Altenglischen und mittelalterlichen Lateinischen.
Dieser findet sich wohl wieder im skandinavischen "tysk" bzw. "Tyskland" für deutsch und Deutschland, wenn sie nicht direkt vom niederdeutschen "dütsch" übernommen wurden.
Das italienische "tedesco" ist wohl auch darauf zurückzuführen.

4)
Das ist deswegen sehr bemerkenswert, da nach offizieller Geschichte bis ins Mittelalter hinein Griechisch im Oströmischen Reich Amtssprache und Verkehrssprache gewesen sein soll,
zumindest vom Balkan über Kleinasien, Syrien und Palästina bis nach Ägypten.
Zuvor angeblich Latein. Und davor wieder Griechisch.
Insgesamt ein Zeitraum von über 1000 Jahren, in dem ein Wissenstranfer stattgefunden haben soll.

Jedoch haben weder Arabisch noch Persisch oder Türkisch (geschweige denn andere Sprachen der Region) die Bezeichnungen für das Land (Germania) oder für das Volk (german oder theodisc) aus dem Griechischen oder dem Latein übernommen.
Stattdessen verwenden sie eine Bezeichnung, die französischen oder spanischen Ursprungs ist.
(wenn sie nicht gar arabischen/semitischen Ursprungs ist: Allah-man, so wie Theo-disc, Gott-e, oder (H)ieRo-man)
Das ist ein deutliches Indiz dafür, daß es ein lateinisch- oder griechischsprachiges römisches Weltreich weder in der "Antike" noch im "Mittelalter" gegeben haben kann.

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08 Dez. 2009 00:55 #1480 von Scharlmanje

2)
"Alemania" o.ä. für Deutschland verwenden neben Franzosen und Spaniern sowie den Walisern
vor allem auch die Völker des Orients, wie Araber, Perser und Türken usw.
Diese verwenden dann alle für "deutsch" auch Begriffe, die auf "aleman" o.ä. zurückgehen.

Wie gesagt, für die Franzosen waren die Alemannen die direkten Nachbarn und für die Spanier war Alemannien am nächsten dort war einst ein islamischer Staat. Gleichwohl sei an dieser Stelle nochmal auf die ähnliche Wortbildung zwischen ALLAMANNEN (Allahman? "ALA" ist kein sehr originelles Phonem.), NOR(D)MANNEN und OS(T?)MANNEN hingewiesen.

Zuvor angeblich Latein. Und davor wieder Griechisch.

So wie der vergessene Kuppelbau oder dass man im Mittelalter diese Strichmännchen malte statt der naturalistischen Darstellungen der Antike...

Stattdessen verwenden sie eine Bezeichnung, die französischen oder spanischen Ursprungs ist.

Ganz wichtige Erkenntnis.

Das ist ein deutliches Indiz dafür, daß es ein lateinisch- oder griechischsprachiges römisches Weltreich weder in der "Antike" noch im "Mittelalter" gegeben haben kann.

Das sehe ich nicht so. Es ist sicher eine Möglichkeit, aber es sind andere Szenarien denkbar. Ich habe keinen Zweifel daran, dass Spanien tatsächlich mal islamisch war. Von dort ausgehend könnte eine neue Sprachschicht ältere Ausdrücke überlagert haben. Das würde aber bedeuten, dass Cordoba und Byzanz keine Zeitgenossen waren.

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08 Dez. 2009 08:44 #1482 von ron

und für die Spanier war Alemannien am nächsten dort war einst ein islamischer Staat. Gleichwohl sei an dieser Stelle nochmal auf die ähnliche Wortbildung zwischen ALLAMANNEN (Allahman? "ALA" ist kein sehr originelles Phonem.), NOR(D)MANNEN und OS(T?)MANNEN hingewiesen

Vor kurzem hatten wir das Thema mit den Katalanen.
Werden diese mit Got-Alanen, Vandalen identifiziert und diese wiederum mit "deutsch", dann zogen diese Truppen in Spanien verweilend weiter nach Nordafrika und gründeten dort das erste deutsche Königreich. Als islamische Osmannen (mit diesen?) kamen sie dann zurück und segneten Ost-Iberien mit der ottomannischen Kultur. Die Ala(ma)nen waren ihnen also vertraut.

Und Scharlmanje, auch die NOR(D)MANNEN waren recht aktiv auf den später spanischen Mittelmeerinseln
Die Alanen (ursprünglich am Schwarzen Meer bzw. dem anderen Iberien) kamen den Sarazenen sicherlich auch aus dem Norden entgegen.
Wohin sie auch schauten: alleman Alanen :-)

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