Eugen Gabowitsch. Kurzer Lebenslauf

Eugen Gabowitsch.

Kurzer Lebenslauf

(anhand Wikipedia Materialien, ChronoWiki und persönlicher Erinnerungen)

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Tartu, 30.8.1938 – Potsdam, 21.1.2009


Eugen Jakovlevitsch Gabowitsch (30.08.1938 Tartu (ehem. Derpt) — 21.01.2009 Potsdam) war ein Mathematiker, Spezialist für Führungstheorie, Manager, Übersetzer, Schriftsteller und Journalist. Er beteiligte sich an der Bewegung für Menschenrechte in der ehem. Sowjetunion. 1980 wanderte er in die BRD aus. Hier gründete er in Karlsruhe, Potsdam und Berlin diesogenannten „Historischen Salons“ und kreierte diese Website "Geschichte und Chronologie“. Er schrieb Artikel und Bücher zur Analyse der Geschichte. .

Eugen Gabowitsch wurde in Tartu (ehem. Derpt, Estland) am 30. August 1938 geboren. Sein Vater Jakov Abrahamovitsch Gabowitsch unterrichtete Mathematik an der Landwirtschaftsakademie in Tartu, die Mutter Dina Borisovna war Hausfrau. Eugen Jakovlevitsch absolvierte die Universität zu Tartu, Fachrichtung Mathematik, und anschließend die Doktorantur der Moskauer Universität. 1967 promovierte er unter Tutoring von Alexander Gennadjevitsch Kurosch; seine Doktorarbeit war dem Thema „Geordnete Halbgruppen“ gewidmet.


Bald darauf wird er zu einem Dissidenten, Andersdenkenden; seine politische Tätigkeit schränkt ihn in der Matheforschung ein. In der zweiten Hälfte der 70-er Jahre beteiligt er sich an der Hilfeleistung für die politischen Opfer des Sowjetregims. Er verhalf auch zur Veröffentlichung derantisowjetischen Schriften im Westen und - illegal – in seiner Heimat.

Nach Tartu zurückgekehrt, unterrichtet Gabowitsch an der Tartuer Universität die Mathematik, arbeitet als „wissenschaftlicher Seniormitarbeiter“ der estnischen Filiale des Zentralen Wirtschaftsmathematischen Instituts und als Abteilungsleiter für angewandte Mathematik im Bereich „Rohstoffbasis“ des Forschungsinstituts für Meereskunde und Ozeanographie.
1979 wurde Gabowitsch von dem Sowjetregime verfolgt, ihm wurde gesetzwidrig gekündigt, als bekannt wurde, dass er die UdSSR verlassen will.  Nachdem er seine Arbeitsstelle 1980 verliert, wandert er in die BRD aus.

Hier setzt er sich weiterhin für die Menschenrechte ein: Er leitet den Internationalen Ausschuss für die Rettung der Familie des Schachspielers Kortschnoi, organisiert das Deutsche Zentrum für Verbreitung der in der UdSSR verbotenen Literatur und leitet es etwa 10 Jahre lang. Als Menschenrechtler und Journalist verfasst er Beiträge für Emigrantenpresse und andere Massenmedia.

Eugen Gabowitsch erlangt in diesen Jahren den wissenschaftlichen Grad „Doktor für Naturwissenschaften (Bayern)“. 1980 war er in Amsterdam tätig, 1981 war er Mitarbeiter des Kernforschungszentrums in Jülich (BRD). 1981–2003 leitete Gabowitsch die Abteilung für Mathematikmodellierung im Kernforschungszentrum (ab den 90-er Jahren hieß es das Zentrum für Umwelt- und Technikforschung) in Karlsruhe. 2003 wurde er Rentner und übersiedelte nachndes Estlands.

Eine Lebenswendung bedeutete für Gabowitsch seine Auseinandersetzung mit Forschungen zurEr veröffentlicht Artikel und Bücher (meist auf Deutsch) in dem von ihm popularisierten Genre “Geschichtsanalytik”. Dieselbe vereinigt nicht traditionelle Geschichtstheorien mit kitischer Analyse der herkömmlichen Geschichtsschreibung. Gabowitschfreundet sich mit deutschen Geschichtskritikern an. Zusammen mit U. Topper stellt er sich an die Spitze der deutschen Bewegung für die Revision der traditionellen Geschichte. Diese lehnt sichauch gegen die Theorie von Heribert Illig auf, der behauptet, es würde reichen, die traditionelle Geschichtsschreibung um 297 Jahre zu kürzen – von 614 bis 911 – um die korrekte Chronologie wiederherzustellen. Potsdam. Auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion war er als Journalist tätig und setzte seine ehrenamtlichen sozialen Aktivitäten fort. Er war Mitglied des Journalistenbu „Neuen Chronologie“ von A. Fomenko.

Er setzt auf und leitet «Historische Salons» in Karlsruhe (1998–2003), Potsdam (ab  2002) und Berlin (ab 2006). Er macht die deutsche und russische Öffentlichkeit mit geschichtskritischen Forschungen in Deutschland und Russland bekannt. Er verfasst Artikel und Bücher zur Geschichtsanalytik und organisiert internationale Konferenzen zu diesem Thema.

2000 gründete und leitete Gabowitsch die zweisprachige (deutsch-russische) populär-wissenschaftliche Website "jesus1053.com" (das Jahr 1053 gilt für Fomenko und Nossowskij als Geburtsjahr von Jesus Christus). Später wurde die Websize umbenannt und heißt seitdem "geschichte-chronologie.de". Um die Website und die Salons bildete sich ein fester Kreis aktiver Kritiker der herkömmlichen Geschichtsschreibung.

Gabowitsch hatte ein ungewöhnliches Hobby: Er sammelte verschiedene Wodka-Sorten. Seine Sammlung, die über 3000 Exemplare verschiedener Wodkaflaschen beinhaltet, schaffte es ins Guiness-Buch. Die vielen Freund der Familie Gabovisch brachten immer neue Exemplare aus verschiedensten Ecken und Enden der Welt. Dabei verstand sich Gabowitsch nicht so sehr auf Schnaps wie auf Wein und war dessen feiner Kenner.

Die riesige Bibliothek von Eugen Gabowitsch enthielt die besten Bücher in Bereichen Klassik und Belletristik, Mathematik und andere Naturwissenschaften, Umweltschutz, Politik und natürlich Geschichte. Sie wuchs fortwährend bis zu seinem letzten Lebenstag und nahm mehrere Räumlichkeiten im großen gemütlichen Haus von Eugen und Katharina Gabowitsch. 
Eugen Gabowitsch hat drei Kinder: Boris, Dina und Michail und drei Enkel: Aljona, Ivan und Ilia. Auch ein Urenkel wurde ihm beschert: Alex.

Am Morgen des 21. Januar 2009 verstarb Eugen Jakovlevitsch Gabowitsch in Potsdam nach einer langen schweren Krankheit. Er wurde in Potsdam beigesetzt.

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