Die Sonnenfinsternis von 585 AC

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29 März 2015 19:11 #9803 von *CD

Tuisto schrieb: Es ist scheißegal, wer damals in der fraglichen Region gelebt hat, die Frage ist, ob die SOFI über sie hinweg zog.


Es ist eben nicht $egal, denn wir wüssten gerne, wer Augenzeuge dieses Ereignisses war, und wer darüber berichtet hat.

Die Verortungen (räumlich und zeitlich) all dieser Begebenheiten sind Rekonstruktionsversuche des 16./17. Jhs.

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30 März 2015 06:59 - 30 März 2015 07:01 #9804 von Tuisto
Das sehe ich etwas anders.

Faktisch spielt es keine Rolle, wer beobachtet hat, sondern ausschließlich wann und wo beobachtet wurde, sofern die Geschichte von der nicht stattgefundenen Schlacht am Halys nicht erfunden ist.

Eigentlich wäre zu erwarten, dass man dieses Ereignis bei Lydern und Medern dokumentiert hat.
Beispielsweise auf Steinstelen. Mir ist solches allerdings nicht bekannt.

Auch wenn es vielleicht persönliche Wünsche befriedigen würde, wenn man wüsste, wer Herodot war, den wir als den Berichterstatter kennen, so ist gleichwohl "scheißegal", um bei der Klarheit zu bleiben, ob dieser Grieche, Türke, Lyder, Meder, Ionier oder europäischer Humanist war.

Absolut keine Rolle spielen dabei auf jeden Fall die (erzwungenen) Wanderungsbewegungen des 20. Jahrhunderts in der Türkei. Auch nicht die Eroberung Konstantinopels durch die Türken. Zweifelsfrei steht fest, dass die Geschichte des Herodot zeitlich um Einiges vor die Eroberung Konstantinopels zu setzen ist. Die Ruinen der Lydier und Medier sprechen diesbezüglich eine klare Sprache, von der sich jeder selbst vor Ort überzeugen kann. Ob jedoch rund 2000 Jahre dazwischen liegen müssen, sei dahingestellt.

Für alle, die gerne mal das übersetzte Original lesen möchten, S. 82 Herodot I/74:
books.google.de/books?id=BFwMAAAAYAAJ&pr...#v=onepage&q&f=false

Der Übersetzer Dr. Schöll schreibt übrigens fälschlich 28. März 585 vor Christus.
Letzte Änderung: 30 März 2015 07:01 von Tuisto.

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30 März 2015 08:06 #9805 von Ingwer
Direkt zu den Daten der Sofi 28. 5. 585 & 28. 3. 585 -
Beide sind erfunden. Mathematik lässt sich nicht betrügen!

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30 März 2015 20:27 #9806 von *CD

Tuisto schrieb: Für alle, die gerne mal das übersetzte Original lesen möchten, S. 82 Herodot I/74:
books.google.de/books?id=BFwMAAAAYAAJ&pr...#v=onepage&q&f=false

Der Übersetzer Dr. Schöll schreibt übrigens fälschlich 28. März 585 vor Christus.


Wie man an der genannten Stelle sehen kann, nennt Herodot kein konkretes Datum, sondern die irgendwie errechneten Daten sind redaktionell eingerückt. Wie gehabt!

Ich sehe gerade im Calvisius, dass auch das Jahr 579 zur Debatte stand, und der ganze Chronoschrott geht übrigens zurück auf Plinius... Prost!

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31 März 2015 08:18 - 31 März 2015 08:43 #9807 von Tuisto
Die Geschichte ist ja mit der SOFI noch nicht zu Ende.
Der lydische König Alyattes II. ließ sich ein gigantisches Denkmal bauen, worüber Herdodot u. a. berichteten.

1833 schrieb F. Thiersch den interessanten Beitrag:
"Ueber das Grabmal des Alyattes" mit Zitat des Herodot.

books.google.de/books?id=59IFAAAAQAAJ&pg...s%20thiersch&f=false

und Ludwig Georgi 1838 (mit der Geographie des Ptolemaios) S. 103/104:

books.google.de/books?id=TJ1eAAAAcAAJ&pg...0see%20gyges&f=false

Sardes und sein Berg Tmolos (= Tumulus?) ist umgeben von 210 Hübelgräbern, deren Größtes das des Halyattes II. sein soll. Ausgegraben wurde es bislang m.W. nicht.

Hier ein Photo von den Hügelgräbern (ganz unten) und Bilder von Sardes:
www.google.de/imgres?imgurl=http://www.w...guAF&ved=0CD8Q9QEwBQ

Sardes hat eindeutig frühe jüdische und christliche Gräber, etwa in das 4. bis 5. Jahrhundert nach Christus datiert, also 1000 Jahre nach der angeblichen SOFI z.Z. des Halyattes. Natürlich müssen alle Daten um mind. 700 Jahre verschoben werden.

In Sardis soll auch von Halyattes das Geld erfunden worden sein.
Aber womöglich waren es dort ansässige Juden (oder Kimmerer = Kimbern = Jüten = Goten = Skythen?)
de.wikipedia.org/wiki/Alyattes_II .

Wir wissen, dass die Humanisten die antike und die biblische Geschichte miteinander verzahnt haben.
(Womöglich wurde zuvor die Geschichts-Matritze auseinandergerissen)

Die SOFI von 585 liegt verdächtig nahe an der ersten Tempelzerstörung 586.
Ausführender war Nebukadnezar (der eindeutig archäologisch nachzuweisen ist).
Sein Sohn Nabonid (das ist nicht der spätere König Nabonid) war an den Friedensverhandlungen zwischen Lydern und Medern, die im Anschluß an die SOFI stattfanden, beteiligt.

Das konstruierte Jahr -586 (Die Kabbalisten nennen übrigens 3338 Jüd = -422 oder -420 lt. Seder Olam) ist von besonderer Bedeutung, wie ich in meinem Jesusthread zeigen werde.
Letzte Änderung: 31 März 2015 08:43 von Tuisto.

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