Die Kelten gab es nicht

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27 Nov. 2018 15:26 - 27 Nov. 2018 15:50 #11622 von Tuisto
Die Herkunft des Wortes Kelt ist nicht klar.

So schreibt Wiki:
"The etymology of the term Keltoi is unclear. Possible roots include Indo-European *k´el-‘to hide’ (also in Old Irish celid), IE *k´el- ‘to heat’ or *kel- ‘to impel’.[3] Several authors have supposed it to be Celtic in origin, while others view it as a name coined by Greeks. Linguist Patrizia De Bernardo Stempel falls in the latter group, and suggests the meaning "the tall ones".[

Nimmt man *K´el in der Bedeutung Hitze (z.B. italienisch calda) oder deutsch Kälte, dann wäre ein Art Doppelbedeutung wahrscheinlich im Sinne von die Hitzigen (Heißsporne), die aus der Kälte kommen.

In der Bedeutung "to hide" = verbergen kenn wir das deutsche Wort Kal oder verkahlen. Es hängt auch mit Hitze zusammen, da es auf die Tätigkeit der Köhler oder den keltischen Betreibern von Rennöfen zurückzuführen sein dürfte.

kel = treiben, wäre eher zu deuten als "Die Herumtreiber", da Kelten und deren JUngmännerschaft Europa und Vorderasien durchzogen.

Ich habe vor Jahren mit Walter Haug die Frage diskutiert, ob nicht das lateinische "Celtis" = Meisel auf das vermutlich keltische Wort "Kelt" zurückgeht. Die Bedeutung ist Zweispitz oder Meisel.

Hierher passt auch die Bedeutung "schlagen" im deutschen Wiki:
"Beim Namen der Kelten dürfte es sich nach dem Zeugnis der Geschichtsschreiber Herodot und Diodor[1], dann auch Caesars[2] und Strabons[3] um eine Eigenbenennung der Bewohner Zentralgalliens handeln.[4] Die Bedeutung des Namens liegt dabei im Dunkeln. Möglich ist die Ableitung von verschiedenen indogermanischen Wurzeln, darunter *ḱel- ‚verbergen‘[5], *kel- ,emporragen‘[4] und *kelh₂- ‚schlagen‘[6]. Die letztgenannte Wurzel ergab ein protokeltisches *kladiwos, von dem vielleicht auch lateinisch gladius herrührt."


Walter vertrat die Meinung, dass die Kelten dem Zweispitz den Namen Kelt gaben, ich vermute bis heute, dass es umgekehrt gewesen sein könnte und man die Kelten wegen des Zweispitzes Kelten nannte.

"Es gibt ein Werkzeug unserer Vorfahren, das als „Kelt“ überliefert wurde und damit so typisch für die Kelten gewesen sein muss, dass man es nach ihnen benannte. Das Meyer Lexikon kennt den Keòlt [lateinisch], vorgeschichtliches Beil aus der Bronzezeit, das aber offenbar auf lat. celtis „der Meißel“ zurückgeht (dtv-Lexikon). Wir haben es also mit einem Beil zu tun, das die Funktion eines Meißels hat. Die Beschreibung trifft nun haargenau auf den Zweispitz zu.

Die aus der Archäologie bekannten Beile sind aber vorwiegend bronzene Prunkbeile und eher selten, kommen also nicht in Frage. Der Zweispitz aber muss, wenn die Schraffuren an den Felswänden auf ihn zurückzuführen sind, ein bei den Kelten häufig verbreitetes und daher für sie typisches Werkzeug gewesen sein. Wenn im Nachfolgenden deutlich wird, wie weit verbreitet der Zweispitz bei den Kelten war, kann man kaum noch daran zweifeln, dass Kelt dieses keltische Meißelbeil, den Zweispitz meint."
www.megalith-pyramiden.de/AB-010-A-Datierung.html

Es existiert auch ein etymologischer Zusammenhang mit den Chaldäern und dem Wort kaldiu/Chaldiu = Zauberer.
Darin steckt ebenfalls die Wurzel "Kal = verbergen, verdunkeln", das von der Tätigkeit der Köhler herrührt, die unter langsamem Feuer Kohle herstellten. Das ist ein alchemistischer Prozess, wie die Herstellung von Metallen.

Zauberer und Magier waren damals und noch heute in Afrika verständlicherweise meist die Schmiede.
So gesehen könnte Kal/kel als Heiß-Kalt auch den Schmiede-Vorgang bezeichnen, den die Kelten am besten beherrschten.

Als Ergebnis produzierten sie ja den "Kelt", das zweispitzige Eisen, das als Handelsgut weitreichend verkauft wurde.

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27 Nov. 2018 19:53 #11623 von prusak2
Bloße Sprachzusammenhänge werden die Sache nicht aufhellen.

z.B. auch dies hier:
According to Zimmer (2006), Caledonia is derived from the tribal name Caledones (or Calīdones), which he etymologises as "'possessing hard feet', alluding to standfastness or endurance", from the Proto-Celtic roots *kal- "hard" and *φēdo- "foot".[

Was man etwa mit Kelten=Eisenfüße auslegen könnte, Rumpelfußballer, gewissermaßen.

Oder man schließt bei türkisch kale=Burg an (von: Kalk),
dann wären die Kelten solche, die Eisen kannten und Burgen bauten.
Vielleicht liegt die Burg Eisenhardt in Belzig (=Beil+Sieg)
eigentlich in "Celtic lands"...

Also, der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Mal sehen, ob sich was japanisches dazu findet:
hier habe ich es schon: かたい=katai= hart, stark, ausdauernd.

Da hilft wohl nur noch mal zurück zu den Anfängen dieser Namen.

Germanen erklärt sich vielleicht am besten als "die Fremden".

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27 Nov. 2018 21:12 - 28 Nov. 2018 10:01 #11624 von Tuisto
Kelt steht ungarisch z.B. für Ursache.
Es gibt auch den berühmten Wadi Kelt auch Wadi Qelt geschrieben.

Und da wäre noch die Kelter für die caledonischen Eisenfüßler oder waren es Klumpfüßler?

"mittelhochdeutsch kelter, althochdeutsch calcture < lateinisch calcatura, zu: calcare = mit den Füßen stampfen, zu: calx (Genitiv: calcis) = Ferse, Fuß (weil der Saft aus den Trauben mit den Füßen herausgestampft wurde)"

Vielleicht sind die Kelten die, die mit den Füssen stampfen?

Mir ist aber noch etwas Chronologie relevantes aufgefallen.

Die norische Frauenhaube der ersten nachchristlichen Jahrhunderte war häufiger die Modiusmütze.
de.wikipedia.org/wiki/Keltische_Frauen#/...Frau_07032007_01.jpg

"In Noricum etwas weniger verbreitet ist die sogenannte modius-Mütze (Abb. 6, 7, 9), die im 1. Jh. n.Chr. in Mode war. Diese aus Leder, Filz oder Pelz gefertigte Rundmütze hat eine zylindrische Form und verbreitert sich nach oben hin. Über die Mütze wird in der Regel ein Schleier gelegt."

www2.rgzm.de/transformation/noricum/tracht/Noricum_Tracht.htm

Diese erinnert an bronzezeitliche Hauben.

Nofretete:

www.google.de/imgres?imgurl=https://uplo...14C0oQ_B0wGHoECAQQBg

oder das Turmfrollein Kybele:
de.wikipedia.org/wiki/Kybele-_und_Attisk...y_Villa_57.AA.19.jpg

oder hier unter a:



Unter 3.2. :
www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bib...810ae403dbe501c6/#h6

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28 Nov. 2018 09:13 #11625 von Ingwer

Das erinnert mich an den Keltenhäuptling Brennus:
dessen Namen von mehr Wärme als Kälte zeugt.


Der Herr kam, wenn es ihn gab, aus der Kälte.
Vermutlich hatte dieser das Monopol, Schnaps zu brennen.
Denn ein guter Schnaps soll bei Kälte wärmen! Völker des Nordens sind diesem Element noch heute
besonders angetan.
Aber dies ist nicht die einzige Auslegung. Es gibt auch andere Hinweise.

Erinnert sie an den Vorgang, als ein Elch (Nordlandtier) mit allen dem Tier zur Verfügung stehenden
Mitteln "seinen" Apfelbaum gegen Fremde verteidigte:
Das vergorene Obst schmeckte dem Elch wohl vortrefflich!

Gewiss ist die Herkunft der Kelten nicht mit einem Satz zu erklären.

Aber noch immer ist es so, dass man in einem Nachbarland oder einem entfernteren Land ohne dessen Sprache
nicht weiterkommt!

Sprachen sind noch immer die Brücken der Verständigung!
Und: Völker nehmen auf ihrem Weg der Wanderungen (Krieg, Vertreibung, Nahrungsknappheit etc.) immer
ihre Namen, ihre Kultur und ihre Bräuche mit zu deren neuen Siedlungsplätzen!

Zu den Kelten etwas später mehr. Momentan habe ich noch andere Baustellen.

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28 Nov. 2018 22:15 #11629 von *CD
*CD antwortete auf Die Kelten gab es nicht
mene, mene te kel up harsim?

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29 Nov. 2018 09:03 #11630 von Tuisto

mene, mene te kel up harsim?


"Stein, Stein, Zeiger oben sein"

Hier spricht man deutsch!

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29 Nov. 2018 12:46 #11631 von Ingwer

mene, mene te kel up harsim?


Gewogen und für zu leicht befunden! → Wirklich?

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29 Nov. 2018 17:21 #11632 von Tuisto
Nicht von mir, ich habe nur übersetzt.

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29 Nov. 2018 18:31 - 29 Nov. 2018 18:31 #11633 von Ingwer
@CD,

Zu den Kelten:

Reine Kelten gibt es in Mitteleuropa wohl nur noch vereinzelt! Sie haben sich mit der vorhergehenden und nachfolgenden Bevölkerung vermischt.

Was geblieben ist sind Kultur und Sprache.

Haben die Schweizer nicht den Kehllaut in der Aussprache - das "ch"?
Dieser ist zuerst einmal arabisch!

Nennt man einen Teil der Kelten nicht "Allamannen"?

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29 Nov. 2018 22:18 #11634 von *CD
*CD antwortete auf Die Kelten gab es nicht
Ach Leute, tut doch nicht so verstockt! Der rätselhafte Spruch aus dem Buch Daniel ist reinstes Indogermanisch und bedeutet ungefähr: "Was denn (meinen), was denn meinen die Zeichen an der Wand?"

"kel" steht für eine Einkerbung (bzw. Vertiefung, Hohlform wie in Kelle, Keller, Kelter) - und somit darf auch über die Fremdbezeichnung "Kel-ten" spekuliert werden...

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