Ich versuche nun zu zeigen, wie Trithemius die FOX Tabelle in der Clavis Polygraphiae auf einfache Art und Weise verkahlt hat.
Hier die Ausgaben:
diglib.hab.de/wdb.php?dir=drucke/fb-128
www.scribd.com/doc/2555288/JTrithemePoly...hie-Polygraphia-1561
Doch zunächst greife ich das Freimaureralphabet auf, das unserem mit 26 Buchstaben (26 = JHVH) entspricht, woraus sich die übliche FOX Tabelle ableitet.
Es stammt angeblich direkt aus der Arche:
www.archive.org/stream/CaptainWilliamMor...ry#page/n83/mode/2up
Logischerweise wird bei unserem Alphabet das gleiche Dezimalprinzip eingesetzt wie beim hebräischen Alphabet:
a-b-c-d-e-f-g-h-i (1-2-3-4-5-6-7-8-9)
j-k-l-m-n-o-p-q-r (10-20 bis 90)
s-t-u-v-w-x-y-z (100 bis 800)
Daraus folgt:
F = 6, O = 60 und X = 600 => 666 = FOX.
Trithemius hingegen verwendet ein Alphabet mit 24 Buchstaben, das er als Tetragrammaton in 4 x 6 Buchstaben und Zahlen wie folgt einteilt:
a-b-c-d-e-f
g- h-i-k-l-m
n-o-p-q-r-s
u-v-x-y-z-w
Also, auch er teilt in Sechserabschnitte ein, die er im Buch beschreibt.
Zunächst zeigt er damit 6666.
Die französische Ausgabe weicht von der lateinischen Ausgabe bei der ersten Auflistung der Begriffe zu den 24 Buchstaben von a – w etwas ab.
Französisch wird mit Jesus begonnen, lateinisch mit Deus, Es folgen le Dieu und Creator.
diglib.hab.de/wdb.php?pointer=25&dir=drucke%2Ffb-128
www.scribd.com/doc/2555288/JTrithemePoly...hie-Polygraphia-1561
Richtig ist Jesus, denn der griechische, allgemein bekannte und anerkannte Zahlwert von Jesus war damals wie heute 888.
In diesem Zusammenhag will uns Trithemius zeigen, dass er wie bei den Alt-Griechen sein 24-buchstabiges Alphabet in 3 x 8 Reihen eingeteilt haben möchte.
a-b-c-d-e-f-g-h
i-k-l-m-n-o-p-q
r-s-t-u-x-y-z-w
Das X ist um 1 Stelle nach links versetzt, sodass wir FOY statt FOX erhalten.
Das lateinische Alphabet vergleicht Trithemius mit dem griechischen Alphabet z.B. auf Seite 488 und schreibt daneben den ordinalen Zahlenwert von 1 bis 24.
diglib.hab.de/wdb.php?pointer=480&dir=drucke%2Ffb-128
Nun schauen wir uns das zahlenmäßig erweiterte Alphabet auf Seite 496 an:
diglib.hab.de/wdb.php?pointer=480&dir=drucke%2Ffb-128
Hier verwendet Trithemius nun das hebräische System und zählt gar bis 80.000.
Uns interessiert hier im Weiteren die Verkahlung.
Für den letzten, 24. Buchstaben, das W setzt er nun das „&“ zwischen e = 5 und F = 7.
Das ist die Verkahlungsstelle, damit man die FOX-Tabelle nicht sieht.
Korrekt wäre wie bisher: F = 6, nun folgt O = 60 und X = 600, gesamt FOX = 666!
Trithemius veräppelt uns schon einige Seiten zuvor, genauer auf S. 481:
Hier bringt er eine vergleichbare Buchstaben-Zahlentabelle, wo er richtigerweise F = 6 positioniert.
Auch O = 60 stimmt.
Doch plötzlich kennt er neben dem U auch wieder das V, schiebt dieses rotzfrech in seine Tabelle ein und erhält so statt für X = 600, was zu erwarten wäre, natürlich für X = 700, wodurch sich FOX in FOU verkahlt. Vous ete fou, nést pas? So spricht der Lehrmeister von Nostradamus!
Was geschieht hier eigentlich?
Die ollenlangen Zahlen-Alphabete sind eine Art Programmiersprache, die auch nur ein Programmierer interessiert. Kein Laie kann sich 8 Stunden am Tag mit solchen Tabellen beschäftigen, die im Übrigen nicht sonderlich kompliziert sind. Auch dann nicht, wenn man sie mit Stunden, Minuten, Sekunden, Graden und Planetenständen kombiniert. Dafür hat man die Ephemeriden und sonstige Tafeln/Hilfsmittel entwickelt.
Die magisch-kabbalistische Idee, die dahinter steckt, ist jedoch einfach zu erklären. Man ging davon aus, dass sich Geister durch Formeln beschwören ließen. Die Formeln sind Buchstaben und Ziffernkombinationen, sowie Sigillen.
de.wikipedia.org/wiki/Sigillenmagie
Diese mussten einfach konsequent durchgespielt und gezeichnet werden. Genau so machte es gemäß Schöpfungsvorstellung auch Gott als Logos mit den 10 Ziffern und den mind. 19, meist aber 22/23/24/25/26 etc. Schöpfungsbuchstaben. Bei richtiger Konzentration und Geisteshaltung wird auch der Magier/Kabbalist so zum schöpferischen, erhaltenden oder zerstörerischen Geist.
Deshalb die unzähligen Buchstabentabellen in dem Buch oder die Idee, verschlüsselte Botschaften von Geistern überbringen zu lassen.
Heute haben wir dies alles längst umgesetzt: Handys, Radios, Funk etc.; alles auf Wunsch auch verschlüsselt!
Doch zurück zur Verkahlung:
Trithemius setzt ganz ungeniert den Buchstben „W“ ans Ende seines Alphabetes, wo er doch ganz und gar nicht hingehört.
Schon zu seinen Zeiten lautete unser Alphabet: s-t-U-V-W-X-y-z. oder verkürzt s-t-U-W-X-y-z.
Der Buchstabe W ist das VAU = 6 im hebräischen Alphabet, das auch die Laute O–U-V-W repräsentiert. Das W schiebt er daher von Platz & = 6 an Platz 4 x 6 = 24 = QS 6.
Deshalb setzt Trithemisu das VAU als & (u) in manchen Tafeln hebräisch korrekt an die 6. Stelle zwischen E und F und verschiebt damit das F auf Platz 7, was natürlich nicht erlaubt ist.
Ebenso wenig darf er das W an das Ende des Alphabetes stellen. Es folgt auf das U oder auf das V oder auf U-V.
U = Platz 20
V oder W = Platz 21
X = Platz 22 und liegt damit in der 888er Reihe korrekt in der FOX Reihe.
a-b-c-d-e-F = 6-g-h
i-k-l-m-n-O = 6-p-q
r-s-t-u-w-X = 6-y-z
oder:
F = 6, 0 = 60, X = 600, da je nach Tabelle „&“ oder „V“ oder Beide rausgenommen werden müssen
Die Cabala, Moses und Abram auf Seite 183 ( = S. 114)
www.scribd.com/doc/2555288/JTrithemePoly...hie-Polygraphia-1561
Die Erklärungen bzw. die Regeln, wie die Alphabete und Zahlen kabbalistisch zu verwenden sind, finden sich ab S. 448.
Hieraus geht klar und sehr eindeutig die Verwendung der richtig zu wählenden Alphabete hervor.