Da ich inzwischen Pfisters Werke bis ins Detail kenne, treten dessen Schwächen und Fehler überdeutlich in den Vordergrund.
Hier ist zunächst die Arbeitsweise Pfisters, die vor Unseriösität strotzt:
1) Der Thesenschmied elaboriert seine Konstrukte nur mit Argumenten, die seine Sichtweise stützen sollen.
2) Störende Belege blendet Pfister konsequent aus.
3) Damit ist er schon einmal für die Positivisten erledigt, was nicht weiter schlimm wäre.
4) Doch die störenden Elemente verschwinden nicht, indem man sie einfach ignoriert oder für nichtig erklärt. - Zu dieser Einsicht kam der Üechtländer übrigens schon in relativ jungen Jahren, als er mit seiner Doktorarbeit beschäftigt war. Und eigentlich hat er es auch bis heute nicht vergessen, wie seine neueren Bücher zeigen. Also führt der Mann sein Publikum absichtlich hinters Licht, was eine Sünde ist, die nicht ohne Strafe sein wird.
5) Wie die Archäologen erliegt Pfister der hinreissenden Versuchung, spektakuläre Erkenntnisse sogleich zu publizieren, ohne diese auf ihre Stimmigkeit hin kritisch durchgesehen zu haben.
6) Dass er im Wesentlichen ein Kompilator ist von Leuten wie Fomenko, Topper oder Gabowitsch wird auch zu selten beleuchtet.
7) Von Komputistik, Astronomie, Geometrie und Physik hat der Mann höchstens in Spurenelementen eine Ahnung. Daher irrfährt er auf diesen Gebieten weit wüster als Odysseus.
Auf den Tschuggen-Komplex bezogen, wird die pfister'sche Teuschungswerkstatt jedem unvoreingenommenen Leser einsichtig.
So schreibt der Üechtländer:
Der Ortsname
Bis jetzt hielt ich die Ortsnamen Tschugg und Tschuggen für eine Verballhornung von SANCTUM, wie auch in dem Werk Der Vesuv ist überall.
Nun aber muß ein ursprüngliches schugg, schuggen darin gesucht werden. Eine Analogie ist etwa der Name Tschachtlan, herzuleiten vom Französischen châtelain = Schloßverwalter.
Und das ursprüngliche Wort ist hebräisch = shouk = Markt.
Bekanntlich gibt es etliche Ortsnamen, die lateinisch mercatum, mercatus = Markt enthalten: Märchligen, Merzligen, Dent de Morcles.
Hier wurde also das lateinische Wort ins Hebräische übersetzt.
Natürlich gibt es noch eine zweite Möglichkeit: hebräisch sukkah, MZ sukkot = Hütte (vergleiche das jüdische Laubhüttenfest = sukkot).
[...]
Die Vogel-Figur in Tschuggen
Mit den neuen Erkenntnissen, nämlich dem ehemaligen Sod, sowie dem Halsgraben im Osten, tritt in der Erdburg Tschuggen bei Oberbalm überdeutlich eine Figur hervor, nämlich ein Vogelkopf.
Ziemlich sicher steckt der Kopf einer Gans in diesem Grundriß.
Weshalb gerade eine Gans? Nun, man erinnert sich an die Sage von den wachsamen kapitolinischen Gänsen. Diese sind also zum Symbol der Wachsamkeit geworden.
Quelle:
www.dillum.ch/html/tschuggen_be_buefelhoelzli_fultigen.htm
Tschuggen
Häufiger Flurname, besonders im bündnerischen Prättigau.
Hier soll die Erdburg TSCHUGGEN auf dem Längenberg südöstlich von Oberbalm BE erwähnt werden.
TSCCM > TSCTM > SCTM = SANCTUM, sanctus = heilig
Quelle:
www.dillum.ch/html/vesuv_ortsnamen_schweiz.htm#tschuggen
Völlig überraschend behauptet Pfister nun ein hebräisches Wort in der Ortsbezeichnung zu erkennnen, ohne auch nur ein logisches Argument vorweisen zu können, wieso das jetzt einleuchtender sein soll als SANCTUM. - Man wähnt sich im heiteren Beruferaten bei Robert Lembke. - Zudem sind Pfisters althebräischen Sprachkenntnisse offenkundig rudimentär. Dennoch geriert er sich hier als Spezialisten. Er nehme besser einen Kurs, z. B. bei Peter Winzeler. Dann sehen wir weiter.
Bekanntlich behauptet Pfister immer noch, ein unweit von Tschuggen gelegener Felstorbogen stünde in Verbindung mit dem Oberbalmer Hügel . Aber wenn dieser Hogger nun kraft seiner Umbennenung in einen hebraisierten Marktflecken nicht mehr Höhenheiligtum sein soll, wird der Bezug zum Felsentor wenigstens rätselhaft.
Fazit: Pfister hat seine Schuldigkeit getan, er kann gehen. Er bringt die Chronologiekritik nur noch mehr in Verruf (z. B. Apollo). Jetzt müssen neue Forscher ran, die einen klaren Kopf behalten und wissen, wovon sie reden.
Im Übrigen ist es schon länger meine Erkenntnisse, dass die Annahme, Erdwerke seien fast ausschliesslich Wehranlagen in die Irre führt. Allein Begehungen solcher Orte zeigen mir, dass einigen Orten andere Zwecke zuzuordnen sind. Wie es so schön heisst: die Alten dachten konkret. Forschungsbedarf ist in Hülle und Fülle vorhanden.