Zur um 532 Jahre verminderten christlichen Epoche haben wir eindeutige Hinweise in den Kölner Annalen zur Zeit KdG´s.
Anmerkungen zu Diözesan- und Dombibliothek
Handschrift 103. Beitrag von Anton von Euw in 'Glaube und Wissen im Mittelalter', Katalogbuch zur Ausstellung, München 1998, S. 129-132
"Der Inhalt des Buches hat den Ruhm des Angelsachsen Beda (673/674-735) und seinen Beinamen Venerabilis (der Verehrungswürdige) mitbegründet. Es stellt die Summe des Wissens um die Naturgeschichte, Geschichte und Zeitrechnung des 8. Jahrhunderts dar und bildete unmittelbar die Wissensbasis für die karolingischen Gelehrten wie Alkuin von York (um 730-804), Gesprächspartner Karls des Großen auch in diesen Dingen. Die Handschrift ist überlieferungsgeschichtlich von hoher Bedeutung. Dem Kölner Humanisten Johannes Bronchorst (Noviomagus, 1494-1570) diente sie 1537 zur Edition der Schulwerke Bedas.
In Dom Hs.103 sind zuerst die Tabellen des 19jährigen Mondzyklus in Kombination mit dem 28jährigen Sonnenzyklus zu sehen (I). Diese Kombination des antiken 'Cyclus lunaris' und des sich über 532 (19x28) Jahre erstreckenden 28jährigen 'Cyclus solaris' war das Werk Bedas. Nach den Tafeln mit ihren Daten konnte man das Osterfest berechnen, bzw. das Osterdatum auffinden, von dem die beweglichen Feste im Kirchenjahr wie Christi Himmelfahrt und Pfingsten (40 bzw. 50 Tage danach) abhingen. Es folgt darauf das Kalendar (II) mit seinen Heiligenfesten, das keinerlei kölnische Daten verzeichnet; seine Vorlage stammt eindeutig aus einem westfränkischen Kulturzentrum. Der nächste Abschnitt (III) hat zweifache Bedeutung. Erstens enthält er die von Dionysius Exiguus (gest. vor 556) für die Jahre 532-626 vorausberechneten und die durch Beda Venerabilis für 627- 1063 weitergeführten "astronomischen" Tafeln des 'Cyclus decemnovennalis' (Osterzyklus) auf 28 Seiten (III, 1-10). Diese dienten zweitens den Geschichtsschreibern als Leitfaden für die Annalen (III, 11), die in Dom Hs.103 weltgeschichtliche Dimension haben und bis zum Jahr 795 führen.
Der Kölner Annalist beginnt seine Weltgeschichte mit der
Geburt Jesu Christi im Jahr 532 n.Chr., der Leser muß daher die Daten auf das Jahr 1=532 umrechnen.
www.ceec.uni-koeln.de/projekte/CEEC/text...UndWissenZuHs103.htm
Dass Bodin in seinen verschiedenen Buchausgaben mit uns Schabernack treibt, lässt sich auch aus seinen Zahlenangaben ableiten:
Ich zitiere mich hier nochmals selbst:
"Also:
Nach Bodin (oder nach mir unbekannten anderen Chronisten) fiel die Flucht Mohammeds in das Jahr 592.
988 Islam ist für uns heute das Jahr 1580 AD und nicht 1565 AD.
Nun ist es aber so, dass 621 - 592 = 29 Jahre Unterschied sind.
Das aber eben ist auch der Unterschied zwischen 988 islamischen Mondjahren = 959 Sonnenjahren.
592 + 988 Mondjahre = 1580, aber real in Sonnenjahren gerechnet gilt 592 AD + 959 Sonnenjahre =
1551 AD.
Oder es gilt eben 621 + 959 = 1580 AD.
In beiden Fällen kommen wir aber nicht zum Jahr 1565.
Aber in Anmerkung 38 steht, dass in einer anderen alten Ausgabe das
Jahr 551 statt 592 genannt wird.
Das passt wieder zur Angabe 1014 Jahre nach Hegira, denn 551 + 1014 = 1565."
551 ist die um 1000 verminderte italienische Form der Jahreszählung 1551.