Michel Foucaults Heterotopie und Heterochronie spielen eine zentrale Rolle, will man die alten chronologischen Schriften aber auch die Evangelien verständlich einordnen.
„Heterotopien sind „wirkliche Orte, wirksame Orte, die in die Einrichtung der Gesellschaft hineingezeichnet sind, sozusagen Gegenplatzierungen oder Widerlager, tatsächlich realisierte Utopien, in denen die wirklichen Plätze innerhalb der Kultur gleichzeitig repräsentiert, bestritten und gewendet sind, gewissermaßen Orte außerhalb aller Orte, wiewohl sie tatsächlich geortet werden können.“
„Spiegel nehmen eine interessante Funktion ein, sie sind weder Utopie, noch Heterotopie, sondern etwas Dazwischenliegendes.“
Für mich handelt es sich bei den Evangelien um eine Mischung aus Heterotopien und Heterochronien, sie sind etwas „Dazwischenliegendes“, ähnlich wie von Michel Foucault 1967 beschrieben.
Nicht anders verhält es sich mit den spätantiken, mittelalterlichen und renaissancezeitlichen Chronologien.
Richard Corradini schreibt über das
Zeitbuch des Walahfrid Strabo auf S. 39
books.google.de/books?id=sP4WDQAAQBAJ&pg...generationen&f=false
folgendes:
Es sei ein heterochrones Dokument, das „über seinen aktuellen Kontext hinausweisend, das Potenzial hat, vergangene und künftige Kontexte in eine virtuelle Präsenz zu erheben…“
Natürlich basiert auch die Chronologie des Walahfrid auf den Flutdaten 1656 und 2242, was nur noch keiner außer mir mal sauber nachgerechnet hat:
Seine 6 Aetas, die er von Augustinus und Hieronymus (der mit dem Jahr 5199) übernommen hat, sehen folgendermaßen aus:
1. Adam bis Flut 1656 Jahre
2. Noah bis Abraham 292 Jahre = 1948 Jahre
3. Abraham bis David 942 Jahre = 3363 Jahre
I
ch stoppe hier, denn 3363 = 2242 + 2242/2.
Nehmen wir im Weiteren Beda Venerabilis, dessen Anno Mundi 3952 BCE (-3951) ist.
3952 entspricht 1 AD. -1, 0 und +1 sind aber, wie vielfach von mir bewiesen, aus mathematisch-chronologischen Gründen wegen der 3 Geburten des Jesus als „gleichzeitig“ anzusehen.
3952 – 2242 (Flut) = 1710.
1710 = 3 x 570.
1710 + 570 sind 2280 Jahre nach der Flut oder 4522 seit Anno Mundi.
In dieses Jahr fiel die Geburt Mohammeds.
4522 = 238 x 19 und 3952 = 208 x 19. Wir bewegen uns im cyclus decemnovennalis!
Es liegt auf der Hand, dass sich für die Chronologen 4522 aus 4500 (45 Adam) und den 22 Schöpfungsbuchstaben zusammensetzt.
Ich erinnere auch an Albumasar und Nostradamus, die ebenfalls 570 Jahre in ihren Anno Mundi Rechnungen einsetzen, aber exakt um 570 Jahre differierend:
Albumasar hat 5327 als 0 AD + 570 Jahre = 5897 für die Geburt von Mohammeds.
Nostradamus hat 5327 – 570 = 4757 für 0 AD, folglich 5327 für die Geburt Mohammeds.
Von Moses bis David nennt er in seiner ersten biblischen Zeitrechnung ebenfalls „ungefähr 570 Jahre“.
Angeblich um 1290/1295 entstand das
„Flores Temporum“ eines unbekannten schwäbischen Minoriten, der sich ebenfalls auf 5199 als Geburt Christi seit Erschaffung der Welt bezog.
Er schrieb: (Übersetzung von Hans Maier in „Die Christliche Zeitrechnung)
„Drittes Zeitalter. Von Beginn der Zeit an bis Abraham waren es 3184 Jahre.
Von da an bis Christus 2012.“
3184 Jahre von Adam bis Abraham sind 2242 (Flut) + 942 Jahre.
Von Abraham bis David waren es bei Walahfried erneut 942 Jahre.
942 ist aber nichts anderes als 300 x 3,14 oder 300 x Pi oder 20 x 3,14 x 15,
symbolisch für Pi = 3,1415.
Nebenbei: 3184 + 2012 = 5196 und nicht 5199! Es fehlen 3 Jahre, auf die ich gleich zurückkomme.
„Es folgt das 4. Zeitalter. David herrschte vom Jahr 4124 an (das wäre 5199 – 4124 = 1075),
sc. vom Jahr 1068 vor Christus, sc. vom Jahr 360 vor Gründung der Stadt Rom.“
Konnte der Schwabe nicht rechnen?
4124 + 1068 = 5192 (+ 7 Jahre = 5199, was richtig wäre)
Es liegt auf der Hand, dass der Autor nicht um 1290 schrieb, sondern zur gleichen Zeit wie Trithemius, denn dieser hat gespiegelt 5199 + 7 Jahre = 5206 als Jahr 0 AD.
Trithemius -5206 + 7 = -5199 AM + 7 Jahre = -5192 (der schwäbische Minorit)
1068 – 360 = 708 BCE.
Offensichtlich endet er bei der Kalenderreform 45 BCE, denn +45 ergibt 753 BCE, das richtige Datum.
Weiter schreibt er:
“Orosius berichtet, Rom sei nach der Zerstörung Trojas im Jahre 413 in der 6. Olympiade gegründet worden. Dies ist das 4484. Jahr seit Beginn der Welt, sc. das Jahr 706 vor Christus.“
Korrekt wäre die Permutation 4448 Jahre, denn 4448 + 751 (lt. Trithemius) = 5199.
Er hat aber ganz bewusst 4484 geschrieben und sich nicht verschrieben! Warum?
Weil er unter Drogenrausch stand?
Nein, er wollte, dass Rom nach 2 Sintflut-Zyklen der LXX gegründet wurde, denn:
4484 : 2 = 2242.
Zur 6. Olympiade:
775 Oly – (6 x 4) = 751!
751 hat auch Trithemius als Geburtsdatum für Jesus.
Oder man rechnet historisch über 776 BCE – 24 = 752 BCE, Rom.
Korrekt müsste daher seine Trojarechnung wie folgt interpretiert werden:
Troja = 752 + 413 + 24 + 3 = 1192 Troja – 440 = 752 Rom.
Die fehlenden 3 Jahre hat er im 3. Zeitalter untergebracht (s.o.) wo er Anno Mundi bis Jesus 3184 + 2012 = 5196 statt 5199 angibt.
Warum gibt er für Rom zudem 706 vor Christus an?
Weil 706 + 413 bis Troja 1119 Jahre sind. Das aber ist 3 x 373, der trinitare Logos in griechischer Gematrie.
Schließlich nahmen alle alten europäischen Fürstengeschlechter an, von den Trojanern und damit von Venus/Sophia/Maria, will sagen, von der himmlischen Liebe und Weisheit abzustammen.
Zur Gegenprobe das 6. Zeitalter:
„Sechstes Zeitalter. Jesus Christus wurde von der Jungfrau Maria in Betlehem geboren.
Seit Anfang der Welt waren 5199 Jahre vergangen, wie Orosius und Augustinus schrieben.
Vor Jesus vergingen 5199 (= 200 – 1 + 5000) Jahre. Von Abraham an 2015 Jahre.“
(Nun richtig gerechnet: 2015 + 3184 = 5199).
„Von da bis David 480 Jahre“
(das wäre 2015 – 480 = 1535 BCE. Im 4. Zeitalter schrieb er 1068 BCE, alias 4124 AM, was zu 5192 AM führt. Richtig wären 1075 Jahre und damit eine Differenz von 1535 – 1075 = 460 Jahre)
„Von der Gründung der Stadt Rom an 752 Jahre.“
Mit 752 stimmt die Chronologie im heutigen Sinne wieder.
Sie verwendeten alle die gleiche chronologische Matrix und bauten absichtlich Fehler ein, um die Einfältigen zu verwirren, den Klugen aber den Weg zu weisen.