Ich vertrete seit langem mit vielen exzellenten Gründen die Ansicht, dass JK und GK praktisch zeitgleich im 13. Jahrhundert entworfen wurden.
Natürlich existierte lange vor dem JK bereits ein 365,25 Tagekalender, wie die gefundenen Artefakte von Kanopus beweisen. Aber auch davor gab es mit Sicherheit schon solche (1461-tägige) Sonnen-Kalender, mit Sicherheit bei den Griechen.
Der GK wurde verborgen und nur der JK kam an die Öffentlichkeit.
Ich meine damit eigentlich den augustäischen JK, so wie er heute noch als unser Jahres-Kalender in Gebrauch ist.
Wir sind also im Jahr 2000 Rom: 1248 bzw. 1258.
Wir sind auch im Jahr 1284/1285 oder 1000 der Kopten bzw. Diokletian.
Wir sehen, es dreht sich bei den Jahreszahlen des 13. Jahrhunderts um Permutationen von 1582 und dem Halbjahr von 182,5 Tagen.
1273 begann offiziell die Herrschaft der Habsburger mit der Wahl von Rudolph I., der in Speyer beerdigt wurde. Die Habsburger waren federführend bei der Geschichts- und Kalenderklitterung.
Ich habe mehrfach geschrieben, dass es im 13. Jahrhundert extrem leicht war, eine 7-tägige Kalenderveschiebung herzustellen, indem man, was nachweislich mehrfach geschah, den Jahresbeginn vom 1.1. auf den 25.12. verlegte und danach, und das ist meine begründete Vermutung, den 25.12. wieder zum 1.1. erklärte, ohne die 7 Tage zu schalten, .
Wer konnte bei dem damaligen Wirrwarr das schon detailliert durchschauen?
Erst nachdem JK und tropisches Jahr eben diese Differenz von 7 Tagen auswiesen, kamen die Kalenderreformideen auf.
Zuvor hat die Differenzen niemand bemerkt.
Wohlgemerkt: 1200 Jahre lang seit Christi Geburt oder 900 Jahre seit dem fehldatierten Nicäa 325 AD oder 318 AD, worüber man sich noch im 15. Jhdt. uneins war.
Wer waren nun die verantwortlichen Päpste jener Zeit?
Derjenige, der die Verwirrung eingeleitet haben könnte, war Nikolaus IV., 1288 zum Papst gewählt.
Er befahl, Ostern zum Neujahrstag zu machen.
Sein Nachfolger nach kurzer Interimsphase durch den Mönch Cölestin war Bonifatius VIII., der wieder den 25.12. zum Neujahrstag machte, wie im 8. Jhdt. angeblich von den Karolingern eingeführt.
Aber schon Urban II. (1088 bis 1099) soll ständig zwischen dem 1.1., dem 25.3. und 25.12. den Jahresanfang gewechselt haben.
siehe S. 277 des Buches von Gregor Max Gruber (1789):
books.google.de/books?id=LrdAAAAAcAAJ&pg...ang%20Ostern&f=false
Insgesamt lohnt es sich diesbezüglich die Seiten 272 (5. Hauptstück) bis S. 287 zu lesen.
Nebenbei: Das Erste Hauptstück heißt: "Wir wollen Diplomatik studieren"
Fazit:
Der 25.12.1248/1258/1284/1285 JK wurde wegen der 7-tägigen Differenz zum 1.1. im GK.
Das konnte jeder berechnen bzw. sogar nachlesen, der die 1252 herausgegebenen alfonsinischen Tafeln zur Hand hatte.
Es war also kinderleicht, den JK im 13. Jahrhundert ohne Federlesens um 7 Tage aus dem Ruder laufen zu lassen. "Automatisch" wurden nun allerorten Stimmem laut, dass man den Kalender reformieren müsse.
1583, genau 325 Jahr nach 1258 (= 2000/2010 Rom => 2000 AD für den Heilsplan) war es dann soweit.
Der neue Kalender trat mit dem 1.1.1583 als erstes ganzes Kalenderjahr in Kraft, und das, obwohl er längst im 13. Jahrhundert berechnet und bestimmt worden war.
Das kalendarische Vexierbild, um das es geht, sieht folgendermaßen aus:
Frühlngsvollmond: 5.4.0. GK (statt JK) <=> 5.4.2000 JK (statt GK)
Natürlich ist denkbar, dass alles auch später stattfand, also zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert, aber das ist wegen der idealen 1-wöchigen Differenz zwischen den Jahresanfängen 1.1. und 25.12. eher unwahrscheinlich.
Noch ein Hinweis im o.g. Buch auf eine interessante zeitliche Verwerfung:
Einführung des Urkundenstempels 1555, obwohl angeblich schon Justinian solche kannte (S.2)