War der Rhein im Mittelalter befahrbar / schiffbar?

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19 Feb. 2019 00:28 - 24 Feb. 2019 20:16 #11958 von lemur++
Auf dem Rhein bis ins 19. Jahrhundert gab es Stellen, die bedeutende Hindernisse für die Schifffahrt stellte. Zum Beispiel, der Rheinfall, die Isteiner Schwellen und das Binger Loch.

Ich würde für Informationen zu nächsten Fragen dankbar.

1) Sind die mittelalterlichen Wege (Reckwege, Portage, Leinpfade usw.) entlang der Schwellen bekannt, an denen Fracht oder ganze Schiffe ziehen konnte?
2) Sind die Karten bekannt, auf denen solche Straßen markiert sind?
3) Gibt es mittelalterliche Dokumente oder aktuelle Publikationen zu diesem Thema?

Besonders interessant sind die Fälle des Rheinfalls und des Binger Lochs.
Mit diesem Thema ist die Wasserlogistik im ganzen Rhein verbunden. Und auch die Logistik von "Römer" und viele andere Fragen.

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24 Feb. 2019 20:31 - 24 Feb. 2019 20:35 #11961 von lemur++
Leider hat niemand für das Thema Interesse gezeigt.

Ich habe einige Publikationen gefunden, und zwar auf der Webseite zeitspurensuche.de.

Schifffahrt / Treidelverkehr -< www.zeitspurensuche.de/04/trei1.htm

Da geht es aber nur um 19. Jh.

Ich suche immer noch Information zum Mittelalter.

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24 Feb. 2019 21:07 #11962 von Basileus
www.rhein-magazin-duesseldorf.de/treidel...fluss/?cn-reloaded=1

Zu diesem Thema gab es vor einigen Jahren im Forum Grenzwissen.de eine Diskussion.
Meine Notizen von damals:
""Detlev Ellmers, Techniken und Organisationsformen zur Nutzung der Binnenwasserstraßen im hohen und späten Mittelalter, in: R. Schwiegens (Hrsg.), Strassen-und Verkehrswesen im hohen und späten Mittelalter, S. 161ff.

Weil er mir gerade vorliegt, zitiere ich den mal: "Lediglich am Rhein und an den wichtigsten weiter westlich gelegenen Flüssen hatten bereits die Römer das Treideln eingeführt und dafür (...) die nötigen Leinpfade angelegt. Am Rhein lagen sie auf dem römischen, d.h. dem linken Ufer. (...) Am Ende des frühen Mittelalter waren die römischen Leinpfade am Rhein zumindest noch auf wesentlichen Strecken in voller Funktion (...)." "

Der Autor stellt lediglich folgendes fest:
1) Es gab Treidelpfade zur Römerzeit, also konventionell datiert bis zum Anfang des "5.Jh.", als die Germanen die Herrschaft in den römischen Provinzen Germaniens übernahmen.
(Anmerkung: Bereits in der 2. Hälfte des "4. Jh." hatten die römischen Westkaiser dort ihre Residenz, und zwar in Trier, bevor sie dann im 5. Jh. in Norditalien, insbesondere in Mailand und Ravenna residierten. Anfang des 5.Jh.zog die römische Verwaltung [Präfekt] für "Gallien" von Trier nach Arles um, wo auch die Goldmünze "Karls des Großen" geprägt wurde.)

2) Wesentliche Strecken derselben Treidelpfade funktionierten am Ende des frühen Mittelalters, also im 11. Jh.

Es ist allerdings absurd anzunehmen, daß zwischen den identischen Treidelpfaden der Römerzeit und denen des Hochmittelalters 700 Jahre (ca. 400 => 1100) liegen, in denen keiner diese Pfade unterhalten hat.
Siehe zur Binnenschiffahrt und zu Treidelpfaden z.B. perfidulos detaillierte Ausführungen, mit Quellenangaben !

www.google.com/search?ei=j_ZyXJ_pKIvUkwX.....33i160.t6VKxOBDAkE

Der Link ist jetzt allerdings tot, da das Grenzwissen-Forum geschlossen wurde.

Karl der Große soll dann - wie üblich - auch wieder seine Finger im Spiel gehabt haben.
LOL

de.wikipedia.org/wiki/Fossa_Carolina

Zu diesem Thema hat auch der hier zeitweise mitdiskutierende "Altfrid" seine Dissertation geschrieben: "Straßen aus Wasser. Technische, wirtschaftliche und militärische Aspekte der Binnenschiffahrt im Mitteleuropa des frühen und hohen Mittelalters", allerdings natürlich aus Sicht der offiziellen Geschichte.
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