Vor zehn Jahren habe ich das geniale Werk von P.F.J. Müller, Meine Ansicht der Geschichte (Düsseldorf 1814) entdeckt und darauf einen Artikel geschrieben.
Müller erweist sich dabei als einer der ersten und besten Kritiker der erfundenen Geschichte und Chronologie. - Robert Baldauf (alias Friedrich Nietzsche) und Wilhelm Kammeier haben Müller gekannt und übernommen.
Das ca. 940 Seiten starke Buch Die Ursprache ist nur ein Jahr danach erschienen und zeigt sich als geniale philologische Betrachtung der alten und neuen Sprachen.
Auch wenn man gegen Müllers These vom Deutschen als anfängliche, als Ursprache Einwände erhaben muss, so bietet das Werk einen fast unerschöpflichen Reichtum an philologischen und wortkundlichen Hinweisen und Beispielen. - Die Sprachgeschichte der letzten 200 Jahre hätte eine Menge Irrtümer vermeiden können, wenn sie dieses Buch studiert hätte.
Sonderbarerweise gibt es offenbar keine biographischen Angaben zu dem grossen westdeutschen Forscher am Ende der Napoleonischen Ära.
www.dillum.ch/html/mueller-peter-franz-j....geschichte.1814.htm
www.dillum.ch/html/mueller_peter.franz.j...e_ursprache_1815.htm
Sehr interessanter Artikel zu einem wohl weithin unbeachteten Autor, den ich, wie ich zugeben muss, bisher auch nur bruchstückhaft gelesen habe! Das wird sich sicherlich bald ändern.
Müller sieht wohl die mittelalterliche Geschichte als Kopie des Vergil (“Geschichte von Aeneas“) an. Für mich besonders interessant ist: An zwei Stellen schreibt er weiterhin, dass er Karl I. von Anjou für Karl den Großen hält und an einer Stelle, dass er Ludwig den Deutschen für Ludwig den Bayern hält und auch für Totila (S. 188 und 334 in der oben verlinkten Ausgabe von 1814). Leider begründet er seine Vermutungen, außer dem Verweis auf Vergils Literatur, nicht näher.
Auch Fomenko hatte sich diesem Thema schon angenähert, als er den biblischen Propheten Josia mit Karl I. von Anjou verglich. Karl der Große hatte sich selbst auch mit Josia verglichen (und mit David natürlich).
Eine vertiefende Darstellung der Thematik findet der Interessent in meinem Artikel
“Wer war Karl der Große wirklich?“
hier auf der Website
und noch vertiefter in meinem gleichnamigen Buch “Wer war Karl der Große wirklich?“.
Zu den Bemerkungen von Basileus vorab:
Er verwechselt offenbar Josia mit Josua.
JOSIA (Joschija) war einer der letzten Könige Judas, der Nachfolger von Manasse.
JOSUA selbst war der Nachfolger von Moses, damit der Eroberer des Heiligen Lands.
Fomenko hat erkannt, dass JO-SUA > JOU-AN eine Parallelität zu Karl von ANJOU ist. Letzerer eroberte im Auftrag des Papstes das Heilige Land, also Neapel und Kampanien.
Auf Seite 280 des ersten Bandes von “History: Science or Fiction“ stellt Fomenko die Herrscher des Heiligen Römischen Reiches den Königen von Juda gegenüber.
Josia, König von Juda und Prophet, steht bei Fomenko parallel zu Karl I. von Anjou (nach dem Staufer Konrad IV.) mit der gleichen Regierungszeit von 31 Jahren. Fomenko erklärt aber nicht näher, warum er den Anjou-Karl als Herrscher des HRR aufführt, sondern übergeht das einfach.
Darüber hinaus gibt es natürlich noch weitere Parallelitäten.
Jesus (nach der lateinischen Vulgata-Bibel auch “Josua“ genannt), der Nachfolger von Moses, ist in der Tat der Eroberer des Heiligen Landes und steht in meiner Neuen Chronologie am Anfang unserer Zeitrechnung, anstelle des erfundenen Doppelgängers im Neuen Testament “Jesus“.