Warum 25 ist "fünf und zwanzig" und nicht „zwanzig fünf“ (wie „twenty five”)?

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17 Juli 2013 22:37 - 18 Juli 2013 20:27 #8718 von lemur++
Es gibt noch Sprachen mit den Ziffern in "umgekehrter" Reihenfolge wie in Deutsch
( völlig oder teilweise, keine Gewährung :-) ) :

Arabisch, Dänisch, Niederländisch, Jiddisch, Sorbisch, Slowenisch, Tschechisch. Vielleicht noch?

Also, warum?

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CHRONOLOGIEKRITIK ist auch die Kritik der Traditionellen Geschichte.
Letzte Änderung: 18 Juli 2013 20:27 von lemur++.

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18 Juli 2013 22:27 #8719 von berlinersalon
in der deutschen sprache wird wohl in zusammengesetzten wörtern
der übergeordnete begriff als letztes wort gesprochen
es bestimmt so den sinn der zusammensetzungen

einundachtzig
realschule
ordnungszahl
hochhaus

war das ihre frage ?

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19 Juli 2013 20:29 #8720 von Basileus
Interessante Frage.

Die Reihenfolge wie im Deutschen scheint eine ältere Form zu sein. Dafür spricht, daß sowohl im Altgriechischen als auch im Althebräischen die Zahlen wie im Deutschen sind, im Neugriechischen und im Neuhebräischen jedoch umgekehrt.

Jiddisch ist ja von der Herkunft her ein mittelhochdeutscher Dialekt.

Dänisch, Niederländisch, Sorbisch, Slowenisch könnten diese Form wegen der Nähe zum deutschen Sprachgebiet und dessen Einfluß haben. Andere slawische Sprachen und andere germanische Sprachen (Schwedisch, Englisch, Isländisch) haben nämlich die umgekehrte Reihenfolge.

Tschechisch hat dieselbe Reihenfolge wie die meisten slawischen Sprachen, wenn ich mich nicht irre, also anders als im Deutschen.

Interessant ist, daß Latein die "moderne" Reihenfolge hat, also anders als im Altgriechischen, Althebräischen, Arabischen und Deutschen.

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20 Juli 2013 23:33 #8721 von lemur++

berlinersalon schrieb: in der deutschen sprache wird wohl in zusammengesetzten wörtern
der übergeordnete begriff als letztes wort gesprochen
es bestimmt so den sinn der zusammensetzungen
einundachtzig
...
war das ihre frage ?


Die Frage haben sie richtig verstanden.
Aber "der übergeordnete begriff wird als letztes wort gesprochen" akzeptiere ich in diesem Fall nicht. Ich finde gerade die „niederwertigste“ Position einer Zahl in einem Sinn "übergeordnet" (s. unten).

Basileus schrieb: ...
Die Reihenfolge wie im Deutschen scheint eine ältere Form zu sein. ...


Damit bin völlig einverstanden. Warum - erkläre ich gleich.


Meine Lösung stützt sich auf eine Idee von Igor Grek, dessen Artikel ich verkürzt auf unserer Webseite veröffentlicht habe.

Ganz kurz, die Form von römischen Ziffern eine vereinfachte piktografische Darstellung der Finger bei dem alten Fingerrechnen ist.

Für ein besseres Verständnis der derzeit verwendeten römischen Ziffern von 1 bis 9 machen wir eine wichtige Bemerkung - wir wiederherstellen die ursprüngliche Schreibweise der Zahl 4, die jetzt als IV bezeichnet wird (d.h. = 5-1). In der Antike (und sogar im XIX JH - s. Artikel) sah sie wie IIII aus, und damit auch die Zahl 9 wird als VIIII geschrieben, anstatt IX (d.h. = 10-1).
Zum Beispiel in der alten römischen Kalender "parapegma" aus 3-4 Jahrhundert für Zahlen 4, 9, 14, 19, 24 und 29 sind eine vierfache Wiederholung von Symbol I verwendet, also IIII:



Die ursprüngliche (richtige) Art von römischen Ziffern ist:
1 - I
2 - II
3 - III
4 - IIII
5 - V
6 - VI
7 - VII
8 - VIII
9 - VIIII
Nun, diese römischen Ziffern können leicht mit den Fingern einer Hand gezeigt werden:
der Daumen = 5, jeder andere Finger = 1, d. h. V entspricht der Figur von der Hand mit dem weggestellten Daumen (sehen sie Bild unten). Die geballte Hand in Form und Bedeutung entspricht der Zahl "Null" (Römer und Griechen schrieben Null nicht, aber es war eigentlich Null).
Also, wie wir sehen können, die Schreibweise aller römischen Ziffern entspricht der vereinfachter Darstellung der Figuren, die bei Fingerrechnen gebraucht werden.

Rechte Hand:


Auf der linken Hand werden Zehner gezeigt, so dass der Daumen der linken Hand hat einen Wert von 50 (römisches Symbol L – Verkürzung von lateinisch laeva homo – linke Hand), und andere Finger - 10 (römisches Symbol X, das aus zwei Teilen V besteht, d.h. = 5+5).

Linke Hand:




Jetzt kommen wir zur Frage "Warum 25 ist "fünf und zwanzig"?" zurück.

Ich gehe davon aus (ein Axiom :-) ), dass "uralte" Menschen mit kleinen Zahlen zu rechnen angefangen haben.
Und dafür Finger benutzten.
Und am meisten (zuerst) kleine Zahlen benutzt haben.
Und es war für sie bequem, dafür Finger einer Hand zu zeigen (wie auch jetzt, eigentlich).
Und damit sagen: zwei, fier, sieben.
Und - erst wenn es zu grösseren als 9 Zahlen gekommen ist - zeigten sie eine Zahl der Zehner mit der zweiten Hand.
Und diese Zahl der Zehner wörtlich zum schon gesagten Wort von Einer zugefügt wurde.
Und - mit sehr passendem Wort "UND".

Erst nachdem mehrstellige Zahlen eine übliche Sache waren, konnte man zur Schreibweise „twenty five” kommen.

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21 Juli 2013 14:23 #8722 von berlinersalon
nach dreizehn, vierzehn, fünfzehn,
ist dann aber zwanzig drei, zwanzig vier, zwanzig fünf und so fort
schon ein verstoß gegen die sprachlogik und eleganz

und bei dreihundert vierhundert fünfhundert etc.
also mehrstellige zahlen - welche sind denn nun gemeint ?

mit theorien ist es manchmal recht verzwickt

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