Ingwer schrieb: Arnstadt z. B. einer der ältesten deutschen Städte: Warum nicht - aber was haben
die Menschen dann in Süddeutschland oder Norddeutschland gemacht...
Andersrum. Hier mußte am weitesten "zurück"-gefälscht werden, da die herrschaftlich-familiären Strukturen 'in der Mitte des Waldes' am verwachsensten und verwurzelsten waren. (Thüringer Kleinstaaten -> 'das Reich, im Reich') Das hat ganz natürliche Gründe:
Thüringen ist, geographisch betrachtet, ein zentral gelegenes Becken mit fruchtbaren Böden in Mitteleuropa. Fast vollständig von Gebirgen umgeben, ein
geschanzter Kessel sozusagen - nur nach Osten/Slawen geöffnet.
Mal genau lesen und die Nuancen beachten:
Siedlungsgeschichte
Aufgrund seiner günstigen Lebensbedingungen ist das Thüringer Becken seit langer Zeit menschlich besiedelt.
So wurde am Fundplatz Bilzingsleben ein etwa 400.000 Jahre altes, menschliches Skelett gefunden, womit es zu den ältesten Nachweisen der Gattung Homo in Mitteleuropa zählt.
Auch der Ehringsdorfer Urmensch weist mit etwa 120.000 Jahren ein hohes Alter auf.
Aus den Jahrhunderten um Christi Geburt stammen einige Siedlungs- und zahlreiche Gräberfunde.
So liegen in Westgreußen Überreste einer germanischen Siedlung aus dem 2. Jahrhundert vor Christus.
Bei Haarhausen wurde eine Römische Töpferei aus dem 3. Jahrhundert nach Christus entdeckt, die Austauschprozesse [sic!] zwischen dem römischen Germanien und dem Gebiet des Thüringer Beckens belegt.
Friedhöfe und andere Funde aus dieser Zeit treten im Thüringer Becken in hoher Dichte auf und unterstreichen die Bedeutung als Siedlungsraum.
Nach den Verschiebungen der Völkerwanderungszeit und der Entstehung des Thüringerreichs begann wahrscheinlich [sic] die kontinuierliche Besiedlung mit ersten [sic!] Ortsgründungen.
Mit Einsetzen der Schriftlichkeit in der Region im 8./9. Jahrhundert waren bereits viele Dörfer existent, die nun erstmals vor allem in Klosterverzeichnissen systematisch [sic!] niedergeschrieben wurden.
Wichtigste Quellen dieser Zeit sind das Breviarium Sancti Lulli des Klosters Hersfeld, der Codex Eberhardi des Klosters Fulda oder das Hersfelder Zehntverzeichnis.
Zu den ältesten schriftlich überlieferten Orten zählen Arnstadt, Mühlberg und Großmonra, die 704 in der Hedenschen Schenkungsurkunde genannt wurden. Erfurt erschien erstmals 742 im Zusammenhang mit der Bistumsgründung durch Bonifatius.
[Erfurt wurde 742 im Zusammenhang mit der Errichtung des Bistums Erfurt durch Bonifatius erstmals urkundlich erwähnt – schon damals als Großsiedlung. -> de.wikipedia.org/wiki/Erfurt]
Im 11./12. Jahrhundert entwickelten sich die ersten städtischen Siedlungen, zunächst noch ohne entsprechend kodifizierte Stadtrechte. In Erfurt sind jene seit etwa 1120 vorhanden.
Auch die ehemalige Freie Reichsstadt Mühlhausen zählt zu den ältesten und bedeutendsten Städten des Thüringer Beckens.
[Mühlhäuser Landgraben -> de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BChlh%C3%A4user_Landgraben]
Eine weitere Gruppe wohlhabender Städte waren die Waidstädte, auf deren Märkten mit der kostbaren Färbepflanze Waid gehandelt wurde. Diese Pflanze wurde bis ins ausgehende Mittelalter im Thüringer Becken angebaut und exportiert.
Insgesamt herrschte bereits seit langer Zeit eine relativ hohe Siedlungsdichte im Thüringer Becken vor.
Charakteristisch für die Städte sind ihr hohes Alter und ihre meist befestigten, durch sehr alte Bauwerke geprägten Stadtkerne. Dies trifft auf große Städte wie Erfurt und Mühlhausen gleichermaßen wie auf kleine Städte wie Weißensee oder Buttstädt zu.
Die Dörfer im Thüringer Becken sind im Vergleich zu anderen Gegenden eher große Ansammlungen von Gehöften und Handwerkerhäusern. Freistehende Gehöfte fehlten hier dagegen fast vollständig. Viele dieser Dörfer waren im Mittelalter auf unterschiedliche Art und Weise befestigt und entwickelten sich zu halbstädtischen Orten, beispielsweise Großengottern, Gräfentonna oder Herbsleben, wovon heute noch bedeutende Bauwerke wie Kirchen oder Wasserburgen zeugen.
de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%BCringer_Becken
Das Vorhandensein einer 'Wilden Frau' im Wappen raunt Patri-matrialismus. (BEIDE tragen die rot-weiße Fahne)
Das keVern-burger Gemälde deutet gar auf Matri-patrialismus...
Nochmal
Trithemius (Siehe Zitat OP):
"zuerst ... in Thüringen durch Wahl der Prinzen [also der Jungadel]" ...und dann immer weiter - "...das Böse auf der Erde nahm zu."
Jetzt verstanden?
Hessen ist ein Abspaltung von Thüringen und das heutige Sachsen einstige thüringische Provinz.
Außerhalb der von den Römern besiedelten Gebiete sind Stadtgründungen erst aus dem 8. Jahrhundert überliefert. Sie fanden vor allem in Thüringen und Hessen statt. Den Anfang machte Arnstadt im Jahr 704, weshalb die Stadt später auch als älteste in der DDR galt. Schon wenige Jahre später folgten zahlreiche Bistums- und Klostergründungen wie Bad Hersfeld (736), Erfurt (742) und Fulda (744). Diese Epoche markiert den Anfang der Siedlungskontinuität, die bis heute anhält. In der Folgezeit während des Mittelalters entstanden fast alle Städte in Deutschland.
de.wikipedia.org/wiki/%C3%84lteste_St%C3%A4dte_Deutschlands
Liste:
de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_St...ungen/8._Jahrhundert
auch interessant:
Wehrkirche St. Remigius (Arnstadt-Siegelbach)
Die meisten Wehrkirchen liegen in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Die nördliche Grenze bilden die Mittelgebirge in Thüringen und Sachsen (Schwerpunkt Erzgebirge). In der norddeutschen Tiefebene, geprägt von den Eiszeiten und ihren Granitfindlingen, die zur heimatkundlichen Interpretation der Feldsteinquaderkirchen zu „Wehrkirchen“ geführt haben, gibt es kein einziges, nach wissenschaftlichen Kriterien anerkanntes Beispiel für Wehrkirchen.
Wehrkirche
de.wikipedia.org/wiki/Wehrkirche
Tief versteckt im Wald hinter Siegelbach gibt es eine große Lichtung, die ich erst durch google-Earth entdeckt habe. Die nennt sich "
Wüstung Alt-Siegelbach".
(Echt kein Scheiß, Leute!)
Blick zurück in die Nebel der Zeit. -
Der kürzliche Kataklysmus ist hier NOCH zu sehen...
JETZT verstanden?