Zum Startpunkt 23.3.323 erinnere ich an den Text von Cassini, der diesen Sachverhalt detailliert beschreibt. Ein Grund für das Kopfjahr 323 lag darin, dass 323 das 1. Jahr des 3 Zirkels seit Diokletian war, berechnet gemäß Exiguus ab dem 1.1.285 und nicht ab dem 29.8.284:
Inklusive 285 + 19 Jahre = 303 + 19 Jahre = 322 AD, das ist das Ende des zweiten 19-jährigen Zirkels.
323 begann der 3. Zirkel mit Neumond am 23.3., 2 Tage nach dem Frühlingspunkt am 21.3.!
Text, insbesondere S. 583 und 584:
books.google.de/books?id=P2VJAAAAcAAJ&pg...r%20Christus&f=false
Des Weiteren wissen die Meisten überhaupt nicht, dass 323 AD mit einem Kometen in Verbindung gebracht wird, im 16. Jahrhundert vermutete man dahinter den Halley´schen Kometen:
"Die zweite dieſer älteren Erſcheinungen unſeres Kometen, deren in unſern Geſchichtbüchern Erwähnung geſchieht, iſt die von dem Jahre 323 nach Chr. Geb., zwiſchen welcher und jener alſo fünf Wiederkünfte unbeachtet vorübergegangen ſeyn würden. Dieſes Jahr 323 ging unmittelbar dem großen Concilium zu Nicäa, der erſten allgemeinen Kirchenverſammlung unter K. Konſtantin voraus. Auf demſelben wurde die damals ſehr verbreitete Lehre des Arius von der Conſubſtantialität verworfen und die noch jetzt beſtehende Beſtimmung der Zeit des Oſterfeſtes angenommen. Die Geſchichtſchreiber jener Epoche wußten dieſe beiden Ereigniſſe mit dem Kometen in Verbindung zu bringen."
Auch der weitere Text ist höchst bemerkenswert:
C:\Users\Volker\AppData\Local\Temp\littrow_weltsystem02_1835.TEI-P5.xml
Weiter geht es mit dem Buch von Dirk Steinmetz, der m.W. erstmals versucht, wirklich wissenschaftlich zu argumentieren, indem er die Quellenproblematik offen anspricht.
Textauszug:
"
II Reformbestrebungen vor Gregor XIII.
1. Vom Erkennen der Fehler im Kalender
Schon früh bemerkte man, dass der jährliche Lauf der Sonne durch den Tierkreis nicht exakt dem Kalenderjahr entsprach. Schon im 2. Jh. n. Chr. bestimmte Ptolemäus die Länge des tropischen Jahres auf 365d 5h 55m 12s, also fast fünf Minuten kürzer als das julianische Jahr. In seinem Almagest bezeichneten Werk erwähnt Ptolemäus jedoch nichts von den Auswirkungen dieser Differenz auf den Kalender, welche sich – seine Berechnungen zugrunde gelegt – in 300 Jahren immerhin zu einem vollen Tag summiert
Solcher muss man sich jedoch spätestens im 5. Jh. bewusst gewesen sein. Wie ließe sich sonst
erklären, warum das Frühlingsäquinoktium zur Osterberechnung auf den 21. März angesetzt
wurde, obwohl sämtliche römischen Quellen den 25. März als Tag der Frühlings-Tag-und-
Nachtgleiche (für die Zeit Cäsars) angeben
Bei den frühmittelalterlichen Komputisten findet sich
kein Hinweis darauf, dass Ihnen der
Fehler im Sonnenkalender bewusst war, obwohl sie auf Ptolemäus’ Almagest
als ihre Quelle verweisen. Demgegenüber wurden die leichter beobachtbaren Abweichungen der Mondbewe-
gungen bereits erkannt, jedoch nicht als Fehler des Mondzyklus interpretiert
Erklärungen suchte man vielmehr darin, dass dem Kalender die mittleren Umlaufzeiten zu Grunde liegen,
die also nur eine durchschnittliche Länge der unregelmäßigen Umläufe angeben.
Die erste deutliche Erwähnung der Differenzen in beiden Zyklen findet sich im Computus
des Magisters Chonrad aus dem Jahr 1200
Für diejenige des julianischen Jahres gibt er an, dass dieses um 12 Minuten zu lang sei, was in 120 Jahren einen ganzen Tag ausmache – eine sehr gute Annäherung an den realen Wert von J = 129.
Bei den Mondphasen stellt er fest,
dass der tatsächliche Neumond schon zwei Tage vor dem im
Kalender verzeichneten Termin eintritt; Chonrad versucht allerdings nicht, diesen
Wert astronomisch zu erklären, sondern verweist vielmehr auf die Bibel, wonach der Mensch nämlich erst zwei Tage nach Sonne und Mond erschaffen wurde"
Hier erfahren wir von der 2 Tagesdifferenz, aber das ist ja nur kabbalistische Rabulistik und kein astronomisch-realer Tatbestand! Armer Chonrad! Bibeldepp!
www.verlag-dirk-steinmetz.de/pdf/978-3-943051-00-1_auszug1.pdf
Lesen wir weiter auf der gleichen Seite:
"Folgt man den Berechnungen der modernen Astronomie, so trat das Frühlingsäquinoktium zur Zeit Christi im Mittel am frühen Morgen des 23. März ein, so dass auch schon zur Zeit Cäsars als spätester Termin der 23. März anzunehmen ist, als frühester der Nachmittag des 22. März (MEEUS Astron. Tables S. 3/3).
Für die Zeit des Konzils von Nicäa kommt nur der 20. März in Frage, abgesehen von Grenzfällen (das nach MEEUS Astron. Tables, S. 3/9 letzte Frühlingsäquinoktium am 21. März trat im Jahr 323 um knapp acht Minuten nach Mitternacht auf). Zu berücksichtigen ist hierbei, dass sich die Angaben bei MEEUS auf Weltzeit (UT) und somit den Meridian von Greenwich beziehen, in Nicäa konnte das Frühlingsäquinoktium demnach 323 n. Chr. schon am frühen Morgen (des 21. März) beobachtet werden."
Also: Das letzte Mal, wo das Frühlingsäquinoktium im julianischen Kalender auf den 21.3. fiel, war im Jahr 323!!!
Man muss schon ganz genau hinschauen, will man die Christusmär und unsere falsche Geschichte entschlüsseln!