Seit Jahren beschäftigt mich das wichtige, im Grunde genommen das wichtigste Ereignis der altägyptischen Geschichte: die Invasion nördlicher oder westlicher sogenannter "Seevölker" in das Nildelta am Ende des Neuen Reichs, unter den Pharaonen Ramses (III.) und Merenptah.
Ich sehe schon lange darin eine absolute Parallelität zu den französischen Kreuzzügen gegen Ägypten im Hochmittelalter, genauer gesagt den beiden Kreuzzügen gegen die Stadt Damiette im Nildelta (um "1219" und um "1249".
Die Ägypter der Kreuzzugszeit machten es wie die Europäer: Auch wahre Ereignisse (Kreuzzüge) wurden verfremdet und in eine fiktive Vergangenheit verschoben.
Deshalb die antik anmutenden Krieger auf den Reliefs von Medinet Habu. - Man vergleiche sie mit den antikisierenden Reliefs auf den Bildsäulen des Trajan und Mark Aurel in Rom.
"Waren die "Seevölker" fränkische Kreuzfahrer-Heere? "
Die Antwort "Ja" ist naheliegend, wenn man erkannt hat, daß die Zeit des "Alten Ägypten" mit Pyramidenbau usw. vom Hoch- oder Spätmittelalter bis in die Frühe Neuzeit dauerte.
Dann fallen zwangsläufig später als "Kreuzzüge" bezeichnete Kriegszüge fränkischer Seefahrer - entweder direkt aus Frankreich, oder Besitzungen in Süditalien, Griechenland oder Palästina - in diese Zeit.
Auf die Beschreibung der Zeit der "Seevölker" und dem damit verbundenen "Ende der Bronzezeit" im Orient paßt auch das heutige 14. Jahrhundert sehr gut, mit verheerenden Erdbeben im ganzen östlichen Mittelmeerraum, und darüber hinaus (auch in der Schweiz, Königsberg und China, falls man die Chroniken nicht nur abgeschrieben hat). Auch gab es gewaltige Überschwemmungen und die größte Pestepidemie der Geschichte.
Hier könnte eine Art Spiegelung an der Zeitachse mit Mittelpunkt "Jahr 0" vorliegen.
Der "Trojanische Krieg" würde dann auch im 13. Jh. n.Chr. liegen, als Widerspiegelung der fränkisch/griechischen Konflikte dieser Zeit.
Die ägyptische Geschichte verläuft ja sowieso "verkehrt herum" - mit den größten Bauleistungen, den Pyramiden, am Anfang. Die Geschichte Mesopotamiens wohl auch, wenn man bedenkt, daß man dort schon 1000 Jahre vor den "antiken" Griechen und Römern exaktere astronomische Beobachtungen gemacht und bessere Kalender gehabt haben will.
Vielleicht flohen in dieser Zeit ja auch in Ägypten gefangene Franken unter einem gewissen MSS (Moses = Messias) nach Palästina ...
Und die Heimkehrer-Generation nach dem Ende der "Kreuzfahrer"-Staaten, teilweise vermischt mit in Palästina und Ägypten ansässigen Semiten, brachte dann ein fremdartiges Element nach Mittel- und Westeuropa mit, vielleicht der Ursprung des Judentums. Vielleicht ...
Ich meine, die "Seevölker" seien am Anfang der Schriftlichkeit anzusetzen: Damals war es noch möglich, ganze Ereignisblöcke ("Kreuzzüge") zu löschen und durch eine gefälschte Überlieferung zu ersetzen.
Es ist übrigens bezeichnend, dass die meisten "Quellen" zu den Kreuzzügen französischer Provenienz sind (gleich wie fast alle "byzantinischen" Dokumente): Jene Nation war eben führend bei diesen Unternehmungen.
Und die wichtigste Kreuzfahrerstadt trägt einen französischen Namen: St. Jean d'Acre = Akkon.
Wenn die "eherne Schwelle der Schriftlichkeit"
ins Jahr 1717 oder so gelegt wird,
können die Seevölker nicht ebenfalls
dort platziert werden.
Nehmen wir die Stadt Naukratis, (=Seefahrer-Stadt?)
die jetzt abgesoffen ist und in den 1880er Jahren
ausgegraben wurde. Offenbar lebten dort die
Nachfahren der fränkisch-griechischen Seevölker.
Man kann nicht die unzähligen Bücher aus dem 16. Jahrhundert einfach in das 18. Jahrhundert teleportieren. Und es liegt auf der Hand, dass es schon lange Zeit davor Schriftlichkeit gab.
Wir müssen uns der Frage widmen, wieso diese weitestgehend zerstört oder absichtlich vernichtet wurde.
Bei Ausgrabungen entdecken wir leider nur steinerne Inschriften, von denen griechisch eindeutig älter ist als Latein, um ein Beispiel zu nennen.
Eine andere Frage ist, ob im 18. Jh. erneut die gesamte Historie umgeschrieben wurde, weshalb die noch in ihrer Vielzahl erhaltenen älteren Bücher wegen ihres meist astrologisch-alchemistisch-kabbalistisch-fabulös gehaltenen Inhalts heute praktisch kaum noch zu verstehen sind.
Für mich bleibt es dabei: Die erhaltene Schriftlichkeit unterschreitet nicht eine Zeitgrenze, die ich etwa 280 Jahre vor heute ansetze. - Wer mehr dazugibt, hat Probleme mit der Plausibilität.
Ebenfalls wird die Geschichte erst kurz vor der Frz. Revolution plausibel. Auch hier: Wer eine längere Geschichte will, gibt der Geschichtsfälschung teilweise Recht.
Eben korrigiere ich einen Text, den mir Herr Ratner übermittelt hat: Russische Forscher zweifeln sogar Teile der Napoleonischen Zeit und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an. - Da allerdings habe ich Mühe. - Doch es lohnt sich, die vorgebrachten Argumente und Beispiele zu studieren.