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THEMA:

Das Käfernburger Gemälde 18 Mai 2012 21:55 #1

Zunächst ein einleitender Zitat-'Warm-up' bezüglich der Hintergründe als Vorspeise:

Aus der Chronologia mystica de septem secundeis des Johannes Trithemius:
(Quelle: Christoph Däppen: Die etwas andere Weltgeschichte des Johannes Trithemius; Zürich 2010)((Hervorhebungen von mir):


S.43: ...Im Jahr Christi 1244 grub ein gewisser Jude in der Erde bei Toledo in Spanien und fand ein Buch, worin geschrieben stand, daß in der dritten Welt Christus von der Jungfrau Maria geboren werde und leiden werde für die Errettung des Menschen. Sogleich wurde er gläubig und ließ sich taufen. Die dritte Welt, von der hier die Rede ist, ist der dritte Umlauf des Engels des Saturn, zu dessen Beginn Christus von einer Jungfrau geboren wurde.

Die Päpste von Rom entthronten Friedrich, und es wird gesagt, daß das Reich 28 Jahre ohne Herrschaft war bis zur Wahl von Rudolf, Graf von Habsburg, wobei während dieser Vakanz abwechselnd Könige eingesetzt wurden: zuerst Heinrich, Graf von Schwarzenburg in Thüringen durch Wahl der Prinzen; dann William, Graf von Holland, Konrad, der Sohn von Friedrich, Alfons, König von Kastilien, Richard, Graf von Cornwall, Bruder des Königs von England; und das Böse auf der Erde nahm zu.

[...]

S.44: ...Gunther, Graf von Schwarzenburg, ernannte sich selbst zum König und opponierte dem Herrscher Karl, doch konnte er sich nicht gegen ihn durchsetzen. [...]


Wikipedia:

Schwarzburg (Adelsgeschlecht)

Die Grafen von Schwarzburg gehörten zum alten Thüringer Hochadel und stammen von den Kevernburger (Käfernburg) Grafen ab. Im Mittelalter regierten sie die Grafschaft Schwarzburg, die später mehrfach geteilt wurde. Das Geschlecht war eines der am längsten regierenden Adelsfamilien der deutschen Geschichte. [...]
de.wikipedia.org/wiki/Schwarzburg_(Adelsgeschlecht)

Kevernburg (Adelsgeschlecht)

Die Vorfahren der Grafen von Kevernburg (heute Käfernburg geschrieben) sollen im erstmals in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts in einem Brief des Papstes Gregor II. erwähnt worden sein, als dieser Gunther und Asulf bat, den Missionar Bonifatius bei der Einführung des Christentums in Thüringen zu unterstützen. Die Grafen von Kevernburg, die Grafen von Schwarzburg und die Grafen von Rabenswalde-Wiehe haben die Sizzonen als gemeinsame Vorfahren. Ihr namensgebender Stammsitz war die Kevernburg, die heute wüste Käfernburg (Burg) bei Arnstadt. Die Grafen gehörten im frühen Mittelalter zum Thüringer Hochadel.[...]
de.wikipedia.org/wiki/Kevernburg_(Adelsgeschlecht)

Sizzonen

In Göllingen an der Wipper gründete 1005/06 das Brüderpaar Sizzo und Günther (der Eremit) ein Kloster. Damit trat der Familienverband der Sizzonen erstmals in Erscheinung. Diese Grafen übten spätestens seit 1108 auf Reichsgut im Längwitzgau gräfliche Rechte aus und hatten in Thüringen zwischen Gotha und der Saale umfangreichen Besitz.
Die Sizzonen bezeichneten sich 1029 als Grafen von Kevernburg, ab 1123 als Grafen von Schwarzburg, ab 1143 als Grafen von Kranichfeld und ab 1160 als Grafen von Rabenswald.[...]
de.wikipedia.org/wiki/Sizzonen

Längwitzgau

Der Längwitzgau ist eine mittelalterliche Region, etwa im heutigen Ilm-Kreis (Thüringen) am Nordrand des Thüringer Waldes gelegen. Die Bezeichnung stammt aus der Zeit, als die Gegend noch nicht von Deutschen besiedelt wurde, da das Land zu wenig fruchtbar und zu hoch gelegen war. Lediglich einige aus dem Saaletal eingewanderte Slawen siedelten um das 10. Jahrhundert in der Region, die die westlichste slawisch besiedelte Gegend Europas war, während die Slawen sonst nur von Osten her bis an die Saale siedelten. Der Begriff ist slawischen Ursprungs und bedeutet so viel wie Wiesenland oder Wiesenbach. Erstmals erwähnt wurde der Längwitzgau 932 als Languizza.Als Längwitzgau kann man die Gegend am Oberlauf der Ilm und angrenzender Täler etwa von Kranichfeld bis hinauf zum Kamm des Thüringer Waldes betrachten. Auch die Gegend zwischen Arnstadt, Erfurt und Stadtilm kann als zum Längwitzgau gehörend betrachtet werden. Ausgangspunkt der flächendeckenden deutschen Besiedlung und Urbarmachung des Längwitzgaus waren die Klostergründungen in Paulinzella (1108) und Ichtershausen (1147). Anschließend wurden die dichten Wälder gerodet, Dörfer gegründet und Wege angelegt. Die Grafen von Käfernburg entwickelten sich zu den ersten Herrschern im Längwitzgau, sodass diese Bezeichnung langsam ungebräuchlich wurde und man stattdessen von der Grafschaft Käfernburg sprach.
Heute deuten noch einige Bezeichnungen auf den Längwitzgau. Im Zuge der Germanisierung des Gebiets wurde die Längwitz als Ilm bezeichnet, nur ein Quellbach, die Lengwitz, am Kamm des Thüringer Waldes behielt die Bezeichnung. Auch der Ortsname Langewiesen leitet sich vom Längwitzgau ab. Der südöstliche Teil der Arnstädter Stadtbefestigung trug den Namen Längwitzer Mauer, hier stand an der Straße nach Stadtilm das Längwitzer Tor mit der davor gelegenen Vorstadt Längwitz. Auch der Arnstädter Südbahnhof trug bis 1912 die Bezeichnung Längwitz. Ebenso wird die Landschaft östlich von Arnstadt als Längwitz bezeichnet.
[...]
de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4ngwitzgau

Arnstadt

Arnstadt ist eine Kreisstadt in der Mitte von Thüringen und liegt ca. 20 km südlich von Erfurt. Die Stadt fungiert als Mittelzentrum und ist der Verwaltungssitz des Ilm-Kreises.
Mit der urkundlichen Ersterwähnung im Jahr 704 ist Arnstadt einer der drei ältesten belegten Orte Deutschlands außerhalb der ehemals römischen Siedlungsgebiete.
[...]
Am 1. Mai 704 wurden in einer in Würzburg ausgestellten Schenkungsurkunde des Thüringer Herzogs Hedan II. an den angelsächsischen Bischof Willibrord von Utrecht die Orte Arnstadt (als Arnestati), Mühlberg und Großmonra erstmals genannt. Diese sind somit die ältesten urkundlich bezeugten Orte Thüringens und des mittleren und östlichen Deutschlands. Arnstadt wurde deshalb bis 1990 als älteste Stadt der DDR präsentiert. Archäologische Funde belegen, dass der Ort schon in der Jungsteinzeit ein bevorzugter Siedlungsplatz war.
[...]
Einer der bedeutendsten Sakralbauten des Übergangs von der Romanik zur Gotik im mitteldeutschen Raum ist die Liebfrauenkirche, erbaut von 1180 bis 1330.[...]

de.wikipedia.org/wiki/Arnstadt

Liebfrauenkirche (Arnstadt)



Die Liebfrauenkirche ist eine evangelische Pfarrkirche im thüringischen Arnstadt. Der im Wesentlichen im 12. und 13. Jahrhundert errichtete Bau gilt neben dem Naumburger Dom (heute Sachsen-Anhalt) als wichtigster Kirchenbau der Übergangsphase von der Romanik zur Gotik in Thüringen.[...]
de.wikipedia.org/wiki/Liebfrauenkirche_(Arnstadt)

Aus Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer - Vorchristliche Kultstätten und Kultverdachtsplätze in Thüringen; Jena 2007

S.22: ... Es gibt in Thüringen eine Reihe von Plätzen, an denen ein Marienheiligtum mit einer auffallenden vorgeschichtlichen Besiedlung zusammentrifft. Zu diesen Plätzen gehört z.B. die Arnstädter Liebfrauenkirche unterhalb der wichtigen Höhensiedlung auf der Alteburg.

S.70: ... Andere Beispiele sind ... ebenso "Hain" wie derjenige bei Arnstadt-Oberndorf, dem die Erhebung der Käfernburg angegliedert ist. [...][Es] existiert in exponierter Lage ein großes Hügelgräberfeld, dem sicherlich die besondere Benennung der Anhöhe geschuldet ist.

S.81: ... dass die Existenz wichtiger vorgeschichtlicher Begräbnisplätze und damit verbundener kultischer Traditionen auch eine Rolle bei der Wahl von Burgstandorten im Mittelalter spielte. Ein solcher Fall liegt möglicherweise beim Hain bei Arnstadt-Oberndorf vor, wo eine vorgeschichtliche Hügelgräbergruppe in exponierter Lage auf einer Anhöhe am Südrand des Thüringer Beckens bestand und in deren Nachbarschaft im Mittelalter die Käfernburg und damit die Stammburg eines der mächtigsten einheimischen Herrscherhäuser errichtet wurde.

S.90: Der Hain von Oberndorf mit seinem Gräberfeld ist nicht nur durch die unmittelbare Nähe der Käfernburg und der Oberndorfer Kirche, sondern auch wegen der Nachbarschaft zu Arnstadt mit dem Walpersberg und der bedeutenden mehrphasigen Wallanlage Alteburg bemerkenswert.

Käfernburg (Burg)



...Die erste urkundliche Erwähnung der Burg findet sich am 8. November 1141 mit Graf Sizzo III. von Kevernburg als Zeuge.[1] Eine weitere Erwähnung findet sich im Jahre 1290, wo die Burg auf dem Reichstag zu Erfurt als "castrum Swarzenwalt" genannt wird. Durch Verpfändungen, Belehnungen und Erbteilungen wechselte die Burg mehrfach ihren Besitzer. Die Burg war in ihrer Blütezeit Stammsitz der Grafen von Kevernburg und Regierungssitz der Grafschaft Kevernburg. Das Geschlecht starb 1365 aus.[...]
de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4fernburg_(Burg)

Aus Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer - Vorchristliche Kultstätten und Kultverdachtsplätze in Thüringen; Jena 2007

S.145: Hain, Schlossberg (bei Arnstadt-Oberndorf, Ilmkreis)

Der Namen Hain trägt die über knapp einen Quadratkilometer ausgedehnte Anhöhe im Südosten von Oberndorf, in deren nordwestlicher Ecke sich die Burgstelle der Käfernburg befindet.
Während der Name "Schlossberg" auf die ehemals bedeutende, inzwischen aber längst abgetragene mittelalterliche Burg zurückzuführen ist, steht die Bezeichnung "Hain" möglicherweise mit einem älteren umhegten Geländestück im Zusammenhang.
Besonders bemerkenswert ist die ca. 600m östlich der Käfernburg gelegene Gruppe von Hügelgräbern am Nordrand der Anhöhe. Deren Lage stellt eine landschaftlich besondere Situation dar, da der Hain nach Norden steil abfällt und sich in waldfreier Zeit ein weiter Blick nach Norden ins Thüringer Becken öffnete.
Das größte Hügelgräberfeld im nördlichen Vorland des Thüringer Waldes gliedert sich in zwei Gruppen, eine etwas südwestlich, die andere etwas nordöstlich gelegen.
Über eine eventuelle besondere Funktion des Raumes zwischen den beiden Gruppen liegen bisher keine Erkenntnisse vor. Nach Auskunft der am Ort aufgestellten Informationstafel wurden bei Ausgrabungen von Grabhügeln im späten 19. Jahrhundert bronzezeitliche Beigaben festgestellt.

Es ist anzunehmen, dass der Name "Hain" in Beziehung zu dem Gräberfeld steht, d.h. zur Zeit der entstehung dieses Namens ist der Platz mit großer Wahrscheinlichkeit noch als "heiliger Ort" angesprochen worden. Möglicherweise ist davon auszugehen, dass sowohl für die Wahl des Platzes für das Gräberfeld der Bronzezeit als auch für den Platz der mittelalterlichen Burg die exponierte Lage am Nordrand der Berge des Thüringer Waldes und die mit dieser Lage unterstützte Demonstrationswirkung die entscheidende Motivation war.

Da in Thüringen inzwischen eine ganze Gruppe besonders wichtiger mittelalterlicher Burgen bekannt ist, an deren Standort prähistorische Funde gemacht wurden, erscheint es naheliegend, dass auch für die Wahl des Standortes der Käfernburg das Hügelgräberfeld und das durch dies gekennzeichnete frühere Heiligtum auf dem Hain eine gewisse Rolle spielten, also mit der Standortwahl einer langen Traditionslinie gefolgt wurde.

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 18 Mai 2012 22:03 #2

Der Hauptgang kurz und schmerzlos:

Das Käfernburger Gemälde / von Arnold Boie (1915):
-> zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jpv...915_NF22_%200283.tif

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 18 Mai 2012 22:05 #3

Zweiter Gang:

Die Käfernburg / von Arnold Boie (1915)
-> zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jpv...915_NF22_%200069.tif

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 18 Mai 2012 22:23 #4

Dessert:

Ein "neues" "Käfernburger Gemälde" für Arnstadt:
-> www.tuckerland.de/wapuklo/links/pu48_000.htm

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 18 Mai 2012 22:48 #5

Der Wilde Mann - Heraldik


1697–1918:
Wappen des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen, links mit weiblichem Pendant [!]


Darstellungen von Wilden Männern (teilweise und vergleichsweise selten auch von Wilden Frauen) werden seit der frühen Neuzeit auch in Wappen verwendet, so als Gemeine Figur oder als Schildhalter.
[...]
Sämtliche der zwölf preußischen Provinzen zeigten nach einem Erlass des Preußischen Staatsministeriums vom 28. Februar 1881 in ihrem „Großen Wappen“ einheitlich einen Wilden Mann und einen Ritter als Schildhalter. Der Wilde Mann hält dabei in der rechten Hand immer eine Lanze mit einem Wimpel, der das kleine Wappen Preußens zeigt, der Ritter zeigt auf gleiche Weise das historische Wappen der jeweiligen Provinz. Am großen Wappen der Fürstentümer Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt waren je ein Wilder Mann und eine Wilde Frau als Schildhalter abgebildet. (-> 'Vatan' [!] (meine Hinzufügung, KG.))
[...]
de.wikipedia.org/wiki/Wilder_Mann

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 18 Mai 2012 23:14 #6

Sorry dem neuen Foren-Schreiber:

Aber so lange Beiträge, voll mit Bildern und Links, liest niemand, versteht niemand. Hier im Forum braucht es kurze Einwürfe, vorzugsweise zu Themen, bei denen möglichst viele mitreden können.

Nicht jeder kennt Käfernburg und die Uckermark.

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 18 Mai 2012 23:53 #7

Hier die Fast-food Version:

Trithemius erwähnt die Schwarzenburger als 'erste Wahl der Prinzen' und Usurpatoren gegen die Krone. Deren ursprünglicher Stammsitz ist die Käfernburg bei Arnstadt in deren Keller im 17.Jh. ein Gemälde gefunden worden sein soll, das deren Ahnen in Gewandung zeigt, die

"mehr morgenländisch (!) erscheint, wie sie gewöhnlich gemalt wird." (Boie) --- ja, genau mit dem 'Ausrufezeichen' im 'original' Text !!!

Die Käfernburg befindet sich an einem Ort, der auch bezüglich der (allgm. akzeptierten standard) Chronologie der Deutschen Geschichte durchaus mit dem Adjektiv 'ursprünglich' belegt werden kann.

Aber: "Nicht jeder kennt [die] Käfernburg...".

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 19 Mai 2012 20:25 #8

Aber: "Nicht jeder kennt [die] Käfernburg...".

Vielleicht!

Aber auch nicht Jeder macht daraus das "Masterpiece"...
Interessante Lokalgeschichte zweifelsfrei!

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 19 Mai 2012 20:48 #9

Ich kredenze ein 'Menü', verkaufe es aber nicht als 'Masterpiece'.

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 19 Mai 2012 21:27 #10

Ich kredenze ein 'Menü', verkaufe es aber nicht als 'Masterpiece'

Das ist schon in Ordnung. Ich kenne Arnstadt und Geschichte doch schon sehr lange.
Als Schulkinder hatte meine Generation noch andere Einsichten zur Geschichte, als es heute "kredenzt" wird.

Trithemius erwähnt die Schwarzenburger als 'erste Wahl der Prinzen' und Usurpatoren gegen die Krone. Deren ursprünglicher Stammsitz ist die Käfernburg bei Arnstadt in deren Keller im 17.Jh. ein Gemälde gefunden worden sein soll, das deren Ahnen in Gewandung zeigt, die

Genau bei dieser Formulierung "gefunden", wissen die meisten Forumleser, was ansteht:
Vor der Findung steht meist die Erfindung!
Arnstadt z. B. einer der ältesten deutschen Städte: Warum nicht - aber was haben
die Menschen dann in Süddeutschland oder Norddeutschland gemacht...
Da bleiben noch viele Fragen offen -
Der liebe Herr Bonifatius war sehr fleissig, dass wissen wir wohl.

"mehr morgenländisch (!) erscheint, wie sie gewöhnlich gemalt wird." (Boie)

Vielleicht lüftet sich hier der Dunst der Vergangenheit ein wenig...

Warum sieht man Online kein Bild des "neuen" Käfernburger Gemäldes?
Wir leben in einer digitalisierten Welt, sollte man meinen.
Zumindest ist beim Link zu erkennen, dass der Mann Absatzschuhe trägt!

Wir wissen aber auch, dass die alte Geschichte nicht ganz getilgt wurde. Wer Augen hat,
kann noch sehr viel finden!

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 20 Mai 2012 09:26 #11

Ingwer schrieb:

... Zumindest ist beim Link zu erkennen, dass der Mann Absatzschuhe trägt!...


Ein mittelalterlicher Mann in 'high heels stilettos'?

Natürlich nicht. Die Perspektive täuscht.

Der 'Absatz' des Schuhs ist das Ende der Schwertscheide.

Abbildung aus dem oben verlinkten Aufsatz von Boie. (Seite 286)

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 20 Mai 2012 09:46 #12

Chronologie des Absatzschuhs bis zum 17.Jh.:

Schon Felsmalereien aus der Zeit 12000 v. Chr. zeigen Menschen mit Stiefeln aus Tierhaut und Fell. Die Füße wurden mit Leder und Fellstücken umwickelt. Schuhfunde in Ägypten belegen den Gebrauch von Sandalen ab 3000 v. Chr. Damit hatten die Ägypter eine der einfachsten Basisformen des Schuhs überhaupt erfunden.

Die frühen Schuhformen blieben Jahrhunderte unverändert.
Ab dem 4. Jahrhundert brachten dann verschiedene Stile der Mittelmeerländer neue dekorative Abwandlungen der Grundformen mit sich. Aus dem Orient kam der Stiefel, der nur von Männern getragen wurde, obwohl Frauen- und Männerschuhe ansonsten gleich waren.

Im 12. und 13. Jhd. gab es bei Reitstiefeln zum ersten Mal Absätze. In erster Linie aus praktischen Gründen, da er verhindern sollte, daß der Stiefel aus den Bügeln rutscht. Seit dem 13. Jhd. gab es feste Kleiderordnungen, die regelmäßig verfasst wurden und vor allem die Privilegien des Adels aufrecht erhielten. Im 14. Jhd. war die Schönheit der äußeren Erscheinung ein wesentlicher Bestandteil des neuen Denkens. Die Fußbekleidung war prachtvoll verziert. Das 15 Jhd. brachte eine große modische Vielfalt hervor. Die Schuhe der Vornehmen waren aus weichem Leder , Samt und Seide. Um diese Schuhe vor Schmutz zu schützen, wurden hölzerne Schuhformen getragen (Trippen). Dem groben Schuhwerk des Volkes machte der Schmutz nichts aus.

Das 15. bzw. 16.Jhd. brachte auch verschiedenene Modeabsurditäten auf. So tauchte erst in Italien, später auch in Frankreich die Chopine auf, ein sehr hoher Plateauschuh, der ausschließlich von Frauen, oft Kurtisanen, getragen wurde.

Bis zum 17.Jhd. war die Fußbekleidung beider Geschlechter fast gleich. Doch nun gab der Stiefel seine Funktion als Zweckschuh auf. Er wurde zur glanzvollen Fußbekleidung der Männer. Frauen trugen verziertes Schuhwerk, dass die Bewegungsfreiheit einschränkte. In diesem Jahrhundert kam der Absatz in seiner heutigen Form auf. Er machte die Leute grösser, betonte den Oberkörper und war zunächst bei Männern und Frauen gleichermaßen beliebt.

www.schuhmuseum.de/01/index02.htm

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 20 Mai 2012 10:31 #13

Frage: Zu dieser Aufnahme gibt es doch evtl. eine bessere Qualität?

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 20 Mai 2012 12:02 #14

Bin jetzt eben mal schnell ins Schlossmuseum von Arnstadt gehuscht. Auf die Frage ob das Käfernburger Gemälde hier zu besichtigen wäre, bekam ich erstmal verständnislose Blicke.

Diese Tafel war allerdings auffindbar, und auf Nachfrage, habe ich die Auskunft bekommen, daß sich besagtes Bild anscheinend tatsächlich im Besitzt des Museums befindet, dieses Jahr jedoch nicht in Ausstellung befindet.



Hier eine Nahaufnahme des Fotos des Gemäldes von der Tafel:


Das Käfernburger Gemälde
Darstellung der ersten Grafen von Schwarzburg-Käfernburg
Gundhar, Sigerius und Sizzo
Ende 15. Jahrhundert (mit vielfacher späterer Überarbeitung)


(Klick! zum vergrößern)

Sonstiges Bildmaterial wie z.B. ein Katalog mit Abbildungen etc. war nicht erhältlich.

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 20 Mai 2012 12:30 #15

@Kevernburger Gemälde,
Danke derweil für die Info!
Bei der Bemerkung 'überarbeitet' werde ich schon mal hellhörig.
"Verständnislose Blicke" sagt ja auch Etwas aus.

Macht aber nichts! Wenn ich wieder in der Region bin, werde ich dort mal hineinschauen!
Bin gerade aus Gent zurück, wo ein interessantes Gespräch zum Altar stattfand!
Dies Nebenbei!

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 20 Mai 2012 13:41 #16

Noch immer ist mir nicht klar, was der Initiant dieses Threads mit seinen Dingen sagen will.

Da verstehen die meisten doch nur Bahnhof.

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 20 Mai 2012 13:54 #17

Sinn dieses "Freiplatz"-Threads ist es, Informationen bezüglich der von Thrithemius in nicht völlig banalen Zusammgenhängen erwähnten Schwarzenburger Grafen zusammenzutragen.

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Re:Aw: Das Käfernburger Gemälde 21 Mai 2012 15:43 #18

Vielleicht stellst Du am Besten den betreffenden Text von Trithemius nebst Quellenangabe zum Nachlesen und als Diskussionsgrundlage hier ein.

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 21 Mai 2012 15:49 #19

?

Aus der Chronologia mystica de septem secundeis des Johannes Trithemius:
(Quelle: Christoph Däppen: Die etwas andere Weltgeschichte des Johannes Trithemius; Zürich 2010)((Hervorhebungen von mir):


S.43: ...Im Jahr Christi 1244 grub ein gewisser Jude in der Erde bei Toledo in Spanien und fand ein Buch, worin geschrieben stand, daß in der dritten Welt Christus von der Jungfrau Maria geboren werde und leiden werde für die Errettung des Menschen. Sogleich wurde er gläubig und ließ sich taufen. Die dritte Welt, von der hier die Rede ist, ist der dritte Umlauf des Engels des Saturn, zu dessen Beginn Christus von einer Jungfrau geboren wurde.

Die Päpste von Rom entthronten Friedrich, und es wird gesagt, daß das Reich 28 Jahre ohne Herrschaft war bis zur Wahl von Rudolf, Graf von Habsburg, wobei während dieser Vakanz abwechselnd Könige eingesetzt wurden: zuerst Heinrich, Graf von Schwarzenburg in Thüringen durch Wahl der Prinzen; dann William, Graf von Holland, Konrad, der Sohn von Friedrich, Alfons, König von Kastilien, Richard, Graf von Cornwall, Bruder des Königs von England; und das Böse auf der Erde nahm zu.

[...]

S.44: ...Gunther, Graf von Schwarzenburg, ernannte sich selbst zum König und opponierte dem Herrscher Karl, doch konnte er sich nicht gegen ihn durchsetzen. [...]

...siehe erstes Zitat im OP.

Kapitel XIX, Absätze 13 und 21 (sind aber nicht nummeriert)

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Re:Aw: Das Käfernburger Gemälde 21 Mai 2012 16:59 #20

Danke.

In der konstruierten Chronologie ginge es wohl darum, die Menschenzahl 311 (=Aish), die zugleich zur Grundlage wichtigster Epochen gemacht wurde, wie -311 Ära der Kontrakte, +622 Islam, +933 fiktive Gründung des HRR - Heinrich I. Sieg gegen die Ungarn, +1555 Nostradamus und dazwischen 1244, Auffindung des Buches in Toledo durch einen Juden, in die Cheops- und Wurzel-aus-Phi-Zahl 1272 zu transferieren.

28 Jahre (= 1 Sonnenzyklus, analog 1 Mondmonat) keine offizielle Herrschaft ab 1244 im Reich. (Usurpatoren)

1272 Rudolf von Habsburg = 12 x 106
1378 = 13 x 106 Geburt von Christian Rosenkreuz (CR), der in Toledo erkennen musste, dass er gegen Windmühlen ankämpfte
1484 = 14 x 106 Tod von CR

Das Motto Habsburgs seit Friedrich III. ist auch das von CR: AEIOU

"Bekannt blieb Friedrichs geheimnisvolles Motto A.E.I.O.U., für das es eine Reihe von Deutungen gibt, etwa „Alles Erdreich ist Oesterreich untertan“, „Austriae est imperare omni universo“ oder auch die Deutung als Anagramm des Namens „Jehova“. Allem Anschein nach war AEIOU aber keine Staatsdevise, sondern ein persönliches mystisches Monogramm. Der eigentliche Wahlspruch des Herrschers lautete Felix oblivio, „das Glück liegt im Vergessen“, was freilich nur die Kurzform eines Spruches sein soll, welcher vollständig Rerum irrecuperabilium felix oblivio lautet – frei übersetzt: „Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist“. Nach anderen Quellen lautet die Devise allerdings Hic regit, ille tuetur („dieses – die Weisheit – regiert, jenes – das Schwert – schützt“).

Nachdem sich Friedrich 1490 nach Linz zurückgezogen hatte, widmete er sich der Alchimie und Astrologie. Er ließ die Linzer Burg zur Festung ausbauen und zog sich am liebsten auf die Aussichtswarten zurück."

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Letzte Änderung: von Tuisto.

Aw: Re:Aw: Das Käfernburger Gemälde 21 Mai 2012 17:51 #21

Tuisto schrieb:

... Allem Anschein nach war AEIOU aber keine Staatsdevise, sondern ein persönliches mystisches Monogramm....


Rein aus dem Bauch oder meiner rechten Hirnhälfte heraus, würde ich ebenfalls auf ein mystisches Mantra, magische Formel oder einen okkulten 'babarischen Namen der Evokation' tippen.

Siehe zum Beispiel Crowleys "Liber Samekh Theurgia Goetia summa Congressus cum daemone - Sub figura DCCC":

IEOU - "Mir innewohnende Sonne!"
IOU - "Mir innewohnende Seele!"
IAEO - "Atemzüge meiner Seele, Atemzüge meines Engels!"
IOOU - "Begierde meiner Seele, Begierde meines Engels!"

Ist natürlich alles nur wilde Spekulation meinerseits.

Aber dann ist da natürlich außerdem die Regel:

"A E I O U, der Mund geht immer weiter zu."

-> de.wikipedia.org/wiki/Vokale

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Aw: Re:Aw: Das Käfernburger Gemälde 21 Mai 2012 20:01 #22

Mehr (off topic) okkultistische Spekulation:

Tuisto schrieb:

... Der eigentliche Wahlspruch des Herrschers lautete Felix oblivio, „das Glück liegt im Vergessen“, was freilich nur die Kurzform eines Spruches sein soll...


Hier haben wir den eigentlichen 'Trick' jeglicher praktischer Magie, Zauber- und Hexerei.

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Re:Aw: Re:Aw: Das Käfernburger Gemälde 22 Mai 2012 00:31 #23

Das "Vergessen" ist schließlich die Voraussetzung für gefälschte oder erfundene Geschichte.

Leider existiert keine bekannte offizielle Lösung für das Motto AEIOU.
Es hat aber eindeutig magischen Charakter, wie von KG richtig erkannt. Magick als Trixter für den deutschen Kaiser! Wow!

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Aw: Das Käfernburger Gemälde 22 Mai 2012 00:36 #24

Wie gesagt, und besser (öffentlich) wiederholt - alles 'wilde Spekulation'!
Für mich persönlich macht es trotzdem 'Sinn'.

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Aw: Re:Aw: Re:Aw: Das Käfernburger Gemälde 22 Mai 2012 01:29 #25

Tuisto schrieb:

Leider existiert keine bekannte offizielle Lösung für das Motto AEIOU.


Wenn es wirklich das ist, was 'wir' spekulieren, kann es keine 'offizielle' Lösung geben.
'AEIOU' war das 'Mantra', auf das er sein 'Unter/Über/Alles'-Bewusstsein 'konditoiniert' hatte, um seine 'Wünsche' (='Begierden') 'okkult - zu vergessen' -> und damit Realität werden zu lassen...

...Wenn es 'Ihn' 'wirklich' gab...

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Re:Aw: Re:Aw: Re:Aw: Das Käfernburger Gemälde 22 Mai 2012 10:25 #26

Habe soeben die Antwort von Emil Pales erhalten:

"Geehrter Herr Dübbers,

schauen Sie auf die Tafel an der Seite 17: so läuft das Babylonische system.
Jeder Bogengrad hat seinen Herrscher, aber immer am ersten Grad jedes
Sternzeichens beginnt es von neuem. Am ersten Grad jedes Zeichens
beginnt als Herrscher immer der Planet, der das ganze Zeichen
beherrscht. Und dann läuft es regelmässig , aber nur bis 30. Grad.
Es ist nur kvasi-periodisch.

E. Pales

> Sehr geehrter Herr Pales,
>
> Beim Studium Ihres Buches "Die 7 Erzengel" ist mir folgendes aufgefallen:
>
> Mars regiert bei Ihnen von 1341 bis 1413 und von 1413 bis 1485. Das
> sind zusammen 144 Jahre.
>
> Ist dies ein Druckfehler?
>
> Oder haben Sie Hinweise darauf, dass bei Mars in dieser Zeit der
> babylonische Siebensternrhythmus unterbrochen wurde?
>
> Für eine Antwort wäre ich Ihnen dankbar, da ich an diesem Thema unter
> chronologischen Aspekten seit einigen Jahren forsche.
>
> Mit freundlichen Grüßen
>
> Volker Dübbers"

Der Sachverhalt ist mir jetzt klar. Ich erläutere ihn heute abend nochmals ganz genau.

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Aw: Re:Aw: Re:Aw: Re:Aw: Das Käfernburger Gemälde 24 Mai 2012 10:06 #27

Tuisto schrieb:

...Jeder Bogengrad hat seinen Herrscher, aber immer am ersten Grad jedes
Sternzeichens beginnt es von neuem. Am ersten Grad jedes Zeichens
beginnt als Herrscher immer der Planet, der das ganze Zeichen
beherrscht. Und dann läuft es regelmässig , aber nur bis 30. Grad.
Es ist nur kvasi-periodisch.

E. Pales

Der Sachverhalt ist mir jetzt klar. Ich erläutere ihn heute abend nochmals ganz genau.


So betrachtet, passt das natürlich. Bin gespannt auf Deine weitere Erläuterung.

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Re:Aw: Re:Aw: Re:Aw: Re:Aw: Das Käfernburger Gemälde 24 Mai 2012 10:53 #28

Die scharfsinnige Beobachtung stammt natürlich von KG, das möchte ich hier zuerst nochmals betonen.

Pales sagt, dass jeweils im 1. Grad beim Wechsel des Tierkreiszeichens der das Haus beherrschende Planet als Erster die Herrschaft übernimmt und dadurch die zyklische Reihenfolge von z.B. Sonne - Mars - Jupiter - Saturn - Mond - Merkur an diesem Punkt unterbrochen wird.

Die Planetenreihe beginnt dann von neuem mit dem nun zuständigen Planetenzeitgeist zu laufen.

Die 7 sichtbaren Planeten waren in der klassischen (= babylonisch-ptolomäisch-arabisch-jüdischen) Mundan-Astrologie frühestens etwa ab dem 2. Jahrhundert, evt. erst ab dem 8. Jahrhundert, folgenden Häusern zugeordnet:

1 Grad Widder: Mars
31 Grad Stier: Venus
61 Grad Zwilling: Merkur
91 Grad Krebs: Mond
121 Grad Löwe: Sonne
151 Grad Jungfrau: Merkur
181 Grad Waage: Venus
211 Grad Skorpion: Mars
241 Grad Schütze: Jupiter
271 Grad Steinbock: Saturn (In diesm Zeichen wurde Jesus geboren)
301 Grad Wassermann: Saturn ( Deshalb spricht man vom goldenen, d.h. saturnischen Wassermannzeitalter, dass als Nächstes anbrechen soll)
331 Grad Fische: Jupiter.

30 Grad entsprechen 2160 Jahren, d.h. 1 Grad entspricht 72 Jahren, 1/2 Grad = 36 Jahren, dekadisch folglich 10 Grad 360 Jahren analog einem Sonnenjahr zu 360 Tagen. Ich werde in meinem Nostradamus-Thread noch zeigen, wo Nostradamus den alten ägyptisch-arabischen 36er Rhythmus verwendet.

Mit Ausnahme von Sonne (=Löwe) und Mond (=Krebs) hat jeder Planet folglich 2 Häuser: Man nennt es ein Tag- und ein Nachthaus, bei Mars beispielsweise ist das Taghaus der Widder und das Nachthaus der Skorpion, die beide für Tod, Zeugung und Wiedergeburt stehen, wobei der Skorpion bei der (geistigen) Wiedergeburt dann allerdings durch das Sternbild "Adler" ersetzt wird.

Da -747 (oder 747 BC -743)der Zyklus mit der Sonne begann - es ist eine ägyptische Sonnenepoche mit einem 365-tägigen Wandeljahr, m.W. erstmals von Ptolomaios im 2. Jh. nach Christus erwähnt oder eingeführt - gilt:

30 Grad Widder = Sonne = -747
Damit fällt automatisch als nächstes die Venus -819 auf 31 Grad. Hier gab es zufälligerweise keine Unterbrechung der Reihe.

Während nämlich die Präzession kein Vorwärts- sondern tatsächlich ein Rückwärtsschreiten durch den Tierkreis ist und dadurch die Zeit rechtsläufig voranschreitend. Entsprechend laufen auch die Planetenherrscher (scheinbar, also nur für die Berechnung der Zuordnung) gegenläufig zur Zeitrechnung durch die Häuser.

In der Zeit voranschreitend haben wir daher von -747 = 30 Grad Widder bis 1341 = 1 Grad Widder einen durchgehenden Rhythmus, weil der Beginn ja nicht bei 30 Grad Sonne war, sondern bei 1 Grad Widder, also gemäß der damaligen Berechnung schon in der Zukunft lag.

Vor 1 Grad Widder = Mars kam 1341 AD + 1260 Jahre = 3501 AD = 331 Grad Fische, Beginn mit Jupiter (d.h. also zeitlich voranscheitend das faktische Ende des Fischezeitalter)

Wenn man in 2160 Jahren 30 Planetenherrscher hat und mit Jupiter bei 331 Grad z.B. beginnt, endet dieser Zyklus bei 360 Grad = 0 Grad mit Mars:
4 x 7 = 28; Jupiter auf 331 Grad + 28 Grad = 359 Grad = erneut Jupiter, es folgt also auf 360 Grad in der Planetenfolge Mars, der aber auf 361 Grad = 1 Grad Widder erneut als Herrscher des Hauses starten muss. Deshalb erscheint er zweimal hintereinander.

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Letzte Änderung: von Tuisto.

Re:Aw: Re:Aw: Re:Aw: Re:Aw: Das Käfernburger Gemälde 24 Mai 2012 12:13 #29

PS: Bei Herrn Pales werde ich noch nachfragen, welche Manuskripte seines Erachtens als Erste von den 72-jährigen Zeitgeistern, deren Reihenfolge und deren jeweilige Platzierung auf den ersten Grad des zugeordneten Hauses sprechen.

Die 360-jährigen Zyklen (das ist der "Orbus Magnus"; Die "Orbis Magni sind 6 x 360 = 2160 Jahre) tauchen offiziell in der arabisch-jüdischen Literatur über Mundanastrologie im 8. Jahrhundert auf. (z.B. bei Mashahalla oder Albumasar)

Den kleineren Zyklus von 36 Jahren bezeichnet man als "Orbis Parvus", der sowohl dekadisch-ägyptisch ist, als auch Teil des 2 x 36-jährigen = 1 Grad Präzessionsteiles der Babylonier und Juden.

Die 354-jährigen Saturn/Mondzyklen tauchen schriftlich anscheinend erst mit Ibn Ezra, Pietro Abano u.a. auf.

Vom berühmtesten Astronomen der beginnenden Renaissance, Lucas Gauricus, der nachweislich mit dem Jahr 0 rechnete und dessen Horoskope Nostradamus ebenso nachweislich zum Teil übernahm, stammt auch der Hinweis, den Trithemius am Ende der septem secundeis erwähnt, nämlich, dass es sich bei den Berechnungen auch um Mondjahre von 354,3 Tagen statt um Sonnenjahre von 365 oder 365,25 Tagen handeln könnte. Das Buch der Jubiläen kannte zudem noch das 364-tägige Sonnenjahr, wie auch die Kelten und Mesoamerikaner, das aber vermutlich mit unbekannten Schaltungsterminen zum Ausgleich mit dem tatsächlichen, d.h. tropischen Sonnenjahr versehen war.

Unabhängig davon wissen wir natürlich, dass wir "Originale", meist Drucke und seltener Handschriften, wohl erst ab dem 15. Jahrhundert besitzen. Die echten Originale wurden wohl allesamt durch Abschriften oder Drucke bei gleichzeitiger Vernichtung der angeblichen Vorlagen ersetzt.

Eigentlich gehört diese Info eher in den Nostradamus-Thread, aber letztlich ist über Trithemius alles miteinander verwoben, auch die Käfernburger Usurpatoren.

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Aw: Re:Aw: Re:Aw: Re:Aw: Re:Aw: Das Käfernburger Gemälde 24 Mai 2012 19:49 #30

Das Käfernburger Gemälde ist nur ein billiger Vorwand, um wieder die Kabbala- & Numerologie-Leier weiterzuspielen!

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