belegbares Beispiel für falsche Geschichte, 15 May. 2009 13:56

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09 Juli 2009 15:56 #483 von terrarius

belegbares Beispiel für falsche Geschichte, 15 May. 2009 13:56
Hallo,
in Diskussionen mit anderen, fordern diese fast immer handfeste Beweise, dass die herkömmliche Geschichte falsch ist.
Ich suche als so ein Beispiel was auch kritischste Leute überzeugt.
Irgendwelche Vermutungen oder alternative Kontruktionen sind nicht gefragt. Auch keine Wahrscheinlichkeiten. Nur eine einfache nachvollziehbare Falsifizierung.

Falsifizieren geht nicht, solange ad-hoc Hypothesen erlaubt sind!
So beruhen, wie sich leicht zeigen lässt, alle naturwissenschaftlichen Datierungsverfahren auf unbewiesenen Annahmen.
Auch die Vielzahl der Widersprüche und Unwahrscheinlichkeiten in der traditionellen Chronologie bleibt Statistik und taugt nicht für eine strenge Falsifizierung.

Aber selbst wenn das gelänge, bleibt ein Problem:
Die Auffassung des Philosophen Karl Poppers, dass Theorien aufgegeben werden müssen, wenn sie falsifiziert, d.h. von experimentellen oder empirischen Resultaten widerlegt sind, wurde von Imre Lakatos als "naiver Falsifikationismus" verworfen. Nach Lakatos steht jede Theorie im Wettstreit mit anderen Theorien. Als "negative Heuristik" einer neuen Theorie bezeichnet Lakatos deren Beziehung zum harten Kern der Grundüberzeugungen, die unter keinen Umständen und gegen keine Fakten aufgegeben werden dürfen. Lakatos ist jedoch der Auffassung, dass verschiedene Forschungsprogramme rational verglichen und diskutiert werden können. Die Wissenschaft kann Fortschritte machen und sich vernünftig entwickeln.
Lakatos, Imre (1976): Proofs and Refutations. Cambridge University Press; Wikipedia

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09 Juli 2009 17:36 #486 von Basileus
Nun, es gibt schon eine Vielzahl von Beispielen für ehemals für wahr gehaltene "Geschichte", die aber mittlerweise von der offiziellen Geschichtswissenschaft icht mehr für "wahr" angesehen wird:
Das geht los bei der Schöpfung der Welt in der Bibel und einer ganzen Menge darin enthaltener Geschichten,
weiter bei den griechischen und römischen Sagen,
über die ehemaligen Märchen-Könige der Schweden und Polen vor dem 10.Jahrhundert (dazu gibt es auf fantomzeit.de einen Artikel),
über die mißlungenen Versuche tschechischer Nationalisten im 19.Jh., eine uralte tschechische Kultur zu erfinden,
über den Nachweis der Fälschung von bislang einem Drittel der Urkunden aus der Merowinger-Zeit,
bis zu kirchlichen Fälschungen - hier ist wohl die Konstantinische Schenkung am bekanntesten.
Und das wird immer so weiter gehen.

Einigen von uns geht es aber um mehr, denke ich: Um den Nachweis einer falschen Chronologie.
Einigen reichen da 1000 Jahre in der Antike und 300 Jahre im Mittelalter, andere sehen die offizielle Chronologie als komplett verkehrt an. Hier einen Paradigmenwechsel herbeizuführen, ohne Verankerung in der offiziellen Historiker-Clique, also ohne "Marsch durch die Institutionen", sehe ich als sehr schwierig an.
Oder man bleibt immer "neben" dem offziellen Wissenschaftsbetrieb - könnte aber durchaus großen Einfluß ausüben, wenn das Denkmodell überzeugend ist, wie etwa auch bei Siegmund Freuds Psychoanalyse oder Karl Marxens Kapitalismuskritik (obwohl ich seine Ansichten nicht teile).

Was Popper und Lakatos betrifft, so glaube ich, daß Lakatos eher etwas anderes betonen wollte als Popper - nämlich ganze Theoriegebilde innerhalb einer Wissenschaft, die ja alle mehr oder weniger voneinander abhängig sind. Poppers Falsifikation bezog sich eher auf einzelne Thesen innerhalb einer Wissenschaft. Sein immer zitiertes Beispiel mit den Schwänen zeugt von dieser Absicht, wobei ihm natürlich klar war, daß Theoriegebäude deutlich komplexer sind. Auch daß "Fakten" immer theorieimprägniert sind, war ihm natürlich klar. Was er wollte, war die Abkehr vom "Induktivismus", von der Annahme, eine hohe Anzahl von Beispielen für die Richtigkeit einer Theorie seien gleichbedeutend mit dem Beweis von deren "Wahrheit".

In der Geschichtswissenschaft kann allerdings grundsätzlich nur mit Indizien gearbeitet werden, und nicht mit "Beweisen", da Geschichte nun mal nicht im Experiment wiederholbar und somit überprüfbar ist, wie das in den Naturwissenschaften der Fall ist.

Jedoch waren beide, Popper und Lakatos, noch in einer Auffassung von Wissenschaft verankert, die sozusagen lediglich kumulativ Wissen anhäuft. Diesen Ansatz widerlegte Thomas S. Kuhn 1962 mit seiner "Struktur wissenschaftlicher Revolutionen". Er unterscheidet hier die "Normal-Wissenschaft", wie sie auch normalerweise anzutreffen ist, und die auch dem Wissenschafts-Begriff Poppers und Lakatos entspricht, und "Wissenschaftliche Revolutionen".

Letztere ereignen sich, wenn das Faktenmaterial dermaßen gegen das bisher in der Wissenschaft vorherrschende Paradigma, das Theoriegebäude, spricht, daß ein komplett neues Theoriegebäude, ein neues Papadigma, hier bessere Erklärungsmöglichkeiten bietet, obwohl es natürlich auch nicht vollkommen ist.
Der Wechsel vollzieht sich dann hauptsächlich nicht dadurch, daß die "alten" Wissenschaftler überzeugt werden, sondern dadurch, daß die neue, heranwachsende Generation das neue Paradigma übernimmt, und so den Wandel herbeiführt.

Für die Physik sind etwa die Relativitätstheorie und die Quantentheorie Anfang des 20. Jh. eine solcher Paradigmenwechsel - in Abkehr zur Newtonschen Mechanik, die nur als Spezialfall überlebt hat.
Zuvor der Wechsel vom geozentrischen zum heliozentrischen Weltbild.
In der Biologie könnte man Darwins Evolutiontheorie als Paradigmenwechsel bezeichnen.
In der Psychologie existieren neben der universitären Psychologie mehrere andere sehr einflußreiche, grundsätzlich verschiedene Theorien, vor allem im Therapiebereich.

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09 Juli 2009 21:41 #488 von admin-alt
Hallo,
danke für das Thema. Ich wollte sowieso dieses Thema vom alten Forum hierher übertragen.
Also, mache es jetzt: nehme das wichtigste aus der Beiträge mit Nicknamen der Autoren.
prusak

Aber ich habe hier ein schönes Beispiel von einem promovierten Historiker.

Prof. Dr. Friedrich Weber schreibt in "Siegen 2008":

"2500 Jahre Eisenverarbeitung in Siegen.
Für die Zeit vom Jahr 1 bis ins 13. Jahrhundert fehlt leider
jeglicher archäologischer Beweis für diese Eisenverarbeitung.
Der komplette "Siedlungsschwund" ist unerklärlich."

Die 2500 Jahre kommen zustande weil er von -500 bis 2000 zählt,
obwohl ja genau die Hälfte davon unbelegt ist.

Es ist also klar, dass der Rahmen nicht stimmen kann.
Tuisto

Solche Beipiele zu finden, ist ja nun wirklich einfach.

Gehen Sie zu einem komputistisch ausgebildeten Historiker und fragen Sie ihn, mit welcher Methode Filocalus zu Anfang des 4. Jahrhunderts eine Liste über 1108 Jahre berechnen konnte, bei der, wie von ihm gewünscht, der Beginn auf einen 1.1. Samstag Neumond und das Ende auf einen 31.12. ebenfalls Samstag und Neumond fiel.

Diese Frage ist nur ein winziger Ausschnitt dessen, was der unbekannte Autor der Fasti Consulares tatsächlich beachten mußte.
prusak

Im Siegerland ist es also so, dass zwanzig Kilometer vom römischen Hauptstandort am Rhein,
von Köln also, keine Spur von Römern existiert.
Die ganze früher dort blühende Eisenverarbeitung
samt dazugehörigen Siedlungen
ist für 1200 Jahre spurlos verschwunden
(gewissermaßen eine no-go-Zone für Römer und Germanen).

Erst dann manifestiert sich der linksrheinische Einfluss
aus den zu erwartenden römischen Zentren: Mainz und Köln.

Die Historiker haben die Gegend einfach vergessen und sind jetzt natürlich ratlos.
ron22

oder auch minus hat jeder schon mal was von Pompeji gehört.
79 unter Asche begraben - haben die Meisten auch parat.
Wie aber konnte man um 1600 einen Wasserkanal bauen, ohne die Asche darüber zu berühren???
genographic hat da viel drüber geforscht - schauen sie hier oder mit der Suchfunktion des Forums
Dieter Bremer

Ich habe in meinem neuen Buch eine Vielzahl von Überlieferungen unserer Vorfahren zur Mondentstehung zitiert.

Das heißt, dass die Mondentstehung von unseren Vorfahren beobachtet wurde. Der eigentliche Witz ist dabei, dass diese Beobachtungen zur Entstehung des Mondes nicht nur logisch und nachvollziehbar sind, sondern diese genau so beschreiben, wie sie auch von unseren Wissenschaftlern angenommen wird. Dazu kommt, dass sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse als auch mythologische Überlieferungen zum Ereignis (K/T-Impakt) - die Hinweise auf die Mondbildung darstellen - übereinstimmen.

Dennoch beharren unsere Wissenschaftler auf einem Alter des Mondes von mehr als 4,5 Mia. Jahren. Basierend einzig auf der unbewiesenen Annahme, dass radiometrische Datierungsmethoden unfehlbar sind.

.........
Ingwer

Herr Bremer,

Ob Sie nun von den Zahlenspielen oder verbundenen Dingen etwas halten, ist Ihnen überlassen.

Sie können auch den bereits vorhandenen
mythischen Geschichten weitere hinzufügen.

Wir sind hier in der Analyse und brauchen
in dem Sinne keine Kriminalisten. Wir arbeiten
nach ihren Regeln.
Wir untersuchen die gelehrte Historie auf ihre Fehler. Und da gibt es eine Menge zu tun.

Ich habe die Fehlerhaftigkeit von Daten oder deren Konstruktionsweise mit dem Mond
aufgezeigt.
Was diese wert sind, erklärt sich von selbst.

Die Neun ist die Mondzahl!

Auch Sie setzen die Sybille nicht ausser Kraft.

Das kann Niemand von uns!

Es sei denn, wir schmeissen Alles, was wir wissen, auf den Müll!
Dieter Bremer
Zu den Überlieferungen: Man bedenke, dass es damals weder Fernsehen noch Internet gab. Die Leute erzählten sich schon aus Langeweile alte Überlieferungen. Ganz außergewöhnliche wie das Überleben Auserwählter auf einer himmlischen Arche und das gleichzeitige Aussetzen von "Sündern" in der Hölle auf Erden haben unter diesen Bedingungen wohl eine wesentlich längere Halbwertzeit, als ein Winter wie wir ihn vor 30 Jahren im Osten Deutschlands erlebt haben.

Ganz besonders die Riten, wie z.B. bei den Juden das jährliche Essen ungesäuerten Brotes, bitterer Kräuter - ggf. in einer provisorisch hergerichteten Laubhütte - prägen sich mit den dabei erzählten Geschichten vom Exodus doch sehr bei den teilnehmenden Menschen ein. Dass dennoch die Stille Post Informationspakete für sich behielt, ist eine andere Frage.

Ich habe mich hinsichtlich des Zeitpunktes der Katastrophe nicht endgültig festlegen können. Hinweise Velikovskys aber auch andere Überlegungen scheinen die Katastrophe näher an die Gegenwart heranzurücken. Aber man kann Platons Aussage von 9.000 Jahren vor Solon nicht einfach ignorieren. Zumal ja Herodot eine so große Anzahl (über 300) von Statuen für in Ägypten herrschende Pharaonen und Hohepriester gezeigt wurden. Quasi als Bestätigung für Platons Aussage.

Auch das Entstehen der blauen Augen bei den Menschen sehe ich im Zusammenhang mit den Auswikungen der Katastrophe auf die Überlebenden. Hier gibt die Wissenschaft den Zeitrahmen mit 6.000 bis 10.000 Jahren vor heute an.

Da die Sprachverwirrung mit der Katastrophe einherging, könnten seriöse Forschungen zur Sprachentwicklung (unter Berücksichtigung der Kenntnis des Rades im Himmel) Hinweise auf die seit der Katastrophe vergangene Zeit geben.

Zur Mondentstehung: Ein Leser postete mir folgende Aussage von A. v. Humboldt:

Es ist eine sonderbare Meinung, daß der Mond nicht von je her geschienen haben soll. In Griechenland ging man so weit die Arcadier Antiseleniten zu nennen weil sie älter seyen, als der Mond, der erst in einer Schlacht erschienen sey, die Hercules gegen die Giganten kämpfte. - Alexander von Humboldt, Über das Universum, 1827.

Den Kampf der Olympier gegen die Giganten habe ich schon im ersten Buch behandelt - und darin die Atlantiskatastrophe mit dem Erlöser Herakles erkannt.

Bekanntlich sieht Uwe Topper zwar den Pergamon-Altar als Überlieferung dieses Kampfes als Fälschung. Aber auch er hat in "Das Erbe der Giganten" eine junge Mondentstehung zur Diskussion gestellt.

@ Ingwer

Ich zeige Hinweise für Raumstationen auf, verweise z.B. auf Felsmalereien, Schmuckstücke und Rollsiegel, die ein konzentrisches Ringsytem am Himmel zeigen. Mir ist bekannt, dass die Wissenschaftler aus diesen teils recht eindeutigen Ringen, Speichen und Nabe "geflügelte Sonnenscheiben" machen und habe dieser "Wissenschaft" in meinem Buch ein eigenes Kapitel gewidmet.

Sie sind also nicht allein mit Ihrer Ablehnung und ich habe dafür durchaus Verständnis. Ich habe meine Erkenntnisse für Menschen niedergeschieben, die sich dafür interessieren und ich respektiere ebenso Menschen, die sich dafür nicht interessieren.
ThomasTh

"Wollen Sie die Geschichte und Chronologie auf Kindergartenniveau zu Fall bringen?"

Kindergartenniveau ist so falsch nicht. Ich will damit nichts zu Fall zu bringen. Sondern eben auf Kindergarten- (oder "Sendung mit der Maus"-) Niveau ein Totschlagargument haben, mit dem man in der Kneipe oder anderen Diskussionen auch die aggressivsten Zweifler (d.h. Beführworter der herkömmlichen Chronologie) zum schweigen bringt.

Mein bisheriges Argument war Pompeii. Spätere Darstellungen als existierende Stadt und der Kanal.
Tuisto

@Dieter Bremer

Die 9000 Jahre des Platon sind schon seit Syncellus und damit seit Jahrhunderten als Mondjahre identifiziert.

Werfen Sie nochmals einen Blick ins Forum:

Mal wieder ägyptische Chronologie, 11 Nov. 2008 19:00

Unter diesem Thread habe ich alle wichtigen Berechnungen aufgeführt.

9000 Mond-Jahre herrschte nach alter ägyptischer Lehre (Manetho) Kronos/Saturn ein goldenenes Zeitalter, danach 2985 Mond-Jahre die Halbgötter.

11.985 : 365,25 x 29,53058 = 969 Sonnenjahre.

9000 Mond-Jahre entsprechen 727,66 Sonnenjahren

Aufgerundet sind das 2 x 364 Sonnenjahre analog dem Sonnenjahr des Henoch, der nach 365 Jahren in den Himmel gehoben wurde.

364 x 365 = 132.860 : 9000/2 = 29,524 Tage des Mondmonats.

Die alten Hebräer rechneten manchmal bereits mit 365,25 Tagen: 364 x 365,25 = 132951 : 9000/2 = 29, 54 Tage.

Die 9000 Jahre sind zweifelsfrei belegt ca. 728 Sonnenjahre.

Der Komet oder das außerirdische Ding der oder das den Mond der Erde vor maximal 5000 Jahren entriss, hieß Ktulhu (Der böse Wind hat sich gelegt). Er wird im Necronomicon erwähnt.

Lovecraft hat seine wunderbaren Horrorgeschichten darauf aufgebaut.

Unsere Vorfahren haben das live erlebt und darüber schriftlich berichtet. Diese Überlieferungen existieren daher auch noch, auch wenn sie nicht geglaubt werden.
----
Dieter Bremer
@ Tuisto

Ich will hier nicht streiten. Ihre Berechnung mit Mondjahren nach dem Goldenen Zeitalter muss ich mir erst mal in aller Ruhe vergegenständlichen.

Nach meinen Erkenntnissen ist nämlich NACH der Katastrophe von Mond- auf Sonnenjahre umgestellt worden. So heißt es bei Apollonius, dass Kadmos nach der Tötung des Drachens (= Apokalypse) als Strafe ein Jahr dienen müsse, das wären aber 8 vorsintflutliche Jahre. Auch das Alter der vorsintflutlchen zu den nachsintflutlichen biblischen Personen weist darauf hin.

Ist für mich auch logisch, weil nach der Erdachskippung Sonnenjahre wegen der jetzt eingetretenen Jahreszeiten gut erkennbar und so zählbar waren. Im Gegensatz dazu brauchte der Mond wohl Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte, um sich nach der Katastrophe zu bilden. Zunächst waren es nach den Überlieferungen 12 Monde, später wohl 8 Monde, dann drei, zwei und erst dann haben sie sich zu einem einzigen vereinigt. Keine gute Grundlage, um ZU DIESEM ZEITPUNKT einen Mondkalender zu führen ...

Die Mondzeitmessung sehe ich da eher vor der Katastrophe, wo es zwar den Erdmond noch nicht gab, dafür aber einen glänzenden, wie der Name "Selene" uns berichtet. In der Homerischen Hymne auf Selene sehr gut als Zeitmesser beschrieben. Dann ist der Mond nach einer hethitischen Mythe "auf den Marktplatz gefallen" und viel Wasser kam hinterher = Hinweis auf Sintflut/Katastrophe.

Da Platon aber die 9000 Jahre NACH der Atlantiskatastrophe ansetzt, sehe ich diese aus vorgenannten Gründen als Sonnenjahre.

Wenn ich nach Ihrer Berechnung an der Kopplung Katastrophe/Sprachverwirrung festhalten würde, hätten sich alle heutigen Sprachen in nicht einmal 3000 Jahren entwickelt. Schwer zu glauben, dass sich in so kurzer Zeit ein so komplexes babylonisches Sprachwirrwarr entwickelt haben soll ...

Und was ist mit Herodots Berechnung von deutlich über 300 Pharaonen bzw. Hohepriestern, die als Stauen von deren Regierungszeiten berichten?
Tuisto
@ Dieter Bremer

Sie sollten sich unbedingt das Buch "Geschichtszahlen sind Kalenderzahlen" von Gustav Friedrichs zulegen, damit Sie ein Verständnis dafür entwickeln, wie Mond- und Sonnendaten in allen alten Chronologien zum Zwecke der Geschichtsschreibung eingesetzt wurden.

Was die 9000 Jahre Platons anbelangt gibt es keinen Zweifel: Die antiken Autoren selbst berichten uns, dass es Mondjahre waren.

Nur: Es gab gar keine antiken Autoren.
Alle Chroniken stammen frühestes aus dem 13. eher aber aus dem 16. Jahrhundert und sind definitiv erst nach dem letzten Katastrophenzyklus entstanden.

Sie basieren aber auf ägyptisch-babylonischen Tempelinschriften und astronomischen Bildern, nach denen die große Sintflut eindeutig von Prof. Seyffarth in das Jahr -3446 datiert werden konnte. Daran ist nicht zu rütteln, es sei denn, was wahrscheinlich ist, dass wegen der Erdachsneigung und des Präzessoinsspungs überhaupt keine Rückrechnung mehr möglich ist.

Ebenso steht zweifelsfrei fest, dass die genannten ägyptischen Herrscherlisten viele Gaufürsten führen, die eindeutig parallel herrschten.

ErbsenPrinzessin
Also nochmal:

GESCHICHTE ist nicht falsch - das lief irgendwie ab, ohne dass wir das wissen können.(ist ja heute nicht anders)

GESCHICHTSSCHREIBUNG ist zu hinterfragen
a)nach den Verfassern - das sind immer die OBEREN oder die SIEGER und
b) nach dem Zweck:

die sog. Schenkungen sind zB alle gefaket - lesen Sie mal die Mathilde von Tuszien (TOSKANA) nach in den Quellen - die reist nur herum, um ihr LAND an die Bischöfe zu verschenken - nicht diese zu belehnen, was ja noch denkbar wäre.
Oder der Ihnen bekannte Heinrich IV. tappt barfuß um die Burg Canossa herum, wo zufällig dann der Abt von Cluny, der Papst und Mathildchen im WARMEN sitzen -. na ja, immerhin wird er ja mit Armee gekommen sein und nicht mit dem ICE oder Ryanair!!

Oder eine der Hauptpersonen meiner Forschung, ein CHARLES (KARL), der den Schatz aus Polen dem dort gescheiterten Heinrich, späteren Henri III., frz. König (wer hätte gedacht, dass dieser dann König würde, wo doch noch andere Brüder da waren?) geraubt haben soll, als der in seinem Gebiet in den Alpen Durchlaß erzwang, ohne MAUT zu bezahlen??? Da soll ihm Charles geschrieben haben (der konnte aber gar nicht schreiben!):
"In Zeiten des Krieges und den A....(le cul) im Sattel, sind alle Kumpels!"
Also, wie deuten Sie das? Natürlich als REBELL, klar doch, einem König die Durchreise zu verwehren, na wie haben wir es denn? ABER: dieses Gebiet gehörte NICHT zum Königsgebiet, diese Gaugrafen waren relativ selbständig usw.... Aber solche Schriften führen dann zur Exklusion, was tödlich war, zumal diese Gebiete ja als sog. Protestantische galten, was ja auch zu hinterfragen ist, wie denn alles katholiziert gewesen sein soll in diesen Rückzugsgebieten und umgekehrt diese Amtskirche über Avignon dann wohl erst mit diesen MEDICI auf dem fz. Thron samt Absolutismus durchgesetzt wurden -. wie? Aber das wissen Sie ja alle...mit Feuer und Schwert, Scheiterhaufen und Galeeren, Enteignung und Zwangsemigration etc.pp..
Charles hat das jedenfalls offiziell 1575 den Kopf gekostet - ich werde ihn rehabilitieren, habe es ihm versprochen!!

Viele Grüße und viel Spaß bei der Historiografie - und nicht alles so ernst nehmen, es darf gelacht werden....., KARIN

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10 Juli 2009 10:03 #493 von terrarius
Danke für die Erläuterungen! In einem Punkt muss ich jedoch widersprechen:

In der Geschichtswissenschaft kann allerdings grundsätzlich nur mit Indizien gearbeitet werden, und nicht mit "Beweisen", da Geschichte nun mal nicht im Experiment wiederholbar und somit überprüfbar ist, wie das in den Naturwissenschaften der Fall ist.

Historische Ereignisse sind vielfach mit naturwissenschaftlich überprüfbaren Daten verknüpft. Die Untersuchungen von Newton wie auch von Topper und Illig ergeben durchweg eine Abweichung von etwa drei Jahrhunderten zwischen traditionellen Jahreszahlen (A.D.) und der auf die Gegenwart bezogenen Jahreszählung (u.Z.).
Diese bisher übersehene Dichotomie der Jahreszählung wird durch die statisch nicht zu erklärende Zahl an Doppelereignissen bestätigt.

..."Wissenschaftliche Revolutionen".
Letztere ereignen sich, wenn das Faktenmaterial dermaßen gegen das bisher in der Wissenschaft vorherrschende Paradigma, das Theoriegebäude, spricht, daß ein komplett neues Theoriegebäude, ein neues Papadigma, hier bessere Erklärungsmöglichkeiten bietet, obwohl es natürlich auch nicht vollkommen ist...

Dem herrschenden Paradigma scheint es nur wenig auszumachen, dass es allein auf ad-hoc Annahmen beruht:
- Unstimmige Sonnenfinsternisse der Antike werden durch 'Verformungstendenzen' der
Berichte [A. Demandt] erklärt.
- Die Sonnenfinsternis des Theon 364 AD erfordert eine temporär beschleunigte Erdrotation [Stephenson]
- Die Sonnenuhr des Augustus (um 12 BC) zeigte das Äquinox nur bei Annahme 3er überzähliger Schalttage.
- Die Gregorianische Kalenderreform geht von einer Kalenderkorrektur zu Nikäa aus.
- Der Osterstreit zwischen Ost- und Westkirche unterstellt 3 Extra-Schalttage durch Aurelian.
- Die Johannes-Offenbarung (um 95 AD) beschreibt die singuläre Konstellation des 30.9.395 u.Z. (traditionelle wie kritische Chronologen weigern sich, Morosows Entdeckung zu akzeptieren).
- Eine Dendro-Chronologie ist per Definition nur dann stimmig, wenn sie die allgemein akzeptierte Chronologie abbildet.
- W. Libby bekam für das C14-Verfahren zur unabhängigen Altersbestimmung zu Recht den Nobelpreis. Heute wird C14 anhand von Dendro 'kalibriert'. Als ad-hoc Annahme dient ein geändertes 14C/12C Verhältnis der Atmosphäre.
- Damit die Isotopenverteilung des CAMP Eisbohrkerns mit C14 datierten Vergleichsmessungen übereinstimmte, wurde angenommen, dass die Niederschläge der Vergangenheit stets um 15% von den aktuellen Werten abwichen.
- etc. pp

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11 Juli 2009 08:46 #497 von Basileus
Ja, das belegt wieder einmal sehr deutlich, wie wenig heute die offizielle Geschichte, und insbesondere die Chronologie, als Wissenschaft, sondern vielmehr als Ideologie betrieben wird. Ideologien schotten sich ja bekanntermaßen gegen alle Änderungsversuche ab, da sie ganz andere Aufgaben haben als Wissenschaften.

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11 Juli 2009 09:51 - 11 Juli 2009 09:55 #498 von terrarius
Ein weiteres Problem: jeder Fachrichtung fällt es leicht, mit ihren Widersprüchen zu leben, als sie davon ausgehen kann, dass die Aussagen der Kollegen anderer Fakultäten offenbar gesichert sind:
C14-Physiker verlassen sich bei der 'Kalibrierung' ihrer Daten auf die Dendrochronologie der Biologen, jene auf die Chronologie der Historiker, welche sich wiederum durch die Naturwissenschaften abgesichert wähnen...


Allerdings braucht man die Geschichtswissenschaft gar nicht zu verlassen, um an ihrer Chronologie zu zweifeln. Dazu genügt ein Blick auf auf einige singuläre ('Doppel'-) Ereignisse':

Von Augustus (ab -30 AD.) Oktavian wie von Augustus (ab 270 u.Z.) Aurelian wird überliefert
- Der Sieg über die Königin Ägyptens
- Der Wiederaufbau der Basilica Julia auf dem Forum in Rom
- Die Korrektur des julianischen Kalenders um 3 überzählige Schalttage

Das Heilige Kreuz wurde den Geschichtsbüchern zufolge 325 AD. sowie 629 u.Z. in Jerusalem an die Mutter des Kaisers Konstantin (offizieller Titel) übergeben.
- Dies geschah jeweils im 19. der 31 Regentschaftsjahre des Kaisers
- Jener war im Jahr der Ermordung des Phokas an die Macht gekommen
- Der Kaiser trug als Regent des Ostreiches den Titel Herakles

Im Jahr 544 AD wie auch im Jahr 843 u.Z. verstarb in Tours die 2. Ehefrau König Ludwigs...
usw.

Mögliche Erklärungen:
* Na und? Wiederholungen geschichtlicher Ereignisse in gleichem Abstand mögen beliebig unwahrscheinlich sein - unmöglich sind sie nicht.

* Fiese Finsterlinge haben sich die ganze alte Geschichte ausgedacht. Sie manipulieren bis heute alle Funde.

* Die Chronologie vermengt zwei Jahreszählungen. Angaben nach AD. und u.Z. sind nicht gleichbedeutend, sondern um rund drei Jahrhunderte gegeneinander verschoben.
Letzte Änderung: 11 Juli 2009 09:55 von terrarius. Begründung: Zahlendreher

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