Drittklassige Historiker...

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22 Mai 2011 14:03 #4447 von *CD
Tuisto schrieb:

Sie behaupten, meine Gedanken zu den vorgelegten Beweisen seien Zirkelschlüsse. Also beweisen Sie den Zirkelschluß!


Wo habe ich das behauptet? Lesen Sie bitte etwas genauer!
Im fraglichen Satz steht das Wörtchen "Vielleicht"...

Wir alle können Trugschlüssen unterliegen, von denen die Zirkelschlüsse oft am wenigsten zu durchschauen sind.

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22 Mai 2011 14:12 #4448 von *CD
Tuisto schrieb:

CD bla, bla. Oder was? Werden Sie konkret!


Ich habe auf die entsprechende Passage in meinem Trithemius-Buch verwiesen: S. 93 ff.
Schlagen Sie doch einfach nach!
Und warum freuen Sie sich nicht?
Letztlich wird doch damit Ihre These von GK-Daten vor 1582 unterstützt!

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22 Mai 2011 14:15 #4449 von Tuisto
Danke für den Nachschlag.
Ich kenne die S. 93 sehr genau.
Mir ging es um die Leute hier im Forum, die ihr Buch vielleicht besitzen aber nicht so genau kennen oder im Internet reinschauen wollen.

Dann können wir also darüber diskutieren, dass der GK vor 1582 bekannt gewesen sein muss?

Alexandriner: FP 21.3.

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22 Mai 2011 16:30 #4450 von *CD
Tuisto schrieb:

Dann können wir also darüber diskutieren, dass der GK vor 1582 bekannt gewesen sein muss?


Mit mir kann man über alles diskutieren, so lange man mir zugesteht, dass ich über Frequenz und Inhalt meiner Beiträge selber bestimme...

Konkret zur Frage: Sie macht nur Sinn, wenn man davon ausgeht, dass davor alles einheitlich "julianisch" datiert war. Aber das war gewiss nicht der Fall, wie die CK eigentlich zur Genüge aufzeigen konnte. Es waren irgendwelche Datierungssysteme in Gebrauch, und unter jeder Herrschaft wiederum andere. Man darf nicht vergessen, dass alle länder- und zeitenübergreifenden Geschichtswerke, die wir heute noch kennen, erst ab ca. 1500 vorstellbar sind und damit schon unter dem Einfluss der neuen astronomisch-chronologischen Erkenntnisse stehen, die dann letztlich in die GK-Reform mündeten. Siehe die Diskussion bei Cusanus!

Alexandriner: FP 21.3.


Aus Alexandria vernahm man verschiedene Stimmen (siehe wiederum Cusanus).
Interessanter ist für mich die Frage: Weshalb ausgerechnet der "21."?

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22 Mai 2011 20:15 - 22 Mai 2011 20:37 #4451 von Tuisto
Die Frage geht zunächst nicht darum, ob etwas julianisch datiert war, sondern ob der JK Grundlage des christlichen Datierungssystems bzw. der Epoche war.

Schließlich war der Festkalender "scheinbar" wesentlich wichtiger als eine fortlaufende Jahreszählung. Scheinbar, denn wenn ich den Erlöser noch erwarte, brauche ich natürlich eine fortlaufende Zählung, die aber erst recht fehlerfrei in Bezug auf das Festjahr sein muss.
Es könnte ja sonst am Tag X Ärger geben.

Für das Christentum sind im Prinzip nur 2 Kalendersysteme benutzt worden. JK und der ägyptisch- koptische Kalender. Beide stammen in der heutigen Form angeblich von Augustus, sofern man von der Frage der Siebentagewoche absieht, die offiziell erst 321 AD unter Konstantin eingeführt wurde. Allerdings war sie zu Cäsars Zeiten selbstverständlich bekannt und bei Juden und Babyloniern offiziell in Gebrauch. Es ist möglich, dass der JK von Anfang an mit der Siebentagewoche konstruiert wurde, zumal nach meinem Kenntnisstand auch keine überzeugenden Fragmente für eine Achttagewoche in diesem Kalender gefunden wurden.

Der 21.3. der Alexandriner soll zeitgleich mit dem 23.3./24.3./25.3. der Römer als Frühlingspunkt in Gebrauch gewesen sein. Haben Sie nun beide am gleichen Tag den Frühling begrüßt und nur unterschiedlich datiert oder war man in Rom 2 - 4 Tage später dran?

Was, wenn die Chose bewusst spiegelbildlich konstruiert worden wäre?
Real julianisch am 23.3., gespiegelt gregorianisch 21.3. und Jesusfiktiv 25.3.?

erst ab ca. 1500 vorstellbar sind

Vorstellbar ist alles bereits 300 Jahre früher, (ab ca. 1200) Ab dieser Zeit beginnen die ersten Schriften zum Aufruf der Kalenderreform. Zweifellos 1000 Jahre zu spät, aber halt auch 300 Jahre vor 1500!

Nebenbei: Auf welches Anno Mundi Datum berechnen Sie den konkreten Beginn der septem secundeis?

Empfehlung: Es gab auch deutsch geschriebenen Chronologien.
Heute empfehle ich mal Leonhard Krenzheim, gedruckt in Görlitz 1576
miami.uni-muenster.de/servlets/DSOViewer...DocID=1111&DvID=1087
Letzte Änderung: 22 Mai 2011 20:37 von Tuisto.

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09 Okt. 2011 10:37 - 09 Okt. 2011 10:39 #5620 von GREK-AV
*CD schrieb:

Zirkelschlüsse ergeben sich meist aus einer selbstreferentiellen Axiomatik: Man versucht das zu beweisen, was man - mehr oder weniger stillschweigend - vorausgesetzt hat.

Gehen Sie nochmals über die Bücher, Tuisto! - Im wahrsten Sinne des Wortes und auch wenn Sie Bücher zu verachten scheinen...



Das Thema "Zirkelschlüsse" und Beweisführung scheint aber gerade bei allen Forumsteilnehmern, sowie den bezahlten Wissenschaftshistorikern, Mediävisten, usw., das Problem zu sein.
Erstens beweisen Tausende von Büchern und Diplomatik-Urkunden rein gar nichts über die Existenz einer Zeit, in denen
sie behauptet oder verordnet werden, noch kann die GK und CK beweisen, dass durch Parallelen wirklich alles global statt
lokal gefälscht wurde.
Ich sehe das so: Man sucht so lange Lösungen und Möglichkeiten, streicht alle falschen, verifizierten oder falsifizierten Möglichkeiten
raus, bis am Schluss nur noch eine Version, nämlich die Wahrheit bleibt.
Das Problem ist, dass man in der Geschichtskritik in einer Art Zwischenraum schwebt: Es ist noch nicht alles falsifiziert worden, aber
das bedeutet aber nicht automatisch, dass nun die "gelehrte" oder bisherig überlieferte Geschichtsschreibung deswegen wahr sein
muss.
Ich ärgere mich auch darüber, dass man als Geschichtskritiker immer wieder in eine Art Verteidigungsmechanismus verfällt, dabei
sind es doch gerade die Historiker und Geschichtsgläubigen, die einem davon überzeugen müssen, dass ihre Geschichten und Schriftstücke
echt sind. Es ist nicht so, dass ich und andere beweisen müssen, dass deren Schriftstücke falsch sind, oder nicht stimmen können.
Das Ausbleiben von ernsthafter Diskussion und Dialog und sich dem Stellen der Kritik sind nur andere Antworten, dass die Geschichtswissenschaftler und bezahlten Beamten dies nicht können.
Aber auch der Trick mit dem Gegenbeweis/Beweislastumkehr wird auch oft angewendet, um abzulenken.
www.kleinreport.ch/news/borer-fotos-wede...genbeweis-47071.html
Siehe de.wikipedia.org/wiki/Beweislastumkehr

Bezogen auf Texte, die mit keiner Zeitmarke dingfest gemacht werden können, lässt sich auch keine Beweisführung anstellen,
wann diese Informationen oder Texte entstanden sind. Sie können überall entstanden sein, sogar in der Zukunft.
(Paradoxon Zeitreisen: Auch der Autor Berlitz hat sich einmal damit befasst, dass die heutigen Ufos Maschinen sind, die Geschichtsforscher mit Zeitmaschinen darstellen. > tatjana.ingold.ch/index.php?id=spurlos )

Ob Informationen "zeitlos" wahr sind, ist nochmals eine ganz andere Frage: Das wäre dann Philosophie, Erkenntnislehre, und wie Tuisto
dies handhabt, Kabbalistik oder mathematisch-codierte Wahrheit im Universum. Das ist sicherlich interessant und wichtig,
hat aber in einer späteren Diskussion zu erfolgen, wenn man Real- und Konstruktionsgeschichte bereits trennen konnte.
Nur ist es unhandlich, direkt mit Halb- oder "Pseudowissenschaften" heran zu gehen, um die Geschichtsschreibung in falsche
und richtige Bestandteile zu separieren.

Nur für die Geschichtsrekonstruktion, und für die meisten hier im Forum dürfte es wesentlicher sein, gewisse Entwicklungen
zu verstehen und mehr aus der Vergangenheit zu erfahren, wie sich die Welt und die Menschen entwickelten:
Dafür ist es aber notwendig, die Buchdruck-Geschichte, sowie die Überlieferungs- und Wissensgeschichte rekonstruieren zu können.
Wenn alles nur mündlich überliefert wurde, kann keine exakte Beweisführung durchgeführt werden, da niemand bis jetzt ein
eingefrorenes "Einstein-Hirn" untersuchen konnte, ob und wann gewisse Informationen in einen Menschen hinein geraten sind,
und wann dieser Mensch das Wissen wieder weiter gegeben hat. - Mündliche Quellen, Märchen, Augenzeugenberichte vor unserem Lebenshorizont sind schon per Definition unbrauchbar, da nicht überprüfbar und verifizierbar.
PS: Selbst von Einstein wird behauptet, dass er seine Erkenntnisse nur "geklaut" oder von früheren Forschern in andere Form gebracht hat...
Letzte Änderung: 09 Okt. 2011 10:39 von GREK-AV.

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09 Okt. 2011 11:14 - 09 Okt. 2011 11:16 #5621 von GREK-AV

Tuisto: erst ab ca. 1500 vorstellbar sind

Vorstellbar ist alles bereits 300 Jahre früher, (ab ca. 1200) Ab dieser Zeit beginnen die ersten Schriften zum Aufruf der Kalenderreform. Zweifellos 1000 Jahre zu spät, aber halt auch 300 Jahre vor 1500!

Nebenbei: Auf welches Anno Mundi Datum berechnen Sie den konkreten Beginn der septem secundeis?

Empfehlung: Es gab auch deutsch geschriebenen Chronologien.
Heute empfehle ich mal Leonhard Krenzheim, gedruckt in Görlitz 1576
miami.uni-muenster.de/servlets/DSOViewer...DocID=1111&DvID=1087




Bei der vorliegenden Chronik von Krenzheim gibt es Abweichungen zu unseren Umrechnungen:



Gemäss der heutigen Umrechnung von CHR + 3760 = JÜD,
müsste in Leonhard Krenzheims Chronik folgende
Jahreszahlen zu erwarten sein:
2011 CHR + 3760 = 5771 JÜD (Beispiel heute)
1576 CHR + 3760 = 5336 JÜD
Es wird aber die Jahreszahl 1576 mit der Zahl 5546 gleich gestellt.
Aber im Folio: 5546 - 1576 = 3970. Es steht also 5546 (Folio) statt 5336
(heutige Umrechnung).
Dies ist ein Unterschied von 5546-5336 = 210 Jahren.

Und 3970 sind 30 Jahre vor dem Freimaurer-Jahr 4000. 30 Jahre könnten
in einem verfälschten 30-jährigen Krieg verschwunden sein, denn es müssten
240 oder 3760 Jahre sein, um CHR zu JÜD umzurechnen: Denn 240 + 3760 = auch wieder
4000 AM.
Bei Ussher, welcher auch sehr nahe an 4000 ran kam, wären die 4 Jahre Abweichung
als chronologische Verwerfung zu sehen, weil 48 Jahre V-Zyklus und 52 Jahre zwischen
1700 und 1752 eben auch eine Abweichung von 4 Jahren ausmachen.

Aber (1)576 und (5)546 gleichen sich aber auch optisch, vielleicht als falsch
interpretierte oder überlieferte Zahlen:
Könnte hier nicht die 7 mit der 4 verwechselt worden sein,
und hat man nicht statt der 5 nun eine 1 im christlichen Kalender geschrieben?
Dass der christliche Kalender aus dem jüdischen Kalender durch eine
Kalenderverwirrung entsprang, wird hier einfach voraus gesetzt.

Vergleiche die möglichen Fehlerquellen, die ich in diesen Zifferntransformationen
zusammen getragen habe:
www.loaditup.de/files/655865_fafcmfycpq.pdf

Eine Erklärung zu den Zahlentransformationen der Grafik kann hier aufgerufen werden:
www.loaditup.de/files/656346_zzqnh5u677.txt
Letzte Änderung: 09 Okt. 2011 11:16 von GREK-AV.

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