Das Gelobte Land (Versprochene Land) in Josua 1,4

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29 Sep. 2010 11:21 #2852 von Basileus
Ich eröffne hier mal einen neuen Thread, da das Ganze für den Thread zu Moses und Ramses off-topic wird. Dort war von den Hethitern und deren Erwähnung bzw. Nicht-Erwähnung in unterschiedlichen Fassungen des Alten Testaments die Rede. Dort hatte ich geschrieben:

Interessant ist bei den Hethitern, daß auch hier der lateinische, hebräische, deutsche usw. Text des Alten Testaments von der griechischen Septuaginta abweicht.
In Josua 1,4 werden die Gebiete aufgezählt, die Gott dem Volk Israel nach dem Auszug aus Ägypten versprochen hat. Nach Luther:
"Von der Wüste an und diesem Libanon bis an das große Wasser Phrath, das ganze Land der Hethiter, bis an das große Meer gegen dem Abend, sollen eure Grenze sein."
(lat.:A deserto et Libano isto usque ad fluvium magnum Euphraten, omnis terra Hetthaeorum usque ad mare Magnum contra solis occasum erit terminus vester.,
hebr.: מֵהַמִּדְבָּר וְהַלְּבָנֹון הַזֶּה וְעַד־הַנָּהָר הַגָּדֹול נְהַר־פְּרָת כֹּל אֶרֶץ הַחִתִּים וְעַד־הַיָּם הַגָּדֹול מְבֹוא הַשָּׁמֶשׁ יִהְיֶה גְּבוּלְכֶם׃

Dieses "ganze Land der Hethiter" fehlt in der Septuaginta, und dürfte daher eine spätere Ergänzung darstellen:
"την ερημον και τον αντιλιβανον εως του ποταμου του μεγαλου ποταμου ευφρατου και εως της θαλασσης της εσχατης αφ' ηλιου δυσμων εσται τα ορια υμων."
www.bibelwissenschaft.de/online-bibeln/s...3ba177f6343c1ecf/#v4

Hebräer ist IMHO nur ein anderer Ausdruck für "Europäer". Im Russischen sind beide Wörter heute noch sehr ähnlich:
hebräisch: евреи (jewrej)
europäisch: европейский (jewro-pejskij)
Das "пейский" könnte von einer Übernahme des Wortes für Land = pays aus dem Französischen stammen, wie z.B. auch in пейзаж (pejsash/paysage) = Landschaft.
Europa ist dann das "hebräische Land", wobei "hebräisch" darin natürlich nicht die gleiche Bedeutung hat wie heute.


Weiterhin zu Josua 1,4:
1)
Es spricht viel dafür, daß hier die Einwanderung der indogermanischen Stämme (auch indoeuropäisch genannt) nach Europa mythisch verklärt wird, durch die Einwanderer.
Mit Sicherheit werden im Alten Testament verschiedene Mythen miteinander verschmolzen, so auch die der Einwanderer mit denen der Ureinwohner Europas. Nach Vennemann("Europa Vasconica - Europa Semitica") lebte in Europa zunächst ein Volk, da eine dem heutigen Baskischen ähnliche Sprache sprach. Deren Sprache wurde im Norden Europas (heutiges Norddeutschland, Südskandinavien, britische Inseln) durch eine semitische Sprache überlagert oder völlig verdrängt, vermutlich durch Seefahrer aus Nordafrika bzw.dem Nahen Osten.

Bei der späteren Einwanderung der Indogermanen, woher auch immer, entstand dann in den Sprachen der Einwanderer, die sich dort endgültig durchsetzten (heutige germanische und inselkeltische Sprachen) eine Überlagerung durch das dort gesprochene Semitische (z.B. ca. 1/4 - 1/3 Wörter mit semitischem Ursprung in den germanischen Sprachen):
de.wikipedia.org/wiki/Atlantische_Semitiden
en.wikipedia.org/wiki/Atlantic_(Semitic)_languages

Analog zur sprachlichen Überlagerung gab es dann auch in den Geschichten und Mythen, die man sich erzählte, Überlagerungen. Während der gesamten überlieferten Geschichte gab es eine kulturelle Differenz zwischen diesen ehemals semitischen Siedlungsgebieten im nördlichen Teil Europas und dem Teil südlich davon (dem sogenannten antiken "Römischen Reich"). An den Grenzen zwischen katholischen und protestantischen Gebieten ist sie heute noch deutlich sichtbar.

2)
In der griechischen Septuaginta ist in der oben erwähnten Textstelle (Josua 1,4) als Grenze des von Gott versprochenen Landes vom "letzten/entlegensten Meer im Westen (Sonnenuntergang)" die Rede) :
"της θαλασσης της εσχατης αφ' ηλιου δυσμων"

Damit kann natürlich nur der Atlantik gemeint sein, und keinesfalls das Mittelmeer. In der lateinischen, deutschen und hebräischen Fassung wird dann auch daraus etwas völlig anderes, nämlich nach Luther "das große Meer gegen dem Abend" (mare Magnum contra solis occasum /
וְעַד־הַיָּם הַגָּדֹול מְבֹוא הַשָּׁמֶשׁ ). Das kann man dann beliebig interpretieren, auch als Mittelmeer, wie es heute getan wird.
Nach der Septuaginta befindet sich das versprochene Land vom Libanon und der Wüste im Süden, dem Euphrat im Osten und dem Atlantik im Westen. Das stimmt ziemlich gut mit dem indoeuropäischen Siedlungsraum vor den türkischen Eroberungen überein (einzelne kleine Sprachinseln in Europa ausgenommen).

3)
In dieser Textststelle (Josua 1,4) wird möglicherweise auch der Ursprung des Gottes des biblischen Volkes Israel deutlich, in der Ähnlichkeit der (unpunktierten) Schriftzeichen für "es wird sein" und "Gott"(Jahwe), als Zukunftsversprechen:
יִהְיֶה
יְהוָה

Als Führer der Einwanderer wird in der griechischen Septuaginta Jesus genannt (Ιησους). In der lateinischen (erst ab der Vulgata), deutschen und hebräischen Fassung wird dann daraus ein "Jos[h]ua", nicht aber in der kirchenslawischen. Dazu hier mehr:
de.geschichte-chronologie.de/index.php?o...view&catid=4&id=2735

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29 Sep. 2010 11:44 #2853 von Allrych
Ein paar Dinge zu den Hebräern, Europa und der Bibel:

1) Das Buch von Vennemann (Europa vasconica), das "basileus" erwähnt, ist ein 1000-seitiger Mist.

2) Die Hebräer sind nach der Bibel klar im Norden von Rom oder von Ägypten angesiedelt.

3) Europa ist das Hebräerland (ivri = hebräisch).

4) Der Libanon ist im Deuteronomium, zusammen mit Kadesh Barnea, gewissermassen ein geographischer Angelpunkt. Libanon aber bedeutet "weisses Gebirge". Schon Morosov, dann Fomenko, identifizieren es mit dem Mont Blanc.

5) Das rätselhafte Kadesh Barnea könnte Genf meinen, bekanntlich in der Nähe des Mont Blanc gelegen.

6) Damit hätte man eine Verbindung zu der berühmten Schlacht zwischen Ramses und den Hethitern:

Ramses (der Pontifex Maximus) liefert sich am Fluss Orontes = Rhone bei Kadesh (Barnea)= Genf eine unentschiedene Schlacht.

Bekanntlich hat auch Caesar, der Pontifex Maximus aus Rom oder Ägypten, den Helvetiern = Hebräern = Hethitern an der Rhone = Orontes bei Genf ein Gefecht geliefert.

Die Verbindungen sind auf alle Fälle da.

www.dillum.ch/html/inhalt.html

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29 Sep. 2010 15:22 #2855 von Ingwer
@Basileus,

Damit kann natürlich nur der Atlantik gemeint sein, und keinesfalls das Mittelmeer


Woher kommt die Gewissheit?

Die Himmelsrichtungen waren ständig andere!

Ich erinnere an das Gesetz des Hermes!

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29 Sep. 2010 15:52 #2856 von Basileus
Ingwer schrieb:

@Basileus,

Damit kann natürlich nur der Atlantik gemeint sein, und keinesfalls das Mittelmeer


Woher kommt die Gewissheit?

Die Himmelsrichtungen waren ständig andere!

Ich erinnere an das Gesetz des Hermes!

Es ist übereinstimmend vom Sonnenuntergang die Rede. Und der hat IMHO auch früher schon im Westen stattgefunden, also im Atlantik, dem "letzten Meer".

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29 Sep. 2010 18:01 #2857 von Ingwer
@Basileus,

Sonnenuntergang...

Dies lasse ich stehen. Aber was ist dann mit der Katastrophentheorie...
War die Erdumdrehung immer in der gleichen Richtung?

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29 Sep. 2010 19:20 #2858 von
Das die Erdachse verschoben ist, das ist so gut wie abgesichert. Erdumdrehung ist andere Sache.

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29 Sep. 2010 19:29 #2859 von Basileus
@Ingwer:
Wenn wir das so genau wüßten, wären wir schon viel weiter.
Ich für meinen Teil sage: Ja.

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30 Sep. 2010 16:53 #2860 von ron

Das Gelobte Land

"gelobt"
heißt in
walisisch: Praise
africans: Prys
Slowenisch Praise
Afrikaans: Prys
Dänisch: Ros
Norwegisch: Ros

Oberes klingt mir doch sehr nach Preußen.
Bei Ros liegt Ros-Land nicht fern.
Russland liegt auch nahe, wenn die Hebräer in das Land der Hethiter oder Aschkenasen am nördlichen schwarzen Meer verortet werden.
Das umschreibt auch grob den Raum der jiddisch Sprechenden vor noch gar nicht langer Zeit :-)

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01 Okt. 2010 16:24 #2861 von Ingwer
@ron,

Da bist Du ja nahe dran. Das Rosi(nen)land ist es schon, wo sich der "P"raise
erheben soll. Denn der Begriff "raise" zeigt es ja. Du scheinst Etwas gelernt
zu haben!

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