Der Chronograph von 354 - Die Konsularliste

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11 März 2010 10:27 #2424 von Tuisto
Anfrage an CD.

Ich bin Anfang des Jahres auf äußerst interessante chronologische Zusammenhänge bei der Konsularliste gestoßen, die ich gerne mit Ihnen als Fachmann für Kalenderfragen diskutieren möchte.

Haben Sie Lust dazu?

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11 März 2010 10:56 #2425 von Allrych
Was soll man über die römische Konsularliste (fasti consulares) diskutieren?

Diese wurde angeblich "1546 AD" in Rom entdeckt. Sie enthält fast vollständig alle römischen Konsuln über tausend (!) Jahre (von 509 AC bis 541 AD).

Dieses Fake wurde geschaffen, um die eben erfundene römische Geschichte mit Daten versehen zu können.

Aber wie die griechische Olympioniken-Liste (mit welcher die griechische Geschichte datiert wurde), stammt die Konsularliste wahrscheinlich aus dem Umkreis von Dionysius Petavius und Isaak Casaubon in Paris. Vor 1740 - 1750 werden die Listen kaum existiert haben.

Bezeichnend ist, dass diese getürkten Listen nie kritisch hinterfragt wurden - sie werden in der Literatur auch nur spärlich erwähnt.

So ist es eben: Die Chronologie und ihre "Quellen" sind sakrosankt. Wäre es das nicht, würde der ganze Schwindel sofort zusammenstürzen.

www.dillum.ch/html/inhalt.html

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11 März 2010 11:50 - 11 März 2010 18:41 #2426 von Tuisto
Diese Listen sind deshalb diskussionswürdig, weil man aufgrund ihrer inneren Struktur beweisen kann, dass sie späte Machwerke sind. Beweise sind aber erst dann Beweise, wenn sie von mehreren Personen nachvollzogen und bestätigt werden.

Was nützt es, wenn ich Beweise hier einstelle und kein Feedback erhalte? Dann fehlt die Bestätigung, dass ich richtig oder auch falsch liege.

Beispielsweise hat sich Prusak hier just in dem Moment aus dem Forum zurückgezogen, wo er hätte seine Mithrasansichten überarbeiten und berichtigen müssen. Wo er auch hätte zugeben müssen, das seine im Schwerinbuch und anderweitg geäußerte Ansicht falsch ist, dass Städte nur Abbilder von Sternkonstellationen und deren Mythen seien, nicht aber Planeten widerspiegeln würden. Jeder weiß, dass die aus dem Orient gekommenen Städtebauer ursprünglich Zikkurate im Zentrum ihrer Städte errichteten, von denen die berühmteste der Esagil (= Erhebung des Widderhauptes im FP = Mars/Marduk/Mithras) in Babylon war.

Die Seele der Städte kommt von den Planeten, ihr Geist von den Sternbildern, sagte Paracelsus.

Jede Zikkurat spiegelt durch ihre Stufen die Planeten wieder. Plantenbahnen-Anlagen spiegeln selbst ganze Städte wie Teotihuacan oder Tihuanaco. Beide Städte tragen wohl den selben Namen. Auch in Stonehenge sind die Planetenbahnen dargestellt, allerdings war das keine Stadt. Jedenfalls sind Planeten für unsere mittelalterlichen Städte genauso zwingend notwendig wie für die untergegangenen antiken Stätten.

Klar, niemand gesteht gerne Fehler ein, wenn man jahrelang geforscht hat und eh immer nur einen einfachen Teil viel komplexerer Gedanken und geschauter Zusammenhänge veröffentlicht. Ich auch nicht. Wobei es hier meist ja nur um Überarbeitungen und nicht um grundlegende Umstürze neuer Ideen geht.Die Urbanoglyphentheorie ist unabhängig von den notwendigen Planeten und dem ekliptikalen Geschehen auch so sehr aussagefähig, wenn auch leider noch unbewiesen.

Andererseits gibt es Gedankengebäude die grundsätzlich falsch sind und doch von ihren Erbauern aufrecht erhalten werden sollen. Dazu zählen z.B. der 297-Jahressprung von Illig oder der 198-Jahresshift von Hunnivari. Diese kalendarischen Überlegungen und Berechnungen haben sich als grundsätzlich falsch erwiesen. Daher können die daraus abgeleiteten historischen Aussagen allenfalls Teil einer wesentlich umfassenderen Fälschungsaktion gewesen sein. Es wurde hier im Forum definitiv bewiesen, dass der XK richtig und vollkommen fehlerfrei (retro-)kalkuliert wurde. Es kann also nur Geschichte hineingepackt worden sein, weil das ganze JK/GK- und sonstige Epochengeschehen nicht vor dem 16. Jahrhundert glaubwürdig ist. Selbst bei wohlwollendster Betrachtung aller Befunde frühestens ab 1200. Nach Allrych etwa ab 1700.

Übrigens kann man zeigen, dass diese Listen wie der Chronograph genial gemacht sind. Allein das ist schon ein freudiges Fressen für den suchenden Spürhund. Man knackt einen Code! Was gibt es Aufregenderes?

PS: Vorgestern war ich in Karlsruhe bei Erich von Däniken. Es ist immer wieder ein Erlebnis, die spannenden Vorträge des 75-jährigen zu hören, wenngleich wir uns hier sicherlich auf einem wesentlich anspruchsvolleren Niveau unterhalten.

Aber er hatte etwas erwähnt, was ich jahrelang vergessen hatte und für Fischers Ortegründungs-Kreisforschungen ab irgendwelchen Nabelpunkten interessant sein könnte.

Däniken erwähnte und zeigte, dass man im hellenistischen Raum von jeder beliebigen antiken Stadt ausgehend einen Kreis ziehen könnte, der immer nur 2 andere antike Städte durchziehen würde, vorausgesetzt, man berührt mindestens 1 Stadt mit dem Kreisbogen. Das gilt auch für alle ägaischen Inseln und die angenzende Türkei, die ja früher hellenistisch war.

Aus meiner Sicht hätte man hiermit gewissermaßen die Glyphe des RE und die Formel 0 = 2 in geoglyphische Strukturen umgesetzt. Vielleicht kann der BS entsprechende Messungen durchführen und diese Aussage von Däniken bestätigen.
Letzte Änderung: 11 März 2010 18:41 von Tuisto.

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11 März 2010 14:19 #2427 von prusak
"Prusak hätte seine Mithrasansichten überarbeiten und berichtigen ...
zugeben müssen, dass seine Ansicht falsch ist"

Na gut, das muss ja so nicht stehen bleiben:
wenn was falch ist, kann es ruhig korrigiert werden.

Aber welche Ansicht wäre jetzt "richtig"?

Es gibt also m.E. unzählige Bilder,
die der Interpretation harren.
Da kann man vieles heranziehen:
Tiefenpsychologie und Planetenbahnen,
Sternbilder und Archetypen.

In das Schwerin-Buch hatte ich einen längeren Abschnitt
über Mithras und den Mond eingearbeitet und großen Teils
wieder gestrichen. Denn das stiftet alles nur Verwirrung.

Mein Anliegen waren die Bilder an sich, deren "Gerippe"
aus Sternbildern besteht (wie mir scheint):
wo nicht einmal deren Existenz außer von einer Handvoll
Leuten überhaupt akzeptiert wird, erübrigt sich Weiteres
fast von selbst.

Ich glaube ich bin darüber alt geworden.

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11 März 2010 18:34 #2429 von Tuisto
"Ich glaube ich bin darüber alt geworden."

Eigentlich sollte uns die Beschäftigung mit solch (un-)sinnigen Fragen jung und fit halten.

Kürzlich las ich folgenden Aphorismus auf einer jener seltsamen esoterischen Homepages:

"Entweder: Darf jeder die Wahrheit sagen,
und wir führen das Faustrecht wieder ein.
Oder: Wir machen ein friedliches Seminar,
und gehen mit einem hohen Blutdruck wieder nach Hause."

Die Frage die mich beschäftigt ist uralt: Wie kann man diskutieren und Meinungen austauschen, die zu einer Art "Basiswissen" führen, bei dem Unwahrscheinliches von Wahrscheinlichem getrennt wird, ohne von vorne herein eine Denkrichtung auszuschließen.

Sie arbeten doch gerne mit Anagrammen.
Warum bewerten Sie nicht mal aus ihrer Sicht die von mir angeführten Angramme bezüglich Nikolaus, Kain, Nakiel, Inkas etc., die Schugi als Enkidu im Prinzip ausschließen. Das wär doch schon mal ein Gedankenaustausch.

Da aber Enkidu sowohl den Mond im Widder (22.3. und 5.4. als frühester und spätest möglicher Neumond für den noch heute gültigen Ostertermin, deshalb wird Ostern über den 5. April Vollmond und Neumond geregelt), als auch über Niko die Sonne im FP spiegelt, hat er zwangsläufig mit Mithras etwas gemein. Nur was genau, das könnte ja auch diskutiert werden.

Wenn man Mithras zu Perseus erhöht, wäre für mich zunächst zu beachten, dass kein einziges Mithrasbild das ich kenne (und das sind Einige), irgendwelche Sternbilder oberhalb der Ekliptik anzeigt.

Im Gegenteil, man kann daraus schließen, dass zeitbestimmende "äquatoriale" Sternbilder abgebildet wurden.

Nun sollte man aus dieser Beobachtung heraus seine Beweisführung antreten und nicht zuvörderst aus nördlichen Sternbildern, die auf die Erde bzw. in die Stadtplanung evt. hineinprojeziert wurden, wenn man diese mit dem Mithraskult vergleicht. Das ist zumindest meine Meinung, die natürlich auch gerne diskutiert werden kann.

"Tiefenpsychologie und Planetenbahnen,
Sternbilder und Archetypen."

Tiefenpsychologie und Archetypen sind Entdeckungen des letzten Jahrhunderts und wegen der Geheimhaltung der Kulte nicht wirklich als Beleg oder Indiz für eine neue Theorie einzubringen.

Dafür müssen ersatzweise die überlieferten Mythen herhalten, die dann schon tiefer gehend erläutert werden könnten, damit der Leser den oft nur angedeuteten Zusammenhang schneller, klarer und leichter begreift.

Ich nehme an, mit dem Schwerinbuch z.B. wollen Sie sich vor allem auch an BürgerInnen dieser Stadt wenden und nicht nur an wenige Spezialisten, die Sternbilder, religiöse Überlieferungen und Mythen rauf und runter drauf haben und zudem von Anagrammen begeistert sind.

So betrachtet wäre der Mond vielleicht sinn - und nicht verwirrungsstiftend gewesen.

Denn die meisten Menschen können mit Sonne, Mond und Planeten mehr anfangen als mit vielfach unbekannten und daher erklärungsbedürftigen Sternbildern und deren Mythen.

Zumindest sehe ich das so. Damit soll aber die grandiose Idee der Urbanoglyphen und ihre bisherige Ausdeutung durch Sie in keinster Weise geschmälert werden.

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11 März 2010 21:16 #2430 von *CD
Ach ja, die Konsularliste... das seelenlose Rückgrat der römischen Geschichte!
Ich habe sie nie systematisch untersucht, aber man wird gewiss einiges interessantes darin finden.
Für mich ist es eine Monatsliste, die irrtümlich oder vorsätzlich als Jahresliste betrachtet wurde und noch wird.

Ich muss hier aber auch prusak recht geben: Auch ich bin über einigen Forschungen alt geworden!
Die Probleme der Chronologie wurden irgendwie somatisch chronisch...

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