1)
Der Militarist (deswegen 1958 aus dem Bundesvorstand der SPD ausgeschlossen) und ehemalige Kriegsminister Helmut Schmidt putschte 1974 gegen den zu linken Bundeskanzler Brandt. Über die dubiose Guillaume-Affäre kam er an die Macht. U.a. Brandts Ostpolitik und insbesondere der Grundlagenvertrag mit der DDR gingen den Machthabern zu weit.
de.wikipedia.org/wiki/Guillaume-Aff%C3%A4re
2)
Der ganz klar faschistische Radikalenerlass, auch "Berufsverbot" genannt (bereits 1972 eingeführt als Zugeständnis an die CDU/CSU wegen der Ostpolitik), kam während der Zeit der Schmidt-Regierung zum exzessiven Einsatz gegen Linke. Erst nach Protesten aus dem Ausland und der Befürchtung, sich unglaubwürdig zu machen, sah sich die SPD/FDP-Regieung 1979 gezwungen, vom Radikalenerlass abzurücken.
Aber noch 1981 hatte die Schmidt-Regierung es zu verantworten, dass ein Mann wie Hans Peter "nach 30 untadeligen Dienstjahren bei der Post von den Berufsverbietern zur Strecke gebracht" wurde:
www.berufsverbote.de/index.php/fall-peter.html
3)
Die Schmidt-Regierung streicht nicht das aus der Nazizeit stammende verschärfte Recht gegen Homosexuelle, insbesondere den Paragraphen 175 des Strafgesetzbuches. Dies geschah erst 1994 nach dem Anschluss der DDR.
"Bis in die 1990er Jahre wurde in Deutschland der Paragraph 175 weiterhin angewendet: 1992 ergab eine kleine Anfrage an die Bundesregierung, dass 1990 auf dem Gebiet der alten Bundesrepublik in 125 Verfahren 96 Personen auf dieser Grundlage verurteilt wurden, zehn Männer saßen deswegen in Haft. Erst im Zuge der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten und der Zusammenführung ihrer Rechtssysteme wurde der Paragraph 175 im März 1994 nach diversen Gesetzesinitiativen endgültig aus dem Strafgesetzbuch gestrichen. "
www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/1...-nicht-mehr-strafbar
4)
Als Schmidt Kanzler war, begann die Verschärfung des Asylrechtes, die seiner Ausländerfeindlichkeit entsprach (Zitat: "Das Boot ist voll."), natürlich nur gegenüber "unpassenden" Ausländern.
www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&...kRfCV8kn51ZrKffHvE0n
P.S.:
Die SPD verriet im letzten Jahrzent zwei ihrer Ideale, ohne die die Stammwählerschaft (recht einfach gestrickte Arbeiter mit einem antiquierten, reaktionären Weltbild) nichts mehr mit dieser Partei anfangen kann, sondern sich eine "Alternative" sucht:
1) die Fremdenfeindlichkeit
(Originalton Helmut Schmidt: "Das Boot ist voll!" - in der GroKo macht die SPD dann das genaue Gegenteil),
und
2) die Homophobie
(Die SPD streicht nicht die aus der Nazizeit stammenden Gesetze gegen Homosexuelle, als sie in den 1970er Jahren an der Macht waren, aber 2017 macht Kanzlerkandidat Schulz die Homoehe zu einem Hauptthema seines Wahlkampfes).
Siehe z.B. den von Arbeitern geprägten Stadtteil Mannheim-Schönau (in Baden-Württemberg), wo die SPD von über 50 % im Jahre 2000 in die Bedeutungslosigkeit abstürzte, und gleichzeitig die AfD auf über 30 % Wählerstimmen aufstieg.
www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-e...stion-a-1082320.html